Joachim Wtewael: nl. Maler des Manierismus | ARTinWORDS track casino crazy time bj live casino track casino casino result bjoy 7 casino login jeetwin casino pana 365 casino online casino bangladesh jackpot glory casino mega world casino casino game r777 casino login krikya casino login mcw casino bangladesh bangor casino 777bd casino glory casino withdrawal mcw casino log in casino online casino score live casino mcw cricket casino mega casino world app download

Joachim Wtewael

Wer war Joachim Wtewael?

Joachim Anthonisz. Wtewael (Utrecht 1566–1.8.1638 Utrecht) war ein niederländischer Maler am Übergang von Renaissance zum Barock.

 

Kindheit und Ausbildung

Joachim Anthonis Jansz. Wtewael (sprich Utewaal) wurde 1566 als Sohn eines Glasmalers in Utrecht geboren, wo er den Großteil seines Lebens verbrachte.

Durch Karel van Mander überliefert arbeitete er bis zu seinem 18. Lebensjahr als Glasmaler bei seinem Vater und trat dann für zwei Jahre in die Werkstatt des Malers Joos de Beer (gestorben vor 1595) ein. Im Anschluss ging er mit dem Bischof von Saint-Malo, Charles de Bourgneuf de Cucé, zunächst für zwei Jahre nach Padua und danach für weitere zwei Jahre nach Frankreich.

 

Wtewael in Utrecht

Nach Utrecht zurückgekehrt, wurde Joachim Wtewael im Jahr 1592 als Meister in der „Sattlergilde“ aufgenommen. Im Mai 1595 heiratete er in Utrecht Christina van Halen, mit der er in den Jahren 1596 bis 1607 vier Kinder bekam. 1610 nahm er an einer Revolte der Partei der orthodox-calvinistischen „Kontra-Remonstranten“ gegen den von den fortschrittlichen Remonstranten besetzten Utrechter Stadtrat teil. Wtewael gehörte auch dem am 25. Januar 1610 aufgestellten revolutionären Stadtrat an, der jedoch bereits am 28. April desselben Jahres wieder aufgelöst wurde. 1611 wurde er in die Liste der am 13. September dieses Jahres gegründeten Lukasgilde eingetragen. 1613 und 1614 stellte er zwei Lehrlinge ein. Ein Haus erwarb er 1619. Ab diesem Jahr trat er auch des Öfteren als Geldverleiher auf. Am 13. April 1629 starb seine Frau.

Am 1. Oktober 1632 wurde Wtewael erneut Mitglied des seit 1618 endgültig von den Kontra-Remonstranten besetzten Stadtrates. Sein Sohn Peter löste ihn am 1. Oktober 1636 als Ratsmitglied ab. 1637 gewährte er dem Geistlichen Joannes Breyeris einen größeren Kredit, was auf Wtewaels Erfolg als Maler schließen lässt.

 

Werke

Vor 1606 schuf Joachim Wtewael eine Serie von 13 Tafeln, die „Bilder der Gerechtigkeit“ mit Szenen aus der Bibel, Geschichte und Legende darstellen. Die Drucke wurden von Willem Swaneburg nach Entwürfen von Joachim Wtewael ausgeführt und erstmals 1606 von Christoffel van Sichem veröffentlicht.

Joachim Wtewael lieferte eine Reihe von dreizehn Entwürfe, in denen er die militärischen und politischen Wechselfälle der Niederlande von den Anfängen des Achtzigjährigen Krieges in den 1550er und 1560er Jahren bis zum Waffenstillstand von 1609 rekapitulierte.1 Die Protagonistin jeder Komposition ist die jungfräuliche Figur der Belgica, die die Niederlande verkörpert. Man folgt ihr von einer unsicheren Werbung durch ihre spanischen Oberherren über ihre gewaltsame Unterwerfung durch Truppen unter dem Herzog von Alba bis zur Befreiung durch die Armeen von Prinz Wilhelm von Oranien und seinem Sohn Prinz Moritz. Im Vordergrund von Wtewaels Zeichnungen stellen Belgica und die militärischen und politischen Führer auf beiden Seiten der niederländischen Revolte Phasen des Kampfes dar, wenn auch nicht immer konkrete Ereignisse dargestellt sind. Die sauber umrissenen Szenen in den dahinter liegenden Landschaften verdeutlichen und verstärken die Handlung im Vordergrund.2

Über Funktion und Datierung der Serie konnten Wissenschaftler bis vor Kurzem nur spekulieren. Die Zeichnungen waren auf etwa 1610 bis in die frühen 1620er Jahre datiert und vorläufig als autonome Kunstwerke oder Vorlagen für Gemälde oder Druckgrafiken identifiziert worden.3 Das Auftauchen des Originals einer bisher nur durch eine Kopie bekannten Komposition löste eine dieser Fragen: „Der Waffenstillstand“ kam in einer britischen Privatsammlung ans Licht und wurde im Jahr 2000 von Maida und Georg Abrams erworben.4 Es ist als einziges Blatt der Folge handschriftlich datiert mit „Ao 1612“.

