El Lissitzky: russ. Architekt und Maler des Suprematismus | ARTinWORDS mega casino java 9 casino wmc casino glory casino app more glory casino casino game glory casino login most play casino parimatch casino mcw casino 2022 glory casino account six6s casino elon casino mama baji casino www glory casino crazy time casino live moree glory casino casino live score 777 casino wcm casino mega casino download glory casino registration 888 casino glory casino online galore casino mga casino glory casino খেলার নিয়ম mega casino mcw nagad 88 casino baji live casino

El Lissitzky

Wer war El Lissitzky?

El Lissitziky (Potschinok bei Smolensk, Russisches Kaiserreich 23.11.1890–30.12.1941 Moskau, UdSSR) war ein russischer Architekt und Maler jüdischer Abstammung, der ab 1919/20 sich mit dem Suprematismus auseinandersetzte. Mit der Werkgruppe der „Proun“ (Bilder und „Prounenraum“) verband er Malerei und Architektur zu einem Gesamtkunstwerk. Das Werk des vielseitigen El Lissitzky umfasst Werke der Malerei, Architektur, Typografie und Buchgestaltung. Zu Beginn der 1920er Jahre gehörte er zur europäischen Avantgarde und prägte eine Formensprache aus, die um 1930 als „international Style“ bezeichnet wurde.

„Wir sahen, dass die Oberfläche der Leinwand aufgehört hat, ein Bild zu sein, vielmehr zu einem Gebäude wurde, das man wie ein Haus umschreiten, von oben betrachten und von unten untersuchen musste. Die einzige zum Horizont senkrecht stehende Bildachse erwies sich als zerstört. Wir haben die Leinwand zum Kreisen gebracht und während wir sie drehen, schrauben wir uns selbst in den Raum hinein.“1 (El Lissitzky)

 

Kindheit und Ausbildung

Der am 23. November 180 als Lasar Lissitzky in Potschinok, Gouvernement Smolensk, geborene Künstler nahm 1920 das Pseudonym El Lissitzky an.

Wie Marc Chagall war auch El Lissitzky aus der Nähe von Witebsk, jüdischer Abstammung und in einem multikulturellen Feld aufgewachsen. Nach einem Studium bei Jehuda Pen studierte er 1909 bis 1914 Architektur und Ingenieurwesen an der Polytechnischen Hochschule in Darmstadt. Auf seinen Reisen durch Europa (zu Fuß!) eignete er sich die westliche Kunstgeschichte an (Paris, in Italien 1.200 km). 1912 wurden zum ersten Mal Lissitzkys Arbeiten in einer Ausstellung im Petersburger „Künstler-Bund“ gezeigt. Der ausgebildete Architekt musste nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs in seine Heimat zurückkehren, wo er zwischen Moskau und Kiew pendelte und 1915 das Moskau Architektendiplom erhielt. In den folgenden Jahren arbeitete er bei verschiedenen Architekten als Gehilfe. 1916/17 stellte El Lissitzky seine Gemälde neben jenen Kasimir Malewitschs in den Ausstellungen der Künstlervereinigungen Karo-Bube [Bubowi Valet] und Welt der Kunst [Mir Iskusstwa] aus.

Der Künstler war engagierter Anhänger der Russischen Revolution und seit 1917 Mitglied der Kunstkommission. Daher gestaltete El Lissitzky die erste Sowjetfahne, gefolgt von jüdischen Büchern (1917–1920).

 

PROUN

El Lissitzky erhielt im Mai 1919 auf Einladung von Marc Chagall einen Lehrauftrag an der Höheren Kunstwerkstätten in Vitebsk. Er leitete dort das Architekturatelier und die Grafischen Werkstätten. Malewitsch, mit dem Lissitzky im ständigen Briefkontakt stand, folgte ihm im November. Auf dessen Anregung begann Lissitzky Ende 1919 mit dreidimensionalen Ausdrucksformen im Suprematismus und schuf die ersten PROUNS. Das Album „UNOWIS“ entstand in sieben handgedruckten Exemplaren, zudem das Plakat „Roter Keil“. Der 1920 geschaffene Entwurf für eine Rednertribüne des Schülerkollektivs wurde 1924 als Lenintribüne überarbeitet.

Die Werkgruppe der Prounen ist im Russischen ein Akronym für „Projekt für die Behauptung des Neuen“. In diesen von 1919 bis 1924 entstandenen Gemälden und Grafiken ordnete er geometrische Grundelemente um unterschiedliche Bildachsen dynamisch an. Damit erzeugte er eine multiperspektivische Räumlichkeit und den Anschein von Bewegung.

