Anselm Kiefer

Wer ist Anselm Kiefer?

Der deutsche Maler, Druckgrafiker und Buchkünstler Anselm Kiefer (* 8.3.1945) provozierte bereits als Student Ende der 1960er Jahre Skandale, indem er das Schweigen über die NS-Vergangenheit brach. Bereits 1973 zeigte sich Kiefers Wunsch, nicht nur im Medium Malerei zu arbeiten, sondern diese Gemälde installativ einzusetzen. Er malte eine Serie, in der er Geschichte, Religion und die alten Mythen der Germanen sowie deren Symbole dem kollektiven Gedächtnis entnahm. Es finden sich Siegfried, Notung, die Nibelungen-Sage (13. Jahrhundert) in der Fassung von Richard Wagner (z. B. Brünhilde und Grane), die von den Nationalsozialisten für Propagandazwecke missbraucht wurden. Es brennen im blutgetränkten Teutoburger Wald ewige Flammen und Satan kriecht in Form einer Schlange und eines Unendlichkeitssymbols in „Resurrexit“ (1973). Die Doppeldeutigkeit der zerstörenden und reinigenden Flammen fasziniert Kiefer bis heute, hat er sich doch in „Athanor“ als kosmisches Feuer der Alchimisten wieder aufflackern lassen.

Den Lebenskreislauf, die Verbindung von allem mit allem in Universum, die Vergänglichkeit sind seit einigen Jahren die wichtigsten Themen des einst so skandalumwitterten Malers, Bildhauers, Installationskünstlers. Während er sich am Beginn seiner künstlerischen Laufbahn für die Geschichte, und hier vor allem die verdrängte, verschwiegene Geschichte Nazi-Deutschlands, interessierte, sind es seit Ende der 1980er Jahre Kabbala, Alchimie, Mythen und Erklärungen der Weltschöpfung. Seine Verwendung von Blei wurde Kiefers Markenzeichen.
Seit dem 23.1.2018 ist Anselm Kiefer österreichischer Staatsbürger.

Beiträge zu Anselm Kiefer

4. April 2023
Pablo Picasso, Die orangefarbene Bluse – Dora Maar [Le corsage orange – Dora Maar], 21.04.1940, Öl auf Leinwand, 73 × 60 cm (Sammlung Würth, Foto: Volker Naumann, Schönaich © Succession Picasso/Bildrecht, Wien 2022)

Wien | Leopold Museum: Highlights der Sammlung Würth Amazing | 2023

Hans-Peter Wipplinger stellt eine für das Leopold Museum maßgeschneiderte Auswahl vom Impressionismus bis in die Kunst der Gegenwart zusammen. Obschon Malerei triumphiert wird auch die Skulptur thematisiert werden. Das Publikum darf sich freuen auf Charakteristisches von Max Liebermann, Metamalerei von Gerhard Richter bis Anselm Kiefers Aufarbeitung der Vergangenheit, österreichische Kunst der 1950er bis in die 1980er sowie einige Vertreter der französischen Avantgarde.
24. Februar 2023
Kiki Smith, Banshee Pearls, 1991 (ALBERTINA, Wien)

Wien | Albertina modern: The Print: Warhol bis Kiefer Von Pop Art bis Gegenwart | 2023

31. Oktober 2021
Anselm Kiefer und Chris Dercon

Paris | Grand Palais Éphémère: Anselm Kiefer. Pour Paul Celan

Anselm Kiefer entwirf als erster plastischer Künstler eine neue Installation für das Grand Palais Ephemère, in der die wechselvolle deutsch-französische Geschichte im Zentrum steht.
1. März 2021
Anselm Kiefer, Mannheim (Sammlung Grothe)

Mannheim | Kunsthalle Mannheim: Anselm Kiefer

Im Herbst 2020 zeigt die Kunsthalle Mannheim Werke aus der Sammlung des im Mai 2019 verstorbenen Hans Grothe. Die Ausstellung konzentriert sich auf drei wichtige Werkphasen: Von frühen Arbeiten wie „große Fracht“ (1981/1996) mit applizierten Bleiobjekten über die vielteilige Installation „Palmsonntag“ (2007), in deren Mitte eine Palme liegt, bis zur raumgreifenden Skulptur „Der verlorene Buchstabe“ (2011–2017) werden großformatige, mehrdimensionale Bilder und Skulpturen gezeigt.
10. April 2019
Georg Baselitz, Ein Grüner zerrissen, Detail, 1967, Öl/Lw, 131,5 x 162 cm (Staatsgalerie Stuttgart © Georg Baselitz 2018)

