Die amerikanische Künstlerin Polly Apfelbaum (* 1955) setzt im 21er Haus erstmals mehrere ihrer raumgreifenden Installationen zueinander in Beziehung. Ihre poetische Gesamtkomposition tritt in Dialog mit der offenen, lichtdurchfluteten Architektur des ehemaligen Weltausstellungs-Pavillons.
Österreich / Wien: Belvedere 21
7.9.2018 – 13.1.2019
Das vielschichtige Werk von Polly Apfelbaum beschreibt sich durch die Suche nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen und dem Aufheben der Grenzen zwischen Skulptur, Malerei und Installation. An Bauhaus-Moderne, Minimal Art, Abstraktem Expressionismus, Farbfeld-Malerei, Matisse's Scherenschnitten und Pop Art interessiert, vermischt die Künstlerin Techniken und Materialien aus Bildender Kunst und Kunsthandwerk. Sie experimentiert mit Keramik, Textil, Papier und handgewebten Teppichen, was Apfelbaum an sich schon zu einer Vertreterin der feministischen Kunst macht.
Polly Apfelbaum spielt mit Formen und Farben, die man mit Weiblichkeit, Weichheit, Schönheit, Reinheit, Unschuld, gleichzeitig mit Unendlichkeit assoziiert. Mutig tritt sie der Schönheit der Form und der Leuchtkraft der Farbe entgegen: „I wanted the work to be… as sexy and hallucinogenic as possible“, lautet ein viel zitierter Ausspruch der Künstlerin. Seit den 1990er Jahren nutzt Apfelbaum den Boden als Präsentationsfläche für ihre „Fallen Paintings“.
Ihre konzentrierte Auseinandersetzung mit Raum, Farbe, Form und Materialität findet in der Schau im Obergeschoß des Belvedere 21 eine konsequente Weiterentwicklung. Themen wie Feminismus und Spiritualität, kunsthistorische Zitate, sowie Bezüge zu populärer Druckgrafik und Comics sind Apfelbaums Kunst immanent, stets offen und als Einladung zur Teilhabe formuliert.
Polly Apfelbaum wurde 1955 in Abington, Pennsylvania (USA) geboren. Sie studierte Malerei an der Tyler School of Art, Elkins Park, Pennsylvania, und am Purchase College der State University, New York. Internationale Ausstellungen seit den 1980er Jahren; Werke in den Sammlungen von The Museum of Modern Art, New York, The Whitney Museum, New York, Brooklyn Museum, New York, The Los Angeles County Museum of Art u.v.a.
Die Künstlerin lebt und arbeitet in New York.
Kuratiert von Stella Rollig
Quelle: Pressetext