Mit den „PROUN“-Bildern bezog er sich auf die axonometrische Darstellungsweise in der Architektur, die er mit abstrakten, geometrischen Formen und einer zurückhaltenden Farbpalette kombinierte. Daraus entsteht ein dreidimensionaler Suprematismus, der sich deutlich von der reduzierten Variante Kasimir Malewitschs abhebt.

Proun: Die Bildleinwand ist mir zu eng geworden. Der Kreis der Garbenharmonie-Feinschmecker ist mir zu eng geworden, und ich schuf den Proun als Umsteigestation aus der Malerei in die Architektur, Ich habe die Leinwand und Holztafelfläche als Grundstück behandelt, wo meinen Bauideen die wenigen Hemmnisse gestellt sind. Ich habe die schwarz-weiße Skala (mit Aufleuchten von Rot) als Materie und Stoff bearbeitet. Auf diesem Weg wird eine Realität geschaffen werden, die allen eindeutig ist.
Die neue Realität: Neue Erfindungen, die uns ermöglichen, auf neue Art und mit neuen Schnelligkeiten sich im Raum zu bewegen, werden eine neue Realität schaffen. Die statische Architektur der ägyptischen Pyramide ist überwunden: - unsere Architektur rollte, schwimmt, fliegt. Es kommt uns das Schweben, Schwingen entgegen. Die Form dieser Realität will ich miterfinden uns gestalten.“2 (El Lissitzky)

Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass auch die sog. Faktura, die differenzierte Oberflächenbehandlung, eine große Rolle spielt. El Lissitzky gestaltete seine Bilder mit unterschiedlichen Matt- und Glanzgraden. Maltechnologische Untersuchungen haben für das Gemälde „Proun 12 E“ (1923, Harvard Art Museums / Busch-Reisinger Museum, Cambridge (Mass.)) eine sorgfältige Unterzeichnung mit Graphit und eine auf die unterschiedlichen geometrischen Formen abgestimmte Farbauswahl nachgewiesen. So sind etwa die grauen Formen durchscheinend gemalt, während die weißen Formen pastos und mit Glättung durch ein Palettmesser entstanden sind. Ein glänzendes Firnisband setzt einen Kontrast. Diese differenzierte Herangehensweise an die handwerkliche Ausarbeitung erzeugt eine sehr spezielle Oberfläche – ein schönes Beispiel für das, was die russischen Künstler*innen nannten.

 

Moskau – Berlin

1921 wechselte El Lissitzky als Leiter der Architekturfakultät der Schule „WChUTEMAS“, des russischen Bauhaus, nach Moskau. Die erste Konstruktivisten-Ausstellung lief unter dem Titel „OBMOChU“. Das Denken des Künstlers Wladimir Tatlin (1885–1953), Entwerfer des Monuments für die III. Internationale (1920, Modell zerstört),  wurde zu einem wichtigen Einflussfaktor in El Lissitzkys Werk: Er und seine Gruppe von Künstlern gaben die freie Kunst zugunsten von utilitaristischen, d. h. anwendungsbezogenen und im Alltag nützlichen Kunstformen auf (heute: Design). Nach 1923 wandte sich El Lissitzky mit einer Ausnahme gänzlich von der Malerei ab und der Architektur zu. In den folgenden Jahrzehnten arbeitete er im Messebau, als Ausstellungsarchitekt und war als Grafiker und Buchgestalter tätig.

Im folgenden Jahr hielt sich El Lissitzky zeitweilige in Berlin auf, wo er gemeinsam mit dem Schriftsteller Ilja Ehrenburg die Zeitschrift „Weschtsch [Gegenstand]“ herausgab. 1922/23 war El Lissitzky federführend an der Gestaltung und Organisation der Ersten Sowjetischen Kunst-Ausstellung in Berlin und Amsterdam beteiligt. Während seines Aufenthalts in Berlin erhielt er von Majakowsky den Auftrag, dessen Buch „Dlja golosa [Für die Stimme]“ zu gestalten. El Lissitzky entwarf dafür eine neue Typografie. Für die Kestner-Gesellschaft schuf er die Grafikmappe „Proun“ und die Figurinenmappe „Sieg über die Sonne“. Im Spätherbst 1923 erkante El Lissitzky an Lungentuberkulose, die er in der Schweiz behandeln ließ.

