Anselm Kiefer: Ausstellungen 2026
Anselm Kiefer (*8.3.1945, Donaueschingen) ist ein deutscher Maler, Druckgrafiker und Buchkünstler der Gegenwart (→ Zeitgenössische Kunst). Kiefer provozierte bereits als Student Ende der 1960er Jahre Skandale, indem er das Schweigen über die NS-Vergangenheit brach. Bereits 1973 zeigte sich Kiefers Wunsch, nicht nur im Medium Malerei zu arbeiten, sondern diese Gemälde installativ einzusetzen. Er malte eine Serie, in der er Geschichte, Religion und die alten Mythen der Germanen sowie deren Symbole dem kollektiven Gedächtnis entnahm. Es finden sich Siegfried, Notung, die Nibelungen-Sage (13. Jahrhundert) in der Fassung von Richard Wagner (z. B. Brünhilde und Grane), die von den Nationalsozialisten für Propagandazwecke missbraucht wurden. Im blutgetränkten Teutoburger Wald brennen ewige Flammen, und Satan kriecht in Form einer Schlange und eines Unendlichkeitssymbols in „Resurrexit“ (1973). Die Doppeldeutigkeit der zerstörenden und reinigenden Flammen fasziniert Kiefer bis heute, hat er sich doch in „Athanor“ als kosmisches Feuer der Alchimisten wieder aufflackern lassen.
Den Lebenskreislauf, die Verbindung von allem mit allem in Universum, die Vergänglichkeit sind seit einigen Jahren die wichtigsten Themen des einst so skandalumwitterten Malers, Bildhauers, Installationskünstlers. Während er sich am Beginn seiner künstlerischen Laufbahn für die Geschichte, und hier vor allem die verdrängte, verschwiegene Geschichte Nazi-Deutschlands, interessierte, sind es seit Ende der 1980er Jahre Kabbala, Alchimie, Mythen und Erklärungen der Weltschöpfung. Die Verwendung von Blei wurde Kiefers Markenzeichen.

Anselm Kiefer

Anselm Kiefer: Biografie
Anselm Kiefer 2026
Anselm Kiefer. Die Alchemistinnen
→ Mailand | Palazzo Reale: Anselm Kiefer. Die Alchemistinnen
Wann: Frühjahr/Sommer 2026
Der deutsche Künstler Anselm Kiefer präsentiert mit „Die Alchemistinnen“ eine spektakuläre ortsspezifische Installation im Palazzo Reale in Mailand. Die von Kunsthistorikerin Gabriella Belli kuratierte Ausstellung versammelt 38 monumentale Werke, die speziell für die geschichtsträchtige Sala delle Cariatidi entstanden sind.
