Ferdinand Hodler (1853–1918) ist der bedeutendste Schweizer Maler der Jahrhundertwende und einer der wichtigsten Maler des Symbolismus in Europa. Die Ikone der Schweizer Kunst war an der Wiederbelebung der Wandmalerei beteiligt und thematisierte Heldentum wie den Kontrast von Jugend und Alter, Leben und Tod.
Ferdinand Hodler und Deutschland - so könnte der Untertitel dieser breit angelegten, monografischen Werkschau über den Schweizer in der Bundeskunsthalle Bonn lauten. Die Ausstellung zeigt Werk und Entwicklung des Künstlers, im Katalog wird der Akzent auf das Netzwerk des Malers gelegt, seine Beteiligungen bei Ausstellungen und Wettbewerben, seine Mitgliedschaften in Künstlervereinigungen (Wien, München, Berlin), seine Sammler und Mäzene. Mit der Reproduktion von „Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813“ aus der Universität Jena ist auch ein monumentales Wandgemälde in Bonn zu sehen.
Deutschland | Bonn: Bundeskunsthalle Bonn
8.9.2017 - 28.1.2018
Paris mit seinem renommierten Salon und Wien mit der 1897 gegründeten Secession und seinen großzügigen Sammlern ermöglichten Ferdinand Hodler den internationalen Durchbruch. Doch welche Rolle spielten deutsche Institutionen für den Werdegang und die Rezeption des Schweizers? Wie die Bundeskunsthalle Bonn gelungen herausarbeitet, eine große! In Berlin, Frankfurt und München stellte er aus, und seine Gemälde fanden früh Eingang in bedeutende Sammlungen und in öffentliche Räume. So erhielt er Aufträge für Monumentalgemälde im neu errichteten Rathaus in Hannover (1901–1913) oder in der Universität Jena (1909). Dies festigte den Ruf des Malers als „deutschen Künstler“, eine nationalistische Vereinnahmung, die sich 1914 bitter rächen sollte. Nachdem Ferdinand Hodler eine Petition gegen die Bombardierung der Kathedrale von Reims durch die deutschen Truppen unterzeichnet hatte, wurde er aus allen Künstlervereinigungen hinausgeworfen und das Bild „Der Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813“ vernagelt. 1919 wieder freigelegt, wurde es sowohl von den Nationalsozialisten wie auch den Kommunisten im Lauf des 20. Jahrhunderts politisch vereinnahmt.
Zwischen der ersten großen Einzelausstellung 1887 mit 60 Gemälden im Kunstmuseum Bern und der dreißig Jahre später stattfindenden Retrospektive mit 600 Werken im Kunsthaus Zürich (1917) gelang es dem 1853 im Armenviertel von Bern geborenen Maler, eine beachtliche internationale Wahrnehmung aufzubauen. Bis in die späten 1880er Jahre wurde sein Werk hauptsächlich in der Schweiz gezeigt, gleichzeitig reüssierte er am Pariser Salon und auch auf den Pariser Weltausstellungen (vor allem 1900). Seinen internationalen Durchbruch feierte Ferdinand Hodler 1904 auf der XIX. Ausstellung der Wiener Secession, die ihn seit 1900 zu Gruppenausstellungen einlud und als Vorbild – auch von Gustav Klimt – förderte.
