Kubismus: Künstler, Konzepte, Methoden Centre Pompidou und Kunstmuseum Basel analysieren die radikale Kunstbewegung

Georges Braque, Großer Akt, Detail, Winter 1907–Juni 1908, Öl/Lw, 140 x 100 cm (Centre Pompidou, Paris © Centre Pompidou Dist. Rmn-GP)
Der Kubismus: Mit mehr als 300 Werken von den bedeutendsten Kubisten, darunter Pablo Picasso, Georges Braque, André Derain, Henri Laurens, Robert Delaunay, Fernand Léger, Francis Picabia (→ Francis Picabia: Unser Kopf ist rund) und Marcel Duchamp, zeigt die Ausstellung im Centre Pompidou den Austausch zwischen den Künstlern und ihren Diskussionspartnern. Sowohl Konzepte wie Werkzeuge und Methoden, mit denen die Künstler ihre Ziele verfolgten, werden thematisiert. Die Gemälde und Skulpturen offenbaren gleichzeitig den experimentellen und kollektiven Charakter der künstlerischen Recherche.
Der Kubismus
Frankreich / Paris: Centre Pompidou, Galerie 1, Stock 6
17.10.2018 – 25.2.2019
Schweiz / Basel: Kunstmuseum Basel | Neubau
30.3. – 18.8.2019
Die Ausstellung „Kosmos Kubismus. Von Picasso bis Léger“ fächert die Entwicklung des Kubismus von 1908 bis nach dem Ende des Ersten Weltkriegs auf und vermittelt dessen enorme stilistische Spannweite ebenso wie sein revolutionäres Potenzial für die weitere Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts. In chronologisch und thematisch konzipierten Kapiteln wird nachvollziehbar, wie in den Gemälden von Picasso und Braque zunächst der Einfluss von Volkskunst und archaischer Skulptur, aber auch von Paul Cézannes Werk immer deutlicher wird. Ab 1908 erscheinen kristalline, quasi-geometrische Elemente: Landschaftsausschnitte und Stillleben wirken wie von einer inneren, ideenbasierten Ordnung durchdrungen. Neuerungen werden in fast seriell anmutenden Verfahren erprobt. Bis 1911 herrschen die charakteristischen prismatisch zersplitterten Formen und eine nahezu farblose Strenge vor. Die neue Bildsprache wird von Künstlern wie Juan Gris, Fernand Léger, Robert und Sonia Delaunay und Henri Le Fauconnier aufgenommen, weiterentwickelt und mit großen Formaten in den Salon-Ausstellungen der Pariser Kunstwelt präsentiert.
- Salon d’Automne 1912, Paris, Ausstellungsansicht mit Werken von Kupka, Modigliani, Csaky, Picabia, Metzinger, Le Fauconnier
Diese Aufnahme und Wandlung der Bildsprache in avantgardistischen Kreisen werden in „Kosmos Kubismus. Von Picasso bis Léger“ in Hauptwerken abgebildet und als Teil der kubistischen Geschichte vorgestellt, ebenso wie die plötzliche Rückkehr zur Farbe im Werk von Braque und Picasso um 1912 und der experimentelle Umgang mit künstlerischen Materialien und Techniken. Dokumente legen die Verbindung zwischen Kubismus und Literatur, Poesie, Musik und verschiedene Denkfelder offen. Nicht nur sensibles Reagieren auf die moderne Lebenswelt, sondern auch wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Neuerungen prägten die Kunstrichtung. Die Portraits von Kritikern und Schriftstellern, darunter Gertrude Stein, Guillaume Apollinaire und Daniel-Henry Kahnweiler, erweitern den Blick zusätzlich und eröffnen Bezüge in die zeitgenössische Theorie und Dichtung.
Kuratiert von Brigitte Leal, Ariane Coulondre und Christian Briend (Centre Pompidou) und von Eva Reifert (Kunstmuseum Basel).
Quelle: Pressetext
- Georges Braque, Großer Akt, Winter 1907–Juni 1908, Öl/Lw, 140 x 100 cm (Centre Pompidou, Paris © Centre Pompidou Dist. Rmn-GP)
- Juan Gris, Stillleben mit Schrifttafel, Dezember 1917, Öl auf Leinwand, 81 x 65.5 cm (Kunstmuseum Basel- Schenkung Dr. h.c. Raoul La Roche)
- Albert Gleizes, Die Footballspieler, 1912–1913, Öl auf Leinwand, 225,4 x 183 cm (© National Gallery of Art, Washington, Ailsa Mellon Bruce Fund)
- Georges Braque, Krug und Violine [Broc et violon), 1909/1910, Öl/Lw, 116.8 x 73.2 cm (Kunstmuseum Basel- Schenkung Dr. h.c. Raoul La Roche)
- Henri Laurens, Clown, 1915, Bemaltes Holz, 53 x 29 x 23 cm (© Moderna Museet, Stockholm)
Kubismus in Centre Pompidou: Bilder
- Georges Braque, Großer Akt, Winter 1907–Juni 1908, Öl/Lw, 140 x 100 cm (Centre Pompidou, Paris)
- Georges Braque, Krug und Violine [Broc et violon), 1909/1910, Öl/Lw, 116.8 x 73.2 cm (Kunstmuseum Basel- Schenkung Dr. h.c. Raoul La Roche)
- Pablo Picasso, Stillleben mit Rohrstuhlgeflecht, Frühjahr 1912, Öl und Wachstuch auf Leinwand mit Seil umrahmt, 29 x 37 cm (Musée National Picasso-Paris © RMN-Grand Palais (Musée national Picasso-Paris))
- Pablo Picasso, Mädchenbildnis, 1914, Öl auf Leinwand, 130 x 96,5 cm (Centre Pompidou, Musée national d'art moderne, Paris, legs de George Salles, 1967)
- Fernand Léger, La Femme en bleu, 1912, Öl auf Leinwand, 193.4 x 129.2 cm (Kunstmuseum Basel- Schenkung Dr. h.c. Raoul La Roche)
- Albert Gleizes, Die Footballspieler, 1912–1913, Öl auf Leinwand, 225,4 x 183 cm (© National Gallery of Art, Washington, Ailsa Mellon Bruce Fund)
- Francis Picabia, Udnie (Junges amerikanisches Mädchen; Der Tanz), 1913, Öl auf Leinwand, 290 x 300 cm (Centre Pompidou, Musée national d'art moderne, Paris, achat de l’État, 1948, attribution 1949)
- Sonia Delaunay. Elektrische Prismen, 1914, Öl auf Leinwand, 250 x 250 cm (Centre Pompidou, Musée national d'art moderne, Paris, achat de l’État, 1958, attribution 1958)
- Henri Laurens, Clown, 1915, Bemaltes Holz, 53 x 29 x 23 cm (© Moderna Museet, Stockholm)
- Juan Gris, Stillleben mit Schrifttafel, Dezember 1917, Öl auf Leinwand, 81 x 65.5 cm (Kunstmuseum Basel- Schenkung Dr. h.c. Raoul La Roche)





