Vincent van Gogh, Joseph Roulin, Detail, Arles Anfang 1889, Öl auf Leinwand, 64,4 x 55,2 cm (MoMA, New York)
Vincent van Goghs (1853–1890) Leidenschaft für die Porträtmalerei erblühte zwischen 1888 und 1889, als der Künstler während seines Aufenthalts im südfranzösischen Arles mehrere Porträts einer benachbarten Familie schuf – des Postboten Joseph Roulin, seiner Frau Augustine und ihrer drei Kinder Armand, Camille und Marcelle. Van Goghs freundschaftliche Beziehung zum Postboten und seiner Familie sowie seine bahnbrechenden Porträts von ihnen stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung, die erstmals dieser Werkgruppe und der tiefen Freundschaft zwischen dem Künstler und dieser Familie gewidmet ist.
„Meine größte Leidenschaft gilt dem Porträt, dem modernen Porträt.“
USA | Boston: MFA Boston
30.3. – 7.9.2025
Vincent van Gogh malte insgesamt sechs Porträts von seinem engen Freund, dem Postangestellten Joseph Roulin. Er traf Roulin in der südfranzösischen Stadt Arles, die eine 15-stündige Zugfahrt von Paris entfernt lag. Van Gogh war 1888 aus unbekannten Gründen nach Arles gezogen, vielleicht spielten die günstigeren Lebenserhaltungskosten oder das Klima eine Rolle. Der Maler verglich die Fraben der Provence mit Japan und trug sich in der Hoffnung, dort mit dem „Gelben Haus“ eine Künstlerkolonie zu gründen. Der Plan wurde nie verwirklicht, und der Künstler fühlte sich einsam und isoliert. Dennoch befand er sich, wie wir heute wissen, an einer Wasserscheide in seiner Kunst. Van Gogh realisierte, dass er wohl nie ein Ehemann oder Vater werden würde und widmete sich gänzlich der Malerei. In Arles fand er Trost und Kameradschaft bei der Familie Roulin, weshalb er sie zum Motiv von mehr als zwei Dutzend seiner Gemälde machte. Van Goghs Porträts der Roulins fangen eine Vertrautheit ein, die über Ort und Zeit hinweg in Familien aller Art nachhallt – biologischen, Wahlfamilien. Diese Ausstellung bietet dem Publikum den bisher tiefgreifendsten Einblick in die emotionalen Grundlagen einiger der bekanntesten Gemälde des beliebten Künstlers.
Rund 20 Werke von Vincent van Gogh ergänzen die ikonischen Porträts des MFA Boston „Postmann Joseph Roulin“ (1888) und „Wiegenlied: Madame Augustine Roulin schaukelt eine Wiege [La Berceuse]“ (1889). Darüber hinaus liefern Schlüsselwerke der früheren niederländischen Kunst und japanische Holzschnitte – die beide Van Goghs Porträtmalerei stark beeinflussten – zusammen mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen wichtige Einblicke in den kreativen Prozess des Künstlers: von seiner malerischen Handschrift bis zu seiner Materialwahl.
Briefe von Joseph Roulin erwecken die tiefe Freundschaft und einen wichtigen Wendepunkt in Van Goghs Wirken zum Leben, als der Maler in eine neue Stadt zog und mit seiner psychischen Gesundheit rang. Van Gogh träumte davon, eine Künstlergemeinschaft in Arles zu gründen, was zu einem Besuch seines Malerkollegen Paul Gauguin führte, dessen Werke in dieser Ausstellung ebenfalls zu sehen sind.
