Florence Knoll: US-am. Designerin und Architektin | ARTinWORDS mcw casino 2022 baggo casino mostplay casino 888 casino glory casino app download apk mcw casino krikya online casino glory casino account casino score rajabaji casino elon casino krikya casino baji live net casino cricket world casino mega casino world wcm casino glory casino logo online glory casino mega casino world bangladesh glory casino download apk

Florence Knoll

Wer war Florence Knoll?

Florence Knoll (Saginaw 24.5.1917–25.1.2019 Coral Gables) war eine der renommiertesten US-amerikanischen Designerinnen und Architektinnen des 20. Jahrhunderts (→ Klassische Moderne) und eine Vorreiterin in der Herstellung moderner Möbel. Über 20 Jahre lang leitete sie die Design- und Möbelforma Knoll. Damit beeinflusste ihre innovative Innenraumgestaltung die zeitgenössische Innenarchitektur nachhaltig.

„Meine Ausbildung als Architektin war grundlegend für alles, was ich tat.“ (Florence Knoll)

Kindheit

Florence Marguerite Knoll Basset wurde als Florence Schust am 24. Mai 1917 in Saginaw, Michigan Florence, geboren. Ihre Eltern Frederick Emanuel (1881–1923) und Mina Matilda (Haist) Schust (1884–1931) starben früh, sodass Florence im Alter von 12 Jahren zur Vollwaise wurde.

Ausbildung

Als Waise war Florence Schust von 1932 bis 1934 Internatsschülerin an der Kingswood School für Mädchen in Bloomfield Hills, Michigan. Auf dem Gelände des Schulkomplexes befand sich die Cranbrook Academy of Art, die sich unter der Leitung von der Art Direktorin Rachel de Wolfe Raseman betreut. Gemeinsam entwarfen sie ein Haus, das Innen- und Außenbereich vereinte, was ihr Interesse an Architektur weckte und Eliel Saarinen, den finnischen Präsidenten der Cranbrook Academy of Art, auf sie aufmerksam machte.

Eliel Saarinen entwickelte die Cranbrook Academy zum Zentrum für fortschrittliche Architektur und Design. Saarinen und seine Frau Loja wurden auf das Interesse und die Begabung des jungen Mädchens aufmerksam und nahmen sie in ihre Familie auf. Wenn sie in den Ferien mit ihrem Sohn Eero Saarinen ihre Heimat Finnland und andere Länder Europas bereisten, nahmen sie das Mädchen mit. Dort lernte es die herausragenden Bauwerke der europäischen Architekturgeschichte kennen. Auch machte das Ehepaar Saarinen das junge Mädchen mit befreundeten Künstlern wie Le Corbusier, Frank Lloyd Wright und Alvar Aalto bekannt.

Nach dem Schulabschluss 1934 begann Florence Schust ein Studium an der Cranbrook Academy of Art, wo sie in den Metall-, Holz- und Keramikwerkstätten kunsthandwerkliche Fähigkeiten erwarb und erste Möbelentwürfe zeichnete. Ab 1935 studierte sie an der Architectural Association in London, der ältesten Hochschule für Architektur.

Nach einem Reisejahr durch Europa schrieb sie sich 1937 an der Architectural Association in London ein, der ältesten Hochschule für Architektur. Als mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs alle amerikanischen Student:innen aus Europa in die Vereinigten Staaten zurückkehren sollten, kamen der Studentin ihre Kontakte zugute: Der emigrierte Bauhaus-Designer Marcel Breuer, Erfinder der Stahlrohrmöbel, unterrichtete sie an der Harvard University Graduate School of Design (GSD). Am Illinois Institute of Technology (ehemals Armour Institute) in Chicago war sie Studentin von Ludwig Mies van der Rohe. Der tägliche Spaziergang mit ihrem Lehrer und Nachbarn und die gemeinsamen Kaffeestunden mit ihm waren für Florence Schust intensiver Unterricht. Von ihm, so war ihre Einschätzung, habe sie „mehr gelernt als von jedem anderen und das in weniger Worten“. Von Saarinen hatte sie die Einbeziehung aller Elemente in ihren Entwurfsprozess gelernt und von Mies van der Rohe die Konzentration auf Details und die „Reinheit“ des Designs.

