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Wien | Albertina Modern: Damien Hirst. Zeichnungen Erste Präsentation des grafischen Werks in seiner ganzen Bandbreite | 2025

Damien Hirst wurde in den 1990er Jahren mit seinen ikonischen Gemälden (Mandalas mit Schmetterlingen), Skulpturen (in Formaldehyd eingelegte Tiere) und Installationen weltweit bekannt. Weniger beachtet wurden bisher die Zeichnungen des britischen Künstlers, die die ALBERTINA MODERN nun erstmals in einem Museum präsentiert.

Damien Hirst wurde in den 1990er Jahren mit seinen ikonischen Gemälden (Mandalas mit Schmetterlingen), Skulpturen (in Formaldehyd eingelegte Tiere) und Installationen weltweit bekannt (→ ). Weniger beachtet wurden bisher die Zeichnungen des britischen Künstlers, die die ALBERTINA MODERN nun erstmals in einem Museum präsentiert.

Damien Hirst. Zeichnungen in Wien 2025

Über die Zeichnung hinaus bietet die Ausstellung einen faszinierenden Einblick in Hirsts Schaffensprozess, beginnend mit Skizzen aus den frühen 1980er Jahren: Die gezeigten Arbeiten entstanden häufig als Vorbereitung für seine bahnbrechenden Werke. Skizzenbücher des Künstlers dokumentieren den Anfang des Werkprozesses.

Hirst fertigt zu einigen seiner Gemälde und Skulpturen werden Zeichnungen an, um die zugrunde liegenden Ideen zu unterstreichen. Sie sind für Hirst ebenso wichtig wie die physische Ausführung seiner Werke. Für seine Installation „Making Beautiful Drawings“ entwickelte er eine Zeichnungsmaschine, die mit Hilfe einer rotierenden Scheibe, auf die Farbe aufgetragen wird, seine „Spin Drawings“ produziert.

 

Spin Drawings für Alle

Erste Versuche zu den sogenannten „Spin Paintings“ machte Damien Hirst im Jahr 1992, im folgenden Jahr errichtete er gemeinsam mit Angus Fairhurst einen „Spin-Painting“-Stand für die Ausstellung „A Fête Worse Than Death“ in London. Doch erst während seines Berlin-Stipendiums im Jahr 1994 kreierte Damien Hirst einen richtigen Spin-Apparat, mit dem er verstärkt an „Spin Paintings“ arbeitete. Die Maschine dreht die horizontal liegende, runde Leinwand; der Künstler schüttet Haushaltslack darauf. Aufgrund der Fliehkraft rinnt die Farbe schlierenartig nach außen. Das Ergebnis wird von der Drehgeschwindigkeit, der Fließeigenschaft der Farbe und natürlich dem gewählten Farbton bestimmt. Damien Hirst ging es bei der Maltechnik um den anonymisierten Herstellungsprozess. Neben den hier beschriebenen Gemälden schuf Damien Hirst in dieser Phase auch „Spin Drawings“, die er unter dem Titel „Damien Hirst: Making Beautiful Drawings“ bei Bruno Brunnet Fine Arts, Berlin, ausstellte.

In der Albertina Modern soll das Publikum die Möglichkeit erhalten, einen Spin-Apparat für Zeichnungen selbst zu bedienen und damit kreativ werden. Das letzte Mal war dies in einer Ausstellung in der Schirn Kunsthalle und im Museum Tinguely (2007/08) möglich. Man darf gespannt sein, wie die neue Ausrichtung der Albertina im ersten Direktionsjahr von Ralph Gleis sich auf die Ausstellungsgestaltung auswirkt.

Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.