Auf dem Porträt des MoMA New York ist Joseph Roulin in seiner Uniform abgebildet, die er immer stolz trug. Hinter der Figur mit möchtigem Bart entwickelte van Gogh einen fantasievollen Hintergrund aus wirbelnden Blumen. In einem Brief an seinen Bruder Theo schrieb der Künstler, dass ihn von allen Genres „das moderne Porträt“ am meisten begeisterte:
„Ich möchte Männer und Frauen mit diesem Etwas des Ewigen malen, das der Heiligenschein früher symbolisierte und das wir durch die tatsächliche Ausstrahlung und Schwingung unserer Farbgebung zu vermitteln versuchen.“
Von Februar 1888 bis Ende April 1889 lebte Vincent van Gogh in der südfranzösischen Stadt Arles. Dort mietete der Künstler im Mai 1888 eine Wohnung, die er zunächst als Atelier und dann als Zuhause nutzte. Das „Selbstporträt“ (Wadsworth) malte Van Gogh 1887 in Paris, als er Pläne für einen Umzug in den Süden schmiedete. Es strahlt den Ehrgeiz und die Begeisterung des Malers aus, der sich ein neues Leben in Arles vorstellte. Es ist in breiten, impressionistischen Strichen ausgeführt, der Kopf des Künstlers hebt sich deutlich vom dunkelblauen Hintergrund ab. Sich selbst zu malen, half dem Künstler die Wiedergabe von Figuren zu üben bzw. über sich und seine gesellschaftliche und künstlerische Position nachzudenken.
In der Ausstellung dienen eine Rekonstruktion des Ateliers sowie das Gemälde „Das Gelbe Haus (Die Straße)“ (1888, Van Gogh Museum, Amsterdam) den Besucher:innen als Orientierung. Das Bild zeigt eine farbenfrohe Darstellung des Wohn- und Atelierhauses des Künstlers, in dem die Familie Roulin für ihre Porträts Modell stand, besser saß. Nach einem Bombentreffer 1944 wurde das Gebäude abgerissen. Dennoch ist Vieles darüber bekannt - aus Van Goghs Gemälden, seinen Briefen, alten Postkarten und einem Grundriss. Eine schematische Rekonstruktion von Vincent van Goghs Atelier in der ersten Galerie vermittelt einen Eindruck von den Größenverhältnissen der gemütlichen Räume, in denen der Künstler arbeitete. Dahinter befand sich eine Küche.
Obwohl Vincent van Gogh dachte, dass es in Arles einfacher sei, Modelle zu finden und Kontakte zu knüpfen, vergingen selbst nach vier Monaten ganze Tage, ohne dass der Maler auch nur ein Wort mit irgendjemandem wechselte. Im Sommer 1888 tranken Van Gogh und Joseph Roulin gemeinsam ein paar Gläser in einem Café – und eine tiefe Freundschaft begann. Das offenbarte für Van Gogh eine Gelegenheit, sich im Malen von Menschen zu üben, was seiner Meinung nach das Beste in ihm zum Vorschein brachte. Während seiner Zeit in Arles wollte Van Gogh „moderne“ Porträts malen, die dem Charakter des Porträtierten gerecht werden sollten. Er suche ihn durch die Farbe, schrieb er an seine Schwester Willemien.
Dieses Kapitel der Ausstellung ist Vincent van Goghs bestem Freund in Arles gewidmet. Es zeigt die früheste Darstellung des Künstlers vom „Postboten Joseph Roulin“ (Anfang August 1888, MFA, Boston), sowie zwei Zeichnungen von Roulin. Der Postbote posierte am Tag der Geburt seiner Tochter Marcelle zum ersten Mal. Der Korbsessel, in dem er saß, befindet sich heute in der Sammlung des Van Gogh Museums.
Ergänzt wird dieser Abschnitt durch Porträts niederländischer Künstler des 17. Jahrhunderts, von denen er sich inspirieren ließ, etwa „Lustiger Trinker“ (um 1628–1630) von Frans Hals (1582/83–1666) und „Porträt einer Familie im Interieur“ (1654) von Adriaen van Ostade (1610–1684), sowie Lithografien von Honoré Daumier (1808–1879 → Honoré Daumier: Biografie). Vor allem der niederländische Barockmaler Frans Hals hinterließ Spuren in van Goghs Werk: Seine Gemälde wirden schnell ausgeführt und pastos gemalt (vor allem im Vergleich zu Paul Gauguin). Van Gogh bewunderte die Werke von Frans Hals, dessen Porträts eine lebendige Pinselführung und den direkten, spontanen Stil des Alla Prima-Malens (Nass-in-Nass-Malens) aufweisen.
