Paris | Musée Picasso: Kurt Schwitters

Kurt Schwitters, Ausgerenkte Kräfte, 1920/möglicherweise 1938, Detail, Collage und Assemblage mit Fragmenten aus Stoff, Druckerzeugnissen, Pappe, Holz und Metall sowie Öl auf Karton in eigenhändigem Holzrahmen 105,5 x 86,7 x 9 cm (mit Kasten) (Kunstmuseum Bern, Schenkung Professor Dr. Max Huggler, 1966 © Kunstmuseum Bern)
Die Überraschung des Pariser Ausstellungsherbstes 2026 ist zweifellos die Ausstellung zu Kurt Schwitters (1887–1948) im Musée Picasso Paris. Den eigenwilligen Grenzgänger aus Hannover verbindet auf den ersten Blick vor allem die Collage mit Picasso. Während Picasso als Pionier des Collagierens diese Technik um 1912 in die Kunst einführte, sollte sie Schwitters ab 1919 in Merz-Collagen und ab 1923 im ersten begehbaren „Merzbau“ lebenslang weiterentwickeln; der „Merzbau“ wurde 1943 bei einem Bombenangriff zerstört. Diese kreative Widerstandskraft führte den von den Nazis als „entartet“ gebrandmarkte Schwitters während des Zweiten Weltkriegs ins norwegische und dann englische Exil, während Picasso in Paris den deutschen Besatzern trotzte. Damit bringt die Ausstellung einen Vertreter der deutschen Avantgarde nach Paris, der trotz seiner internationalen Bedeutung eher selten zu sehen war. Man darf gespannt sein!
Kurt Schwitters
Frankreich | Paris: Musée Picasso
5.10.2026 – 7.1.2027
