Vilhelm Hammershøi: dänischer Maler des Symbolismus | ARTinWORDS betvisa casino live casino online jaya casino marvel casino topx casino ncw casino glory casino app mage casino mga casino babu88 casino casino bangladesh glory casino deposit problem glory casino registration casino casino scores mega casino world battery casino casino mcw login glory casino bangladesh app download glory casino account bangar casino crazy time casino live jaya9 casino glory casino website glory casino bangladesh download mcw19 casino jeetwin casino

Vilhelm Hammershøi

Wer war Vilhelm Hammershøi?

Vilhelm Hammershøi (Kopenhagen 15.5.1864–13.2.1916 Kopenhagen) war ein dänischer Maler des Symbolismus. Seine grautonigen Interieurs, melancholischen Porträts, Landschafts- und Architekturdarstellungen überraschen durch ihre Einfachheit und Leere.

Kindheit & Ausbildung

Vilhelm Hammershøi wurde am 15. Mai 1864 im Haus seines Großvaters C. F. Rentzmann in der Straße Ved Stranden 2 in Kopenhagen als Sohn einer bürgerlichen Familie geboren. Sein Vater ist der Kaufmann Christian P. Hammershøi (1828–1893), seine Mutter ist Frederikke Hammershøi, geborene Rentzmann (1838–1914). 1871 bezieht die Familie ein neues Haus an der Frederiksberg-Allee 34.

Hammershøi erhielt früh Förderung seines Talents. Ab dem achten Lebensjahr nahm er Zeichenunterricht und besuchte von Oktober 1879 bis April 1884 die Königlich Dänische Kunstakademie Kopenhagen. Dort lernte er bei Frederik Vermehren, der in der Tradition Christoffer Wilhelm Eckersbergs unterrichtete. Daneben studierte er im Jahr 1883 an De frie Studieskoler von Peder Severin Krøyer.

Werke

In der Charlottenburger Frühjahrsausstellung von 1885 gab Vilhelm Hammershøi sein Ausstellungsdebüt mit seinem „Porträt eines jungen Mädchens. Die Schwester des Künstlers, Anna Hammershøi“1 (1885), das bei der Vergabe des Neuhausen Preises eine Kontroverse auslöste. Die gedämpften Farben, die flirrende Unschärfe und der unruhige Pinselduktus erzürnte die Professoren. Der Verzicht auf anekdotische Details, das gedankenverlorene Schauen seiner 19-jährigen Schwester oder auch die unbestimmte Sitzhaltung mögen diese Reaktion hervorgerufen haben. Der naturalistische und anti-akademische Maler Peder Severin Krøyer verteidigte das junge Talent, indem er die Presse darauf aufmerksam machte. Für ihn machten gerade das Geheimnisvolle und Unbestimmte den Erfolg des Gemäldes seines talentiertesten, aber auch eigenwilligsten Studenten aus. Auf Initiative des Kunsthistorikers Emil Hannover unterzeichneten 41 Künstler und Kritiker einen Aufruf gegen die Entscheidung des Neuhausen-Jury. Anfang Mai 1885 erschien das Pamphlet in allen großen dänischen Tageszeitungen. Diese Debatte begründete den Ruf Hammershøis, auch wenn er den Preis schlussendlich nicht zugesprochen erhielt.

Nach seinem Abschluss trat der junge Maler mehrere Reisen an, nach Berlin und Dresden sowie 1887 in die Niederlande und nach Belgien. Dort befasste er sich vor allem mit der Malerei Jan Vermeers. In seinen eigenen Gemälden konzentrierte sich Hammershøi auf reduzierte, „leere“ Interieurs, nahezu monochrome Architekturansichten und Landschaften. Wie bei kaum einem anderen Maler überraschen Hammershøis Interieurs in ihrer völligen Reduktion. Die Bilder zeigen ein Zimmer meist aus seiner eigenen Wohnung in Kopenhagen. Meist sind sie sparsam mit wiederkehrenden Möbeln eingerichtet, aber die Bilder überraschen auch durch die eigenartige Statik der Kompositionen und der vorherrschenden Grautönen. Besonders eindrücklich ist das sanfte Licht und die einsamen, abgewandten Figuren.