Nachdem Vincent van Gogh im Sommer 1888 sein erstes Gemälde von Joseph Roulin fertiggestellt hatte, schuf er bis April 1889 eine Serie von 26 Porträts der fünfköpfigen Familie Roulin. Neben dem 47-jährigen Joseph Roulin (1841–1930) und der 37-jährigen Augustine Roulin (1851–1930) malte er auch deren Kinder: Es entstanden jeweils drei Einzelporträts vom 17-jährigen Armand (1871–1945), die elfjährige Camille (1877–1922) und das Baby Marcelle (31.7.1888–1980).
„Ich habe eine ganze Familie porträtiert, die des Postboten, dessen Kopf ich vorher gemalt hatte - den Mann, seine Frau, das Baby, den kleinen Jungen und den sechzehnjährigen Sohn, alles echte Charaktere und sehr französisch, obwohl sie wie Russen aussehen. Sie wissen, wie ich mich dabei fühle, wie ich mich in meinem Element fühle, und dass es mich bis zu einem gewissen Grad tröstet, kein Arzt zu sein. Ich hoffe, dass ich auf diesem Weg weiter vorankomme, dass ich noch besser posiere, dass ich noch besser mit Porträts bezahlt werde. Und wenn es mir gelingt, die ganze Familie noch besser zu porträtieren, habe ich wenigstens etwas nach meinem Geschmack und etwas Individuelles geschaffen. Im Moment bin ich mit Studien, Studien, Studien überhäuft, und das wird noch eine ganze Weile so weitergehen - es ist ein solches Durcheinander, dass es mir das Herz bricht, aber es wird mir mit vierzig ein Vermögen einbringen.“1 (1889) wird flankiert von Rembrandts „Porträt von Aeltje Uylenburgh“2 (1632) sowie einer Mezzotinto-Kopie von James McArdell nach Rembrandt van Rijns Werkstatt-Bild „Heilige Familie am Abend“ (1642–1648, Rijksmuseum, Amsterdam). Auch wenn Van Gogh sich das dramatische Hell-Dunkel und den Schattenwurf Rembrandts nicht zueigen machte, so sind doch die Pose und die Idee, Mutterschaft über eine Schnur zum Ausdruck zu bringen, vorbildhaft. Was in „La Berceuse, Augustine Roulin“ nur angedeutet ist, nämlich die Schnur, mit der die Wiege in Bewegung gesetzt wird, kann man in Rembrandts Komposition erzählerisch ausgeführt sehen. Es wirkt in der Zusammenschau, als habe Van Gogh die Komposition Rembrandts gekannt und sich auf die Figur der Großmutter konzentriert.
Diese Abteilung verortet van Gogh auch in der Künstlergemeinschaft seiner Zeit und zeigt Werke seiner Künstlerfreunde Émile Bernard (1868–1941) und Paul Gauguin (1848–1903), mit dem er Ende 1888 für zwei Monate sein Gelbes Haus in Arles teilte. Das Porträt der Großmutter von Émile Bernard datiert in das Jahr 1887, als er intensiv mit Vincent van Gogh zusammenarbeitete (und etwa ein halbes Jahr vor der Abreise Van Goghs nach Arles). Sie schufen Porträts von Père Tanguy, debattierten über die Entwicklung der modernen Kunst und tauschten sich über die Bedeutung japanischer Druckgrafik in diesem Kontext aus. Ein Jahr später erinnerte sich Van Gogh noch an das Bildnis der Großmutter und schrieb Bernard:
„Haben Sie es jemals besser gemacht, waren Sie jemals mehr Sie selbst und jemand anderes? Meiner Meinung nach nicht. Das gründliche Studium des Ersten, das einem in die Hände fiel, des Ersten, der einem begegnete, genügte, um wirklich etwas zu schaffen. Wissen Sie, was mir diese drei oder vier Studien so sehr gefiel? Dieses gewisse Etwas von etwas Überlegtem, sehr Weisem, dieses gewisse Etwas von etwas Beständigem, Festem und Selbstsicherem, das sie ausstrahlen. Nie waren Sie Rembrandt näher als damals, mein Lieber.“3 (Vincent van Gogh in einem Brief an Emile Bernard, 5.8.1888)
Van Gogh erwarb das Werk von Bernard im Austausch für sein eigenes „Selbstporträt mit Strohhut“ (1887), das sich heute im Detroit Institute of Arts befindet und nicht in Boston ausgestellt ist. Das Porträt von Bernards Großmutter wiederum könnte Van Gogh dazu angeregt haben, „Eine alte Frau von Arles“ (Vincent van Gogh Foundation, Amsterdam) zu malen, kurz nachdem er Anfang 1888 in Arles angekommen war. In einem nächsten Schritt entschied sich der Niederländer, Augustine Roulin als Modell zu nutzen.
