Eileen Gray: irisch-franz. Architektin & Designerin | ARTinWORDS wmc casino battery casino casino games karika casino jaya casino mega casino online bijoy 7 casino login krikya casino login glory casino online glory online casino online casino games mostplay casino mega casino glory casino crazy time glory casino app download casino scores mcw 19 casino cricket casino mcw casino world live casino login glory casino profile glory casino apps glory casino apk download old version casino glory casino bangladesh

Eileen Gray

Wer war Eileen Gray?

Eileen Gray (Enniscorthy 9.8.1878–31.10.1976 Paris) war eine irisch-französische Architektin und Designerin. Gray gehört zu den wichtigsten Architektinnen und Designerinnen des frühen 20. Jahrhunderts (→ Klassische Moderne). Der Tisch „E.1027“ ist Grays bekanntester Produktentwurf, ein Design-Klassiker. Eileen Gray etablierte sich und ihr Architekturverständnis als Gegenposition zu Le Corbusiers Prägung des Begriffs „Wohnmaschine“:

„Ein Haus ist keine Maschine, es ist das Gehäuse, die Schale des Menschen, seine Erweiterung, seine Befreiung, seine spirituelle Ausstrahlung.“ (Eileen Gray)

Kindheit

Eileen Gray wurde am 9. August 1878 in Enniscorthy, County (Grafschaft) Wexford, in Irland auf dem Familiensitz Brownswood bei Enniscorthy in der Grafschaft Wexford als jüngstes unter fünf Geschwistern geboren. Sie wurde auf den Namen Eileen Kathleen Moray Smith getauft. Sie lebte mit ihrer Familie in einem alten Herrenhaus, das auf einer Anhöhe lag und zu dem noch große Ländereien gehörte.

Gray besuchte kurzzeitig eine Schule in Dresden, wurde aber hauptsächlich von Gouvernanten unterrichtet. In London wohnten sie in Kensington.

Ausbildung

Eileen Kathleen Moray Smith studierte von 1898 bis 1902 als eine der ersten Frauen an der Slade School of Art in London. Gray hatte am Slade viele einflussreiche Lehrer, darunter Philip Wilson Steer, ein romantischer Landschaftsmaler, Henry Tonks, ein Chirurg und Figurenmaler, und Frederick Brown.

Während ihrer Zeit am Slade lernte Gray 1901 den Möbelrestaurator Dean Charles kennen. Charles war Grays erster Kontakt mit der Lackierkunst und sie nahm in seiner Firma in Soho Unterricht in dieser Technik.

 

Paris

Im Jahr 1900 reiste sie zum ersten Mal nach Paris, um mit ihrer Mutter die Weltausstellung zu besuchen. Zwischen 1902 und 1905 nahm sie Unterricht an der École Colarossi und der Académie Julian – gemeinsam mit ihren Freundinnen vom Slade, Jessie Gavin und der Bildhauerin Scott. Über Kathleen Scott (geb. Bruce), die von Auguste Rodin unterstützt wurde, lernte Gray den Okkultisten Aleister Crowley kennen (schrieb Gedichte über Scott), Gertrude Stein, Edward Steichen, Isadora Duncan und kurz auch Pablo Picasso.

Werke

Im Jahr 1905 kehrte Eileen Gray wieder nach London zurück, da ihre Mutter erkrankt war. Dort traf sie Dean Charles, der Gray zwei Jahre lang in die langwierige Verarbeitung des Lackes einführte. Zwei Jahre später erfolgte der Umzug nach Paris, ihre Wohnung in der Rue Bonaparte Nr. 21 blieb bis zu ihrem Tod ihr Zuhause.

Gray traf 1907 den Japaner Seizo Sugawara (1884–1937), der von 1906 bis Juli 1910 bei Lucien Gaillard arbeitete. Sie begann mit ihm zusammenzuarbeiten, um sein Wissen und seine Praxis im Lackbereich zu verbessern. Damit beginnt ihre Zusammenarbeit, die mehr als zwanzig Jahre dauerte. Gray eröffnete 1910 eine Webeerei in der Rue Visconti und mit Hilfe Sugawara auch eine Lackwerkstatt in der Rue de Guénégaud 11.

