Präraffaeliten: Ausstellungen und Kunstmarkt glory casino bangladesh download joya casino jeetbuzz live casino baggo casino crickex casino krikya casino login ncw casino mcw live casino live casino crazy time 777 casino glory casino app mcw19 casino casino mcw login casino live score karkiya casino naga88 casino mama baji casino mc casino krikya casino mcw casino world six6s casino glory casino app download glory casino app download play store marvel casino track casino crazy time casino game
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Präraffaeliten am Ausstellungs- und Kunstmarkt Viktorianische Avantgarde Teil 4

Dante Gabriel Rossetti, Lady Lilith, 1866–1868, Öl auf Leinwand, 96.5 x 85.1 cm, gerahmt: 134.6 x 121.9 x 7 cm, Delaware Art Museum, Samuel and Mary R. Bancroft Memorial, 1935.

Dante Gabriel Rossetti, Lady Lilith, 1866–1868, Öl auf Leinwand, 96.5 x 85.1 cm, gerahmt: 134.6 x 121.9 x 7 cm, Delaware Art Museum, Samuel and Mary R. Bancroft Memorial, 1935.

Quasi ein „Muss“ jeder Avantgardebewegung im 19. und 20. Jahrhundert war, dass sie für ihre ersten Werke heftigste Kritik einstecken mußte, um dann die Möglichkeiten in der Kunst dennoch zu revolutionieren. So auch die Praeraffaeliten! Ab 1849 stellten sie ihre farbintensiven, detailgenauen Bilder öffentlich aus und ab 1855 nahmen sie an internationalen Ausstellungen teil. Wenn sie auch den Kapitalismus inhaltlich anprangerten, so gelang es doch vielen, mit ihren Gemälden und den danach gestochenen Reproduktionen hohe Summen zu verdienen. Die derzeit in Washington zu sehende Schau zeigt anhand wichtiger Werke die stilistische Entwicklung des „Präraffaelitismus“ und macht den revolutionären Anspruch der Gruppe deutlich.

Die Präraffaeliten am Ausstellungs- und Kunstmarkt

Jeder der Künstler suchte sich – so ist dem Katalog zu entnehmen – eigene Präsentationsflächen, im Unterschied zu den Impressionisten einten die Präraffaeliten keine gemeinsamen Ausstellungsprojekte. John Everett Millais blieb der Royal Academy immer treu, Dante Gabriel Rossetti stellte hingegen nie an der renommierten Kunstakademie aus, Ford Madox Brown organisierte sich ebenfalls immer selbst in Konkurrenzausstellungen (z.B. 1849 in der "Free Exhibition"). Ab 1855 waren die Präraffaeliten auch im Ausland vertreten, wie in Paris (1855, 1867, 1878 und 1889), eine Wanderausstellung machte im Jahr 1857 ihre Kunst in New York und Boston, eine weitere Schau 1893 auch in Chicago bekannt.

Interessanterweise sollte der Kreis der Abnehmer sich v.a. aus jenen neureichen Industriellen bilden, gegen deren Welt die Werke der Präraffaeliten opponierten. Wie diese Patronage in die Vorstellungen ihrer Auftraggeber passte, klärt der Katalog der Ausstellung leider nicht, obwohl mit dem Auftraggeber Thomas Fairbairn das schwierige Verhältnis zwischen Kapitalismus und Ideologie angesprochen wird. Innerhalb weniger Jahre wurden die Praeraphaeliten nicht nur öffentlich anerkannt. So wurde beispielsweise John Everett Millais 1863 wirkliches Mitglied und 1885 sogar Präsident der Royal Academy. Darüber hinaus verdienten sie auch hohe Summen mit ihren Originalen und den danach gestochenen Druckgrafiken.

 

 

Zudem wurden die Präraffaeliten Nutznießer der Museumsgründungen in England ab den 1870ern und den beginnenden Wanderausstellungen zwischen Europa und den USA: Die neuen Museen in den Industriestädten von Liverpool (1877), Manchester (1882), Birmingham (1885) und Newcastle (1901) sowie der von Henry Tate eröffneten National Gallery of British Art (1897, heute Tate Britain) sammelten schnell Kunstwerke der Präraffaeliten und sind für diese Ausstellung wichtige Leihgeber. 1895 vertraten sie England auf der ersten Biennale in Venedig. Noch im späten 19. Jahrhundert kristallisierte sich heraus, dass John Everett Millais der berühmteste und auch beliebteste Künstler der ehemaligen Präraffaeliten geworden war. Zwei Retrospektiven in den Jahren 1886 und 1898 bestätigten seinen Status als den wichtigsten britischen Künstler des viktorianischen Zeitalters.

