Franz Marc, einer der bedeutendsten Maler des Expressionismus in Deutschland, war Mitbegründer der Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“. Das Germanische Nationalmuseum erwarb 1982 aus dem Nachlass des Künstlers 26 von ursprünglich 32 Skizzenbücher. Die Nürnberger Gruppe stellt mit 603 Zeichnungen auf 523 Blättern den umfangreichsten Teilbestand in Marcs zeichnerischem Œuvre dar. Sie zählt zu den Zimelien der Graphischen Sammlung.
Deutschland / Nürnberg: Germanisches Nationalmuseum
23.5. – 1.9.2019
Die Hefte datieren von 1904 bis 1913/1914. Sie enthalten Porträts, Akte, Naturbeobachtungen, zahlreiche Tierstudien, Reiseskizzen, Gemäldekopien und Kompositionsentwürfe für Ölgemälde in den verschiedensten grafischen Techniken. Sie dokumentieren Marcs Reisen und geben Einblick in dessen künstlerische Entwicklung von den Studienjahren bis zum Naturlyrismus des „Blauen Reiter“. Damit legen die Zeichnungen seine Auseinandersetzung mit dem Kubismus und Orphismus sowie der Neuen Künstlervereinigung München offen.
Dem Nürnberger Konvolut kommt eine zentrale Bedeutung für die Werkabfolge und die Genese besonders bekannter Arbeiten des Künstlers zu. In der Ausstellung und in der Begleitpublikation sollen am Beispiel von etwa 200 Zeichnungen der Motivreichtum und die vielfältigen Werkbezüge im Werk des Künstlers vermittelt werden. Anhand einzelner, hervorgehobener Kernblätter lässt sich die Werkentwicklungen von der ersten Idee bis zum fertigen Gemälde verfolgen.