Baselitz – Richter – Polke – Kiefer Die jungen Jahre der Alten Meister

Die Ausstellung zum Frühwerk von Georg Baselitz, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Anselm Kiefer in der Staatsgalerie Stuttgart und den Deichtorhallen in Hamburg zeigt die Auseinandersetzung der vier aufstrebenden Künstler mit ihrer Gegenwart und der NS-Zeit. Dies - wie auch die „Marke Made in Germany“ - interessiert Kurator Götz Adriani.
6. April 2019
Deichtorhallen Hamburg: Baselitz, Richter, Polke, Kiefer

Deichtorhallen Hamburg: Baselitz – Richter – Polke – Kiefer Die jungen Jahre der Alten Meister

Die Ausstellung zum Frühwerk von Georg Baselitz, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Anselm Kiefer in den Deichtorhallen in Hamburg zeigt die Auseinandersetzung der vier aufstrebenden Künstler mit ihrer Gegenwart und der NS-Zeit. Die Beschäftigung mit dem schwierigen Erbe, das Aufbrechen des Schweigens - wie auch die „Marke Made in Germany“ - interessieren Kurator Götz Adriani.
3. April 2017
Heinz Hajek-Halke, Ohne Titel, Detail, 1950–1970, Farbpapier, Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek, Sammlung Fotografie, © bpk / Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek, Foto: Dietmar Katz

Kunst und Alchemie Verwandlung von Materialien in Kunst und Wissenschaft

Kunst und Alchemie sind wesensverwandt, arbeiten beide doch mit der Verwandlung von Materialien. Entgegen der landläufigen Meinung behandelt Alchemie nicht nur die Erschaffung von künstlichem Gold aus den einfachen Stoffen, sondern widmet sich ganz allgemein der Auffindung der Weltformel, also der Erforschung komplexer Zusammenhänge, und gar der Schöpfung neuer Wesen bzw. der Erlangung der Unsterblichkeit – ob in der Natur oder der Kunst. Die groß angelegte Schau im Berliner Kulturforum verfolgt das Konzept der Transmutation von seinen Anfängen in Ägypten zum europäischen Mittelalter, nach Indien, China und Japan. Dass aber auch so mancher zeitgenössischer Kunstschaffende sich als „Alchemist“ empfand oder eine wesensverwandte Kunstpraxis entwickelte, ermöglicht, das Thema bis in die Gegenwartskunst nachzuverfolgen. Jörg Völlnagel strukturiert in zehn Kapiteln das heterogene kulturgeschichtliche Material von etwa 230 Objekten, das sowohl durch seine zeitliche wie auch geografische Dimension eine 3.500 Jahre alte, globale Menschheitsgeschichte erzählt.
7. Juni 2016
Anselm Kiefer, Für Jean Genet, 1969, Seiten 4–5, Fotograf: Charles Duprat, Paris © Anselm Kiefer.

Anselm Kiefer. Künstlerbücher

Wenn Anselm Kiefer gesteht, „ich denke in Bildern“, dann müsste er noch ergänzen, dass Texte wichtige Quellen seiner Kunst sind. Der vorliegende Katalog gibt einen Überblick über Kiefers Malerbücher und Buchobjekte seit den späten 1960er Jahren. Die Texte von Heiner Bastian, Aeneas Bastian und Hans Werner Schmidt zeugen von hoher Einfühlungskraft. Das erstmals auf Deutsch abgedruckte Gespräch zwischen Anselm Kiefer und Christoph Ransmayr erlaubt einen Einblick in beider Gedanken zu Buch und Wissen.
22. März 2016
Anselm Kiefer © Anselm Kiefer / Foto: Renate Graf.