 

Prounenraum

El Lissitzky stellte auf der „Großen Berliner Kunstausstellung“ im Juli 1923 den „Prounenraum“ aus. Er dokumentierte ihn mittels dreier Fotografien, die wie ein Storyboard eines Films die zeitliche Erfahrung der Raumbegehung simulieren. El Lissitzky beschreibt den „Prounenraum“ selbst:

„Raum: das, was man nicht durch das Schlüsselloch ansieht, nicht durch die offene Tür. Raum ist nicht nur für die Augen da, ist kein Bild; man will darin leben. In das Gerümpel der Ausstellungshalle am Lehrter Bahnhof sind verschiedene „Räume“ hineingeschachtelt. Eine Schachtel ist mir liebenswürdigerweise zur Verfügung gestellt worden. Die 6 Flächen (Fußboden, 4 Wände, Decke) sind gegeben; sie sind zu gestalten. Es soll kein Wohnzimmer sein, es ist dort ja eine Ausstellung. In einer Ausstellung geht man ringsherum. Darum soll der Raum so organisiert sein, dass man durch ihn selbst veranlasst wird, in ihm herumzugehen.
Die erste Form, welche die vom großen Saal Kommenden hinein“führt“, ist diagonal gestellt und „führt“ ihn u der großen Horizontalen der Vorderwand und von dort zu der 3. Wand mit der Vertikalen. Beim Ausgang – halt! Das Quadrat unten, das Urelement der ganzen Gestaltung. Das Relief an der Decke im selben Blickfeld liegend, wiederholt die Bewegung. Der Fußboden konnte aus materiellen Gründen nicht zur Realisation kommen.
Der Raum (als Ausstellungsraum) ist gestaltet mit elementaren Formen und Materialien: Linie, Fläche und Stab, Würfel, Kugel und Schwarz, Weiß, Grau und Holz; und Flächen, die auf die Wand flach hingestrichen sind (Farbe), und Fläche, die zur Wand senkrecht gestellt sind (Holz). Die 2 Reliefs an den Wänden geben die Problemstellung und Kristallisation der ganzen Wandflächen. (Der Würfel an der linken Wand in Beziehung zu der Kugel der Vorderwand und diese in Beziehung zu dem Stabe der rechten Wand.) – Der Raum ist kein Wohnzimmer. – Ich habe hier die Achsen meiner Raumgestaltung gezeigt. Ich will darin die Prinzipien geben, die ich für eine grundsätzliche Organisation des Raumes an sich für notwendig halte. In diesem schon gegebenen Raum versuche ich jene Prinzipien zur Anschaulichkeit zu bringen unter besonderer Berücksichtigung der Tatsache, dass es sich um einen Ausstellungs-Schau-Raum, für mich also Demonstrationsraum, handelt.
Die Organisation der Wand ist also nicht als Bild = Bemalung aufzufassen. Ob wir die Wände „bemalen“ oder an die Wand Bilder hängen, ist gleich falsch. Der neue Raum braucht und will keine Bilder – ist kein Bild, das in Flächen transponiert ist. Damit erklärt sich die Feindschaft der Bildermaler zu uns: wir zerstören die Wand als Ruhebett für ihre Bilder. Wenn man sich schon im geschlossenen Raum die Illusion des Lebens verschaffen will, so mache ich es so: ich hänge an die Wand eine Glasscheibe, dahinter keine Leinwand, sondern eine periskopische Vorrichtung, die mit in jedem Augenblick die wirklichen Vorgänge in ihrer wirklichen Farbe und realen Bewegung zeigt.
Das Gleichgewicht, das ich im Raum erreichen will, muss beweglich und elementar sein, so dass es nicht durch ein Telefon, ein Stück normalisiertes Büromöbel gestört werden kann Der Raum ist für den Menschen da – nicht der Mensch für den Raum. Die ebm, die der Mensch für Ruhe, Arbeit, Gesellschaftsleben braucht, müssen zur Einheit gebracht werden, und diese Einheit muss vermittels eines elementaren Gliederungssystems immer nach Bedarf bewegt werden können. Wir wollen den Raum als ausgemalten Sarg für unseren lebenden Körper nicht mehr.“3 (El Lissitzky, Den Haag im Mai 1923)

 

Avantgarde in der Schweiz (1924/25)

El Lissitzkys Erkrankung verlangte einen sofortigen Kuraufenthalt in der Schweiz. Er hielt sich 1924 deshalb in Brione bei Locarno auf. Dort arbeitete er, wie er in seiner Autobiografie herausstrich, an sechs Projekten:

