Emilie von Hallavanya: Malerin der Moderne | ARTinWORDS mega casino app glory casino app download mcw casino app download mega casino world betvisa online casino glory casino bonus mega cricket world casino moree glory casino glory casino app download apk jeetbuzz casino baji live net casino bijoy 7 casino login crazy time casino live mega casino bangladesh casino live crazy time mega casino world app download baji casino glory casino apps mc casino casino login babu88 casino mega casino login marvel casino glory casino app bangladesh live casino mega casino online glory casino app download for android

Emilie von Hallavanya

Wer war Emilie von Hallavanya?

Emilie von Hallavanya (Pula 26.1.1874–20.4.1960 München) war eine österreichische Malerin der Klassischen Moderne (→ Klassische Moderne). Anfangs von Wilhelm Leibl beeinflusst, etablierte sich Emilie von Hallvanya als Malerin und Lehrerin in Wien. 1933 trat die Künstlerin der NSDAP bei und änderte ihren Stil im nationalsozialistischer Manier.

 

Kindheit & Ausbildung

Emilie von Hallavanya wurde am 26. Januar 1874 in Pula, Istrien (ehemals Österreich-Ungarn, heute: Kroatien), geboren. Sie war die Tochter des Generalmajors Karl von Hallavanya und seiner Frau Emilie, geborene Czeschka von Maehrenthal.1

Emilie von Hallavanya kam 1888 nach Graz, wo sie an der Zeichenakademie ihren ersten Kunstunterricht erhielt. Ab 1893 studierte sie bei Ludwig von Herterich an der Damenakademie in München, bevor sie 1894 nach Österreich zurückkehrte.

 

Lehre

In den Folgejahren lebte sie abwechselnd in München und Graz und unternahm Studienreisen nach Italien und Paris. 1908 bezog sie eine Wohnung mit Atelier in der Theresienstraße 136/1, wo sie bis zur Zerstörung des Gebäudes 1944 bleiben sollte.2 1909 zog sie als Mitglied einer Künstlerkolonie auf die Fraueninsel im Chiemsee.

1911 bis 1920 kehrte Hallavanya als Lehrerin an die Damenakademie zurück und unterrichtete die Fächer Kopf­ und Kostümstudien, Blumen, Stillleben sowie Interieur.3 Darüber hinaus dürfte Hallavanya auch eine Privatschule unterhalten haben.

 

 

Werke

Von 1905 bis 1914 stellte die junge Malerin mit der Münchener Künstlergenossenschaft aus, mit der Münchener Secession,4 mit dem Bund bildender Künstlerinnen im Steiermärkischen Kunstverein in Graz, 1911 auch im Wiener Hagenbund anlässlich der „Frauenkunst­-Ausstellung“ der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs. Ihre genrehaft inszenierten Frauen­ und Kinderporträts sowie Blumenstillleben tragen spätimpressionistische Züge, wie sie die Werke der Münchner Künstlervereinigung „Die Scholle“, vor allem von Leo Putz, aufweisen.

„Unter den malenden Frauen behauptet, wie immer, auch heuer Emilie v[on] Hallavanya einen der ersten Plätze. […] und imponiert durch ihre unbeirrte Selbstzucht. Solche Energien werden gerade bei Male­rinnen nicht allzu oft offenbar.“5 In den 1920er Jahren beteiligte sie sich vereinzelt an den „Münchener Kunstausstellungen“ im Glaspalast.6

 

Emilie von Hallavanya in der NS-Diktatur

Im Laufe der 1930er Jahre verfestigte sich ihr Stil zu einer flacheren, stärker farbigen Malweise, die zuweilen formal an Karl Hofer erinnert. Inhaltlich kam sie der NS­-Kunstideologie mit allegorisch verbrämten weiblichen Akten und Mutter­Kind­Darstellungen entgegen. Nach wie vor führte sie Porträtaufträge für Damen­ und Kinderbildnisse aus. Die zeitgenössische Berichterstattung betonte ihr Streben nach „plastisch empfunden[er] Form“, vergeistigtem Ausdruck und Vereinfachung,7 und belobigte ihren Abstand von einem sentimentalen und expressiven Romantizismus, der damals für die „malende Frau“ als typisch erachtetet wurde.8

Hallavanya trat am 1. Mai 1933 der NSDAP bei.9 Im Aufnahmeverfahren in die Reichskammer der bildenden Künste Ende 1938 wurde ihre politische Zuverlässigkeit bestätigt.10 Ebenso war sie Mitglied in der Vereinigung Österreichischer Künstlerinnen in der Ostmark. In den Jahren 1938, 1941, 1942 und 1943 war Emilie von Hallavanya auf den „Münchener Kunstausstellungen im Maximilianeum“ vertreten. Von 1938 bis 1944 stellte sie insgesamt sechs Gemälde bei den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ aus, von denen keines einen Käufer fand. Mindestens drei davon behandelten weibliche Akte, ein weiteres, „Komposition Musik“ (1937), zeigt musizierende junge Frauen. Offenbar geriet die Malerin immer wieder in wirtschaftliche Zwangslagen. Die Städtische Galerie im Lenbachhaus versuchte sie zu unterstützen, so 1935 durch den Ankauf eines Selbstbildnisses und im Jahr darauf von „Mütterlichkeit“, das nach dem Ankauf häufig ausgestellt und abgebildet wurde.

