Martha Boto
Wer war Martha Boto
Martha Boto (Buenos Aires 27.12.1925–13.10.2004 Paris) war eine argentinische Künstlerin der Abstrakten Kunst (→ Abstrakte Kunst), der Op Art und des Kinetismus. Marta Boto war eine Mitbegründerin der Gruppe „Artistas No Figurativos de la Argentina [Nichtfigurativen Künstler Argentiniens]“. Sie gilt als Pionierin der ungegenständlichen abstrakten, kinetischen Kunst und der Computer-Kunst.
„Ich war schon immer fasziniert von den Gesetzen der Harmonie und des Gleichgewichts, die den Kosmos durch die Wechselwirkung von Licht und Bewegung, Raum, Zeit und Farbe regieren.“ (Martha Boto)
Kindheit
Martha Boto wurde am 27. Dezember 1925 in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Sie stammte aus einer Künstlerfamilie, die sie in ihrer Berufung stets unterstützte.
Ausbildung
Martha Boto studierte 1944 Zeichnen und Malerei an der Escuela Superior de Bellas Artes und schloss ihr Studium 1950 ab.
Werke
Abstraktion und Geometrie bilden den Kern von Botos Werk. Martha Botos früheste Arbeiten waren hauptsächlich geometrische Abstraktionen. In den 50er Jahren beschäftigte sie sich zum ersten Mal mit dem Raum, was in der Schaffung von Strukturen mündete, bei denen sie Plexiglas mit gefärbtem Wasser verwendete. 1956 schloss sie sich der konkreten Kunstgruppe „Arte Nuevo“ an. Sie gehörte zu den ersten Künstler:innen in Buenos Aires, die Bewegung als Komponente ihrer Skulpturen verwendeten. Damals konstruierten beide Arbeiten in Plexiglas, bei denen es sich meist um im Raum schwebende Mobiles handelte.
1957 gründete sie zusammen mit Gregorio Vardanega die Gruppe „Artistas No Figurativos de la Argentina“, ein Forschungs- und Kunstkollektiv.
Martha Boto war ein wichtiges Mitglied der kinetischen Kunstbewegung sowohl in Lateinamerika als auch im globalen Kontext, nahm an Ausstellungen teil und erweiterte überall die Grenzen von Geometrie und Abstraktion. In ihrer Arbeit und Forschung konzentrierte sie sich auf die optischen Variationen von Licht und Farbe, wobei sie oft statische und bewegliche Reliefs gegenüberstellte. Durch die Arbeit mit verschiedenen Medien und Materialien hat sie Pionierarbeit für die Art und Weise geleistet, wie wir Licht physisch und intellektuell erfahren. Inspiriert von ihrer persönlichen Faszination für den Kosmos brachte Boto eine futuristische Vision in ihre Kunst ein und experimentierte ständig Beziehungen zwischen Licht, Bewegung, Raum, Zeit und Farbe.
Im Jahr 1959 zog sie mit ihrem Ehemann und Mitarbeiter Gregorio Vardanega nach Paris, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2004 lebte. Bereits ein Jahr nach ihrem Umzug wurde sie zur „1. Biennale de Paris“ (1960) eingeladen, wo Botos Karriere als kinetische Künstlerin begann. Nach ihrer Ankunft in Paris begann sie intensiv mit Kinetik zu experimentieren und fügte ihrer bildhauerischen Praxis Motoren und Lichter hinzu, was zu ihren ersten kinetischen Leuchtkästen führte. Ihre Arbeit konzentrierte sich auf die Konzepte von Bewegung, Licht und Farbe.
Boto spielte bald eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der Op Art und des Kinetismus. 1961 präsentierte sie ihre Werke in der Galerie Denise René in einer Ausstellung mit dem Titel „Art Abstrait Constructif International“. Boto konzentrierte ihre Arbeit auf die Konzepte von Bewegung, Beleuchtung und Farbe und erkundete das Potenzial von Materialien, die Licht verändern, absorbieren und reflektieren können, z. B. Plexiglas, Aluminium oder Edelstahl. 1964 näherte sie sich einer noch artikulierteren Ästhetik, indem sie elektrische Mechanismen verwendete und Licht auf bewegte Objekte projizierte. Martha Boto schuf die ersten kinetischen Lichtkästen.
Spiegel, mehreckige Oberflächen oder reflektierendes Metall spielten eine grundlegende Rolle bei der Fähigkeit der Künstlerin, den Raum zu verzerren und das Erscheinungsbild jedes gewöhnlichen Elements eines Objekts zu verändern, um eine undefinierte Tiefe anzudeuten. Im selben Jahr stellte Boto Werke in der Maison des Beaux-Arts in Paris und 1969 noch einmal in der Galerie Denise René aus.
Martha Boto war bekannt für ihre Recherchen zum Prinzip der Wiederholung in der Welt der Reflexion. Boto suchte nach einer Kunst, die in der Lage war, unterschiedliche Emotionen, psychologische Reaktionen der Freude und Anspannung zu wecken, eine Kunst, die zu einer Medizin für den Geist werden konnte. Botos Werk beeinflusste nicht nur die bildenden Künste, sondern auch Wissenschaft, Literatur und Technologie. Ihr Werk, das oft als Science-Fiction beschrieben wird, förderte die Vorstellung, dass sich all diese Bereiche überschneiden könnten.
In den 1970er Jahren kehrte Boto jedoch zur Malerei zurück. Ihr ganzes Leben lang hat sie mit ihrer Kunst immer Grenzen überschritten und die Schnittstellen verschiedener Bereiche getestet, während sie ihrer Kreativität den Weg ebnete. Im Laufe der 1990er Jahre wurden ihre Werke in Frankreich 1993 im Espace Bateau Lavoir, 1996 in der Galerie Argentine und 1997 im Postamt Saint-Lambert ausgestellt.
Tod
Martha Boto starb am 13. Oktober 2004 in Paris.
2006 widmete die Sicardi Gallery in Houston Boto und Vardanega eine Ausstellung mit dem Titel Contact. Le cyber Cosmos de Boto et Vardanega.