Dem französischen Romantiker Eugène Delacroix (1798–1863) ist im Frühjahr 2018 die große Sonderausstellung gewidmet (ab 29.3.). Ehrlichgestanden kann nur der Louvre diese Schau ausrichten, zu fragil sind die Werke, zu monumental ihre Formate und zu bedeutsam die Gemälde – außerdem in einer beneidenswerten Dichte in Paris vertreten.
Im Herbst bringt das Pariser Museum mit „Ein Traum von Italien. Die Sammlung des Baron Campana“ (18.10.2018) eine der bedeutendsten europäischen Sammlungen des 19. Jahrhunderts wieder zusammen. Zwischen 1830 und 1850 sammelte Baron Giampietro Campana mehr als 10.000 Objekte – antike Artefakte, Gemälde (u.a. von Paolo Uccello), Skulpturen und Kunstgewerbe.
Die grafischen Künste werden in Sammlungsausstellungen gewürdigt:
Eugène Delacroix wurde das letzte Mal in Paris 1963 zur 100. Wiederkehr seines Todestages geehrt. Die Ausstellung 2018 bringt 180 Bilder aus der gesamten Schaffenszeit des französischen Romantikers zusammen: von den ersten Salongemälden der 1820er Jahre bis zu seien späten sakralen Werken und Landschaften, die weniger bekannt und vielfach geheimnisvoll sind. Neben Gemälden werden auch Zeichnungen und Druckgrafiken zu sehen sein.
Der Rundgang durch die Ausstellung im Louvre hebt die Spannung zwischen der Suche nach Originalität und seinem Wunsch, sich in die große Tradition der flämischen und venezianischen Maler des 16. und 17. Jahrhunderts zu stellen, hervor. Die Persönlichkeit von Eugène Delacroix – gewinnender Charakter, arbeitswütig, wissbegierig, kritisch und kultiviert – wie auch das von ihm kultivierte Virtuosentum zwischen Schriftstellerei, Malerei und Zeichnung.
Der Louvre besitzt selbst die größte Sammlung an Gemälden Delacroix‘, darunter einige der Meilensteine der Malerei des 19. Jahrhunderts, wie „Die Dante-Barke“ (1822), „Das Massaker von Chios“ (1824), „Der Tod des Sardanapal“ (1827), die Revolutionsikone „Die Freiheit führt das Volk“ (1830), der erste Einblick in den Harem mit „Die Frauen von Algier“ (1834) und „Jüdische Hochzeit in Marokko“ (1837–1841). Mit der „Einnahme von Konstantinopel“ (1840) führte Delacroix die Historienmalerei an ihre Grenzen. Weitere Werke von Eugène Delacroix im Louvre: „Junge Waise auf dem Friedhof“ (1824), „Stillleben mit Hummer“ (1827), „Junger Tiger mit seiner Mutter spielend“ (1830) sowie „Die Barke des Don Juan“ (1840).
DELACROIX: Kuratiert von Sébastien Allard und Côme Fabre. Die Ausstellung wird vom Louvre in Kooperation mit dem Metropolitan Museum of Art, New York organisiert.
Israël Silvestre wurde im Umfeld von Jacques Callot zum Graveur / Kupferstecher ausgebildet, wandte er sich früh der Darstellung von Stadtansichten zu. Im Jahr 1662 wurde er Hofmaler und Graveur des französischen Königs und lebte mit seiner Familie im Louvre. Seine ersten „Ansichten“, pittoresk und in kleinem Format, illustrieren Nancy, wo Silvestre geboren worden ist, wie auch seine Reiseziele, von Paris bis Rom. Das reife Werk beinhaltet auch weite Panoramen, zeigt die Hauptstadt, mit seinen königlichen Festen und seinen Veränderungen. Auch die von Ludwig XIV. eroberten Städte in den Ardennen und in Lothringen erregten sein Interesse. Schließlich erneuerte seine Serie von Ansichten der Schlösser der Île-de-France – Vaux-le-Vicomte, Meudon, Monmorency, Versailles – den Blickt auf Architektur und Gartenkunst des Barock. Wenn die Kupferstiche von Israël Silvestre weit verbreitet waren, so sind dessen Zeichnungen kaum bekannt. Der Louvre zeigt seinen außergewöhnlichen Bestand erstmals.