Trotz steigender internationaler Reputation war der Künstler-Unternehmer der frühen Moderne in seinem Heimatland zeitlebens umstritten: Sein unkonventioneller, anfangs realistischer, aber 1890 symbolistischer Blick auf seine Umwelt verstörte. Ende der 1890er Jahre lösten Hodlers prämierte Entwürfe für die Monumentalgemälde im Landesmuseum Zürich eine hitzige Diskussion über Historienmalerei und Stilkunst aus. Die negative Kritik hatte Hodler bereits 1881 mit dem „Selbstbildnis (Der Zornige)“ und 1883 mit dem „Zornigen Krieger“ quittiert. Hodlers erboste Miene zeigt seinen Willen zum Erfolg. Die im Ausland, vor allem Paris, errungene Anerkennung sollte, so zeigte er sich sicher, auf die Schweizer zurückschlagen:
„Mein Ziel aber bleibt Paris. Die Deutschschweizer wollen mich nicht verstehen bis sie sehen, dass ich anderswo verstanden bin, den französischen Schweizern imponiere ich nur dann. Helfe dir selbst und es wird dir geholfen.“1 (Ferdinand Hodler aus Paris an Johann Friedrich Büzberger in Bern, 15.4.1891)
Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Hodler plante seine Karriere äußerst bewusst und begann früh international auszustellen. Zum einen wurde er maßgeblich von seinem Professor Barthélemy Menn unterstützt, der mit seinen intimen Landschaften in der Nachfolge Camille Corots als Begründer der Genfer Schule gilt. Er machte Hodler mit Mäzenen bekannt, die dem aufstrebenden Maler eine Studienreise nach Spanien finanzierten. Zudem förderte Menn seinen Schützling auch als Juror der von Calame- oder Diday-Wettbewerben in Landschaftsmalerei. Die Schweizer Kritik zeigte sich jedoch vom aufstrebenden Talent nur teilweise überzeugt. Hodlers in Spanien und Paris geschulter Realismus und die ungeschönte Schilderung von Handwerkern während der 1880er Jahre erinnerte die Autoren zu deutlich an die Bestrebungen von Gustave Courbet. Von diesem lernte Hodler, dass man sich als Avantgardist auch gegen Juroren wie Kritiker zur Wehr setzen und das Publikum direkt ansprechen konnte: Als „Die Nacht“ 1891 wegen der „unzüchtigen Figurendarstellung“ aus der Jahresausstellung im Genfer Musée Rath entfernt wurde, präsentierte Hodler sein zensiertes Gemälde kurzerhand in einem nahe gelegenen Lokal (Bâtiment électoral) und verlangte Eintritt. Im gleichen Jahr sandte er sein „Skandalbild“ nach Paris, 1897 nach München und 1899 nach Venedig, wo es mit Ehrungen überhäuft wurde. Als „Die Nacht“ 1904 in der Wiener Secession ausgestellt werden sollte, musste deren Präsident bereits ein Leihgesuch an das Kunstmuseum Bern senden, das die „Ehren-Hodler“ (Eigendefinition des Künstlers!) in der Zwischenzeit erworben hatte.
Wenn auch Mitte der 1880er Jahre das Können Ferdinand Hodlers in Schweiz immer deutlicher gewürdigt wurde – seine erste Einzelausstellung im Kunstmuseum Bern fand im Jahr 1887 statt und zehn Jahre späte gewann sein Entwurf den Wettbewerb um die Landhaus-Fresken – so suchte er dennoch im benachbarten Ausland seine Kunst zu präsentieren und zu positionieren. Paris symbolisierte für Hodler das Zentrum der Avantgarde, hier ließ er sich von Werken Puvis de Chavannes inspirieren und wollte Erfolge am Salon und den Weltausstellungen erringen. Gleichzeitig beförderte auch der Aufschwung der Münchner Ausstellungen den Ruhm des Schweizers in den deutschsprachigen Ländern. Nach 1897 fand Hodler Ausstellungsmöglichkeiten in der Wiener Secession, die ihn als einen der größten lebenden Künstler Europas feierte.
Hodlers Mitgliedschaften in Künstlervereinigungen, in den Berliner, Münchner und Wiener Secessionen, im deutschen Künstlerbund sowie in Jurys brachten ihn in Kontakt mit bedeutenden Vertretern des Kunstbetriebs. Auf diese Weise kam er zu Ausstellungseinladungen und Aufträgen, eröffnete sich aber auch neue Absatzmärkte. Vor allem die Wiener und Berliner Secessionen förderten das internationale Renommee des Schweizers.