Als junge Architektin arbeitete Florence zunächst im Büro von Walter Gropius und Marcel Breuer, die in Harvard unterrichteten, und studierte Graphisches Design bei Herbert Bayer.

Werke

Florence Schust arbeitete im Architekturbüro von Wallace K. Harrison & Abramovitz, den Architekten des Rockefeller Centers (1930er). Dort wurde sie mit männlichen Vorurteilen konfrontiert:

„Da ich die einzige Frau war, wurde ich mit den wenigen anfallenden Innenräumen beauftragt.“1

Parallel arbeitete die Berufsanfängerin bereits als selbstständige Architektin und lernte im Rahmen ihrer Arbeit 1943 Hans Knoll kennen. Dieser war sechs Jahre zuvor von Deutschland nach New York emigriert und hatte die kleine Möbelforma Hans G. Knoll Furniture Company aufgebaut.

 

Knoll Associates

Im Jahr 1943 trat die junge Architektin in Knolls Firma ein. 1946 heirateten die beiden, und die Firma wurde in Knoll Associates umbenannt. Laut Florence war Hans ein „fantastischer Verkäufer und brillanter Unternehmer“, der die geschäftliche Leitung übernahm, während sie an der Spitze der neu gegründeten Planungsgruppe stand, alle Designbereiche der Firma ihr unterstellt waren und sie überall da, wo es um die visuelle Erscheinung ging, das letzte Wort hatte.

Der erste bedeutende Auftrag war die Ausstattung der Büroräume der Rockefeller-Brüder im 56. Stock des Rockefeller Centers. Da die Ausstattung der Architektur entsprechen sollte, entwarf Florence Knoll moderne, reduzierte Möbel, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen und Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Nach einem schwierigen, aber sehr erfolgreichen Start beauftragte die amerikanische Regierung das Unternehmen mit Wohnungen für US-Soldanten und deren Familien in Europa. Knoll schuf dafür Produktionsstätten in Deutschland, Frankreich und Italien. Damit wuchs die Firma international.

Das ständig expandierende Unternehmen baute nicht nur auf Florence Knolls eigene Entwürfe, sondern spezialisierte sich auch auf Ideen innovativer Architekten und Designer wie Eero Saarinen, Ludwig Mies van der Rohe, Marcel Breuer, Harry Bertoia, Isamu Noguchi, George Nakashima die Einrichtungsgegenstände für Knoll konzipierten. Knoll entwickelte dafür das Konzept von Lizenzgebühren und Namensnennungen. Florence Knoll sicherte sich bereits 1948 mit unternehmerischem Weitblick die Herstellungsrechte für den legendären Barcelona-Sessel von Ludwig Mies van der Rohe (und Lilly Reich?), der auch heute noch von Knoll gebaut wird. Die Prägung von Florence Knoll durch Bauhaus-Lehrer zeigt sich in der Neuausrichtung der Firma: Hans Knoll hatte zuvor dänisches Design von Jens Risom bevorzug (Holzmöbel). Für Florence zeichnete nur Metall Industriedesign und Moderne aus.

Von Ludwig Mies van der Rohe übernahm Florence Knoll die Konzentration auf Details und von Eliel Saarinen die Einbeziehung aller Elemente in ihren Entwurfsvorgang. Florence Knoll handelte nach dem Motto „Good Design is Good Business“. Sie hatte „den Dialog zwischen Interieur und Raum im Blick“. Florence Knoll entwarf selbst Sitzgruppen, Beistell- und Couchtische, Kommoden und Anrichten, Vitrinen und Konsolen, Schreib- und Konferenztische. Alle ihre Entwürfe sind von großer Eleganz und Schlichtheit geprägt. Als ausgebildete Architektin wandte sie die Prinzipien von Proportionen und Maßstab auch im Möbelentwurf an. Ihre Kriterien waren Qualität, Schönheit, Einfachheit, Funktion und Komfort. Da Florence Knoll leere Oberflächen bevorzugte (z.B. auch auf Schreibtischen), sorgte sie für den notwendigen Platz in Form von Wandkonsolen oder Sideboards.