Eileen Gray begann ihre Designkarriere ab 1910 mit Entwürfen von exklusiven Lackmöbeln, in denen der ausklingende Zeitgeist des Art Nouveau und Japonismus sichtbar war. Sugawara half ihr bei der Umsetzung ihrer Entwürfe in Wandschirme, Tische oder Kaminsimse. Weiters unterstützte er sie bei ihren Farbexperimenten. Eileen Gray setzte sich weiche Tonabstufungen und satte Blautöne zum Ziel – Blau war ihre Lieblingsfarbe.

Die „Ausstellung der Societè des Artistes Décorateurs“ von 1913 in Paris präsentierte u.a. ein Lackpaneel und den Paravent „Le Destin [Das Schicksal]“. Er zeigt auf rotem Grund zwei junge Männer in Blau. Der erste der beiden trägt einen in Grautönen gehaltenen Greisen. Ganz im Gegensatz zur mystisch anmutenden Front ist die rückwärtige Seite völlig abstrakt gehalten. Mit diesen Arbeiten fiel sie dem Modeschöpfer und Kunstsammler Jacques Doucet auf. Für ihn entwarf Eileen Gray mehrere Objekte, so 1914 den Wandschirm „Le Destin“ mit vier Flügeln und 1915 den Tisch „Lotus“: langstielige, weiße Lotusblüten tragen eine schmale, rechteckige, schwarz lackierte Tischplatte, deren Ecken in je einem Ring abschließen. Durch die Ringe winden sich gründe Kordeln, die in buschigen Quasten enden.

 

Erster Weltkrieg

Zur Zeit des Ersten Weltkriegs arbeitete sie als Lastwagenfahrerin in Paris unter Leitung der Herzogin von Clermont-Tonnerre. 1915 kehrte Eileen Gray für zwei Jahre nach London zurück und arbeitete dort mit Seizo Sugawara zusammen. Da ihre Arbeiten in Großbritannien keine Anerkennung fanden, kehrten Gray und Sugawara 1917 nach Paris zurück.

 

Wohnung Madame Mathieu-Lévy

Eileen Gray besaß eine Wohnung in der Rue Bonaparte, wo sie mit Sugawara eine Werkstatt einrichtete. In einschlägigen Zeitschriften erschienen Artikel über ihre innovativen Lackarbeiten. Die Modeschöpferin Mme Mathieu Lévy erteilte ihr den ersten Auftrag für eine komplette Innenraumgestaltung in der Rue de Lota 11; erstmals hatte sie die Gelegenheit, Architektur und Interieur zu einer kompositionellen Einheit. Die Arbeit an der Wohnung Madame Mathieu-Lévy zog sich über vier Jahre hin (v.a. wegen der aufwändigen Lackarbeiten).

Die Stuck verzierten, mit Mobiliar diverser Designer überladenen Räume erhielten durch ihre Umgestaltung eine neue Identität. Die konzeptionelle Klarheit kam durch neuartige Entwürfe von Möbeln, Lampen und Teppichen verstärkt zum Ausdruck, z.B. im „Pirogue Sofa“ mit einladend ausschwingenden Lehnenhälsen. Eileen Gray nutzte Farbelemente, die sie von Wandverkleidung auf Möbel überspringen ließ. Dadurch entstanden Zusammenhänge zwischen Architektur und Mobiliar. Mit diesem Konzept setzte Gray neue Maßstäbe. Die erfolgreiche Umsetzung lässt sich in der Fachpresse nachvollziehen.

 

Beziehungen

Eileen Gray war in den frühen 20er Jahren in einer Beziehung mit der Sängerin Damia, verkehrte zeitweise in lesbischen Kreisen um Natalie Barney oder Gertrude Stein und war befreundet mit Gabrielle Bloch (Gab Sorère), Loië Fuller. Gray blieb stets diskret bezüglich ihrer Beziehungen zu Frauen. Gray führte eine Beziehung mit der Chansonsängerin Marisa Damia, mit der sie gerne in Lanvin gekleidet und mit einem Panther auf dem Rücksitz über die Boulevards fuhr.