  1. Die Zeitschrift „ABC. Beiträge zum Bauen“ mit Mart Stamm, Hans Schmidt, Emil Roth u.a.
  2. Das Heft „Nasci“ der Zeitschrift „Merz“ mit Kurz Schwitters
  3. Entwürfe für Pelikan-Reklame, die als Garantie für die Bewilligung des Kuraufenthaltes betrachtet wurden.
  4. Die „Kunstismen“ mit Hans Arp
  5. Der Aufsatz „K. und Pangeometrie“
  6. Das Fotoselbstporträt

Mit der technischen Hilfe von Emil Roth konnte El Lissitzky das Projekt des „Wolkenbügels“, eines für Moskau geplanten Hochhauses auf drei Pfeilern, ausarbeiten. Die erste Abbildung des Projekts findet sich auf dem Umschlag von Adolf Behnes Buch „Der moderne Zweckbau“. Ende Mai wurde El Lissitzky aus der Schweiz ausgewiesen.

 

El Lissitzky in Russland

Im Juni 1925 kehrte El Lissitzky über Leningrad zurück nach Russland (UdSSR). In Moskau war er erneut als Professor für Innenausbau und Möbel an der Fakultät für Holz- und Metallbearbeitung an der Schule „WChUTEMAS“ tätig.

Etwa zur gleichen Zeit wandte sich die sowjetische Kultusadministration allerdings von der Avantgarde ab und protegierte eine traditionell realistische und angeblich volksnahe Kunst. El Lissitzky übernahm ab Mitte der 1920er Jahre Aufgaben im Bereich der Architektur und der angewandten Kunst (Grafik und Typografie, Buchgestaltung), um den Lebensunterhalt für seine Familie zu verdienen.

Der Künstler selbst hielt die Gestaltung von Ausstellungen für seine wichtigste künstlerische Arbeit. Zu diesen gehört der Raum der Gegenstandslosen Kunst für die Internationale Kunstausstellung in Dresden 1926 und der „Raum der Abstrakten“ im Landes-Museum zu Hannover im Auftrag von Alexander Dorner 1927. 1928 wurde El Lissitzky zum leitenden Künstler des Sowjet-Pavillons auf der Internationalen Presse-Ausstellung in Köln ernannt Er entwarf dafür einen 24 Meter langen und 3,5 Meter breiten Fotomontage-Fries. Dafür erhielt er sowohl von der ausländischen Presse wie auch von der sowjetischen Regierung Anerkennung und eine Auszeichnung. Die Ausstellung „Film und Foto“ 1929 in Stuttgart und die Gestaltung des Sowjet-Pavillons der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden 1930 folgten. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre avancierte El Lissitzky zum künstlerischen Gestalter der ausländischen Ausstellungen und versuchte, die neue politische Doktrin des Staates zu vermitteln.

Ab den 1930er Jahren verschlechterte sich El Lissitzkys gesundheitlicher Zustand – und das Regime wandte sich 1933 dem Sozialistischen Realismus zu. 1934 zeigte sich, wie sehr El Lissitzky im Widerspruch zur nun gängigen Sowjetdoktrin stand, als er zum leitenden Künstler der Allsowjetischen Landwirtschaftlichen Ausstellung ernannt wurde: Da er sich mit dem ersten Leiter nicht einigen konnte, legte er den Auftrag nieder. Dennoch wurde ihm der „Entwurf des Hauptpavillons überantwortet. Danach arbeitet er noch ein Projekt für die Museumsausstellung des Narkomantes für Soziale Versorgung aus.

Ab 1932 war El Lissitzky ständiger Mitarbeiter als Buchkünstler für die Zeitschrift „USSR im Bau“. Darüber hinaus entwarf er Plakate und schrieb über Fragen der Kunst und Architektur. Als Anhänger des Kommunismus stellte sich der Künstler in den Dienst seiner Partei, was vor allem in seinen Alben deutlich wird:

  • 1932 Album zur Fünfzehnjahrfeier der Sowjetunion (Verlag Isogis)
  • 1935 Album zur Fünfzehnjahrfeier der Roten Armee (Verlag Isogis)
  • 1936 Album und große Mappe der Lebensmittelindustrie (Verlag Sa Industrialisazija)
  • 1940 USSR-Album Isostat (Institut für künstlerische Statistik) für die amerikanische Ausstellung „Sowjetisches Grusien“ (Verlag Gosplanisdat)

 

El Lissitzky und Deutschland

Zu zwei deutschen Städten hatte El Lissitzky ein besonders intensives Verhältnis: Hannover und Darmstadt.

