Bis zum Februar 2020 leihen führende italienische Museen und Privatsammlungen 11 Gemälde Caravaggios nach Japan. Zu den Hauptwerken des römischen Barockgenies zählen: „Bacchus“ aus den Uffizien, „David mit dem Haupt des Goliath“ und der „Hl. Hieronymus“ aus der Sammlung Borghese in Rom, der „Lautenspieler“ aus Badminton, die erst kürzlich wiederentdeckte „Maria Magdalena in Ekstase“ (1606) und die erste Fassung des „Hauptes der Medusa“ (1597/98, Privatsammlung) sowie die Caravaggio zugeschriebene „Enthauptung des hl. Agapitus“ aus dem Museo Diocesano di Arte Sacra in Palestrina.
Japan / Sapporo: Hokkaido Museum of Modern Art
10.8. – 14.10.2019
Japan / Nagoya: Nagoya Art Museum
26.10. – 15.12.2019
Japan / Osaka: Abeno Harukas Museum of Art
26.12.2019 – 16.2.2020
Weitere 40 Gemälde zeigen den enormen Einfluss, den Caravaggios Malerei auf seine Zeitgenossen ausübte. Zum einen werden Werke seiner Zeitgenossen und zum anderen zeitgenössische Kopien von Caravaggios eigenen Werke präsentiert. Letztere stillten den unmittelbaren Erfolg und die enorme Nachfrage nach Kompositionen Caravaggios. Vor allem Prälaten, Adelige und reiche Bankiers suchten bereits im 17. Jahrhundert, eines der außergewöhnlichen Werke des lombardisch-römischen Malers zu erhaschen. Wenn dies nicht gelang, griffen die Sammler auch auf Kopien zurück. Ein schönes Beispiel dafür ist der „Ungläubige Thomas“ aus der Gemäldegalerie von Sanssouci in Potsdam. Das Original wurde schon kurz nach seiner Entstehung, wie dokumentiert ist, 36 Mal kopiert. Davon existieren heute noch 22 Gemälde. In Japan wird dem Bild aus Potsdam die schönste und treueste Kopie gegenübergestellt: Jenes Bild, das nach dem Tod Caravaggios von Kardinal Giovan Carlo de`Medici erworben wurde und sich heute in den Uffizien befindet.
Die Caravaggio-Ausstellung in Japan ist in drei Kapitel gegliedert: „Caravaggio und seine Zeitgenossen im Rom des 17. Jahrhunderts“, „Caravaggio und die neapolitanische Kunst des 17. Jahrhunderts“ sowie „Die Verbreitung von Caravaggios Stil“.
Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571–1610) zählt zu den Heroen der italienischen Kunstgeschichte und zu den einflussreichsten Malern des Barock. Sein Werk ist in Japan allerdings noch wenig bekannt, da kaum Gemälde seiner Hand in japanischen Museen befinden. Mit der Caravaggio-Ausstellungstour wird der römische Maler mit lombardischer Herkunft als Hauptvertreter des römischen Barocks vorgestellt: seine außergewöhnlich lebendigen und realistischen Figuren, sein technisch brillantes Spiel mit Licht und Schatten, die tiefe Spiritualität seiner Ikonografie. Dem Maler gelang es, mithilfe all dieser Mittel, die Herzen der Gläubigen direkt anzusprechen.
Kuratiert von Luigi Ficacci und Shigetoshi Osano für MetaMorfosi, Rom.