Von außerordentlicher Bedeutung für das Fortkommen des Künstlers war seine Beteiligung an der XIX. Ausstellung der Wiener Secession 1904. Diese Gruppenausstellung brachte für den 52-jährigen Ferdinand Hodler den internationalen Durchbruch: Die Secessionisten rund um Carl Moll und Koloman "Kolo" Moser widmeten Ferdinand Hodler den zentralen Saal und die Eingangshalle. Sie ließen die „Ehren-Hodler“ für viel Geld nach Wien transportieren, um innerhalb der Gruppenausstellung eine veritable Retrospektive mit den wichtigsten symbolistischen Werken des Künstlers zeigen zu können. Die Erlöse aus dieser Ausstellung machten Hodler über Nacht zum Millionär und gefeierten Malerstar, der sich vor Porträtaufträgen kaum erretten konnte. Dass er nach diesem Erfolg auch erstmals wieder an den Thunersee zurückkehrte, um sich der Landschaftsmalerei zuzuwenden, war dem neu erworbenen ökonomischen Ruhepolster zu verdanken. Dass er über den Impressionismus hinausgehend, serielle Landschaftsbilder schuf, in denen er der Struktur der Natur auf den Grund gehen wollte, war den Galeristen nicht unrecht, verkauften sich die aus expressivem Blau-Gelb-Violett-Orange-Kontrast aufgebauten Naturbilder doch außergewöhnlich gut.
Hodlers ökonomische Erfolge gründen sowohl auf seine öffentlichen Aufträge, mehr aber noch auf der Nachfrage nach bestimmten Motiven und Gattungen bei Sammlern und Kunsthändlern. In den 1870er und 1880er Jahren war Hodler aus Geldnot gezwungen, beliebte Landschaftsausschnitte mit Staffagefiguren zu beleben: „Schafe am Sentier des Seules“ (1878) entstand knapp vor seiner Spanien-Reise und gehört in die Kategorien Landschaft bzw. Genrebild. Werke wie „Müller, Sohn und Esel“ waren für ihn eine so genannte „Anekdotengeschichte“. Das Baummotiv, das Hodler ab den 1890er Jahren entdeckte, und an dem er seinen Parallelismus um 1900 auch an Naturbildern weiterentwickelte, war ebenso ein gesuchtes Sujet.
Eine der wichtigsten Veränderungen in Hodlers Arbeitsweise war durch den finanziellen Erfolg der Secessionsausstellung 1904 ermöglicht worden: Freunden bekundete der Maler, dass er ab diesem Moment nun die Bilder malen könnte, die er schon so lange planen würde. 1904/05 begann Hodler mit dem Malen in Serien, d.h. er stellte das gleiche Landschaftsmotiv in mehreren Varianten dar, um der der Natur zugrundeliegenden Struktur auf den Grund zu kommen. Was verändert sich und was nicht? Vom „Thunersee mit Stockhornkette“ führte er vier, vom „Genfersee von Chexbres aus“ sechs Fassungen aus. Allein die „Juralandschaft“ malte er zwischen 1908 und 1911 in dreizehn Versionen.
Vermutlich kannte Ferdinand Hodler Claude Monets früheste Serie aus eigener Anschauung, denn er hielt sich im Mai 1891 in Paris auf, als die Galerie Paul Durand-Ruel eine Monet-Ausstellung mit fünfzehn Bildern von Getreideschobern präsentierte. Damals notierte er Claude Monets Namen in eines seiner Skizzenhefte. In den folgenden Jahren hatte er mehrfach die Gelegenheit, sich mit Monets Werk zu beschäftigen. Wie auch der Franzose wurde Hodler für die Wiederholung des gleichen Motivs auch gerügt. Er wehrte sich gegen den Vorwurf, seine eigenen Werke zu kopieren, und bezeichnete die Serienbilder als Varianten, die sich durch ihre Wirkung voneinander unterschieden. Hodler fasste Realität und Natur als prozesshafte Entwicklung auf und reagierte auf diese Überzeugung mit Serien von Berggipfeln bei unterschiedlichen Wetter- und Lichtverhältnissen.
Dennoch sollte der wirtschaftliche Aspekt nicht ganz in den Hintergrund gedrängt werden, denn für die hohe Produktion an Varianten gaben weniger künstlerische Überlegungen als vielmehr kommerzielle Gründe den Ausschlag. Der deutsche Kunsthandel, darunter die Berliner Galerie von Paul Cassirer, begann sich ab 1907 für Hodler zu interessieren. Ein Frankfurter Kunsthändler dürfte nach Hodlers Einzelausstellung im Frankfurter Kunstvereins 1911, bei ihm 17 Fassungen vom „Thunersee mit Stockhornkette“ bestellt haben. In der Frankfurter Schau hatte Hodler bereits vier Varianten präsentiert. Zu den bekanntesten Werken Ferdinand Hodlers gehört „Der Holzfäller“, von dem um 1910 sieben kleine und zwölf große Formate entstanden.
