Erich Mallina
Wer war Erich Mallina?
Erich Mallina (Přerov 9.4.1873–19.11.1954 Wien) war ein österreichischer Maler mit tschechischen Wurzeln und Lehrer an der Wiener Kunstgewerbeschule. Sein von theosophischen Überzeugungen geprägtes malerisches Werk kann dem Jugendstil zugeordnet werden.
Kindheit und Ausbildung
Erich Mallina wurde am 9. April 1873 in Prerau, Mähren (heute: Přerov, Tschechische Republik) geboren.
Er besuchte die Lehrerbildungsansalt in Troppau, arbeitete von 1892 bis 1898 als Volksschullehrer und studierte ab 1898 an der Wiener Kunstgewerbeschule (bei Alfred Roller, Schulmeister, Cajetan und anderen).
Im Zuge ausgedehnter Reisen durch Europa dürfte Erich Mallina mit der Kunst des Symbolismus in Berührung gekommen sein, bei der Internationalen Kunstausstellung in Turin 1902 auch mit jener von Jan Toorop.
Lehre
Zwischen 1903 und 1930 lehrte Erich Mallina an der Kunstgewerbeschule. Im Jahr 1903 übernahm Mallina von Roller die Allgemeine Abteilung (Figurales Zeichen) und wurde 1906 zum Professor berufen. Bis 1930 war Mallina für das Fach Allgemeines Aktzeichnen verantwortlich.
Malerei
Das malerische Werk Mallinas kann von etwa 1900 bis 1935 datiert werden. Zahlreiche Gemälde sind deutlich von seiner mystisch-religiösen Weltanschauung geprägt. Mallina war Mitglied der theosophischen Gesellschaft.
Mallinas großformatiges Ölgemälde "Engelszug" (1904) zeigt erstaunlich früh eine flächig-abstrahierte, präfuturistische Formensprache. Als Mitglied der Theosophischen Gesellschaft beschäftigt er sich mit mystisch-visionären Bildthemen.
Da Erich Mallina seinen Schwerpunkt auf die Lehrtätigkeit legte, beteiligte er sich kaum an Ausstellungen. Sein größter Erfolg war die Goldmedaille der Weltausstellung St. Louis (1904).
Anhänger der Theosophie
Neben Mallinas pädagogischem Wirken wird sein malerisches Werk oft marginalisiert. Denn es verkörpert die spirituell-esoterischen Facetten einer breit und inklusiv verstandenen Moderne. Bekannt ist, dass Erich Mallina Mitglied der Theosophischen Gesellschaft war, buddhistische sowie christlich-theologische Schriften studierte und einem vegetarisch-asketischen Lebensstil pflegte.1
Tod
Erich Mallina starb am 19. November 1954 in Wien, 3 Am Heumarkt 7.
Der Künstler verfügte testamentarisch, dass alle Korrespondenz vernichtet werden müsse. Daher gibt es keine Ego-Dokumente, welche die Gedankenwelt Mallinas vermitteln.
Literatur zu Erich Mallina
- Gottfried Fliedl, Kunst und Lehre am Beginn der Moderne. Die Wiener Kunstgewerbeschule 1867–1918, Salzburg 1986, S. 308.
- Erich Mallina. 1873–1954 (Ausst.-Kat. Hochschule für Angewandte Kunst in Wien, 10.12.1980–30.1.1981) Wien 1980.
