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Wolfsburg | Kunstmuseum Wolfsburg: Mondrian und die Folgen Re-Inventing Piet | 2023

Piet Mondrian, Komposition mit Rot, Gelb und Blau, 1927 (Kröller-Müller Museum, Otterlo)

Piet Mondrian, Komposition mit Rot, Gelb und Blau, 1927 (Kröller-Müller Museum, Otterlo)

Kleider, Haarspray, Uhren, T‑Shirts, Taschen – wer kennt sie nicht, die eingängige und schnell wiedererkennbare Gestaltung von Alltagsobjekten, die sich so unverkrampft wie unverblümt an den genialen Kompositionen von einem der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts bedienen: Piet Mondrian.

Wie kaum ein anderer hat es der Niederländer innerhalb weniger Jahre geschafft, sich in den 1910er Jahren von der figurativen Malerei zu lösen, um einen richtungsweisenden „abstrakten“ Malstil zu entwickeln (→ Piet Mondrian: Biografie). Diesen bezeichnete Mondrian in seinen umfangreichen kunsttheoretischen Schriften als „Neue Gestaltung“ oder „Neoplastizismus“. Die vermeintlich schlichten Kompositionen aus zunächst schwarzen Linien, farbigen Quadraten und Rechtecken auf weißem, hellblauem oder grauem Grund, an denen Mondrian ab den frühen 1920er Jahren arbeitete, haben die Kunstwelt nichts weniger als revolutioniert und den Blick auf die Bildwirklichkeit für immer verändert.

Mondrian und die Folgen in Wolfgsburg

Ausgehend von zentralen Werken Piet Mondrians zeigt die Ausstellung einen Einblick in den Kosmos der vielfältigen Neuschöpfungen, Adaptionen, Auseinandersetzungen und Weiterentwicklungen seiner künstlerisch bahnbrechenden Kompositionen: von Kunstwerken seiner unmittelbaren Zeitgenossen aus dem Kontext von De Stijl, über die berühmten Mondrian-Kleider von Yves Saint Laurent, Objekten der angewandten Kunst, des Designs und der Alltagskultur bis hin zu zahlreichen Arbeiten und Installationen von Künstler:innen der Gegenwart.

Re-Inventing Piet: Ausstellungskatalog

Andreas Beitin, René Zechlin (Hg.)
mit Texten von Friedrich von Borries, Nancy Troy, Wolfgang Ullrich, Marek Wieczorek u.a.
ca. 250 Seiten
Verlag der Buchhandlung Walther König

Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt findet in Kooperation mit dem Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen statt, wo die Schau von September 2023 – Januar 2024 zu sehen ist.
Konzept und Kurator: Dr. Andreas Beitin | Co-Kuratorin: Elena Engelbrechter | Kuratorische Assistenz: Carla Wiggering
Quelle: Kunstmuseum Wolfsburg

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