 

Eileen Gray und die École de Paris

Um 1920 lernte Eileen Gray den rumänischen Architekten und Herausgeber der wichtigen Architekturzeitschrift „L'Architecture vivante“ Jean Badovici kennen, in dessen Umkreis sich so bedeutende Kreative wie Fernand Léger und Gerrit Rietveld bewegten. Weitere Bekannte aus der „Union des Artistes Modernes“ waren Charlotte Perriand, Jean Prouvé, Robert Mallet-Stevens. Gray und Badovici unternahmen gemeinsam mehrere Reisen, darunter auch zur Eröffnung der Weißenhofsiedlung in Stuttgart 1927. Dort lernte die Designerin Le Corbusier und Walter Gropius kennen. Durch diese Bekanntschaft inspiriert, beschäftigte sich Eileen Gray intensiv mit Architektur und entwickelte eigene Ansätze.

 

Galerie „Jean Desért“

1922 schaffte Gray den Eintritt in die Kunstszene durch ihre Teilnahme an der Ausstellung „Union des Artistes Modernes“. Dies ermöglichte ihr die Gründung einer eigenen Werkstatt. Parallel zu ihrer Entwurfstätigkeit eröffnete sie mit ihrer Freundin Evelyn Wyld in 217 Rue du Faubourg Saint-Honoré die Galerie „Jean Désert“ (Mai 1922–1930). Äußeres und inneres Erscheinungsbild der Galerie waren gekennzeichnet durch eine klare Gliederung und eine minimalistische Formensprache. Dicke, weiche Wollteppiche mit abstrakten oder collagenartigen Motiven rundeten die Einrichtungskonzepte von Eileen Gray ab. Formen und Farben der Wandverkleidung fanden sich in den Teppichen wieder.

Hier präsentierte und vertrieb sie ihre Entwürfe, zu denen neben Möbeln auch Teppiche und vor allen Dingen ihre Paravents gehörten. In der Galerie „Jean Désert“ kauften James Joyce, René Clair, Elsa Schiaparelli, der Okkultist Aleister Crowley oder die Rothschilds ein.

 

Interieur (1923)

Im Jahr 1923 erhielt Eileen Gray die Einladung, sich am „14. Salon des Artistes Décorateurs“ mit der Ausstellung eines kompletten Raumes zu beteiligen. Ihre zunehmende künstlerische Auseinandersetzung mit der Architektur spiegelt sich in architektonisch inspirierten Möbel und Lampen wider. Sie zeigt sich auch in der harmonischen Verbindung von Raum und Design. Das Monte Carlo-Zimmer besteht aus einem Bettsofa, dessen Stucksockel verschachtelte Kuben eines Architekturmodells gleicht. Weitere Sitzmöglichkeiten, ein Schreibtisch, Teppiche, Lampen und zwei weiße Block-Wandschirme – die großzügig dimensionierten Paravents nehmen als formale Paraphrase südländische Mauerverbunden auf – vervollständigten das Ensemble des Ausstellungsraums. Er konnte sowohl als Ruhe-, Arbeits- und Schlafzimmer genutzt werden. Hier zeigt sich bereits die charakteristische Handschrift von Eileen Gray: „Einheit in der Vielfalt.“

 

Haus E.1027 (1925–1929)

Jean Badovici ermutigte Eileen Gray, sich auch an Architekturprojekte zu wagen. So realisierten sie ab 1925 auf einem Küstengrundstück an der französischen Riviera ihr erstes Haus – das E.1027 in Roquebrune-Cap-Martin an der Côte d’ Azur. Der geheimnisvolle Name – E.1027 – bezieht sich auf die Initialen des Paares: E für Eileen, 10 für J (10ter Buchstabe im Alphabet), 2 für B und 7 für G. Gleichzeitig spielt der Name auch auf die intendierte Funktion des Hauses als Prototyp für die serielle Produktion. Einflüsse von Le Corbusiers Manifest „Fünf Punkte zu einer neuen Architektur“ (1926), worin er die Anforderungen an ein „maison minimum“ beschreibt, Ideen des Bauhaus, des Konstruktivismus und von De Stijl. Mit seinem L-förmigen Grundriss, seinem Flachdach und seinen raumhohen Fenstern entstand ein sowohl rational in sich geschlossener als auch ein sich der Umgebung öffnender beispielhafter Bau der Internationalen Moderne.

