Wilhelm Lehmbruck (1881–1919) zählt zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Sein Œuvre umfasst ca. 100 Skulpturen, mehr als 1000 Zeichnungen, 80 Gemälde und großformatige Zeichnungen sowie 200 Druckgraphiken. Diese Vielseitigkeit und das Erproben verschiedener Techniken und Materialien sind charakteristisch für die Generation der Expressionisten.
Ausgehend vom umfangreichen eigenen Bestand der Staatsgalerie spürt die Ausstellung der Arbeitsweise Wilhelm Lehmbrucks nach und zeigt Schnittvarianten seiner bedeutendsten Plastiken wie die „Große Sinnende“, der „Emporsteigende Jüngling“, die „Große Stehende“ oder die „Kniende“. Das Fragmentieren und Reduzieren des Körpers, das Expressive seiner Figuren und die Entgrenzung des Mediums machen ihn zu einem der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne.
Deutschland / Stuttgart: Staatsgalerie Stuttgart, Barth-Flügel
28.9.2018 – 24.2.2019
Deutschland / Stuttgart: Staatsgalerie Stuttgart, Graphik-Kabinett
7.10.2018 – 17.2.2019
Unter den deutschen Künstlern gehört Lehmbruck zu den ersten, die neben den traditionellen Materialien wie Bronze und Marmor auch in hohem Maße in seiner Zeit innovative Werkstoffe wie Terrakotta, Stein- / Zementguss und Stuccoguss für ihre Werke verwendeten. Ob diese unterschiedliche Materialität innerhalb seiner Plastiken auf eine bewusste inhaltlich-ästhetische Entscheidung oder auf erheblich günstigere Produktionskosten zurückzuführen ist, gehört zu den schwer lösbaren Fragestellungen in der Lehmbruck-Forschung.
Vor diesem Hintergrund nimmt die Ausstellung die Beziehung zwischen Form und Material und die verschiedenen materiellen Erscheinungsbilder der Plastiken Wilhelm Lehmbrucks in den Blick. Nicht zuletzt ist der umfangreiche und in seiner Materialität unterschiedliche Bestand in der Sammlung der Staatsgalerie Grund, dieser Fragestellung nachzugehen und anhand ausgewählter Leihgaben Lösungsvorschläge sichtbar zu machen.
Aufgrund der besonderen Fragilität des Materials hat eine solche Annäherung an sein Werk noch nicht stattgefunden. Die Ausstellung „Wilhelm Lehmbruck. Variation und Vollendung“ versucht nun erstmals den unerlässlichen direkten Vergleich der im Material variierenden Ausformungen der wichtigsten Plastiken des Künstlers zu ermöglichen. Die Kuratoren erwarten davon wichtige Erkenntnisse für ein tieferes Verständnis Lehmbrucks und der Skulptur zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Das Œuvre dieses empfindsamen Expressionisten umfasst neben Skulpturen und Gemälden auch zahlreiche Zeichnungen und Druckgraphiken, die nicht in einem direkten Zusammenhang mit seinen Plastiken zu sehen sind, sondern vom Künstler als ein eigenständiges Medium genutzt wurde. Der Radierung kommt dabei ein besonderer Stellenwert zu; diese Technik ermöglichte dem Künstler eine nuancenreiche und sensible Linearität. Einfühlsam und ausdrucksstark zugleich zeigen seine Figuren die unterschiedlichen Facetten menschlicher Emotionen.
Begleitend zur Ausstellung „Wilhelm Lehmbruck. Variation und Vollendung“ zeigt die Staatsgalerie im Graphik-Kabinett Arbeiten auf Papier von Wilhelm Lehmbruck.
Das Œuvre dieses empfindsamen Expressionisten umfasst neben Skulpturen und Gemälden auch zahlreiche Zeichnungen und Druckgraphiken, die nicht in einem direkten Zusammenhang mit seinen Plastiken zu sehen sind, sondern vom Künstler als ein eigenständiges Medium genutzt wurde. Der Radierung kommt dabei ein besonderer Stellenwert zu; diese Technik ermöglichte dem Künstler eine nuancenreiche und sensible Linearität. Einfühlsam und ausdrucksstark zugleich zeigen seine Figuren die unterschiedlichen Facetten menschlicher Emotionen.
Anlass für beide Ausstellungen ist der Ankauf eines Konvoluts von drei Skulpturen und 69 Papierarbeiten, die sich seit 1960 als Leihgaben in der Sammlung der Staatsgalerie befinden und nun, dank der Museumsstiftung Baden-Württemberg, der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung, dauerhaft der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.