Das Museum of Fine Art in Boston zeigt das legendäre „Selbstporträt an Paul Gauguin gewidmet“ (1887) aus dem Harvard Art Museum. Es entstand, während sich der Maler auf die Ankunft des verehrten Kollegen vorbereitete. Besonders auffallend sind die schräg gestellten Augen, mit denen sich der Künstler selbst als buddhistischer Mönch, Japaner und Exot beschrieb. Zwei Farbholzschnitte von Toyohara Kunichika (1864/65), die Schauspieler zeigen, nehmen den einfarbigen Hintergrund von Van Goghs Porträts vorweg. Der Maler sammelte Arbeiten wie diese, auch wenn er die in Boston gewählten Druckgrafiken nicht besessen hat. Ähnliches lässt sich auch über ein Bildnis von Camille, den Schulbuben, sagen, der mit Utagawa Kunisada I (Toyokuni III)
Briefe vom Postboten
Nach einem Streit mit Gauguin schnitt sich van Gogh im Dezember 1888 das linke Ohr ab und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Joseph Roulin besuchte den Künstler im Krankenhaus und schrieb mehrere Briefe an dessen Familie, um sie über seinen Zustand auf dem Laufenden zu halten. Auch nachdem van Gogh sich selbst in die psychiatrische Klinik von Saint-Rémy eingeliefert hatte, schrieb Roulin ihm noch monatelang. „Letters from the Postman“ präsentiert zehn dieser Briefe und bietet einen intimen Einblick in die Beziehung zwischen dem Künstler und seinem Freund.
Beobachtung und Inspiration
Wie entdeckte Vincent van Gogh in den Menschen und Orten, die ihn umgaben, ein großes künstlerisches Potenzial? Indem er das Gesehene verarbeitete, wollte er tiefe Emotionen hervorrufen. Neben den Porträts von Augustine Roulin verarbeitete van Gogh ihre Gesichtszüge auch in anderen Gemälden, darunter „Der Tanzsaal in Arles“ (1888) und „Die Auferweckung des Lazarus“ (nach Rembrandt) (1890). Eine ähnliche Verbindung von Vision und Phantasie kennzeichnet die Landschaften „Schlucht“ (1889) und „Geschlossenes Feld mit Pflüger“ (1889) aus der Sammlung des MFA, die van Gogh in Saint-Rémy malte.
Bleibendes Erbe: Jenseits von Arles
Die Ausstellung endet, wie sie begonnen hat, nämlich mit einem Selbstporträt des Künstlers und einem Ort, der ihm besonders am Herzen lag. Die Besucher:innen begegnen hier den Gemälden „Selbstbildnis“ (1889) und „Das Schlafzimmer“ (1889), die beide im Herbst 1889 im Krankenhaus von Saint-Rémy entstanden, als sich van Gogh an seine Zeit in Arles zurückerinnerte.
Viele von Van Goghs Gemälden in Arles wurden an seinen Bruder Theo geschickt, doch seine Gemälde von Joseph Roulin behielt er. Diese gehörten zu den Gemälden, die bei seinen Vermietern, den Ginoux, verblieben, als er im Mai 1889 abreiste. Es ist nicht bekannt, ob er diese Gemälde als Geschenk hinterließ oder ob sie eingelagert waren und erst nach seinem Tod entdeckt wurden. Im Jahr 1900 verkaufte Joseph sechs Gemälde für 450 Francs an Ambroise Vollard. 4
Die Leihgaben kommen aus Museen wie dem Van Gogh Museum in Amsterdam, dem Museum of Modern Art in New York, dem Art Institute of Chicago und dem Musée d’Orsay in Paris.
