Diese Ausstellung, die nach einem Gespräch mit der Dichterin und Künstlerin Etel Adnan entstand, erkundet unsere Faszination für den Reichtum der Sprachen und ihrer Schriften. Adnan selbst hat sich biografisch wie künstlerisch Zeit ihres Lebens zwischen Kulturen und Sprachen bewegt.
Frankreich | Metz: Centre Pompidou-Metz
6.11.2021 – 21.2.2022
Das Schreiben und seine Nähe zum Zeichnen haben sie schon immer interessiert und bilden die Grundlage ihrer Arbeit an den Leporellos, den Akkordeonbüchern, die sie seit den 1960er Jahren bemalt und beschriftet, um Dichter aus aller Welt zu ehren. Mit der Veröffentlichung von „L'Apocalypse arabe [Arabische Apokalypse]“ im Jahr 1980 (dt. Übersetzung 2012) stellte sich Etel Adnan sogar eine neue Art des Gedichteschreibens vor: ein Zusammenleben von Wörtern und Zeichen.
Die Ausstellung vereint kostbare alte Manuskripte, die in drei Kabinetten untergebracht sind, mit Werken zeitgenössischer Künstler:innen und Schriftsteller:innen, vor allem aus der Grafikabteilung des Centre Pompidou. Das geschriebene Wort vermischt sich mit dem Bild und manchmal verschwindet es sogar ganz. Diese Reise durch Inschriften, die von der ursprünglichen Verflechtung von Schrift und Zeichnung zeugen, offenbart eine universelle Lebensenergie. Diese Energie zirkuliert durch Gesten und Spuren, fragile Schmelztiegel der Geschichte, der Überzeugungen und der menschlichen Gefühle.
Etel Adnan träumt davon, dass eine einfache Schrift „wie ein Gemälde in einem Museum“ bewundert wird, unabhängig von Sprache und Schriftart.
Eine Ausstellung nach einer Idee von Etel Adnan.
Jean-Marie Gallais, Leiter der Programmplanung, Centre Pompidou-Metz.
Quelle: Centre Pompidou-Metz