Rosa Bonheur: franz. Tiermalerin des Realismus | ARTinWORDS mega casino world app download glory casino bangladesh download banger casino app mega casino world maga casino glory online casino mega casino download mega casino babu88 casino betvisa online casino www glory casino casino game baji live casino login glory casino: glory casino app melbet casino casino scores crazy time betvisa casino glory casino bangladesh baggo casino megha casino casino bangladesh pana 365 casino banger casino live casino login jackpot glory casino bjoy 7 casino login glory casino deposit problem mage casino baji casino

Rosa Bonheur

Wer war Rosa Bonheur?

Rosa Bonheur (Bordeaux 16.3.1822–25.5.1899 Thomery) war eine französische Tiermalerin, aber auch Bildhauerin, des Naturalismus (→ Naturalismus 1875-1918) bzw. des Realismus. Bonheur galt weithin als die berühmteste Malerin des 19. Jahrhunderts. Der Malerin gelang Ende der 1840er Jahre der Durchbruch am Pariser Salon. Rasch erreichte die in Männerkleidung arbeitende Künstlerin Kultstatus und wurde weltweit berühmt. Bonheur studierte Tiere und hielt sie in panoramatischen Gemälden und Tierporträts fest.

Bonheur lebte offen lesbisch. Sie lebte über 40 Jahre mit ihrer Lebensgefährtin Nathalie Micas (1824–24.6.1889) zusammen. Nach Micas Tod ging sie eine Beziehung mit der amerikanischen Malerin Anna Elizabeth Klumpke ein. Das Recht, Männerhosen tragen zu dürfen, musste sie sich erst erkämpfen. Von der Pariser Polizei bekam sie 1857 eine Sondererlaubnis mit Urkunde ausgestellt: „Erlaubnis zum Transvestismus“.

 

Kindheit

Marie-Rosalie Bonheur wurde am 16. März 1822 in Bordeaux geboren. Sie war das älteste von vier Kindern des Zeichners und Landschaftsmalers Oscar-Raymond Bonheur und seiner Frau, der Klavierlehrerin Sophie Marquis. Ihr Bruder war der Landschaftsmaler Auguste Bonheur (1824–1884) sowie der Tierbildhauer Isidore Jules Bonheur (1827–1901).

Zu ihrem Selbstverständnis als Künstlerin trugen die Auffassungen ihres Vaters bei, der als Anhänger der frühsozialistischen saint-simonistischen Bewegung Männern und Frauen gleiche Fähigkeiten und Rechte zusprach und erklärte, dass der gesellschaftliche Fortschritt entscheidend von der Emanzipation der Frau abhinge. Neben ihrer Erziehung gehörten zum Selbstverständnis der Malerin ihre künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolge.

 

Ausbildung

1829 zog Rosa Bonheur im Alter von sechs Jahren mit ihrer Familie nach Paris, wo Bonheur mit ihren beiden Brüdern auf eine Jungenschule geschickt wurde. Familienberichten zufolge war sie ein widerspenstiges Kind und hatte Schwierigkeiten, Lesen zu lernen, obwohl sie stundenlang mit Bleistift und Papier skizzierte, bevor sie sprechen lernte. Ihre Mutter brachte ihr Lesen und Schreiben bei, indem sie sie bat, für jeden Buchstaben des Alphabets ein anderes Tier auszuwählen und zu zeichnen. Ihre Liebe zum Zeichnen von Tieren führte die Künstlerin auf diese Lesestunden mit ihrer Mutter zurück.

Nach dem Tod der Mutter im Jahr 1833 arbeitete Rosa vorübergehend in einer Schneiderei und half anschließend einem befreundeten Ehepaar beim Kolorieren. Dem Wunsch ihres Vaters entsprechend, besuchte sie ein Mädchenpensionat, aus dem sie aber bereits 1835, mit 13 Jahren, als schwer erziehbar entlassen wurde. Seitdem arbeitete sie tagsüber im Atelier des Vaters, während dieser als Zeichenlehrer unterwegs war.

