Ai Weiwei|s erste Ausstellung, die sich auf Design konzentriert, versammelt aktuelle Arbeiten mit Auftragsarbeiten, die zu einer Reflexion über Werte und Menschlichkeit, Kunst und Aktivismus einladen. Ai Weiwei ist einer der bedeutendsten und anerkanntesten Künstler der Gegenwart. Auf der ganzen Welt bekannt für seine kraftvolle Kunst und seinen Aktivismus, unterscheidet Ai nicht zwischen Disziplinen: Seine Praxis gleitet über Kunst, Architektur, Design, Film, Sammeln und Kuratieren.
Großbritannien | London:
Design Museum
7.4. – 30.7.2023
Die Ausstellung in London entstand in Zusammenarbeit mit dem Künstler. Sie ist die erste, die Ais Werk als Kommentar zum Design und dessen, was es über unsere sich ändernden Werte enthüllt, präsentiert. Durch seine Auseinandersetzung mit der materiellen Kultur erforscht Ai Weiwei die Spannung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Hand und Maschine, kostbar und wertlos, Konstruktion und Zerstörung.
Ais Faszination für historische chinesische Artefakte bildet in London einen Ausgangspunkt. Der Künstler stellt traditionelle Handwerkskunst in einen Dialog mit der jüngeren Geschichte von Abriss und Stadtentwicklung in China. Das Design Museum bewirbt die Ausstellung mit einem ruhenden Ai Weiwei auf einem „Feld“ von „Steinen“. Es handelt sich um die Installation „Still Life“ (1993–2000, M+ Sigg Collection, Hong Kong), für die der Künstler Tausende von Steinzeitäxten sammelte. Mit der Arbeit hinterfragt er den Wert des antiken Objekts. Der Künstler und Aktivist befreit diese Werkzeuge aus ihrem historischen und archäologischen Kontext und positioniert sie in einem flachen, minimalistischen Display. Ai ist dafür bekannt, Antiquitäten in seiner Arbeit zu verwenden, um Geschichte zu interpretieren. Er untersucht die Reste des chinesischen Erbes und seine Beziehung zu aktuellen geopolitischen Anliegen.
Das neueste Werk Ai Weiweis ist „Water Lillies #1“ (2022 → Ai Weiwei: Water Lillies #1), in dem der chinesische Aktivist sich mit Claude Monets monumentalen „Seerosen“ (1914–1926) im MoMA auseinandersetzt. Der chinesische Künstler verarbeitet das berühmte Gemälde mit Lego-Steinen, wodurch es gepixelt und egalitär wird. Jeder Mensch könnte mit einer passenden Vorlage und genügend Steinen dieses Werk nachschöpfen. Doch verändert Ai Weiwei das kunsthistorische Vorbild, indem er eine dunkle Tür einfügt. Sie führte vor Jahrzehnten in das Erdloch, in dem er mit seinem Vater leben musste. Damit verweist er auf seine eigene Biografie, sein Leben im Nordosten Chinas während der Kulturrevolution.