Hannah Höch
Wer war Hannah Höch?
Hannah Höch (Gotha 1.11.1889–31.5.1978 Berlin) war eine deutsche Kunstgewerblerin, Pionierin der Fotomontage und Malerin. Höch war die einzige Frau im Berliner Dadaistenzirkel (→ Dadaismus).
„Ich erfahre das Unsichtbare aus dem Sichtbaren.“1 (Hannah Höch)
Ausbildung
Die 1889 in thüringischen Gotha geborene Hannah Höch stammte aus einer gutbürgerlichen Familie. Im Alter von 22 Jahren übersiedelte sie nach Berlin, wo sie an der Kunstgewerbeschule Charlottenburg zur „Kunstgewerblerin“ ausgebildet wurde. Die Aufnahmeprüfung an der Akademie wagte sie nicht zu machen, wie die Künstlerin später selbst gestand. Die Begegnung mit Raoul Hausmann Ende April 1915 sollte das Leben Höchs grundlegend ändern. Die Liebesbeziehung zwischen Höch und dem bereits verheirateten Hausmann eskaliert in gewalttätigen Auseinandersetzungen. Seit 1916 arbeitete Hannah Höch als Zeichnerin von Schnittmustern bei Ullsteins auflagenstärkster Zeitschrift, den „Ullstein-Schnitten“. Sie fertigte Vorlagen für Spitzenmuster, Druckstoffe und Stickereien. Als Künstlerin beschäftigte sie sich gleichzeitig mit ersten Klebebildern.
„Die meisten unserer männlichen Kollegen erachteten uns noch lange Zeit als charmante, begabte Amateurinnen, verweigerten uns aber jeglichen professionellen Status.“2 (Hannah Höch)
Hannah Höch und Dada Berlin
Hannah Höch war die einzige Frau im Berliner Dadaistenzirkel. Ihr Werk ist gekennzeichnet von einem unbändigen Willen zur Freiheit. So kümmerte sie sich nie darum einen „Stil“ zu finden und arbeitete mit Schere und Klebstoff.
„Und wenn heute die Wissenschaft, die Atomphysiker uns so neue Welten eröffnen und wir dabei sind, in das Weltall vorzustoßen – wie sollte das nicht auch die Kunst beeinflussen? Ich denke dabei auch an den ungeheuren Formenreichtum, der da nun aus dem Urgeschehen, der Atomwelt uns durch die Elektronenfotografie sichtbar wird. Formen, die bisher nie ein menschliches Auge gesehen. Winzige Teilchen von Materie, die wir so stark vergrößern können, dass wir erschauern […] vor so viel neuer unbekannter Schönheit und Anregung.“3 (Hannah Höch)
Literatur zu Hannah Höch
- Hannah Höch. Abermillionen Anschauungen, hg. v. Tobias Hoffmann und Ellen Maurer Zilioli (Ausst.-Kat. Bröhan-Museum, Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus, Berlin, 17.2.–15.5.2022; Museum im Kulturspeicher Würzburg, 11.6.–4.9.2022), Köln 2022.
- Hannah Höch. Flora Vitalis, hg. v. Karoline Hille und Nadine Steinacker (Ausst.-Kat. Kunsthaus Apolda) Apolda 2017.
- Hannah Höch. Eine Lebenscollage. Archiv-Edition, hg. v. Berlinische Galerie. Bd. III, 2. Abt., 1946–1978, Berlin 2001.
Beiträge zu Hannah Höch
- Zit. n. Sibylle Fischer-Baling, Eine Malerin (1954), in: Hannah Höch. Flora Vitalis, hg. v. Karoline Hille und Nadine Steinacker (Ausst.-Kat. Kunsthaus Apolda) Apolda 2017, S. 124–129, hier S. 128.
- Zit. n. Radikal! Künstlerinnen*und Moderne 1910–1950, hg. v. Stella Rollig, Stephanie Auer, Andrea Jahn und Kathrin Elvers Švamberk (Ausst.-Kat. Museum Arnhem, 7.9.2024–5.1.2025; Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Saarbrücken, 8.2.–18.5.2025; Belvedere, Wien, 17.6.–12.10.2025), S. 144.
- Hannah Höch, Manuskript eines Vortrages vor Reinickendorfer Schülern am 30.3.1963, in: Hannah Höch. Eine Lebenscollage. Archiv-Edition, hg. v. Berlinische Galerie. Bd. III, 2. Abt., 1946–1978, Berlin 2001, S. 172, Nr. 63/178.
- Zit. n. Sibylle Fischer-Baling, Eine Malerin (1954), in: Hannah Höch. Flora Vitalis, hg. v. Karoline Hille und Nadine Steinacker (Ausst.-Kat. Kunsthaus Apolda) Apolda 2017, S. 124–129, hier S. 128.
- Zit. n. Radikal! Künstlerinnen*und Moderne 1910–1950, hg. v. Stella Rollig, Stephanie Auer, Andrea Jahn und Kathrin Elvers Švamberk (Ausst.-Kat. Museum Arnhem, 7.9.2024–5.1.2025; Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Saarbrücken, 8.2.–18.5.2025; Belvedere, Wien, 17.6.–12.10.2025), S. 144.
- Hannah Höch, Manuskript eines Vortrages vor Reinickendorfer Schülern am 30.3.1963, in: Hannah Höch. Eine Lebenscollage. Archiv-Edition, hg. v. Berlinische Galerie. Bd. III, 2. Abt., 1946–1978, Berlin 2001, S. 172, Nr. 63/178.
- Zit. n. Sibylle Fischer-Baling, Eine Malerin (1954), in: Hannah Höch. Flora Vitalis, hg. v. Karoline Hille und Nadine Steinacker (Ausst.-Kat. Kunsthaus Apolda) Apolda 2017, S. 124–129, hier S. 128.
- Zit. n. Radikal! Künstlerinnen*und Moderne 1910–1950, hg. v. Stella Rollig, Stephanie Auer, Andrea Jahn und Kathrin Elvers Švamberk (Ausst.-Kat. Museum Arnhem, 7.9.2024–5.1.2025; Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Saarbrücken, 8.2.–18.5.2025; Belvedere, Wien, 17.6.–12.10.2025), S. 144.
- Hannah Höch, Manuskript eines Vortrages vor Reinickendorfer Schülern am 30.3.1963, in: Hannah Höch. Eine Lebenscollage. Archiv-Edition, hg. v. Berlinische Galerie. Bd. III, 2. Abt., 1946–1978, Berlin 2001, S. 172, Nr. 63/178.