Joan Jonas erschafft Meditationen über Körper, Raum, Zeit und Natur. „Die Performerin sieht sich selbst als Medium: Information geht durch“, erklärt sie selbst. Diese Ausstellung wird die umfassendste Retrospektive von Jonas‘ Werk in den Vereinigten Staaten sein und bietet neue Einblicke in ihren künstlerischen Prozess, ihren Zugang zu Archivmaterialien und neue historische Perspektiven auf Jonas‘ Werk.
USA | New York: MoMA, Floor 6
17.3. – 6.7.2024
Zeichnungen, Fotografien, Notizbücher, mündliche Überlieferungen, Filmvorführungen, Performances und eine Auswahl von Installationen der berühmten New Yorker Künstlerin aus der Sammlung und den Institutionen des MoMA und der ganzen Welt zeichnen die Entwicklung von Jonas‘ Werkentwicklung nach. Präsentiert werden Werke, die in den 1960er und 1970er Jahren entstanden sind, mit denen Joan Jonas Technologie und Ritual zusammenführte, bis zu neueren Arbeiten, in denen sie sich mit Ökologie und Landschaft befasst.
Eines von Joan Jonas‘ ikonischen Werken in der Sammlung des MoMA ist „Mirage“ von 1976, die als Performance in New Yorks Anthology Film Archives begann. Jonas setzte Film, Video, Zeichnung und Requisiten ein, um neue – wenn auch obskure – Rituale durchzuführen. Im Jahr 1994 hat die Künstlerin die Arbeit als Installation neu interpretiert und skulpturale Elemente, Kreidezeichnungen auf Tafeln, Videos und Dokumentation der Performance zusammengeführt. Der komplexe Werkprozess war jedoch erst 2005 „abgeschlossen“, als Joan Jonas die Installation neu zusammengestellt hat.
Im Zentrum von „Mirage“ steht das Konzept der Transformation. In einem Video zeichnet Joan Jonas immer wieder eine Sonne und löscht einen Teil, um einen Neumond zu schaffen. Die Künstlerin nennt dies eine „endlose Zeichnung“, nach einem Bestattungsritus eines Stammes in Neuguinea, der den Verstorbenen beim Übergang ins Jenseits helfen soll. Die Konzentration der Künstlerin auf die Verwandlung der Formen zeigt sich auch in der Verwendung von positiven und negativen Bildern und in der Wiederholung von Formen, wie bei den hoch aufragenden Kegeln, welche die Bilder eines ausbrechenden Vulkans widerspiegeln. Ein solches Spiel mit Symbolen, einschließlich einem Hüpfspiel „Himmel und Hölle“, spiegelt Jonas' anhaltendes Interesse an der Wiederholung und dem Ritual von Spielen wider.
Kuratiert von Ana Janevski mit Gee Wesley, kuratorische Assistentin, Abteilung Medien und Performance. Mit Dank an Piper Marshall, ehemaliger Mellon-Marron Consortium Fellow.