LA FRANCE VUE DU GRAND SIÈCLE. DESSINS D’ISRAËL SILVESTRE: Kuratiert von Bénédicte Gady und Juliette Trey.
Zwischen 1830 und 1850 trug Baron Giampietro Campana mehr als 10.000 Objekte – antike Artefakte, Gemälde, Skulpturen und Kunstgewerbe – zusammen. Erstmals seit 160 Jahren wird diese grandiose Privatsammlung des 19. Jahrhunderts zu bestaunen sein. Darunter befinden sich einige Meisterwerke wie Paolo Uccellos „Gegenattacke von Michelotto da Cotignola in der Schlacht von San Romano“ (um 1455). Baron Campana favorisierte in seiner berühmten und exquisiten Sammlung einmal mehr die italienische Kunst, was im Kontext der Entstehung des italienischen Staates besonders deutlich wird. Die heute in ganz Europa verstreute Sammlung soll durch diese Präsentation im Louvre in Erinnerung gebracht werden.
UN REVE D’ITALIE. LA COLLECTION DU MARQUIS CAMPANA: Kuratiert von Françoise Gaultier (Louvre) und Anna Trofimova (Eremitage, St. Petersburg). Die Ausstellung wird vom Louvre im Kooperation mit der Eremitage, St. Petersburg organisiert.
Der Louvre verfügt über eine repräsentative Sammlung an französischen und europäischen Pastellen, darunter Farbzeichnungen von Jean-Etienne Liotard, Maurice Quentin de La Tour, Jean Siméon Chardin, Jean-Marc Nattier, François Boucher und Elisabeth-Louise Vigée Le Brun.
Aufgrund ihrer extremen Fragilität, Pastelle werden aus farbigem Pigment (vulgo Staub) gefertigt, werden sie mit den Flügeln von Schmetterlingen verglichen. Sie dürfen als eigenständige Werke gelten, welche die Charakteristika ihrer Schöpferinnen und Schöpfer offenbaren. Die Mehrzahl der mehr als 120 ausgestellten Pastelle stammen aus dem 18. Jahrhundert, welche als das goldene Jahrhundert des Pastells bezeichnet werden darf.
PASTELS DU LOUVRE DES XVIIe ET XVIIIe SIECLE: Kuratiert von Xavier Salmon, der auch einen Catalogue raisonné der Sammlung vorstellt.
Der Farbdruck vom 16. bis zum 17. Jahrhundert – chronologisch und geografisch aufbereitet – ist das Thema der Herbst/Winter Ausstellung des Louvre. Die Werke der größten Meister der Renaissance und des Manierismus wurden in den letzten Jahren auf die eingesetzten Pigmente und Wasserzeichen untersucht (BNF, C2RMF). Der Farbholzschnitt, in Italien Clair-obscur-Holzschnitt genannt, von ersten Experimenten in den Jahren 1500 bis in die 1650er war das Ergebnis von künstlerischen wie technischen Recherchen. Ziel war, mit Einsatz von mehreren Druckplatten, farbige Nuancen wiedergeben zu können.
Teilnehmende Museen: Musée du Louvre, BNF, Fondation Custodia und ENSBA, Musée des Beaux-Arts de Besançon, British Museum, Ashmolean Museum und das Rijksmuseum.
LA GRAVURE EN COULEURS DU XVIe AU XVIIe SIÈCLE EN EUROPE: Kuratiert von Séverine Lepape.
L’ARCHÉOLOGIE EN BULLES: Kuratiert von Jean-Luc Martinez.
Künstler: Kohei Nawa
Das Jahr 2018 markiert den 160. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und Frankreich, wie auch den 150. Jahrestag der Ära Meiji, in der sich das Land dem Westen öffnete. Anlässlich der Feierlichkeiten zu „Japonismes 2018. Les Âmes en Résonance“ zeigt das Musée du Louvre eine monumentale Installation von Kohei Nawa (* 1975).