Nach seinen erfolgreichen Ausstellungen im deutschsprachigen Raum, beginnend mit der Teilnahme an der „7. Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast“ von 1897, wurden auch deutsche Sammler auf den Schweizer Maler aufmerksam. Von 1899 bis 1914 war er auf Einladung der Gründungsmitglieder an den Berliner Secessions- Ausstellungen beteiligt. An der 18. Ausstellung der Berliner Secession von 1909 war der in Deutschland inzwischen hochgeachtete Maler u. a. mit „Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813“ vertreten, das er als Wandgemälde für die Universität Jena entworfen hatte.
Die deutsche Kunstkritik vereinnahmte den Schweizer sehr früh als „deutschen“ Künstler und besprach die Monumentalität seiner Werke als deren wichtigste Eigenschaft. Diese erzielt Ferdinand Hodler nicht nur durch Großformate (vergleichbar den Bildern von Gustave Courbet), sondern auch durch eine einfache, stilisierte Formgebung und plakative Farbgestaltung. Hodler war es wichtig, dass seine Bilder aus großer Entfernung wirken und bewarb sich deshalb auch schon während der 1890er Jahre an Wettbewerbung für Freskoausstattungen in der Schweiz. Vor 1914 konnte Hodler aber auch noch zwei Aufträge in Deutschland an Land ziehen: „Einmütigkeit“ für das Rathaus in Hannover und den „Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813“ für die Universität Jena.
In Jena engagierte sich ab 1904 eine Reihe von Menschen für die zeitgenössische, moderne Kunst. Vor allem die Gründer des Jenaer Kunstvereins 1903 sowie der Archäologieprofessor, Kunstkritiker und Kunstpädagoge Botho Graef taten sich in dieser Frage breitenwirksam hervor. Am 3. Mai 1906 hielt Botho Graef einen Vortrag über den Künstler in Jena und regte ein „dekoratives Gemälde von Hodler“ für das neue Universitätsgebäude in Jena öffentlich an.2 Das Ziel müsste sein, „einen fördernden Einfluss auf das künstlerische und kulturelle Leben der Stadt“ zu haben. Graef Wertschätzung brachte dem Schweizer eine Einladung durch die Gesellschaft der Kunstfreunde von Jena und Weimar ein. Hodler schuf zwischen Juni 1907 und Ende 1909 sein erstes monumentales Werk in Deutschland. Der „Auszug deutscher Studenten in den Freiheitskrieg von 1813“ thematisierte deutsche Selbstbehauptung gegen eine französische Invasion. In der Publikation „Hodlers und Hofmanns Wandbilder in der Universität Jena“3 erklärte Botho Graef den „Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813“, der Ende des Jahres 1909 im Südostflügel des Obergeschosses im Neubau der Friedrich-Schiller-Universität Jena (1909) aufgehängt worden war.
1911 erhielt Ferdinand Hodler den Auftrag, für das neu erbaute Rathaus in Hannover ein großformatiges Historienbild zu malen. Thema war eine Begebenheit der Reformation im Jahr 1533 – als sich die versammelte Bürgerschaft zur Reformation bekannte und die altgläubigen Ratsherren fluchtartig die Stadt verließen. Hodler konnte sich durchsetzen, dass er die Komposition in einem einzigen, langgezogenen Bildfeld unterbringen durfte. Im neuen Rathaus von Hannover (1901–1913) erhielt die Szene „Einmütigkeit“ (1912–1913) einen demokratischen Charakter.4
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs drehte sich die Situation für Ferdinand Hodler in Deutschland schlagartig um. Nachdem Ferdinand Hodler gemeinsam mit 120 Genfer Intellektuellen und Künstlern den „Genfer Protest“, eine Petition gegen den Artilleriebeschuss der Kathedrale von Reims am 19. September 1914, unterzeichnet hatte, wurde ihm „anti-deutsche Gesinnung“ vorgeworfen und der Maler aus allen Künstlervereinigungen gestrichen. Seine Werke im öffentlichen Raum wurden verhängt bzw. vernagelt. Damit brachen sämtliche Beziehungen von Ferdinand Hodler mit dem offiziellen Deutschland abrupt ab, einzig Karl Ernst Osthaus hielt treu zu seinem Künstler und verteidigte ihn öffentlich. Der Tod des Malers im Frühjahr 1918 verhinderte eine Rehabilitation des Schweizers. Kurz vor seinem Ableben war ihm noch eine Retrospektive in Zürich ausgerichtet worden, auf der die Schweizerinnen und Schweizer „ihren“ Hodler entdecken und zum Nationalmaler wählen konnte. Am 14. April 1919 wurde auch der „Auszug“ wieder freigelegt.
