Wiener Volksgarten: Elisabeth/Sisi-Denkmal most play casino golari casino elon casino login casino bd bangor casino casino result six6s casino casino scores vaggo casino mega casino in the world online glory casino mega 777 online casino glory casino login app bkash 9 casino casino score mag casino banger casino glory casino app download apk tuuwa casino glory mega casino login mega cricket world casino mcw live casino glory casino casino live mega casino app casino score crazy time glory casino website mostplay casino
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Wiener Volksgarten. Kaiserin Elisabeth/Sisi-Denkmal

Kaiserin Elisabeth-Denkmal im Wr. Volksgarten vor dem Burgtheater, Friedrich Ohmann und Hans Bitterlich, 1907 eingeweiht, Foto: Alexandra Matzner.

Kaiserin Elisabeth-Denkmal im Wr. Volksgarten vor dem Burgtheater, Friedrich Ohmann und Hans Bitterlich, 1907 eingeweiht, Foto: Alexandra Matzner.

Der ruhigste Teil des Wiener Volksgartens ist sicherlich der Bereich rund um das berühmte Kaiserin Elisabeth-Denkmal, das am Ende einer Lindenallee aus weißem Laaser Marmor erstrahlt. Friedrich Ohmann und Hans Bitterlich konnten nach langwierigen Plänen 1907 diesen Hain für die ermordete Kaiserin als erstes dynastisches Denkmal, das von einem privaten Denkmalkomitee finanziert und projektiert worden ist, fertigstellen. Dem Prager Architekt gelang dabei die mustergültige Umsetzung eines secessionistischen Gartengesamtkunstwerks, in dem Architektur, Skulptur und Bepflanzung zu einem fast sakral anmutenden Ort zusammenfinden.

1883/1884 Anlage des Parterres an der Löwelstraße im Volksgarten

Seit ca. 1752 befand sich hier ein Hofgarten, der als „Bastei-Hofgarten“ bzw. auch als Paradeisgartel bezeichnet wurde und auf der Kurtine (1596 errichtet) zwischen Burg und Löwelbastei (ab 1786 so genannt) situiert war. Davor wurde das Areal als kaiserliche Schießstätte verwendet; der ks. Garten befand sich im Bereich des heutigen Michaelerplatzes und musste der Winterreitschule weichen. Wegen der schönen Aussicht sollen sich Maria Theresia und Franz Stephan oft hier aufgehalten haben.

1780 wird der Garten auf kaiserlichen Wunsch Josephs II. vereinfacht und mit Nutzpflanzen versehen. Er soll nun dem „öffentlichen Spaziergang“ gewidmet sein. 1790 war der Garten nur mehr der kaiserlichen Familie und „distinguierten Personen“ zugänglich. 1817 dachte Kaiser Franz II. noch daran, das Paradeisgartel zum Burggarten ausbauen zu lassen. Das Obersthofmeisteramt sprach sich jedoch gegen diesen Plan aus.

1797 wird ein zweites Lusthaus errichtet, das 1821 zum sog. Ersten Corti`schen Caféhaus umgebaut wurde. Die Funktion des Hofgartens übernahm ab nun der heutige Burggarten (→ Wiener Volksgarten. Anlage, Caféhaus und Theseustempel).

Durch die Anlage des Volksgartens wurde auch dieser Teil der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zu einem beliebten Treffpunkt. Zwischen 1872 und 1874 wird das Paradeisgartl endgültig abgetragen – als letzter Rest der ehemaligen Fortifikationsanlage.

Erst am 26. April 1883 wurde das Areal vom Volksgarten zugeschlagen, eine Bebauung durch die sog. „Volksgartengruppe“ konnte durch den Wr. Bürgermeiser Cajetan Felderer verhindert werden. Hofgartendirektor Franz Antoine d. J. gestaltete den Garten als kleinteilige Parterreanlage, die von den Zeitgenossen als zu kleinlich und unmodern abgetan wird.

 

Das Kaiserin Elisabeth-Denkmal

Am 10. September 1898 wird Kaiserin Elisabeth in Genf ermordet. Ein privates Denkmalkomitee unter der Leitung des Hof- und Kammerjuweliers Mayer wird am 8. Juli 1901 gegründet, womit das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal das erste dynastische Monument in Wien ist, das von Privatpersonen initiiert und finanziert wird. Es folgen lange Auseinandersetzungen wegen des Aufstellungsortes. Kaiser Franz Joseph bestimmt im August 1902 den Aufstellungsort im Volksgarten. Der im September 1902 durchgeführte Wettbewerb bringt 67 Projekte. Die Modelle werden am 5. und 6. März 1903 im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie (heute: MAK) ausgestellt. Am 2. März 1903 wird keinem Entwurf der 1. Preis zugesprochen, Hans Bitterlich wird für seine stehende, in einem Buch lesende Kaiserin der 2. Preis verliehen. Da sich das Komitee nicht für einen Künstler entscheiden kann, wird ein geladener Wettbewerb als 2. Wettbewerbsstufe geplant, aus der Bitterlich als Sieger hervorgeht. Die architektonische Formung des Platzes reklamiert Friedrich Ohmann überzeugend für sich. Die gesamte Anlage wird mit dem neuen Tor in Richtung Hofburg in eine Achse gerückt. Hans Bitterlich wird angehalten, seinen Entwurf in die Platzgestaltung von Ohmann zu integrieren, wobei Ohman auch das Sitzmotiv vorgibt, weil er sich die Kaiserin nur weltentrückt und sinnend vorstellen kann. Ohmann war 1898 vom Wr. Gemeinderat als künstlerischer Leiter der Wienflussregulierung berufen worden und zuvor Lehrer an der Prager Kunstgewerbeschule. Bereits in diesem Jahr entwirft der Architekt einen Kaiserin-Elisabeth-Platz, den er allerdings im Bereich der ehemaligen Elisabeth-Brücke, zwischen Karlsplatz und Wienzeile, vorsieht.

Ab Ende des Jahres 1904 erfolgt die völlige Umgestaltung des Bereichs entlang der Löwelstraße für das Kaiserin Elisabeth-Denkmal: Ohmann schafft ein Plateau, auf dem die Figur sitzt und davor „wie vor einem Heiligtum einen vom Getriebe abgeschlossenen Raum, hier eine Art Hain, zugänglich durch zwei seitliche Laubenöffnungen“. Bitterlich reduziert die von Ohmann vorgeschlagene, kleinteilige Gestaltung der Figur. Als Porträtvorlage dient ihm Georg Raabs „Bildnis der Kaiserin im ungarischen Krönungsornat“ (1867), das Lieblingsbild des Kaisers. Die Bildnisfigur der Kaiserin wurde aus einem 8.000 kg schweren Block Laaser Marmors geschaffen und misst 2,50 m Höhe.

Die Plastiken an den Umschließungswänden – junge Mädchen mit Vasen, aus denen das Wasser für die beiden Springbrunnen links und rechts fließen, sowie Rosen- und Kaiserkronen-Reliefs stammen von Friedrich Grill.

Am 4. Juni 1907 Enthüllung des Kaiserin Elisabeth-Denkmals. Trotz ungünstiger Ausgangsbedingungen sei „ein außerordentlich schönes und gelungenes Kunstwerk“ entstanden, „dabei etwas ganz neues [sic!]: Ein in diesem Umfang noch nicht gemachter Versuch, Skulptur, Architektur und Gartenkunst zu einem einheitlichen Ganzen zu vereinigen, und zwar so zu vereinigen, dass eines das andere stützt und hebt.“ (Neue Freie Presse, Morgenblatt vom 5. Juni 1907, 1–2)

 

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Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.