Diese Ausstellung vereint außergewöhnliche Werke der französischen Keramik, die enorme Innovationen auf dem Gebiet der künstlerischen Töpferei von den 1860er bis 1910er Jahren belegen. Europäische Künstler dieser Zeit waren stark von japanischer Kunst beeinflusst, darunter Holzschnitte, Keramiken, Textilien und Lackwaren, die ab den 1850er Jahren nach Europa strömten. Als Teil eines breiteren kulturellen Phänomens, das als „Japonismus“ bekannt wurde, integrierten Künstler wie Félix Bracquemond, Ernest Chaplet, Théodore Deck, François Laurin und Albert-Louis Dammouse von der japanischen Kunst inspirierte Motive, Dekorationen und Formen in ihre Keramiken und experimentierten gleichzeitig mit neuen Techniken wie Barbotine (einer Methode zum Dekorieren von Keramik mit farbigen Tonschlämmen) und Glasuren, die hochgeschätzte Beispiele ostasiatischer Keramik imitierten.
USA | Philadelphia:
Philadelphia Museum of Art
31.8.2024 – 26.5.2025
Die ausgestellten Jugendstil-Keramiken stammen aus der Sammlung von Larry A. Simms, einem pensionierten Schullehrer aus New Jersey, der eine der bedeutendsten Privatsammlungen an „Japonismus“-Keramik in den Vereinigten Staaten zusammentrug. Einen Großteil seiner Sammlung schenkte er dem Philadelphia Museum of Art.
Unter den ausgestellten Werken befindet sich ein Teller von Félix Bracquemond. Seine Verwendung und Kombination japanisierender Elemente in diesem Meisterwerk ist höchst originell, angefangen von der gelappten Form der Schale über das Wellenmuster, das den Rand umgibt, bis hin zur dunkelbraunen Glasur, die den Grund färbt. Die Pflanzenformen, die in der Mitte der Schale wirbeln, sind mit Elementen in Bracquemonds Service „Fleurs et Rubans [Blumen und Bände]“ verwandt. Beide Arbeiten entstanden 1879 und nehmen die lebhaften, geschwungenen Kurven des Jugendstils vorwegnahmen.
Zu den außergewöhnlichsten Keramikern der französischen Belle-Epoque gehört Léon Parvillée. Er schuf Plaketten, Vasen und skulpturale Objekte, die von nicht-westlichen Modellen inspiriert waren, wie hier der chinesische Wächterlöwen. Mit Humor und technischem Geschick verziert Parvillée seinen kleinen Tempellöwen mit leuchtend farbigen Glasuren, die verlaufen und sich vermischen durften.