Anselm Kiefer: Biografie Lebenslauf und wichtigste Werke

Biografie (Lebenslauf), Werke (Bilder) und die wichtigsten Ausstellungen des 1945 in Deutschland geborenen Anselm Kiefer.
22. März 2016
Anselm Kiefer, Margarethe, 1981, Öl, Acryl, Emulsion und Stroh auf Leinwand, 280 x 400 cm (The Doris and Donald Fisher Collection at the San Francisco Museum of Modern Art) © Anselm Kiefer / Foto: Ian Reeves.

Anselm Kiefer Retrospektive im Centre Pompidou Von der NS-Vergangenheit zur Mystik

Anselm Kiefer (* März 1945) gehört zu den bekanntesten Künstlern der zeitgenössischen Kunstszene. Er beeindruck mit riesen Formaten, gigantischen Projekten wie das Gesamtkunstwerk in Barjac, der Künstler als Demiurge, als Schöpfer nicht nur seiner Welt.
21. März 2016
Anselm Kiefer, Der unbekannte Maler, 1982–2013, Holzschnitt, Öl, Emulsion, Acryl und Schellack auf Papier, Collage auf Leinwand, 374 x 380 cm; Maginot, 1982–2013, Holzschnitt, Öl, Acryl und Schellack auf Papier, Collage auf Leinwand, 374 x 280 cm; Atlantik-Wall, 1982–2013, Holzschnitt, Öl, Emulsion, Acryl und Schellack auf Papier, Collage auf Leinwand, 374 x 330 cm (alle drei Privatsammlung), Installationsansicht „Anselm Kiefer. Die Holzschnitte“ in der Albertina 2016, Foto: Alexandra Matzner.

Anselm Kiefer. Die Holzschnitte Monumentale Druckgrafiken in der Albertina

Erste Ausstellung mit Anselm Kiefers Holzschnitten, mehr übermalte Holzschnitt-Collagen in Riesenformaten. Die vielfach überarbeiteten Drucke zeigen alle wichtigen Themen aus Kiefers Werk: den Rhein, deutsche Geistesgrößen, nordische Mythologie, Sonnenblumen, die Verbindung des Einzelnen mit dem Universum. Zwei Holzschnitt-Bücher führen die Landschaften in gefaltete Panoramen über.
20. März 2016
Anselm Kiefer und Anton Zeilinger in der Albertina, 18. März 2016, Foto: Alexandra Matzner.

Anselm Kiefer und Anton Zeilinger in der Albertina Künstler und Quantenphysiker auf Analogiesuche

Anlässlich seiner Ausstellungseröffnung "Anselm Kiefer. Die Holzschnitte" bat Anselm Kiefer den Quantenphysiker Anton Zeilinger zu einem Gespräch über „Realität und Illusion“ in den Musensaal der Albertina. Nach einer Stunde stellte sich der Dialog mehr als Nachhilfeunterricht in Quantenphysik dar, denn als lebendige Unterhaltung über die Eingangsfrage. Immerhin wusste Anton Zeilinger einige bahnbrechende Erkenntnisse der Physik anschaulich darzustellen. Im Kern des Gesprächs legte Anselm Kiefer aber dann doch einige seiner Glaubensgrundsätze offen.
20. März 2016
Anselm Kiefer, Himmelspaläste, Cover (Schirmer/Mosel).

Anselm Kiefer: Himmelspaläste Der Skulpturenzyklus in Höpfingen

Der genauso bedeutende wie umstrittene Künstler suchte aus Fundstücken und Fragmenten das darzustellen, was eigentlich unvorstellbar und daher auch undarstellbar ist: Die Kabbala berichtet in Gleichnissen und Metaphern von den Geheimnissen des Himmels und der Erlösung des Menschen, Mythen übersetzen menschliche Erfahrungen exemplarisch in Geschichten.
4. April 2013
Gerhard Richter, Wolken (Fenster), 1970 (Essl Museum Klosterneuburg/Wien), Installationsansicht „Wolken“ im Leopold Museum, Foto: Alexandra Matzner.

Wolken in der Malerei Welt des Flüchtigen

Essentiell für die Landschaftsmalerei - erstmals wissenschaftlich eingeteilt im frühen 19. Jahrhundert. Das Leopold Museum widmet sich dem wichtigen Nass zwischen Himmel und Erde.