New York | MoMA: Wifredo Lam. When I Don’t Sleep, I Dream
![Wifredo Lam, La jungla [Der Dschungel], Detail, 1942–1943, Öl und Kohle auf Papier auf Leinwand, 239.4 x 229.9 cm (MoMA, New York, Inter-American Fund, Inv.-Nr. 140.1945)](https://artinwords.de/wp-content/uploads/Wifredo-Lam-La-jungla-Der-Dschungel-Detail-747x480.jpg)
Wifredo Lam, La jungla [Der Dschungel], Detail, 1942–1943, Öl und Kohle auf Papier auf Leinwand, 239.4 x 229.9 cm (MoMA, New York, Inter-American Fund, Inv.-Nr. 140.1945)
Der kubanisch-französische Künstler Wifredo Lam (1902–1982) wird im Winter 2025/26 erstmals mit einer Einzelausstellung in den USA vorgestellt. Man darf sich fragen, ob das MoMA damit auch eine politische Aussage machen will, denn mit Sätzen wie „Mir geht es nicht um das Malen an sich“ zeigte sich Wifredo Lam als Getriebener seines Engagements gegen Rassismus und für soziale Gerechtigkeit. Der in Kuba geborene und im Paris des Surrealismus ausgebildete Künstler suchte in seinen Gemälden nach Möglichkeiten, die Schönheit und Tiefe der afrikanisch-karibischen Kultur zum Ausdruck zu bringen. Die umfassende Retrospektive „Wifredo Lam. When I Don’t Sleep, I Dream [Wifredo Lam: Wenn ich nicht schlafe, träume ich]“ umfasst sechs Jahrzehnte und mehrere Länder, wobei Lam zu einem Hauptvertreter des internationalen Surrealismus wurde. Das MoMA zeigt über 150 Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, illustrierte Bücher und Keramikobjekte.
Wifredo Lam. When I Don’t Sleep, I Dream
USA | New York: MoMA, Floor 3, 3 East The Robert B. Menschel Galleries
10.11.2025 – 11.4.2026
Wifredo Lam im MoMA (2025/26)
Wifredo Lam wurde 1902 in der kubanischen Zuckerplantagenstadt Sagua la Grande geboren. Zuerst auf Kuba ausgebildet, reiste er im Alter von 21 Jahren nach Spanien, um dort seine Ausbildung abzuschließen. Nach einem Einsatz im Spanischen Bürgerkrieg gegen den Faschismus zog er 1938 nach Paris, musste die Stadt jedoch nach der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen wieder verlassen (→ Paris Noir 4: Totems, Träume und Tropen – Afro-atlantischer Surrealismus in Paris). 1941 erreichte er über Martinique Kuba.
Die Lebensbedingungen in der Karibik nach seiner 18-jährigen Abwesenheit veranlassten ihn, seinen Malstil gravierend zu verändern. In Havanna und auf Haiti vertiefte er seine Kenntnisse der afro-karibischen Kultur und Religionen (Santería, Voodoo) und erforschte die Wechselwirkungen zwischen physischer, spiritueller und politischer Sphäre, indem er Tier-, Pflanzen- und Menschenfiguren in seinen Gemälden vereinte. Das MoMA besitzt eines der Hauptwerke Lams aus dieser Phase: „Der Dschungel“ (1942–1943) zeigt alle Stilmerkmal von Lams reifem Werk. Neben ambitionierten Gemälden, die zwischen figuraler und abstrakter Malerei pendelten, experimentierte der Surrealist mit Keramik und Druckgrafik. Dabei arbeitete er eng mit bedeutenden Dichtern wie André Breton, Aimé Césaire, Édouard Glissant und René Char zusammen (→ Paris Noir 3: Poetische Weiten – Édouard Glissants Atlantik und das Tout-Monde).
Wifredo Lam ist dafür bekannt, dass er seine Malerei als Akt der Dekolonisierung verstand. Darüber hinaus offenbaren seine Werke eine tiefgründige künstlerische Haltung, die den Lauf der modernen Kunstgeschichte maßgeblich beeinflusst hat und heute an Bedeutung gewinnt. Die Ausstellung „Wifredo Lam: When I Don’t Sleep, I Dream“ präsentiert selten gezeigte Werke und zeichnet den gesamten Werdegang von Lams außergewöhnlichem künstlerischen Schaffen nach. Das MoMA lädt uns uns ein, die Welt mit neuen Augen zu sehen.
Kuratiert von Christophe Cherix, Robert Lehman Foundation Chief Curator of Drawings and Prints, und Beverly Adams, Estrellita Brodsky Curator of Latin American Art, mit Damasia Lacroze, kuratorische Assistentin, Department of Painting and Sculpture, sowie Eva Caston, kuratorische Assistentin, Department of Drawings and Prints.
Quelle: MoMA
- Wifredo Lam, La jungla [Der Dschungel], 1942–1943, Öl und Kohle auf Papier auf Leinwand, 239.4 x 229.9 cm (MoMA, New York, Inter-American Fund, Inv.-Nr. 140.1945)
Wifredo Lam im MoMA: Bilder
- Wifredo Lam, La jungla [Der Dschungel], 1942–1943, Öl und Kohle auf Papier auf Leinwand, 239.4 x 229.9 cm (MoMA, New York, Inter-American Fund, Inv.-Nr. 140.1945)

![Wifredo Lam, La jungla [Der Dschungel], 1942–1943, Öl und Kohle auf Papier auf Leinwand, 239.4 x 229.9 cm (MoMA, New York, Inter-American Fund, Inv.-Nr. 140.1945)](https://artinwords.de/wp-content/uploads/Wifredo-Lam-Der-Dschungel.jpg)