1888 wurde der Zahnarzt Alfred Bramsen (1851–1932) Hammershøis wichtigster Sammler. Auf der Pariser Weltausstellung 1889 war Vilhelm Hammershøi mit vier Werken in der dänischen Ausstellung vertreten. Dennoch bliebe ihm der große Erfolg bei Kritikern in Dänemark verwehrt. Als Hammershøis Bild „Schlafzimmer“ von der Ausstellung der Kopenhagener Kunstakademie abgelehnt wurde, gründete der Künstler Johan Rohde mit Hammershøi „Den Frie Udstilling [Die Freie Ausstellung]“, eine Ausstellungsgemeinschaft, in der auch Hammershøis Werke ausgestellt wurden. Die Maler wollten, „dass Kunst eine Ahnung des Sublimen vermitteln sollte“, und boten der jungen Generation eine eigene Plattform. Vilhelm Hammershøi gehörte zwar zu den Gründungsmitgliedern, er war jedoch keine treibende Kraft.

Am 5. September 1891 heiratete Hammershøi Ida Illsted (1869–1949), mit der er noch am selben Tag nach Paris abreiste. Seine Frau war eine Schwester seines Studienfreundes Peter Ilsted (1861–1933). Nach Stationen in den Niederlanden und Belgien erreiche das Paar die französische Hauptstadt um den 26. September 1891. Hammershøi mietete eine Wohnung an der Avenue Kléber; er machte in Paris wichtige Bekanntschaften, unter anderem die des Kunsthändlers Paul Durand-Ruel, und begegnet erneut dem Kritiker Théodore Duret. Nach der Rückkehr nach Kopenhagen 1892 zog das Ehepaar in eine Wohnung in der Rahbeks-Allee im Stadtteil Frederiksberg.

Hammershøis Vater Christian starb am 27. April 1893. Im selben Jahr erhielt der Maler ein Stipendium der Akademie für einen Aufenthalt in Italien. Er weilte darauf in Florenz, Fiesole, Siena, Padua, Venedig und Verona. Im Frühling 1894 wurde sein Werk „Artemis“ auf der „Den frie Udstilling“ gezeigt. 1897 wechselte er erneut seine Wohnung und zog in ein neu gebautes Mehrfamilienhaus in Åhuset. Im selben Jahr erwarb Sergei Djagilew zwei heute verschollene Arbeiten Hammershøis. Ende 1897 und erneut von Januar bis Mai 1898 lebte Vilhelm Hammershøi in London. Den von ihm verehrten Maler James McNeill Whistler zu treffen, gelang ihm jedoch nicht, obwohl sich dieser zur selben Zeit in England aufhielt. Nach seiner Rückkehr bezog er im September die Wohnung im ersten Stock an der Strandgade 30, die er in zahlreichen Gemälden verewigen sollte.

Vilhelm Hammershøis Bilder zeichnen sich durch Stille und Melancholie aus. Die Interieur- und Landschaftsgemälde wirken kahl und puristisch, die Städte auf den in Kopenhagen, London und Rom entstandenen Architekturdarstellungen sind verlassen und düster. Die meist in gedeckten Grau-, Weiß-, Grün- und Blautönen gehaltenen Werke erinnern an die mittelalterliche Grisaille-Malerei. Auch sein Pastell „Selbstporträt“ aus der Zeit um 1890 (in Privatbesitz) wird durch die Grautöne bestimmt. Niels Vinding Dorph konstatierte bereits 1898 in „Pan“:

„Für die Welt, die wir alle kennen und über die wir im Klaren sind, setzt er eine ganz andere, eine selbstgeschaffene Welt, die gewiss Einiges mit der unsern gemein hat, Form und Farbe und Inhalt aber bestimmt er durchaus nach eigenem souveränen Willen. Für Hammershøi ist diese Welt seine Welt, die wahre, die wirkliche, alle anderen sind falsch und ohne tiefere Bedeutung.“2

Im Jahr 1902 entstanden zwei Arbeiten für das Rathaus von Kopenhagen. Danach verbrachte Hammershøi die Zeit von Oktober 1902 bis Februar 1903 in Rom, Neapel und Paestum. 1903 lernte Hammershøi den englischen Pianisten Leonard Borwick kennen, den er im selben Jahr, sowie auch 1904, in England besuchte. Durch seine Teilnahme an einer Ausstellung im Städtischen Kunstpalast in Düsseldorf wird der Dichter Rainer Maria Rilke 1904 auf Hammershøi aufmerksam und schrieb nach einem Besuch bei ihm in Kopenhagen:

„Gestern habe ich zum ersten Mal Hammershøi gesehen… ich bin sicher, je öfter man ihn sieht, desto deutlicher wird man ihn erkennen, und desto mehr wird man seine wesentliche Schlichtheit finden. Ich werde ihn wiedersehen, ohne mit ihm zu sprechen, denn er spricht nur Dänisch und versteht kaum Deutsch. Man fühlt, dass er nur malt und nichts anderes kann oder will.“ (Rainer Maria Rilke)