Mit Hannover verbanden El Lissitzky viele künstlerische und menschliche Beziehungen. So entwarf er 1923 für die Kestner-Gesellschaft (gegr. 1916) eine Mappe mit Originalgrafiken. Vier Jahre später entwarf er im Auftrag des Leiters des damaligen Provinzialmuseums, Alexander Dorner, einen Raum als „Abstraktes Kabinett“ (1927). El Lissitzky war gut befreundet mit dem dort ansässigen Merzkünstler Kurz Schwitters und arbeitete wie dieser und durch dessen Vermittlung als Typograf und Werbegestalter für die Firma Pelikan. Außerdem lernte er in Hannover seine spätere Ehefrau Sophie Küppers kennen, die Witwe des ehemaligen Vorsitzenden des Kestner-Gesellschaft.

In Dortmund liegen die Anfänge von El Lissitzkys Ausbildung, studierte er doch von 1909 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs an der renommierten Großherzoglichen Technischen Hochschule Architektur. Diese Tatsache mag begründen, warum die Architektengeneration der 1970er Jahre sich intensiv mit El Lissitzkys Raumgestaltungen auseinandersetzte, obwohl von ihm nur relativ wenige architektonische Entwürfe bekannt sind und keines seiner Projekte jemals realisiert wurde.

 

Nachruhm

Nachdem El Lissitzky am 30. Dezember 1941 im Alter von 51 Jahren in Moskau verstorben war, wurde es ruhig um den Künstler. Die Beschäftigung mit seinem Werk setzte erst am Ende der 1960er Jahre wieder ein und verstärkte sich seit den 1990ern. Als die gestisch-expressive Malerei des Informel und die monochrome Farbflächenmalerei von der Pop Art abgelöst wurden, konnte das Interesse für El Lissitzky wieder zunehmen. Damit wurde die bis zu diesem Zeitpunkt die Annahme einer „Entwicklung“ der Abstraktion in Frage gestellt, was in einer Auseinandersetzung mit den Anfängen der Moderne resultierte.

Der Architekturhistoriker Kenneth Frampton veröffentlichte 1968 im „Architects Year Book“ einen Aufsatz über das Werk von El Lissitzky und seine aktuelle Bedeutung. Bereits 1966 hatte die Kestner-Gesellschaft eine erste große Ausstellung zum russischen Künstler organisiert. Dennoch blieb in Deutschland das Werk des vielseitig begabten Malers, Architekten, Typografen und Buchgestalters lange nur wenig bekannt. Große monografische Ausstellungen folgten 1988 im Sprengel-Museum, Hannover, und 1990/91 in Moskau, übernommen vom van Abbe-Museum in Eindhoven, von Paris und Madrid.

 

El Lissitzky beeinflusste folgende Künstlerinnen und Künstler

  • Ilja Tschaschnik

 

Literatur zu El Lissitzky

  • Rolf Wedewer, Räume und environments, Wiesbaden 1969.
  • El Lissitzky, Prounenraum, in: G: Material zur elementaren Gestaltung, Nr. 1 (1923), o. S.

Beiträge zu El Lissitzky

El Lissitzky, PROUN, Komposition, um 1919/20, Öl auf Karton, 59 x 49 cm (Privatsammlung) + PROUN, Durchdringungsflächen, 1919/20, Öl auf Leinwand, 81 x 59 cm (Halle/Saale, Kunstmuseum Moritzburg) + PROUN 4 B, 1919/20, Öl auf Leinwand, 70 x 55,5 cm (Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza), Installationsansicht Albertina 2016, Foto: Alexandra Matzner.

El Lissitzky und die Russischen Avantgarden


Chagall bis Malewitsch. Russische Avantgarden

Malerei zur Zeit der Russischen Revolution
  1. Zitiert nach El Lissitzky, PROUN, S. 28.
  2. Maschinenschriftliches Manuskript, Lissitzky-Archiv im Zentralen Staatsarchiv für Literatur und Kunst, Moskau, Nr. 58, zit. n. El Lissitzky – Maler Architekt Typograf Fotograf, Erinnerungen Briefe Schriften, hg. v. Sophie Lissitzky-Küppers, Dresden 1976 (Erstveröffentlichung 1967), S. 329–330.
  3. Zitiert nach Rolf Wedewer, Räume und environments, 46-47.