„Leute fragen mich, ob ich eine Möbeldesignerin bin. Ich bin es nicht. Ich habe mich nie wirklich hingesetzt und Möbel entworfen. Ich habe die Füllstücke entworfen, um die sich niemand anderes kümmerte. Ich habe Sitzgruppen entworfen, weil niemand sonst Sitzgruppen entwarf. Ich tat es, weil ich diese Möbel für einen Auftrag benötigte und es nichts Passendes gab, also habe ich es gemacht.“ (Florence Knoll)

Da Florence Knoll mit den erhältlichen Textilien nicht zufrieden war, entwickelte sie eine eigene Textilabteilung. Handgewebte Stoffe für Polstermöbel, Wandbespannungen und Raumteiler ließ sie unter der Beratung der Cranbrook-Absolventin Marianne Strengel entwerfen. Aber auch die frühere Webmeisterin am Bauhaus, Anni Albers, entwarf abstrakte geometrische Vorlagen für Raumtextilien (→ Anni Albers. Textilkünstlerin mit Folgen). Auch Sheila Hicks begann 1965 für Florence Knoll zu arbeiten; ihre Arbeit ist bestimmt von der Verbindung von Hochkunst und Design. Kissen für Eero Saarinens Tulip Chair waren das erste, was sie für die berühmte Designerin entwarf und fertigte. Bald wurden auch die stark strukturierten, taktilen Gewebe ein weiteres unverkennbares Element des Knoll-Stils.

Nach dem Unfalltod ihres Mannes im Jahr 1955 auf einer Geschäftsreise in Kuba leitete Florence Knoll bis 1960 die Firma allein. Sie stellte einen Geschäftsführer ein, kümmerte sich aber nach wie vor um neue Entwürfe und die Vermarktung. Nach ihrer Heirat mit dem Bankier Harry Hood Basset 1958 und dem Umzug nach Miami pendelte sie zwischen ihrem Wohnort und New York, übte die Unternehmensleitung aber auch aus der Ferne erfolgreich aus. Zu den wichtigsten Aufträgen aus den 50er und 60er Jahren zählen die Ausstattung der CBS-Büros (Columbia Broadcasting System) in der Madison Avenue und den Büroturm von Eero Saarinen an der Sixth Avenue in New York für CBS 1964. Florence Knoll nutzte edle Materialien, einen bronzefarbenen Teppich, eine beige Kaschmir-Bespannung, weißen, polierten Gips und französisches Walnussholz für die Wände. Am Höhepunkt ihres Ruhm zog sich die Designerin von Knoll International zurück (1965).

Tod

Florence Knoll starb am 25. Januar 2019 in Coral Gables, Florida.

Literatur zu Florence Knoll

  • Sabine Caroline Wilson, „Good design is good business“ – Florence Knoll, in: Britta Jürgens (Hg.), Vom Salzstreuer bis zum automobile: Designerinnen, Berlin 2002, S. 140–151.
  • Steven Rouland, Knoll furniture. 1938–1960, Atglen 1999.
  • Warren Platner, Ten. New York 1993.
  • Akio Izutsu, The Bauhaus, a Japanese perspective: and a profile of Hans and Florence Schust Knoll, Japan 1992.
  • Knoll: 50 Years of Design, hg. v. Knoll International, New York 1988.
  • Eric Larrabee, Knoll Design, New York 1981.
  • Knoll au Louvre (Ausst.-Kat. Louvre, Paris), Paris 1972.
  • Florence Knoll Bassett papers, 1932–2000 (Archives of American Art, Smithsonian Institution, Washington)
  1. Zitiert nach S. 142.