Hier geht es weiter: Britische Aesthetic movement und Arts and Crafts-Bewegung

 

„Pre-Raphaelites. Victorian Avant-Garde“ in Washington 2013

Die Ausstellung organisiert das Material in sieben Kapiteln: Auf die Ursprünge folgt das Manifest, dann werden die Themen Geschichte, Natur, Errettung („Salvation“) und (weibliche) Schönheit zusammengefasst, die Kapitel Paradies und Mythologien beziehen sich auf die späten Werke der Arts and Crafts-Bewegung der 1880er und 1890er Jahre sowie die Historienbilder von Edward Burne-Jones. Die Schau verbindet zwar Gemälde mit Grafiken, Fotografie, Skulptur und angewandter Kunst (Bücher, Möbel), die Malerei steht jedoch unangefochten im Zentrum des Interesses. Kurze und informative Einführungen begleiten jedes Kapitel, in denen die Werke in chronologischer Reihung aufeinanderfolgen. So gelingt den Kuratoren einerseits ein entwicklungsgeschichtlicher Überblick, der sich gleichzeitig auch als ein Aufarbeiten der bevorzugten Themen gestaltet. Im Katalog schreiben Alison Smith über die Maltechniken der Präraffaeliten und Elizabeth Prettejohn über die Ausstellungserfolge und die Kunstkritik.

Zusammenfassend lässt sich die Position der Präraffaeliten als gleichermaßen modern wie rückwärtsgewandt beschreiben. Veränderung durch Inspiration aus der Geschichte und Überzeugungskraft aus einer frappierend realistischen Schilderung könnte anfangs ihr Motto gewesen sein. Im Laufe der Jahre veränderte sich die Bewegung und wurden variantenreicher: Bilder wunderschöner Frauen, fantasievolle Märchenwelten, mittelalterliche Epen und die Verbindung von Kunsthandwerk und Malerei führten gegen Ende des Jahrhunderts gleichermaßen zur Flucht vor der Realität in eine andere Wirklichkeit wie auch zum Erproben neuer ästhetischer Ausdrucksmöglichkeiten. Ausstellung wie Katalog geben einen wunderbaren Überblick!

 

 

Präraffaeliten: Bilder

  • Dante Gabriel Rossetti, Ecce Ancilla Domini! [Verkündigung], 1849/50, Öl auf Leinwand, auf Holz montiert, 73.7 x 41.9 cm, gerahmt: 100.2 x 69.8 x 8.8 cm, Tate. Purchased 1886.
  • John Everett Millais, Mariana, 1850/51, Öl auf Mahagoni, 59.7 x 49.5 x 1.5 cm, gerahmt: 87.6 x 76.7 x 5.5 cm, Tate. Accepted by HM Government in lieu of tax and allocated to the Tate Gallery 1999.
  • John Everett Millais, Ophelia, 1851/52, Öl auf Leinwand, 76.2 x 111.8 cm, Tate. Presented by Sir Henry Tate 1894.
  • Alexander Munro, Paolo und / and Francesca, 1852, Marmor, 66 x 67.5 x 53 cm, Birmingham Museums and Art Gallery, Purchased 1960.
  • William Holman Hunt, Das erwachende Bewusstsein / The Awakening Conscience, 1853/54, Öl auf Leinwand, 76.2 x 55.9 cm, gerahmt: 106 x 85.7 x 9.7 cm, Tate. Presented by Sir Colin and Lady Anderson through the Friends of the Tate Gallery 1976.
  • Arthur Hughes, April Liebe/ April Love, 1855/56, Öl auf Leinwand, 88.9 x 49.5 cm, Tate. Purchased 1909.
  • John Everett Millais, Das blinde Mädchen / The Blind Girl, 1856, Öl auf Leinwand, 80.8 x 53.4 cm gerahmt: 111 x 84.5 x 10 cm (43 11/16 x 33 1/4 x 3 15/16 in.), Birmingham Museums and Art Gallery. Presented by the Rt Hon William Kendrick, 1892.
  • Ford Madox Brown, Arbeit / Work, 1863, Öl auf Leinwand, 68.4 x 99 cm, gerahmt: 99.5 x 130 x 9.5 cm, Birmingham Museums and Art Gallery. Bequeathed by James Richardson Holliday, 1927.
  • Dante Gabriel Rossetti, Lady Lilith, 1866–1868, Öl auf Leinwand, 96.5 x 85.1 cm, gerahmt: 134.6 x 121.9 x 7 cm, Delaware Art Museum, Samuel and Mary R. Bancroft Memorial, 1935.
  • William Morris, Stoffentwurf / Design for Tulip and Willow printed textile, 1873–1875, pencil, watercolor, and bodycolor, 114.3 x 94 cm (45 x 37 in.), gerahmt: 120.3 x 100.6 x 3.3 cm (47 3/8 x 39 5/8 x 1 5/16 in.), Birmingham Museums and Art Gallery. Purchased from Morris & Co. through the Friends of BMAG, 1940.
  • Sir Edward Coley Burne-Jones, William Morris und John Henry Dearle, Bewaffnung und Abreise der Arthus-Ritter auf der Suche nach dem Heiligen Gral / The Arming and Departure of the Knights of the Round Table on the Quest for the Holy Grail), 1890–1894, Tapisserie / tapestry woven in wool and silk on a cotton warp, 240 x 347 cm (94 1/2 x 136 5/8 in.), Collection of Jimmy Page, courtesy of Paul Reeves London.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.