Kaiserin Elisabeth, liebevoll von ihrer Familie „Sisi“ genannt, zählt zu den populärsten Mitgliedern des Hauses Habsburg. Das am Sonntag, den 24. Dezember 1837 als viertes Kind des Herzogs Max in Bayern und seiner Gemahlin Ludovika in einem Münchner Palais geborene Mädchen wurde auf den Namen Elisabeth Amalie Eugenie, Herzogin in Bayern, getauft. Der Mythos Sisi ist eng mit der Liebesgeschichte mit Kaiser Franz Joseph I. verbunden, den sie in Bad Ischl im Jahr 1853 für sich gewann, seine Gemahlin und Mutter von vier Kindern wurde.
Österreich / Wien: Hofburg, Sisi-Museum
Das Staatsporträt der beiden Herrscher gehört auch heute noch zu den bekanntesten Bildnissen der Regenten, die nach kurzer Zeit schon wenig miteinander verband. Franz Xaver Winterhalter (1805–1873), der aus dem Schwarzwald stammende Maler der gekrönten Häupter und der High Society Europas, schuf die beiden das Staatsporträt 1865. Er zeigt Kaiserin Elisabeth im weißen Galakleid von Charles Worth mit Brilliantsternen im Haar. Charles Worths Roben, wie dieses weiße Tüllkleid, bestachen vor allem durch ihre kostbaren Materialen und den körperbetonten Schnitt. Die Krinoline ist vorne abgeflacht, die Stoffmassen werden hinten zum Cul de Paris gerafft. Winterhalter zeigt die österreichische Kaiserin leicht in den Hintergrund gedreht, sodass der glänzende Tüll zur Geltung kommt.
Winterhalters Porträt der 28-jährigen Kaiserin ist das berühmteste von ihr. Mit ihm begründete der Maler den Mythos der schönen, jungen, aber unter dem höfischen Protokoll leidenden Kaiserin. Ihr unkonventioneller Lebensstil und ihre Vorliebe, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, ließen eine unsterbliche Legende entstehen. Als Elisabeth am 10. September 1898 einem Attentat zum Opfer fiel, war sie schon zu Lebzeiten von diesem Ruf begleitet.
Mag. Olivia Lichtscheidl, Sisi-Expertin und Leiterin der Ausstellungen des Sisi-Museums, erzählte ARTinWORDS, warum das Sisi-Museum nur zu Weihnachten die Milchzähnchen und die Taufgarnitur der späteren Kaiserin Österreichs der Öffentlichkeit präsentiert!
Am 24. Dezember 1837 kam Elisabeth in München im Palais Max zur Welt. Die kleine Prinzessin war in einer ganz besonderen Nacht geboren worden. Es war nicht nur der Heilige Abend, der ein besonderes Geburtsdatum war. Es war auch noch ein Sonntag und das Baby hatte bei der Geburt bereits zwei Zähne, welche als Glückszeichen gewertet wurden. All diese heilbringenden Symbole veranlassten vor allem die Mutter Ludovika zur Annahme, dass die Geburt dieses Kindes unter einem ganz besonderen Glücksstern stand.
Als Taufpatin wurde Königin Elisabeth von Preußen gewählt und die neugeborene Prinzessin erhielt die Namen Elisabeth, Amalia, Eugenia. Im Kreise ihrer Familie wurde sie aber zeitlebens liebevoll „Sisi“ genannt.
Mit dem Ankauf der Sammlung Klauda im Jahr 2005 kamen die Taufgarnitur und der Messingbehälter mit den Zähnchen aus dem Besitz der herzoglichen Familie in die Sammlung der SKB (Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.). Zum Taufkleid aus cremefarbiger Seide mit blütenbesticktem Spitzenüberwurf und altrosafarbener Schleifenbordüre gehört auch ein Häubchen mit en suite gerafftem Spitzenbesatz. Die Milchzähnchen wurden in einem vergoldeten Messingbehälter mit gekröntem Allianzwappen der Herzogin Ludovika in Bayern, aufbewahrt.
Alljährlich in der Adventzeit werden diese kostbaren Erinnerungsstücke im Sisi Museum ausgestellt. Bis Ostern können die Exponate von zahlreichen Besuchern bewundert werden. Danach müssen sie aus konservatorischen Gründen einige Monate in einem säurefreien Karton, lichtgeschützt und wohltemperiert aufbewahrt werden.