Er wird mitunter als letzter großer Maler seiner Zeit gesehen – sein Tod 1801 gilt als spätes Ende der Ära des österreichischen Barock. Und doch reichen seine Einflüsse noch weit in die nächste Künstlergeneration hinein. Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (1718–1801), zählt bis heute zu den populärsten mitteleuropäischen Barockmalern.
Österreich / Wien: Belvedere, Oberes Belvedere
25.10.2018 – 3.2.2019
Das Ende des Barock im Jahr 1801 anzusetzen, wirkt fast gewagt. Dennoch kann der Tod des Barockmalers Martin Johann Schmidt durchaus als Ende dieser Ära gesehen werden. Seine Kompositionen haben sich noch lange danach ungebrochener Beliebtheit erfreut. So trugen seine Schüler den Stil des Künstlers noch bis weit in das 19. Jahrhundert hinein. Kremser Schmidt war bereits zu Lebzeiten ein Klassiker geworden. Neben Paul Troger (1698–1762) und Franz Anton Maulbertsch (1724–1796) gilt er bis heute als einer der bedeutendsten mitteleuropäischen Barockmaler. Er genoss überregionale Bekanntheit, wählte aber als Lebensmittelpunkt Stein bei Krems. Von dort führte er seine Aufträge aus. Niemand geringerer als Kaiser Joseph II. besuchte ihn in seinem Haus. Die Reichweite seines Einflusses veranschaulichen jene Werke, die sich im heutigen Slowenien befinden und den dortigen Künstlern eine eminente Inspirationsquelle waren. Der Künstler Kremser Schmidt selbst wurde offenbar stark von Rembrandt van Rijn beeinflusst, dessen Volkstypen und die vergleichbaren Darstellungen seiner Zeitgenossen das Schaffen des Niederösterreichers inspiriert haben dürften.
Ausgehend von den Werken des Künstlers, die sich im Belvedere befinden, wird in der IM BLICK Ausstellung im Oberen Belvedere sein umfangreiches Œuvre in allen wichtigen Facetten umrissen.
Kuratiert von Georg Lechner