Wien | Albertina: Richard Prince

Richard Prince, Untitled (cowboy), 1999, Ektacolor photograph, edition of 3, 154.9 x 82.6 cm
Den berühmten Cowboy aus der Zigarettenwerbung fotografiert Richard Prince (*1949) ab und stellt ihn in neuen Kontext. Humorvoll und provokant offenbaren seine aus den Massenmedien übernommenen Motive visuelle Kommunikationscodes der Konsumkultur. Die Retrospektive in der Albertina stellt das Werk in seiner ganzen Bandbreite vor.
Richard Prince
Österreich | Wien: Albertina
17.4.–16.8.2026
Richard Prince 2026 in Wien
Richard Prince ist ein scharfsinniger Chronist amerikanischer Subkulturen und Umgangsformen und deren Rolle bei der Konstruktion der amerikanischen Identität. In seinen Gemälden lotet er die Abgründe von Rassismus, Sexismus und Psychose im Mainstream-Humor aus; den Mythos von Cowboys, Bikern, getunten Autos und Prominenten; und die ambivalente Anziehungskraft von Groschenromanen und Softpornos. So entstehen ungewöhnliche Ikonen wie die „Nurse“-Gemälde. Prince gelingt es, visuelle Codes zu identifizieren, aufzugreifen und so fein abzustimmen, dass sie trotz ihrer Banalität verführerisch und fremdartig wirken.
Princes Cowboy-Serie stellt einen Höhepunkt seiner fortgesetzten Dekonstruktion dieses amerikanischen Archetyps dar, der so alt wie die ersten Pioniere und so zeitgemäß wie der damals ausgehende Präsident Ronald Reagan ist. Der Künstler machte eine Kopie (das Foto) einer Kopie (die Werbung) eines Mythos (der Cowboy) und formulierte dazu treffend, dass unsere Kultur sich statt zur gelebten Erfahrung zu Bildern hingezogen fühlt: Bilder seien das, was „dem wahren Leben am nächsten kommt“, so Richard Prince.
Richard Prince: Ausstellungskatalog
Walter Moser (Hg.)
mit Beiträgen von E. Kernbauer, Ch. Liclair, W. Moser, S. Stutterheim, Th. D. Trummer, T. Widmann
264 S., 280 Abb., 23 × 29 cm, Broschur
ISBN 978-3-7774-4736-0 (dt.)
ISBN 978-3-7774-4737-7 (engl.)
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Bilder
- Richard Prince, Untitled (cowboy), 1999, Ektacolor photograph, edition of 3, 154.9 x 82.6 cm