Dank neuerer Forschungen ist bekannt, dass Wtewaels Entwürfe als Vorlagen für Glasmalereien in der vroedschapskamer (Ratskammer) im Rathaus von Woerden dienten. Die Generalstaaten gaben die Fenster in Auftrag, um an die Verhandlungen zu erinnern, die im März 1610 in diesem Raum stattfanden.5 Die Unterhändler hofften, eine Pattsituation zwischen den Staaten von Utrecht (Provinz) und Dissidenten, die die Kontrolle über die Regierung der Stadt Utrecht übernommen hatten, zu lösen. Wtewael beteiligte sich am Putsch und saß im aufständischen Stadtrat. Seine kriegsunterstützenden und konservativen calvinistischen Überzeugungen prägen die Entwürfe, die er für die Fenster schuf. Am auffälligsten in „Der Waffenstillstand“ konnte eine Mahnung sein, keinen Frieden mit den verräterischen Spaniern zu schließen.6

Die Glasmalereien sind nicht erhalten, aber sie werden in handschriftlichen Notizen des Utrechter Antiquars und Kenners Arnoldus Buchelius (Aernout van Buchel, 1565–1641) beschrieben. Er berichtet, dass die Dekoration zwölf Fenster umfasste und bereits im Jahr 1612 – das Jahr der Datierung – an Ort und Stelle waren. Es ist davon auszugehen, dass eines der dreizehn Themen weggelassen wurde. Vermutlich im Maßstab der Zeichnungen auf Klarglas gemalt, besetzten die erzählenden Szenen die untere Reihe der Schiebefenster. Auf Glas im oberen Register waren die Wappen von Frankreich, England, Prinz Moritz, der niederländischen Republik und der sieben Provinzen der Republik sowie wahrscheinlich eine zwölfzeilige Versinschrift zum Gedenken an die Treffen gemalt.7

 

Tod

Joachim Wtewael starb am 1. August 1638 und wurde am 7. August in der Buurkerk in Utrecht begraben.

Wtewaels kleinformatiges (21 × 15 cm) Gemälde Heilige Familie stand in den 1990er Jahren im Mittelpunkt einer internationalen juristischen Auseinandersetzung, als das Bild, das bis 1945 in den herzoglichen Sammlungen in Gotha hing und dann als Beutekunst in der Sowjetunion verschwand, bei Sotheby’s versteigert werden sollte. In einem Präzedenzfall konnte 1998 das Eigentum der Bundesrepublik Deutschland nachgewiesen und das Bild für Schloss Friedenstein gesichert werden.

  1. Sechs Blätter der Folge befinden sich in der Albertina, Wien; Otto Benesch, Die Zeichnungen der niederländischen Schulen des XV. und XVL. Jahrhunderts (Wien 1928), Katzen. 412–17, S. 39–40. Von den drei von McGrath zitierten Zeichnungen in der Sammlung Perman, Stockholm, befindet sich eine heute in der National Gallery of Canada (Joaneath Spicer in Joaneath Spicer, Odilia Bonebakker, and David Franklin, Dutch and Flemish Drawings from the National Gallery of Canada, Ottawa, Ottawa: National Gallery of Canada, Cambridge: Harvard University Art Museums, Arthur M. Sackler Museum, Fredericton, New Brunswick: Beaverbrook Art Gallery, 2004, Kat. 29, S. 80–81), eine befindet sich im J. Paul Getty Museum (George R. Goldner, European Drawings, Bd. 1: Catalogue of the Collections, The J. Paul Getty Museum, Los Angeles 1988, Kat. 125), und eine ist in Harvard. „Der Waffenstillstand“, 1612, das einzige datierte Werk der Serie, gehört der Maida and George Abrams Collection, Boston; William Robinson in William W. Robinson, Bruegel to Rembrandt: Dutch and Flemish Drawings from the Maida and George Abrams Collection (London: British Museum; Paris: Institut Néerlandais; Cambridge: Harvard University Art Museums, Fogg Art Museum, 2002), Kat.-Nr. 27, S. 78–79. Eine Komposition der Serie ist nur durch eine Kopie bekannt; McGrath, S. 189–92, Abb. 26a.
  2. Zu dieser Serie und ihrer Interpretation siehe Elizabeth McGrath, A Netherlandish History von Joachim Wtewael, in: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes, vol. 38 (1975), S. 182–237; Zsuzsanna van Ruyven-Zeman, et al. (Hg.), De cartons van de Sint-Janskerk in Gouda/The Cartoons of the Sint Janskerk in Gouda (Delft, 2011), Teil 1, S. 248–61.
  3. S. McGrath schlug vor, sie seien Vorzeichnungen für Druckgrafiken (S. 216–17), während Anne W. Lowenthal dachte, sie könnten Vorlagen für Gemälde oder Drucke sein. Lowenthal, „Wtewael’s Netherlandish History Reconsidered“, in: Was getekend [...] Tekenkunst door de eeuwen heen: Liber Amicorum prof. DR. E. K. J. Reznicek. Nederlands Kunsthistorisches Jaarboek, Nr. 38 (1987), S. 215–25, S. 222–23, Zur Datierung der Serie siehe Robinson, Kat.-Nr. 27, S. 78–79.
  4. Joachim Wtewael, Der Waffenstillstand, 1612. schwarze Tinte, graue Waschung und weiße Deckfarbe, 190 × 249 mm (Sammlung Maida und George Abrams, Boston, Robinson, Kat. 27, S. 78–79; Zsuzsanna van Ruyven-Zeeman, Glasmalerei in den Niederlanden vor 1795, Bd. 4, in 2 Teilen, The Netherlands in the Corpus vitrearum series, UNESCO–ICOMOS, Corpus Vitrearum Medii Aevi project, 1953–[bis auf Weiteres] (Amsterdam, 2011), Teil 1, S. 251–52.
  5. Van Ruyven-Zeeman, Teil 1, S. 248–61.
  6. McGrath, S. 205–12; Van Ruyven-Zeeman, Teil 1, S. 251–52.
  7. Van Ruyven-Zeeman, Teil 1, S. 248–49.