1905 kaufte der einflussreiche Berliner Kunsthändler Paul Cassirer mehrere Bilder von Hammershøi und widmete dem Maler im Folgejahr eine Einzelausstellung in seiner Hamburger Galerie (1906). 1909 wechselt Hammershøi erneut die Wohnung, seine neue Adresse lautete Kvæsthusgade 6. 1909 wurde Hammershøi zum Mitglied der Generalversammlung und 1910 zum Ratsmitglied der Kunstakademie ernannt. Es folgten Auszeichnungen wie der erste Preis auf der „Esposizione Internazionale di Roma – Mostra di belle arti“ in Rom (1911). Ab 1910 war die Bredgade 25 seine Bleibe. Ein letztes Mal wechselt er 1913 in eine Wohnung der Asiatischen Handelskompanie an der Strandgade 25. 1915 malte Hammershøi sein letztes Bild.

 

Bekannte Bilder von Hammershøi

  • 1899, Interieur mit brieflesender Frau, Strandgade 30, Privatsammlung.
  • 1900, Tanz der Staubkörnchen in den Sonnenstrahlen, Ordrupgaard Museum, Charlottenlund bei Kopenhagen.
  • 1901, Interieur, Strandgade 30, Städel Museum, Frankfurt am Main.
  • 1903, Gentofter See, Privatsammlung.
  • 1903/1904, Interior, Strandgade 30, Randers Kunstmuseum.
  • 1905, Weiße Türen/Offene Türen, Davids Sammlung, Kopenhagen.

Tod

Kurz nach dem Tod seiner Mutter am 11. Juni 1914 erkrankt Hammershøi an Rachenkrebs. Er starb am 13. Februar 1916 im Stadtkrankenhaus in Kopenhagen.

 

Wiederentdeckung

Hammershøis Werk geriet nach seinem Tod zunehmend in Vergessenheit. Zu sehr widersprach die stille, puristische Malerei den Experimenten der Nachkriegsavantgarde. Gegen Ende des Jahres 1927 präsentierte die „Danish National Exhibition of Paintings, Sculpture, Arts, and Crafts“ (15.11.–19.12.1927) im Brooklyn Museum in New York Werke von Anna Ancher, Michael Ancher, P.S. Krøyer, Laurits Tuxen (1853–1927), Vilhelm Hammershøi und Joakim Skovgaard (1856–1933). Erst die Wiederentdeckung und Neubewertung des Symbolismus in den 1970er Jahren ließ die melancholischen Werke Hammershøis wieder in den Fokus rücken.

Dem auch als „dänischer Vermeer“ bezeichneten Maler wurden, seit seiner „Wiederentdeckung“ in den 1990er Jahren, Retrospektiven im Musée d’Orsay und im Solomon R. Guggenheim Museum gewidmet.

Literatur zu Vilhelm Hammershøi

  • Richard Reschika, Vermeer und Hammershøi. Meister der Malerei im Licht der Philosophie, Neustadt an der Orla 2023.
  • Hammershøi und Europa. Ein dänischer Künstler um 1900, hg. v. Kasper Monrad (Ausst.-Kat. Statens Museum for Kunst, Kopenhagen; Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München) München 2012.
  • Felix Krämer, Naoki Sato, Anne-Birgitte Fonsmark, Vilhelm Hammershøi, 2008.
  • Vilhelm Hammershøi, hg. v. Ulrich Luckhardt und Felix Krämer (Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, 22.3.–29.6.2003) Hamburg 2003.
  • Vilhelm Hammershøi (Ausst.-Kat. Göteborgs Konstmuseum; Nationalmuseum Stockholm) Göteborg 1999.
  • Vilhelm Hammershøi 1864–1916. Danish Painter of Solitude and Light (Ausst.-Kat. Ordrupgaard, Kopenhagen; Musée d’Orsay, Paris; Solomon R. Guggenheim Museum, New York) New York 1998.
  • Poul Vad, Vilhelm Hammershøi and Danish Art at the Turn of the Century, New Haven 1992.
  1. Porträt eines jungen Mädchens. Die Schwester des Künstlers, Anna Hammershøi, 1885, Öl auf Leinwand, 112 x 91,5 cm, Die Sammlung Hirschsprung, Kopenhagen, Inv.-Nr. 144.
  2. Zitiert nach Niels Vinding Dorph, Moderne Kunst in Daenemark. Eine kurze Übersicht, in: Pan 4, Heft I und II (1898–1899), S. 128–133, hier S. 131.