Marlene Dumas ist eine der prominentesten Malerinnen unserer Zeit. Ihre intensiven, psychologisch aufgeladenen Arbeiten erforschen Themen wie Sexualität, Liebe, Tod und Scham und beziehen sich oft auf Kunstgeschichte, Populärkultur und aktuelle Ereignisse – Themen, die Sie durch verwandte Veranstaltungen erkunden können.
Großbritannien | London: Tate modern
5.2. – 10.5.2015
„Bilder aus zweiter Hand können Emotionen aus erster Hand erzeugen“, zeigt sich die Künstlerin sicher. Dumas malt nie direkt nach dem Leben, aber das Leben ist in seiner ganzen Komplexität direkt auf ihren Leinwänden. Ihre Motive stammen sowohl aus öffentlichen als auch aus persönlichen Referenzen und umfassen ihre Tochter und sich selbst sowie erkennbare Gesichter wie Amy Winehouse, Naomi Campbell, Prinzessin Diana und sogar Osama bin Laden. Die Ergebnisse sind oft intim und manchmal kontrovers, wo Politik erotisch und Porträts politisch werden. Sie spielt mit der Vorstellungskraft ihrer Betrachter, ihren Vorurteilen und Ängsten.
Marlene Dumas wurde 1953 in Kapstadt, Südafrika, geboren und zog 1976 in die Niederlande, wo sie Mitte der 1980er Jahre bekannt wurde. Die groß angelegte Übersichtsausstellung in der Tate Modern London ist die bedeutendste Ausstellung ihrer Arbeiten, die jemals in Europa stattfand, und zeichnet ihre Karriere von frühen Werken über wegweisende Gemälde bis hin zu neuen Arbeiten auf Papier nach.
Der Titel der Ausstellung ist „The Image as Burden“ (1993) entnommen, einem kleinen Gemälde, das eine Figur zeigt, die eine andere trägt. Wie bei vielen Werken von Dumas wirkt sich ihre Titelwahl tiefgreifend auf unsere Interpretation des Werks aus. Es deutet auf das Verantwortungsbewusstsein der Künstlerin hin, wenn sie sich dafür entscheidet, ein Bild zu schaffen, das Ideen über Malerei und die Position der Künstlerin umsetzen kann. Für Dumas ist es wichtig, „dem, was das Bild mit dem Bild macht, mehr Aufmerksamkeit zu schenken, nicht nur dem, was das Bild mit dem Gemälde macht“.
In einer Zeit, die von digitalen Bildern und Massenmedien dominiert wird, schätzt Dumas die Körperlichkeit der menschlichen Berührung mit Werken, die ein Beweis für die Bedeutung und Kraft der Malerei sind.
Quelle: Tate Moderne, London