Eileen Gray wollte Komfort und Freiheit auf minimalem Raum bieten, indem sie menschliche Bedürfnisse und Ästhetik miteinander verband. Gray nahm eine Gewichtung und Differenzierung einzelnen Funktionsbereiche vor. Dennoch sollte das Haus E-1027 für einen 2-Personen-Haushalt mit Personal und Gästen benutzbar sein. Dass sich das Haus ganz auf die Umgebung einlässt und das Thema „Meer“ und „Küste“ auf moderne Art in die Architektur integriert, ist ein weiteres Charakteristikum der sensiblen Gestaltungskraft Eileen Grays.

Beispielhaft für Grays Stil ist, wie ökonomisch sie Raum- und Nutzungsplanung verzahnt und die Möblierung so zu einem essenziellen Bestandteil der Architektur machte. Sichtbar wird das an den zahlreichen von ihr entworfenen Einbaumöbeln (sog. „formule normale“), die im Zusammenklang mit den ebenfalls von ihr entworfenen Einzelmöbeln (sog. „formule camping“) eine praktikable und variable Nutzung des Hauses und der Möbel erlauben. Der „Adjustable Table“, auch „Tisch E.1027“, ist ein Tisch in Stahlrohr und Glas. Die Standfläche wird von einem ¾-Kreis aus Stahlrohr gebildet. Da der „Tisch E-1027“ nur ein Bein in der Höhe verstellbares (!) hat, lässt er sich leicht als Beistelltisch verwenden oder an ein Bett bzw. Sofa schieben. Oberhalb der Glastischplatte wandelt sich das Tischbein zum Griff, mit dem das Möbel leicht von einem Ort zum anderen zu tragen ist. Der „Bibendum“-Sessel, benannt nach dem Michelin-Reifenmännchen, besteht aus „aufgeblasenen“ Lederschläuchen. Diese schmiegen ich schützend um die Sitzenden und bieten gleichzeitig große Bequemlichkeit. Lehne du Standfläche sind etwa ¾-förmig, die Sitzfläche ist fast rund. Damit nahm Eileen Gray die Formensprache des Tischs E-1027 wieder auf. Der Bibendum Chair, ebenfalls ein Entwurf für E-1027, ist ein weiteres Beispiel für den neuen unprätentiösen, aber eleganten und modernen Stil, den Eileen Gray entwickelte.

Zeitgemäße Materialien – Aluminiumblech, Kork, Pergament, Stahlrohr – zeigen die Modernität ihres Designideals, das in der Verwendung exklusiver Materialien (eine Vorliebe des Art déco) wie Makassarholz, Elfenbein, Klavierlack und Rochenhaut keinen relevanten Mehrwert mehr sah. Auf dem dicken Wollteppich „Centimètre-Teppich“ heben sich Skalen und Ziffern vom dunkelblauen Untergrund ab; der „Teppich E-1027“ zeigt Motive eines Rettungsringes, Wellen und zwei angeschnittene Kreise mit Zeiger.

Gray hatte Badovici, auf dessen Namen zunächst das Grundstück gekauft worden war, das Haus überlassen. Er lud Le Corbusier ein, großformatige, starkfarbige Wandbilder für das Haus E-1027 zu entwerfen, die Eileen Gray als störenden Eingriff in ihre Konzeption betrachtete und als Vandalismus empfand.

