Der Kubismus: Mit mehr als 300 Werken von den bedeutendsten Kubisten, darunter Pablo Picasso, Georges Braque, André Derain, Henri Laurens, Robert Delaunay, Fernand Léger, Francis Picabia (→ Francis Picabia: Unser Kopf ist rund) und Marcel Duchamp, zeigt die Ausstellung im Centre Pompidou den Austausch zwischen den Künstlern und ihren Diskussionspartnern. Sowohl Konzepte wie Werkzeuge und Methoden, mit denen die Künstler ihre Ziele verfolgten, werden thematisiert. Die Gemälde und Skulpturen offenbaren gleichzeitig den experimentellen und kollektiven Charakter der künstlerischen Recherche.
Frankreich / Paris: Centre Pompidou, Galerie 1, Stock 6
17.10.2018 – 25.2.2019
Schweiz / Basel: Kunstmuseum Basel | Neubau
30.3. – 18.8.2019
Die Ausstellung „Kosmos Kubismus. Von Picasso bis Léger“ fächert die Entwicklung des Kubismus von 1908 bis nach dem Ende des Ersten Weltkriegs auf und vermittelt dessen enorme stilistische Spannweite ebenso wie sein revolutionäres Potenzial für die weitere Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts. In chronologisch und thematisch konzipierten Kapiteln wird nachvollziehbar, wie in den Gemälden von Picasso und Braque zunächst der Einfluss von Volkskunst und archaischer Skulptur, aber auch von Paul Cézannes Werk immer deutlicher wird. Ab 1908 erscheinen kristalline, quasi-geometrische Elemente: Landschaftsausschnitte und Stillleben wirken wie von einer inneren, ideenbasierten Ordnung durchdrungen. Neuerungen werden in fast seriell anmutenden Verfahren erprobt. Bis 1911 herrschen die charakteristischen prismatisch zersplitterten Formen und eine nahezu farblose Strenge vor. Die neue Bildsprache wird von Künstlern wie Juan Gris, Fernand Léger, Robert und Sonia Delaunay und Henri Le Fauconnier aufgenommen, weiterentwickelt und mit großen Formaten in den Salon-Ausstellungen der Pariser Kunstwelt präsentiert.
Diese Aufnahme und Wandlung der Bildsprache in avantgardistischen Kreisen werden in „Kosmos Kubismus. Von Picasso bis Léger“ in Hauptwerken abgebildet und als Teil der kubistischen Geschichte vorgestellt, ebenso wie die plötzliche Rückkehr zur Farbe im Werk von Braque und Picasso um 1912 und der experimentelle Umgang mit künstlerischen Materialien und Techniken. Dokumente legen die Verbindung zwischen Kubismus und Literatur, Poesie, Musik und verschiedene Denkfelder offen. Nicht nur sensibles Reagieren auf die moderne Lebenswelt, sondern auch wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Neuerungen prägten die Kunstrichtung. Die Portraits von Kritikern und Schriftstellern, darunter Gertrude Stein, Guillaume Apollinaire und Daniel-Henry Kahnweiler, erweitern den Blick zusätzlich und eröffnen Bezüge in die zeitgenössische Theorie und Dichtung.
Kuratiert von Brigitte Leal, Ariane Coulondre und Christian Briend (Centre Pompidou) und von Eva Reifert (Kunstmuseum Basel).
Quelle: Pressetext