0

Chemnitz | Kunstsammlungen & Henry van de Velde Museum: Reform of Life & Henry van de Velde mittendrin Lebenslinien der Reformkunstbewegungen | 2024/25

Henry van de Velde, Keksdose, 1903 (Kunstsammlungen Chemnitz, Foto May Voigt (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2023)

Henry van de Velde, Keksdose, 1903 (Kunstsammlungen Chemnitz, Foto May Voigt (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2023)

Als im späten 19. Jahrhundert die sozialen und ökologischen Belastungen der Industrialisierung nicht mehr zu übersehen waren, strebte der Jugendstil nach Reform durch Kunst. „Apostel des neuen Stils“, darunter der belgische Ausnahmekünstler Henry van de Velde, verbreiteten in ganz Europa ihre Überzeugung von einer künstlerisch gestalteten Umwelt, die das Leben der Menschen verbessern sollte. In Chemnitz plante van de Velde drei Häuser und mehrere Inneneinrichtungen, allen voran die Villa Esche als architektonisches und gestalterisches Gesamtkunstwerk. Der „gute Europäer“ im Sinne Friedrich Nietzsches nahm sich den Erneuerungswillen des englischen Arts and Crafts Movement zum Vorbild und durch sein künstlerisches und theoretisches Wirken wurde er schließlich selbst zu einem der wichtigsten Wegbereiter des Bauhaus.

Reform of Life & Henry van de Velde mittendrin in Chemnitz

Die Ausstellung widmet sich den Visionär:innen und Utopist:innen in der Kunst zwischen 1880 und 1930 und Henry van de Velde als einem ihrer wichtigsten Vertreter. In seiner Funktion als Künstler, Lehrer, Autor und Berater wurde er zum Bindeglied zwischen Arts and Crafts Movement, Jugendstil, Werkbund und Bauhaus.

An zwei Ausstellungsstandorten – in den Kunstsammlungen am Theaterplatz und im Henry van de Velde Museum in der Villa Esche – spürt sie den Lebenslinien der Reformkunstbewegungen zwischen Idealismus und Scheitern nach. Anhand einer Auswahl von Möbeln, Textilien, Grafiken und Gemälden legt sie die Verbindungen zwischen Künstler:innen wie Henry van de Velde, William Morris und Gunta Stölzl offen.

Weitere Beiträge zum Jugendstil

25. Dezember 2024
Fidus, Lichtgebet, Detail, um 1910 © bpk / Deutsches Historisches Museum / Arne Psille

Bonn | Bundeskunsthalle: Lebensreformen ab 1900 Para-Moderne und Freiheit | 2025

Die Ideale der frühen Lebensreform-Bewegung - Zeugnisse der unterschiedlichen Reformbewegungen aus den Bereichen Design, Lebenskultur und Kunst - durch das 20. Jahrhundert weiterverfolgt.
25. Oktober 2024
Jugendstil München 2024 2025

München | Kunsthalle: Jugendstil in München Wiege des Jugendstils | 2024/25

Mit Objekten aus Malerei, Grafik, Skulptur, Fotografie, Design und Mode beleuchtet die Ausstellung die Rolle Münchens als Wiege des Jugendstils in Deutschland und zeigt, wie aktuell die schon damals diskutierten Lebensfragen heute noch sind.
31. August 2024
Léon Parvillée, Chinesischer Wächterlöwe, um 1880, glasierte Irdenware, 20.9 × 22.9 × 12.7 cm (Philadelphia Museum of Art)

Philadelphia | Philadelphia Museum of Art: Japonismus in der französischen Keramik 1860–1910 Brennen für die Imagination | 2024/25

Der Einfluss der japanischen Kunst auf die französische Keramik zwischen 1860 und 1910 kann nicht überschätzt werden! Das Philadelphia Museum of Art zeigt Schätze aus seiner Sammlung, die verfließende Glasuren und Naturmotive zeigen.

Aktuelle Ausstellungen

15. Januar 2025
Suzanne Valadon, Der blaue Raum, Detail, 1923, Öl-Lw, 90 x 116 cm (Centre Georges Pompidou, Paris)

Paris | Centre Pompidou: Suzanne Valadon Rebellische Malerin der Moderne | 2025

Diese Pariser Ausstellung unterstreicht 2025 den Umfang, den Reichtum und die Komplexität ihres Werks in fünf thematischen Abschnitten: Lernen durch Beobachtung, Familienporträts, „Ich male Menschen, um sie kennen zu lernen“, „Die wahre Theorie ist die Natur, die sie vorschreibt“, „Der Akt: ein weiblicher Blick“.
31. Dezember 2024
Vincent van Gogh, Schwertlilien, 10.–15. Mai 1889, Öl auf Leinwand, 71 x 93 cm (J. Paul Getty Museum, Los Angeles)

Los Angeles | Getty Centre: Van Goghs Schwertlilien in neuem Licht Verblasste Farben im UV-Licht | 2024

Vincent van Goghs „Schwertlilien“ (1889) wird im Herbst 2024 aus der Perspektive der modernen Konservierungswissenschaft analysiert. Die Ausstellung zeigt, wie das Licht- und Farbverständnis des Künstlers seine Malpraxis beeinflusste.
26. Dezember 2024
Yayoi Kusama, Infinity Mirrored Room – My Heart is Filled to the Brim with Sparkling Light, 2024 © YAYOI KUSAMA Foto Sean Fennessy

Melbourne | National Gallery of Victoria: Yayoi Kusama Größte Werkschau in Australien mit zehn Infinity Mirror Rooms | 2024/25

Die Retrospektive der Künstlerin umfasst fast 200 Werke. Mit Gemälden, Skulpturen, Collagen, Mode, Filmen und Installationen zeigt die Ausstellung die erstaunliche Bandbreite von Kusamas multidisziplinärem Schaffen. Zehn „Infinity Mirror Rooms“ - ein Maßstab für Kusama-Ausstellungen - ermöglichen das Eintauchen in ihre Kunst. Erstmals zu sehen ist „Infinity Mirrored Room - My Heart is Filled to the Brim with Sparkling Light“ (2024).