Im Jahr 1999 ging das Haus in den Besitz des französischen Staates über, es wurde zum Nationalen französischen Kulturdenkmal erklärt und in die öffentliche Institution Conservatoire du Littoral eingebracht. Ab 2014 arbeitete die Cap Moderne Association unter Vorsitz von Michael Likierman daran, das Gebäude inklusive seiner Innenausstattung weitestgehend in den Zustand von 1929 zurückzuversetzen. Anhand von Plänen und Fotografien und unter Beizug von Fachexpert:innen wurden hochwertige Repliken der Ausstattung erstellt.

 

Menton uvm.

Eileen Gray lebte in späteren Jahren zurückgezogen in Paris oder in ihrem Haus „Tempe à Pailla“ bei Menton (1932) in Castellar (Alpes-Maritimes) auf einem Hügel oberhalb des Ortes Menton und in der Nähe ihres ersten Hauses E.1027. Es war ihre zweite Wohnstätte an der Côte d’Azur. Dafür entstand der Tisch „Menton“: Je nach Bedarf kann durch eine Klappbewegung der Tischplatte und ein Umschwenken des Tischgestells der Tisch in einen hohen Esstisch (mit heller Platte) und einen niedrigen Beistelltisch oder Couchtisch (mit dunkler Tischplatte) umgewandelt werden. Flexible Möbel – so zeigt sich Eileen Gray überzeugt – passen sich den Bedürfnissen der Nutzer:innen an und bieten maximalen Komfort auf minimalem Raum.

Eileen Gray realisierte noch einige wenige Bauten, darunter den Wiederaufbau ihres im Zweiten Weltkriegs zerstörten hauses in Castellar und den Umbau eines alten Hauses namens „Lou Pérou“ in der Nähe von St. Tropez. Auch ihre Möbel verkauften sich nur in kleinen Stückzahlen und vereinzelt, obwohl sie in Fachkreisen immer wieder durch Zeitschriftenartikel und Einladungen zu Ausstellungen für Aufsehen sorgte. So geriet sie im Laufe der Jahre nach dem Bau ihres auch international viel diskutierten Hauses E.1027 und weiterer Entwürfe außerhalb von Fachkreisen nach und nach in Vergessenheit.

 

Später Erfolg

Erst Anfang der 1970er Jahre wurde Greys Werk wiederentdeckt und seither ihre bedeutende Leistung für die Designmoderne gewürdigt. Das spiegelt sich unter anderem in den Re-Editionen ihrer Entwürfe und exzeptionellen Preisen für ihre Vintage-Objekte bei Design-Auktionen wider. 1972 wurde sie von der Royal Society of Arts in London zum „Royal Designer to Industry“ ernannt. Der Britische Möbelhersteller Zeev Aram nahm 1973 mit Gray Kontakt auf, mit ihr zusammen erarbeitete er serientaugliche Neuauflagen ihrer Möbel und erhielt von Gray die Rechte zur Produktion.

 

Eines der größten – und hinsichtlich der Lösung interessantesten – Probleme dieser Restaurierung war nicht nur, ob und wie die gut dokumentierte Möblierung wiederhergestellt werden konnte (die nun unbezahlbaren Originale wurden 1991 vom damaligen Besitzer versteigert, die Einbaumöbel sind größtenteils zerstört), sondern auch, welcher Umgang mit den von Eileen Gray vehement abgelehnten Wandmalereien Le Corbusiers gefunden würde. Seit 2021 ist das restaurierte Haus für die Öffentlichkeit zugänglich.

Eileen Gray realisierte nur sehr wenige weitere Bauten: Anfang der 30er Jahre die Villa Tempe à Pailla in der Nähe von Roquebrune, nachdem sie E.1027 zugunsten Badovicis verlassen hatte. Im Alter von 75 Jahren baute sie für sich bei Saint-Tropez ein bestehendes Haus zu ihrem Ferienhaus, Lou Pérou genannt, um.

Tod

Eileen Gray starb am 31. Oktober 1976 im Alter von 98 Jahren in Paris. Es kamen nur drei Personen zu ihrer Beisetzung.