„Van Gogh: Die Porträts der Familie Roulin“ wird in Zusammenarbeit mit dem Van Gogh Museum in Amsterdam organisiert und von einem Katalog begleitet.
Bilder
- Vincent van Gogh, Porträt von Joseph Roulin, 1889, Öl auf Leinwand (Museum of Modern Art, New York, Schenkung von William A. M. Burden, Paul Rosenberg, Nelson A. Rockefeller, Armand P. Bartos, Sidney und Harriet Janis Collection, Werner E. Josten und Loula D. Lasker Vermächtnis (alle im Tausch), 1989, Bildnachweis: Digitales Bild © Museum of Modern Art/Lizenziert von SCALA / Art Resource, NY., Mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Briefträger Joseph Roulin, 1888, Öl auf Leinwand (Schenkung von Robert Treat Paine, 2., Fotografie © Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Porträt von Joseph Roulin, 1888, Rohr- und Federfeder und braune Tinte über schwarzer Kreide (© J. Paul Getty Museum, Los Angeles, mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Wiegenlied: Madame Augustine Roulin wiegt eine Wiege (La Berceuse), 1889, Öl auf Leinwand (Vermächtnis von John T. Spaulding, Fotografie © Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, La Berceuse, Augustine Roulin, 1889, Öl auf Leinwand (The Art Institute of Chicago, Helen Birch Bartlett Memorial Collection, Mit freundlicher Genehmigung des Art Institute of Chicago, Mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Madame Roulin und ihr Baby, 1888, Öl auf Leinwand (Philadelphia Museum of Art, Vermächtnis von Lisa Norris Elkins, 1950, mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Madame Roulin und ihr Baby, 1888, Öl auf Leinwand (Leihgabe des Metropolitan Museum of Art, Robert Lehman Collection, 1975) (1975.1.231), Mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Das Baby Marcelle Roulin, 1888, Öl auf Leinwand (Van Gogh Museum, Amsterdam (Vincent Van Gogh Foundation), Mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Porträt von Marcelle Roulin, 1888, Öl auf Leinwand (Privatsammlung, Hongkong, Mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Camille Roulin, November–Dezember 1888, Öl auf Leinwand (Van Gogh Museum, Amsterdam (Vincent Van Gogh Foundation), Mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Camille Roulin, 1888, Öl auf Leinwand (Philadelphia Museum of Art: Schenkung von Herrn und Frau Rodolphe Meyer de Schauensee, 1973, Mit freundlicher Genehmigung des Philadelphia Museum of Art, Mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Der Schuljunge, 1888, Öl auf Leinwand (Museu de Arte de São Paulo Assis Chateaubriand Doação, mit freundlicher Genehmigung des Museums der Schönen Künste)
- Vincent van Gogh, Armand Roulin, 1888, Öl auf Leinwand (Sammlung Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam. Erworben mit der Sammlung von D.G. Van Beuningen, mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Selbstporträt, 1889, Öl auf Leinwand (National Gallery of Art, Washington, Sammlung von Mr. und Mrs. John Hay Whitney, 1998.74.5, mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Das Schlafzimmer, 1889, Öl auf Leinwand (mit freundlicher Genehmigung des Art Institute of Chicago, mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Das gelbe Haus (Die Straße), 1888, Öl auf Leinwand (Van Gogh Museum, Amsterdam (Vincent Van Gogh Foundation), mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Schlucht, 1889, Öl auf Leinwand (Vermächtnis von Keith McLeod, Fotografie © Museum of Fine Arts, Boston)
- Vincent van Gogh, Eingezäuntes Feld mit Pflüger, Oktober 1889, Öl auf Leinwand (Vermächtnis von William A. Coolidge, Foto (© Museum of Fine Arts, Boston)
