Egon Schiele: Ausstellungen 2025
Egon Schiele (Tulln 12.6.1890–31.10.1918 Wien) war ein österreichischer Maler des Expressionismus, der sich um 1910 vom Jugendstil löste und mit radikalen Körperbildern den Blick auf den Akt zu hinterfragen wusste. Hatte der akademische, wohlproportionierte Akt seit der Renaissance als Basis der Kunst gegolten, den es naturalistisch umzusetzen galt, so wandte Schiele seinen Blick auf kranke und existentielle Körper. Mit sicherem Strich analysierte der junge Künstler in Hunderten von Blättern ausgesetzte Körperlichkeit und Vergänglichkeit. Während des Ersten Weltkriegs, den Schiele in Wien und Umgebung relativ sicher erlebte, wandelte sich sein Stil zu einem neuerlich akademischeren, traditionelleren als in den Anfangsjahren. Wenn Schiele auch vor den Kriegshandlungen verschont bliebt, so fiel er doch am 31. Oktober 1918 der Spanischen Grippe zum Opfer (→ Egon Schiele: Biografie). Der Mythos Schiele speist sich aus einem nicht unerheblichen Teil aus dem frühen Tod des Zeichners und Malers im Alter von 28 Jahren.
Der Umfang des Werks von Egon Schiele, das in weniger als zehn Jahren (!) entstand, beläuft sich auf knapp 330 Ölgemälde und mehr als 2.500 Arbeiten auf Papier.
„Den Künstler hemmen ist ein Verbrechen, es heißt keimendes Leben morden!“ (Egon Schiele)
Egon Schiele Ausstellungen 2025
Egon Schieles letzte Jahre
→ Wien | Leopold Museum: Egon Schieles letzte Jahre
28.3.–13.7.2025
Rund 120 Werke aus der letzten Schaffensphase Egon Schieles zeigen erstmals das künstlerische Schaffen der letzten fünf Lebensjahre des österreichischen Expressionisten. Schiele starb im Herbst 1918 im Alter von nur 28 Jahren an den Folgen der Spanischen Grippe. Schwerpunkte der Ausstellung im Leopold Museum sind unter anderem die Suche nach dem Ich, die Darstellung von Paaren, die Auseinandersetzung mit dem Porträt seiner Frau Edith, Landschaftsbilder, Arbeiten aus der Militärzeit, Porträts von Freunden und die allgegenwärtige weibliche Figur.
Egon Schiele. Ich!
→ Tulln | Egon Schiele Museum: Egon Schiele. Ich!
29.3. – 2.11.2025
„Die Selbstdarstellung ist Schieles bis heute bekanntestes Thema. Sie zeigt einen schonungslosen Blick auf das eigene Ich und ist Ausdruck jener Zerrissenheit, die der Künstler am eigenen Körper erlebt und darstellt. Egon Schiele unterscheidet nicht zwischen seinen künstlerischen Ausdrucksformen. Schriftliche und bildliche Äußerungen ergänzen einander.“ (Christian Bauer, Kurator)
Das Gedicht Ich bin alles zugleich erscheint wie ein programmatischer Leitfaden durch die Ausstellung. Die Besucher:innen sind eingeladen, Schieles Vielgestaltigkeit an hochkarätigen und selten gezeigten Aquarellen, Gouachen und Gedichten in der Schatzkammer zu entdecken, die von der frühen Begeisterung für Gustav Klimt 1910 und 1911 bis zum Todesjahr 1918 reichen.
Eine VR-Experience ermöglicht Besucher:innen erstmals einen Dialog mit Egon Schiele. Bis dato unveröffentlichte Interviews mit der kürzlich verstorbenen Elisabeth Leopold werden ebenso präsentiert.
Experiment Expressionismus. Schiele meets Nosferatu
→ Wien | Heidi Horten Collection: Schiele meets Nosferatu
11.4. – 31.8.2025
„Experiment Expressionismus. Schiele meets Nosferatu“ ist eine umfassende, genreübergreifende Ausstellung zum Expressionismus. Neben Werken der bedeutendsten österreichischen und deutschen Expressionist:innen zeigt die Heidi Horten Collection an ausgewählten Abenden im Atrium erstmals Stummfilme in Langfassung mit Musikbegleitung.