Albert Edelfelt
Wer war Albert Edelfelt?
Albert Edelfelt (Kiala Gård/Porvoo 21.7.1854–18.8.1905 Haikko/Porvoo) war ein finnlandschwedischer Maler des Realismus und des Symbolismus. Sein Œuvre umfasst vermutlich mehr als 1100 Gemälde.
Kindheit
Albert Gustaf Aristides Edelfelt wurde am 21. Juli 1854 in Kiala Gård bei Porvoo geboren.
Ausbildung
Aus einer aristokratischen Familie mit schwedischen Wurzeln stammend, erhielt Albert Edelfelt trotz des frühen Tods seines Vaters und der damit verbundenen Verschlechterung der Vermögenslage seiner Familie früh Unterricht von Privatlehrern sowie in der Zeichenschule der Finnischen Kunstgesellschaft.
Nach einjährigem Studium der Fächer Latein, Griechisch und Geschichte an der Universität in Helsinki nahm er 1873 – ausgestattet mit einem Stipendium der finnischen Regierung – ein Kunststudium an der Kunstakademie in Antwerpen auf.
Von 1874 bis 1878 wurde er im Historienfach von Jean-Léon Gérôme und anderen an der École des Beaux-Arts in Paris unterrichtet, größeren Einfluss übte aber die Kunst von Jules Bastien-Lepage aus. Im Jahr 1880 erhielt er in Paris eine Auszeichnung für das Gemälde „Lapsen ruumissaatto [Leichenfahrt eines Kindes]“.
In den Jahren 1881 und 1882 studierte er an der Kunstakademie in St. Petersburg.
Werke
Vom Historienfach kommend, wurde Albert Edelfelt in Frankreich vom französischen Realismus und von der Freilichtmalerei beeinflusst und wandte sich zunehmend bäuerlichen Genreszenen und der Landschaftsmalerei zu. Er selbst übte mit seinen Themen aus der finnischen Nationalgeschichte Einfluss auf Akseli Gallen-Kallela, Eero Järnefelt sowie andere Künstler aus.
1880 erwarb Albert Edelfelt das Herrenhaus Haikko, in das er sich ein Atelier mit Oberlicht einbauen ließ und das er über 26 Jahre im Sommer nutzte. Mehrfach war er auch Mitglied des finnischen Reichstags (1885, 1894, 1897, 1899, 1900 und 1904 –1905).
1885 porträtierte Edelfelt Louis Pasteur. 1893 zeigte er am Salon de Paris sein Gemälde „Dezembertag“ (Musée d’Orsay), das erste vom französischen Staat angekaufte finnische Gemälde.
Ab 1891 lebte Albert Edelfelt hauptsächlich in Paris und stellte mehrfach im Pariser Salon, im Salon des Champs-Elysée und im Salon du Champs-du-Mars aus. Im Jahr 1889 gewann er den Grand-Prix D’Honneur auf der Pariser Weltausstellung.
Aufgrund seiner persönlichen Bekanntschaft mit dem russischen Zarenpaar vermochte er durchzusetzen, dass Finnland auf der Pariser Weltausstellung mit einem eigenen Pavillon vertreten war. Als erster Maler wurde er 1903 Vorsitzender der Finnischen Kunstgesellschaft. 1904 führte er sein letztes Werk, die monumentalen Wandgemälde für die Universität von Helsinki aus.
Ehrungen und Auszeichnungen
- Frankreich ehrte ihn mit dem Titel Chevalier de la Légion d’Honneur.
- 1889: Grand-Prix D’Honneur der Pariser Weltausstellung
Tod
Albert Edelfelt starb am 18. August 1905 in Haikko/Porvoo.
Literatur zu Albert Edelfelt
- Maria Vainio-Kurtakko und Serlachius-Museot, Albert Edelfelt 1854 –1905, Helsinki 2023.
- Albert Edelfelt, hg. v. Anne-Maria Pennonen und Hanne Selkokari (Ausst.-Kat. Ateneum Helsinki, 5.5.2023–17.9.2023; Gothenburg Museum of Art, Göteborg, 22.10.2022–12.3.2023; Petit Palais, Paris, 10.3.2022–10.7.2022), Helsinki 2023.