Rund 100, zum Teil großformatige Gemälde und über 40 Zeichnungen veranschaulichen, welche Etappen und Ereignisse in der Laufbahn des Künstlers wesentlich zu seinem nationalen und internationalen Erfolg beigetragen haben. Der Ausstellungskatalog führt die wichtigsten Etappen der Ausstellungsgeschichte Hodlers vor Augen genauso wie die bedeutendsten Sammler, seine öffentlichen Aufträge (v.a. der „Auszug“) wie Galeristen.
Die Werke zeigen eine ausgewogene Auswahl durch Kuratorin Monika Brunner, die den „ganzen“ Hodler von frühesten idyllischen Alpenbildern zum Baummotiv, einige Berggipfel, Bäche und vor allem die Seen-Serien nach Bonn holen konnte. Die gezeigten Bildnisse umfassen eine Reihe von Hodlers unzähligen Selbstporträts und belegen am besten den Weg vom Realisten zum Jugendstilkünstler; gleichzeitig treffen düstere Genredarstellungen der 1870er Jahre auf einen symbolistischen Hodler, von dem sich die Kunstmuseen Bern und Luzern sowie ein*e Privatsammler*in trennen wollten: „Die Lebensmüden“ (um 1892) und „Der Tag“ (um 1901). Mit der dritten Fassung von „Der Frühling“ (um 1910, Privatbesitz) ist ein weiteres berühmtes Motiv in der Ausstellung vertreten. Männliche oder weibliche Einzelfiguren auf grünen Wiesen deuten Hodlers Pantheismus an, der im Ausstellungskatalog nur am Rande thematisiert wird. Wandgebundene Gemälde wie die Auftragsarbeiten für das Landesmuseum Zürich, das Rathaus in Hannover und die Universität in Jena werden durch viele Zeichnungen, Ölskizzen, Kompositionsentwürfe und Gemäldefassungen von Einzelfiguren repräsentiert. Die Reproduktion von „Der Auszug“ macht die wandgebundene Monumentalmalerei von Ferdinand Hodler einmal mehr nachvollziehbar.
Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle in Kooperation mit dem Kunstmuseum Bern
Kuratiert von Monika Brunner
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn (Hg.)
Mit Beiträgen von Monika Brunner, Christina Feilchenfeldt, Thomas Gaethgens, Sandra Gianfreda, Laurent Langer, Franz Müller, Viola Radlach, Rein Wolfs
256 Seiten, 179 farbige & 24 s/w Abb.
24,50 x 28 cm
Hardcover, gebunden
ISBN 978-3-7356-0398-2
Kerber Verlag
Monika Brunner, Meilensteine Einer Künstlerkarriere, S. 13–25.
Franz Müller, Deutsch und/oder Modern. Zur Wahrnehmung Ferdinand Hodlers im deutschen Sprachraum zu Beginn des 20. Jahrhunderts, S. 27–37.
Sandra Gianfreda, „Er War Doch Ein ‹Grosser›“. Ernst Ludwig Kirchners Verhältnis zu Ferdinand Hodler, S. 39–48.
Laurent Langer, Ferdinand Hodler – Die Wandbilder. „Wenn ich ein Bild male, so denke ich es mir immer in einem baulichen Rahmen.“, S. 51–63.
Christina Feilchenfeldt, Ferdinand Hodler und der deutsche Kunstmarkt bis 1918, S. 65–76.
Thomas W. Gaehtgens, Ferdinand Hodlers „Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813“ und seine „Deutschheit“, S. 79–88.