London | Tate Modern: Monet (2027)

Claude Monet, Seerosen, 1917, Öl/Leinwand, 148.5 × 164 cm (Leihgabe aus einer Privatsammlung, The National Gallery of Art, London)
In seinem Garten in der Normandie hatte Claude Monet einen Teich voller Seerosen. Die Oberfläche des Teiches stellte ihn als Maler vor eine außergewöhnliche Herausforderung: die fließende Bewegung des Wassers, die wechselnden Muster des sich spiegelnden Himmels und die in diesem vieldeutigen Raum schwebenden Pflanzen vereinten sich. Er begann sich in den 1890er Jahren mit diesem Thema auseinanderzusetzen und errichtete schließlich ein eigenes Atelier, in dem er die vielfältigen Variationen auf riesigen Leinwänden festhielt.
Monet et le temps [Monet und die Zeit/das Wetter]
Großbritannien | London: Tate Modern
März – Mitte Juni 2027
Monet 2027 in London
Der bisher bekannte französische Ausstellungstitel „Monet et le temps“ spielt mit der Doppelbedeutung des Wortes „temps“, das sowohl Wetter als auch Zeit bedeuten kann. Monet selbst nutzte „temps“ häufig in seinen Bildtiteln, um die Grundstimmung seiner Landschaften mit dem Wetter zu erklären: „temps gris [graues Wetter]“, „gros temps [raues Wetter]“, „temps brumeux [nebeliges Wetter]“ oder „temps calme [ruhiges Wetter]“. Monet war also auf der Suche nach dem Wetter, nach spannenden Farbkombinationen, nach den Reflexionen des Himmels auf der Wasseroberfläche – nur unterbrochen von Ästen der Trauerweide, von der Japanischen Brücke oder Seerosen in seinem Teich in Giverny.
Seerosen als Friedenssymbol
1916, mitten im Ersten Weltkrieg, bekräftigte Monet seinen Wunsch, dem französischen Staat einen Zyklus von Seerosenbildern zu schenken. Trotz gesundheitlicher Probleme war er sehr produktiv, allerdings gelang es ihm nicht, die Werke zu übergeben. Erst nach seinem Tod am 5. Dezember 1926 in Giverny gelangten die übergroßen Bilder in den Besitz des Staates.
Bereits am 16. Mai 1927 eröffnete das Claude Monet-Museum in der Orangerie. Dennoch fanden die Seerosen und Weiden Claude Monets in den 1920er Jahren nur wenige Liebhaber:innen. Dreißig Jahre später wurden sie von einer jüngeren Generation abstrakter Maler:innen wiederentdeckt. Künstler:innen wie Mark Rothko, Helen Frankenthaler und Cy Twombly bewunderten Monets späte Gemälde und fanden Parallelen zu ihren eigenen Werken: Monet arbeitete im großen Maßstab, damit die Betrachter:innen in die Farbenpracht und die weitläufige Komposition seiner Gemälde eintauchen kann.
Bilder
- Claude Monet, Seerosenteich, 1899, Öl/Leinwand, 88.3 × 93.1 cm (The National Gallery of Art, London, NG4240)
- Claude Monet, Seerosen, Sonnenuntergang, um 1907, Öl/Leinwand, 73 × 92.7 cm (The National Gallery of Art, London, NG6608)
- Claude Monet, Irise, um 1914–1917, Öl/Leinwand, 200.7 × 149.9 cm (The National Gallery of Art, London, NG6383)
- Claude Monet, Seerosen, 1917, Öl/Leinwand, 148.5 × 164 cm (Leihgabe aus einer Privatsammlung, The National Gallery of Art, London)