 

Nachkriegszeit

Nachdem Wohnung und Atelier 1944 durch Bomben zerstört worden waren, übersiedelte Emilie von Hallavanya nach Uffing am Staffelsee. Sie war dort vom 1. Juli 1944 bis zum 27. September 1957 im Haus Nr. 127, heute Seehauser Str. 10, gemeldet. Gastgeber waren der Kunstmaler Jakob Brändl und seine Tochter Erna Gall, eine lokal bekannte Elfenbeinminiaturmalerin. In dieser Zeit porträtierte Hallavanya viele Dorfbewohner:innen.11

 

Tod

Emilie von Hallavanya starb am 20. April 1960 in München. 23

In einem kurzen Nachruf bekannte sich Arthur Rümann, der damalige Direktor des Lenbachhauses, als Verehrer von Malerin und Werk,24 dabei hob er besonders das Gemälde „In der Loge“ hervor, das er 1953 für die Galerie angekauft hatte. Die sporadisch unterhaltene Korrespondenz der beiden bezeugt nicht nur Rümanns Wertschätzung, sondern auch seine regressive Haltung der zeitgenössischen Münchner Kunst gegenüber. Mit keinem Wort erwähnte er die Jahre 1933 bis 1945. Schließlich kam es 1957, bereits unter Rümanns Nachfolger, zum Ankauf von „Der Besuch“ (1911), weitere sieben Gemälde gelangten als Vermächtnis zu Lebzeiten an die Galerie.

  1. Susanne Böller, Emilie von Hallavanya, in: Kunst und Leben 1918 bis 1955, hg. v. Karin Althaus, Sarah Bock, Lisa Kern, Matthias
    Mühling, Melanie Wittchow – Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München (Ausst.-Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, 15.10.2022–16.4.2023), Berlin / München 2022, S. 120-123.
  2. Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, hrsg. von Ulrich Thieme, Felix Becker, Leipzig, Bd. 15, 1922, S. 511; Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, hrsg. von Hans Vollmer, Leipzig, Bd. 3, 1955, S. 359; PMB­H­32, Stadtarchiv München.
  3. Yvette Deseyve, Der Künstlerinnen­-Verein München e. V. und seine Damen­-Akademie. Eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert (Kunstwissenschaften, Bd. 12), München 2005, S. 80; Belegstellen: Werkstatt der Kunst, 2, Okt. 1908, S. 22 und 32, Mai 1908, S. 442); Auflistung der Lehrkräfte und Fächer, S. 197–199.
  4. Bettina Best, Secession und Secessionen. Idee und Organisation einer Kunstbewegung um die Jahrhun­dertwende, München 2000, S. 540.
  5. Die Frühjahrsausstellung der Secession II, in: Münchner Neueste Nachrichten, 26.3.1913, S. 1–2, hier S. 2.{/note] (Rezension zu Hallavanyas Werk in der „Frühjahrsausstellung der Secession“ 1913)

    1914 wurde sie nach zwei silbernen Medaillen mit der österreichischen Goldenen Staatsmedaille ausgezeichnet.

    Ihre Malerei galt als solide, wenn auch etwas unpersönlich; 1919 schrieb ein Rezensent über ihre Präsentation im Kunstverein: „Sie regt nicht im mindesten auf. Aber sie bildet – und es ist sicher gut, dass diese Frau Frauen lehrt.“[note]Bildende Kunst, in: Münchner Neueste Nachrichten, 5.11.1919, S. 1–2.

  6. Glaspalast­Kataloge könnten über den Link https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB­CMS­0000000000004471 eingesehen werden (2.4.2023).
  7. Hornung, Emilie v. Hallavanya, eine Münchner Malerin, in: Münchner Neueste Nachrichten, 12.1.1936, Stadtarchiv München, ZA­P­0178­20.
  8. Helena Ketter, Zum Bild der Frau in der Malerei des Nationalsozialismus: eine Analyse von Kunstzeitschriften aus der Zeit des Nationalsozialismus, Münster u. a. 2002.
  9. Mitglieds Nr. 3205219, NSDAP­Gaukartei / BArch R 9361­IX Kartei / 13230811, Bundesarchiv Berlin; ihr Geburtsjahr ist von 1874 auf 1879 geändert, die übri­gen Daten sind jedoch die des Meldebogens.
  10. Siehe Susanne Böller, S. 121.