1987 nahm das Museum of Modern Art in New York ihren „Adjustable Table E 1027“ in seine Design-Sammlung auf. Auch die Restaurierung des Hauses E.1027 mit Hilfe der öffentlichen Hand in Frankreich ist in diesem Zusammenhang zu sehen. Das Centre Pompidou in Paris zeigte ihre Werke 2013 in einer großen Ausstellung.

Grays Möbelentwürfe werden heute von der Münchner Firma Classicon in Lizenz hergestellt.

 

Kunsthandel

Eileen Grays rare Vintageobjekte werden seit den 70er Jahren im Kunst/Designhandel und Auktionswesen mit steigender Tendenz nachgefragt. Das gilt sowohl für ihre frühen, dem ausklingenden Art Nouveau verpflichteten Entwürfe, als auch für ihre späteren dezidiert moderneren Objekte. Entscheidend für den Wert – und die Wertsteigerung – ist, dass das Objekt keine posthume Umsetzung eines Entwurfes ist. Vielmehr muss das Werk aus ihrer Hand stammen, es muss also von ihr selbst gearbeitet bzw. unter ihrer Aufsicht gefertigt worden sein. Die Entwürfe von Eileen Gray erzielen heutzutage unter anderem auch deswegen so hohe Preise, weil viele ihrer Entwürfe häufig Unikate sind bzw. in sehr geringer Stückzahl gefertigt wurden. So gibt es zum Beispiel von ihren Brick-Paravents 12 Exemplare, die aber alle eigentlich Unikate sind, weil sie die Maße und das Design variierte.

Ein Signal ihrer Bedeutung für den Kunst- und Designhandel setzten die Preise, die bei der Christie’s-Auktion Collection Yves Saint Laurent et Pierre Bergé in Paris vom 23. bis 25. Februar 2009 erreicht wurden. Vier Objekte aus den unterschiedlichen Schaffensperioden wurden versteigert und erzielten zum Teil exzeptionell hohe Preise. ein dekoratives Sideboard mit Art Nouveau-Appeal – eine ihrer Lackarbeiten – von 1915/1917 wurde ein Preis nahe dem (sehr optimistisch angesetzten) unteren Schätzwert von 3.985.000 Euro erzielt. Eine etwas spätere Konsole von 1920 dokumentiert ihre stilistische Entwicklung sehr gut: Schlichter gestaltet, steht dieses Lackmöbel dem Art déco nahe und brachte einen Preis von 2.305.000 Euro gut über dem oberen Schätzwert. Das Bietergefecht um einen Sesselentwurf von 1917/19 gestaltete sich sehr spannend: auf 2.000.000 Euro obere Taxe geschätzt, spielte der exotisierende Fauteuil aux Dragons einen Betrag ein, der der höchste jemals erzielte Preis für ein Möbelobjekt des 20. Jahrhunderts ist. Schlussendlich wurden 21,905 Millionen Euro für diesen Entwurf bewilligt. Und von 1925 stammt ein exzeptioneller moderner Lampenentwurf (Satellite), der weit über dem oberen Schätzwert von 800,00 Euro einen Preis von 2,977 Millionen Euro einspielte.

Ein Anhaltspunkt für die Preisentwicklung und die steigende Wertschätzung der Entwürfe Eileen Grays gibt ein Blick auf vergangene Auktionsergebnisse. Noch 1980 wurde die Lampe Satellite von Sotheby’s in Monaco (Collection Eileen Gray, 25/05/1980, Lot 298) für 18.000 Franc (umgerechnet etwa 3000 Euro) verkauft – die Schätzung lag damals bei 3/4.000 Franc. Und ein Paravent von 1930/32 – ein Entwurf für das E-1027 – brachte ebendort einen Ertrag von etwa 2500 Euro. 2003 spielte dieses Objekt bei einer Schätzung von 30/50.000 USD in New York (Phillipsde Pury & Luxembourg, 11. Juni 2003) 107.550 USD ein. Ein weiteres Exemplar dieses Entwurfs wurde in Paris (Christie’s, 29. März 2011) für 1.353.000 Euro versteigert.