- Toyohara Kunichika, Drei junge Leute (Mitate Waka Sannin): Schauspieler Ichimura Kakitsu IV als Konezumi Chūji, 1866 (Keiō 2), 8. Monat, Holzschnitt (nishiki e); Tinte und Farbe auf Papier (William Sturgis Bigelow Collection, Foto © Museum of Fine Arts, Boston)
- Toyohara Kunichika, Schauspieler Bandō Shūka (Bandō Mitsugorō VI) und Ichimura Kakitsu IV in einer imaginären Version einer Höhepunktszene (?) im Theaterstück Konezumi no Chūji (Mitate Konezumi no Chūji kyokuba), 1864 (Bunkyū 4/Genji 1), 4. Monat, Holzschnitt (nishiki e); Tinte und Farbe auf Papier (William Sturgis Bigelow Collection, Foto © Museum of Fine Arts, Boston)
- Utagawa Kunisada I (Toyokuni III), Das Paulownia-Wappen (Gosan no kiri): (Schauspieler Bandō Hikosaburō I as), aus der Serie Popular Matches for Thirty six Selected Flowers (Tōsei mitate sanjūroku kasen), 1862 (Bunkyū 2), 2. Monat, Holzschnitt (nishiki e); Tinte und Farbe auf Papier (William Sturgis Bigelow Collection, Foto © Museum of Fine Arts, Boston)
- Utagawa Kunisada I (Toyokuni III), Pfingstrose (Botan): Schauspieler Kawarazaki Sanshō (Gonjūrō I) als Danjūrō no Shichi, aus der Serie Sechsunddreißig ausgewählte Blumen und Gräser (Sanjūrokkasō no uchi), 1865 (Genji 2/Keiō 1), 6. Monat, Holzschnitt (nishiki e); Tusche und Farbe auf Papier (Sammlung William Sturgis Bigelow, Fotografie © Museum of Fine Arts, Boston)
- Rembrandt, Porträt von Aeltje Uylenburgh, 1632, Öl auf Holz (Versprochenes Geschenk von Rose Marie und Eijk van Otterloo zugunsten des Zentrums für Niederländische Kunst, mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Frans Hals, Porträt eines jungen Mannes mit Handschuhen, um 1619, Öl auf Holz (Sammlung Rose Marie und Eijk van Otterloo, mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- James McArdell, Nachtszene mit zwei Frauen und einem Baby in einem Zimmer, Schabkunst (Vermächtnis von William Perkins Babcock, mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Honoré Daumier, L'Absinthe, 1863, Lithografie, zweiter Zustand, Albumabzug, handkoloriert (Vermächtnis von William Perkins Babcock, mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
- Honoré Daumier, C'est tout d'même flatteur d'avoir son portrait à l'exposition, 1857, Lithografie, zweiter Zustand (Vermächtnis von William Perkins Babcock, mit freundlicher Genehmigung des Museum of Fine Arts, Boston)
Vierzehn der 26 Bildnisse der Familie Roulin sind 2025 in Boston vereint. Den Anfang machen vier Gemälde auf dunkelvioletter Wand, auf denen alle fünf Familienmitglieder identifiziert werden können. Eine solch große Serie von Porträts, die den Mitgliedern einer einzigen Arbeiterfamilie gewidmet ist, ist nicht nur im Werk van Goghs einzigartig, sondern auch in der Kunstgeschichte höchst ungewöhnlich. Dies lässt vermuten, dass die Befriedigung, die er beim Malen dieser Porträts empfand, sowohl persönlicher als auch beruflicher Natur war.
Fotografien der Roulins aus späteren Jahren ermöglichen es den Besucher:innen, am Ende der Ausstellung die Menschen hinter den Porträts zu entdecken.
Vincent van Goghs Porträts der Familie Roulin sind eine kreative Mischung aus der genauen Beobachtung seiner geliebten Freunde und anderen Inspirationsquellen. Künstlerische Inspiration erhielt Vincent van Gogh, von japanischen Grafikern wie Toyohara Kunichika und Utagawa Kunisada bis hin zu niederländischen Künstlern wie den bereits erwähnten Hals und Rembrandt van Rijn (1606–1669). Vincent van Goghs „La Berceuse, Augustine Roulin“[note]Öl auf Leinwand (The Art Institute of Chicago).