Zu dieser Zeit erhielt sie wie ihre Geschwister Zeichenunterricht durch den Vater und kopierte als 14-jährige im Louvre Werke, unter anderem von Nicolas Poussin, Frans Pourbus dem Jüngeren, Louis Léopold Robert, Karel Dujardin, Salvator Rosa und dem holländischen Tiermaler Paulus Potter. Zu ihren Lieblingsmalern zählten Peter Paul Rubens, Poussin und Potter. Bonheurs Vater erlaubte ihr eine Ausbildung zur Malerin und ihrem Interesse am Malen von Tieren nachzugehen, indem er lebende Tiere zum Studium in das Atelier der Familie brachte. Während ihrer Ausbildung studierte sie domestizierte Tiere, darunter Pferde, Schafe, Kühe, Ziegen, Kaninchen und andere Tiere auf den Weiden rund um Paris, den offenen Feldern von Villiers bei Levallois-Perret und dem noch wilden Bois de Boulogne.

Rosa Bonheur spezialisierte sich bereits in frühen Jahren auf die Tiermalerei. Sie studierte Tieranatomie und Osteologie in den Schlachthöfen von Paris und sezierte Tiere an der École nationale vétérinaire d'Alfort, dem Nationalen Veterinärinstitut in Paris. Dort schuf sie detaillierte Studien, die sie später als Referenz für ihre Gemälde und Skulpturen nutzte. Während dieser Zeit freundete sie sich mit den vergleichenden Anatomen und Zoologen Étienne Geoffroy Saint-Hilaire und Isidore Geoffroy Saint-Hilaire an.

 

Rosa Bonheur, die Malerin

Im Unterschied zu vielen anderen zeitgenössischen Künstlerinnen und entgegen gesellschaftlicher Rollenfestlegung begriff sie das Malen als Beruf und bestimmte ihre Rolle, dem männlichen Modell folgend, von ihrer beruflichen Tätigkeit ausgehend. Zu ihrer Zeit malten Frauen bevorzugt kleinere Tiere wie Vögel und Fische, Bonheur jedoch konzentrierte sich auf Rinder und Pferde. Rosa Bonheur gilt als Ausnahmeerscheinung im von Männern dominierten Kunstbetrieb des 19. Jahrhunderts.1 Als emanzipierte lesbische Frau konnte Bonheur ihr Leben jenseits des traditionellen Rollenmodells weitgehend selbstbestimmt gestalten.

Ein französischer Regierungsauftrag führte zu Bonheurs erstem großen Erfolg, „Pflügen in Nivernais“ (Musée d'Orsay, Paris), ausgestellt 1849. Im gleichen Jahr wurde sie als Direktorin der École Impériale Gratuite de Dessin pour les Demoiselles in Paris berufen, die zuvor ihr Vater geleitet hatte. 1860 zog sie sich aus der Leitung zurück, um sich ganz der Malerei widmen zu können.

 

Ausstellungen und Erfolge

Bereits seit 1841 durfte sich Bonheur an den Ausstellungen im Pariser Salon beteiligen. Bekannt wurde sie durch ihr Bild „Bœufs et Taureaux, race du Cantal“, das im Salon von 1848 gezeigt wurde. Es folgte im Salon des nächsten Jahres das Bild „Pflügen in Nevers“ (Musée d’Orsay, Paris).2

Bonheur galt als eine der wichtigsten Malerinnen ihrer Zeit und war nicht nur künstlerisch, sondern auch wirtschaftlich sehr erfolgreich. Für kaufkräftige Auftraggeber in England und Amerika schuf sie vor allem Tierporträts. Da immer mehr Besucher in ihr Atelier strömten, zog sie sich auf ein kleines Schloss zurück, das Château de By am Rand des Waldes von Fontainebleau, das sie sich von den Erlösen ihrer Malerei zusammen mit ihrer Freundin und Partnerin Nathalie Micas gekauft hatte. Dort lebte auch Micas' Mutter. Es gab einen umfangreichen Privatzoo. Zu den Besuchern dort zählte unter anderem Kaiserin Eugénie, die ihr 1865 dort auch das Kreuz der Ehrenlegion überreichte. Am 5. Mai 1894 erhielt Bonheur, als erste Frau überhaupt, das Offizierskreuz der Ehrenlegion. Bonheur wurde darüber hinaus vielfach international ausgezeichnet. So stellte sie ihre Arbeiten im Palast der Schönen Künste und im Gebäude der Frau auf der Weltausstellung von 1893 in Chicago, Illinois, aus.

 

 

Werke

Der Pferdemarkt

„Der Pferdemarkt“ machte Rosa Bonheur im Salon 1853 berühmt, wurde aber noch bis 1855 überarbeitet. Es zeigt den Pferdemarkt in Paris, auf dem von Bäumen gesäumten Boulevard de l'Hôpital, in der Nähe des Krankenhauses Pitié-Salpêtrière, der im Hintergrund des Gemäldes sichtbar ist. Eine kleinere Version gibt es in der National Gallery in London.

Diese Arbeit führte zu internationalem Ruhm und Anerkennung; im selben Jahr reiste Bonheur nach Schottland und lernte unterwegs Königin Victoria kennen, die Bonheurs Arbeit bewunderte. In Schottland fertigte die Malerin Skizzen für spätere Werke an, darunter „Highland Shepherd“ (1859) und „Ein schottischer Überfall“ (1860). Dieses Gemälde zeigen eine Lebensweise im schottischen Hochland, die ein Jahrhundert zuvor verschwunden war, und hatten eine enorme Anziehungskraft auf die Viktorianische Gesellschaft.

Königin Victoria ließ sich 1855 den „Pferdemarkt“ privat in Windsor Castle vorführen. Erst danach stand es dem Kunsthändler Ernest Gambart, der es für 40.000 Franc erworben hatte, wieder zur Verfügung.3 Schließlich erwarb der amerikanische Eisenbahnkönig Cornelius Vanderbilt das Bild und schenkte es dem New Yorker Metropolitan Museum of Art.

 

Pferde und Kühe

Der belgische Galerist Ernest Gambart organisierte 1856 eine Tour durch England und Schottland mit den Arbeiten Bonheurs und stellte sie nicht nur Königin Victoria, sondern auch allen wichtigen Sammlern vor. Von dieser Reise brachte Bonheur neben vielen Skizzen von neuen Schaf- und Rinderzüchtungen auch lebende Tiere für ihre Menagerie im Hinterhof ihres Ateliers mit. Sie hielt sich für ihre Studien nicht nur Tiere im Atelier, sondern beobachtete auch die Protagonisten ihrer Werke in Tiergärten und umliegenden Wäldern. Bonheur zog für Studien an Kühen, Schafen und Ziegen 1845 für einige Monate auf einen Bauernhof und arbeitete – wie auch sonst häufig in Männerkleidung – auf Pferdemärkten und in Schlachthöfen. Wichtig war ihr die naturalistische bzw. realistische Darstellung jenseits jeder Idealisierung oder Verniedlichung.

 

 

Löwen, Wildpferde und Buffalo Bill

Zunehmend wuchs Bonheurs Interesse für Großwild. 1880 schenkte Gambart ihr zwei Zirkuslöwinnen, aus den USA erhielt sie Wildpferde. Mit einer Sondererlaubnis malte die 67-jährige Bisons und Mustangs bei der Wildwest-Show von Buffalo Bill Cody zur Pariser Weltausstellung 1889. Ein Porträt Codys hoch zu Ross nutzte dieser zur Eigenwerbung und bedankte sich für die Werbung, indem er auf ihrem Landsitz ihre Wildpferde zuritt. Bonheur ließ sich durch Buffalo Bills Show zu ihrem Bild „Indianer auf Bisonjagd“ inspirieren.4

 

 

Bonheur und Anna Elizabeth Klumpke

In ihrem letzten Lebensjahr freundete sie sich mit der amerikanischen Malerin Anna Elizabeth Klumpke an, die sie mehrfach porträtierte.5 In ihrem Testament hatte sie Klumpke zu ihrer Erbin und Nachlassverwalterin bestimmt. Diese übergab 1933 dem französischen Staat zahlreiche Werke von Rosa Bonheur, die im Musée de l’Atelier de Rosa Bonheur auf Château de By zu sehen sind, wo Bonheur während der letzten 40 Jahre ihres Lebens arbeitete. Klumpkes Bonheur-Biografie (1909) ist in der Ich-Form verfasst.6

 

Tod

Rosa Bonheur starb am 25. Mai 1899 in Thomery im Alter von 77 Jahren. Bonheur wurde auf dem Friedhof Père Lachaise (Div. 74) beigesetzt.

 

 

Literatur zu Rosa Bonheur

  • Catherine Hewitt, Art is a Tyrant: The Unconventional Life of Rosa Bonheur, London 2020.
  • Alina Christin Meiwes, Die Tiermalerin Rosa Bonheur. Künstlerische Strategien und kunsthistorische Einordnung im Kontext der Vermittlung, Baden-Baden 2020 (Dissertation, Universität Paderborn, 2018).
  • Claire Keith, „Pilgrims in a Toxic Land: Writing the Trenches of the French Great War“, in: Jeff Persels, (Hg.), The Environment in French and Francophone Literature and Film. French Literature Series. 39, 2012, S. 69–86.
  • Debra N. Mancoff, Frauen, die die Kunst veränderten, München 2012.
  • Albert Boime, Art in an Age of Civil Struggle, 1848–1871, Chicago 2008.
  • Francoise Cachin, „The Painter's Landscape“. In: Pierre Nora (Hg.). Rethinking France: Les Lieux de Mémoire, Chicago 2006, S. 295–342.
  • Jonathan Harris, The New Art History: A Critical Introduction, 2002.
  • Gabriel P. Weisberg, Rosa Bonheur – all nature’s children, Washington 1998.
  • Rosa Bonheur, Selected works from American collections, Dallas 1989.
  • John W. Shaffer, „Agricultural revolution in the Nivernais“. Family and Farm: Agrarian Change and Household Organization in the Loire Valley, 1500–1900, 1982, S. 129–44.
  • Dore Ashton, Rosa Bonheur: A Life and a Legend. Illustrations and Captions by Denise Browne Harethe, New York 1981.
  • George Du Maurier, Trilby: A Novel, 1922, S. 308.
  • Ernest Alfred Vizetelly, Paris and Her People Under the Third Republic, 1919, S. 237.
  • Frédéric Paulhan, L'Esthétique du paysage, Paris 1913.
  • Frank Hird, Rosa Bonheur, 1904, S. 67.
  • Clara Erskine Clement Waters, Women in the fine arts: from the seventh century B.C. to the twentieth century A.D. Houghton, 1904, S. 197.
  • Margaret Addison,. Diary of a European Tour, 1900, hg. v. Jean O'Grady. McGill-Queen's Press 1999, S. 23.
  • N. D'Anvers, „Marie Rosalie Bonheur“. Representative Painters of the XIXth Century. London 1899, S. 90–92.

Beiträge zu Rosa Bonheur

Rosa Bonheur, Pflügen in Nivernais [Le sombrage], 1849, Öl/Lw, 133 × 260 cm (Musée d'Orsay, Staatsauftrag, 1848, geplant für das Musée de Lyon; Luxemburg, 1849 © RMN-Grand Palais (Musée d'Orsay) / Michel Urtado)

Paris | Musée d’Orsay: Rosa Bonheur


Anlässlich des 200. Geburtstags von Rosa Bonheur veranstaltet das Musée d'Orsay eine große Retrospektive ihres Werks. Diese Ausstellung ehrt eine außergewöhnliche, innovative und inspirierende Künstlerin.
  1. Linda Nochlin, 2008.
  2. Stéphane Guégan, Painting. Musée d’Orsay, Paris 2011
  3. Christina Haberlik, Ira Diana Mazzoni, 50 Klassiker – Künstlerinnen, Malerinnen, Bildhauerinnen und Photographinnen, Hildesheim 2002, S. 74.
  4. Christina Haberlik, Ira Diana Mazzoni, 50 Klassiker – Künstlerinnen, Malerinnen, Bildhauerinnen und Photographinnen, Hildesheim 2002, S. 76.
  5. Americans in Paris, 1860–1900, hg. v. Kathleen Adler (Ausst.-Kat. National Gallery), London 2006, S. 248.
  6. Anna Klumpke, Rosa Bonheur: sa vie, son oeuvre, Paris 1909.