Verena Loewensberg: Malerin der Konkreten Kunst | ARTinWORDS mega casino world login 777 casino glory casino app download play store glory casino withdrawal eb9 casino live casino crazy time cmw casino karkiya casino cricket casino 888 casino casino login mcw casino app download crazy time casino live glory casino deposit problem casino scor benger casino glory casino online glory casino account wcm casino glory casino bangladesh login glory casino profile track casino kariya casino magha casino glory casino bangladesh app download bkash 9 casino glory online casino

Verena Loewensberg

Wer war Verena Loewensberg?

Verena Loewensberg (Zürich 28.5.1912–27.4.1986 Zürich) war eine Schweizer Malerin der Abstrakten Kunst (→ Abstrakte Kunst). Loewensberg war das einzige weibliche Mitglied der Zürcher Schule der Konkreten.

Kindheit

Verena Loewensberg wurde am 28. Mai 1912 in Zürich geboren. Sie kam als älteste Tochter einer sechsköpfigen Ärztefamilie zur Welt.

 

Ausbildung

Verena Loewensberg studierte zwei Jahren in der Allgemeinen Klasse der Gewerbeschule Basel (1927–1929), wo sie eine Ausbildung in den Fächern Weben, Sticken, Entwerfen und Farbenlehre erhielt. Ab 1929 machte sie eine Lehre als textile Weberin im Kanton Appenzell, ein Jahr später studierte sie Tanz und Choreografie in Zürich. Dieses Herkommen von der Textilkunst sowie ein starkes Interesse am modernen Tanz verbindet Loewensbereg mit der eine Generation älteren Sophie Taeuber-Arp.

Nach zwei Jahren Tanz-Studiums heiratete Loewensberg 1931 den Romanisten und späteren Designer Hans Coray (bis 1949). Das Paar hatte zwei Kinder: Stephan (*1943) und Henriette (*1946).

Um 1933 begann Verena Loewensberg intensiv zu zeichnen, und es entstanden gegenständliche und abstrakte Farbstiftzeichnungen und Aquarelle auf Papier und Gips. In dieser Zeit (um 1934) begann die lebenslange Freundschaft mit dem Maler Max Bill und seiner Frau Binia. Es folgte ein kurzer Studienaufenthalt an der Academie Moderne in Paris (1935), die Zusammenarbeit mit Auguste Herbin und die Trennung von ihrem Ehemann.

Werke

„1936 begann ich konkrete Bilder zu malen, seither arbeite ich beständig weiter.“1 (Verena Loewensberg)

Durch ihre Verbindung mit Max Bill kam Verena Loewensberg in Kontakt mit der in Paris ansässigen Gruppe „Abstraction-Création“ unter der Leitung von Georges Vantongerloo. Im Jahr 1936 malte Verena Loewensberg ihre ersten konkreten Bilder und stellte sie noch im selben Jahr in „Abstraction-Création“ erstmals aus. Sie nahm 1936 auch an der Ausstellung „Zeitprobleme in der Schweizer Malerei und Plastik“ im Kunsthaus Zürich teil, die als die erste für die konkrete und surrealistische Moderne entscheidende Ausstellung gelten darf. Die 24-jährige Künstlerin war die jüngste Ausstellerin und zeigte zwei Farbstiftzeichnungen. Neben Sophie Taeuber-Arp und Clara Friedrich-Jezler gehörte Loewensberg damit zur Avantgarde in Zürich. 

In den 1930er Jahren entwickelte Loewensberg ihre konstruktive Haltung und Bildsprache mit großer Konsequenz. Ihr Frühwerk besteht aus Zeichnungen und Aquarellen, in denen die Künstlerin sich von Organisch-Floralem immer mehr zu Geometrischem entwickelte. Da Loewensberg erst ab den 1970ern von ihrer Kunst leben konnte, entwarf sie für die Textilindustrie. Allerdings sind von den frühen Stoffentwürfen für die Seidenindustrie nur wenige erhalten geblieben. Das wenige Bekannte allerdings zeugt von ihrer Beschäftigung mit konstruktiven Konzepten.

1937 half Verena Loewensberg bei der Gründung der „Allianz. Vereinigung moderner Schweizer Künstler“ in Zürich, womit sie zu den Avantgardist:innen in der Schweiz gerechnet werden darf. Im Zentrum der „Allianz“ formierten sich die Zürcher Konkreten, zu deren Kern Loewensberg mit Max Bill, Camille Graeser und Richard Paul Lohse gehörte. Die Malerin beteiligte sich an deren erfolgreichen Gruppenausstellungen. Daneben ließ sie sich von den Werken Georges Vantongerloos und Piet Mondrians inspirieren.

Loewensberg, die selten über ihr Werk sprach, schuf prägnante, strukturierte Kompositionen, die hinsichtlich Form und Farbe große Freiheiten zeigen. Ihre ersten Werke stammen aus dem Jahr 1936, und das erste in ihrem Werkverzeichnis verzeichnete Gemälde aus dem Jahr 1944. Anfang der 1940er Jahre brachte sie sich selbst die Ölmalerei bei, 1944 entstand das erste Bild in der neuen Technik, das sie gelten ließ. Insgesamt umfasst ihr Werk 630 Gemälde sowie Gouachen, Zeichnungen, Gravuren und Skulpturen.2

Ihre Pionierrolle als Künstlerin der Konkreten Kunst kann nicht überbetont werden. 1944 war Loewensberg in der Kunsthalle Basel an der Ausstellung „konkrete kunst“ beteiligt, die erstmals diesen Begriff im Titel trug. Darüber hinaus nahm sie 1949 als einzige Frau an der Ausstellung „zürcher konkrete kunst“ in der Galerie Lutz & Meyer teil.3 1958 fand auf Initiative des Designers und Künstlers Anton Stankowski in der Galerie im Hause Behr im Kaiserbau Stuttgart die erste Einzelausstellung von Verena Loewensberg in Deutschland statt.4

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte Loewensberg ihre malerische Praxis, während sie in der örtlichen Textilindustrie arbeitete und Aufträge für angewandte Kunst entgegennahm. In den 1950er und 1960er Jahren arbeitete sie für Guhl und Geigy. Des Weiteren lehrte sie und führte eine Zeit lang ein Musikgeschäft an der Rössligasse in Zürich.

Als Jazz-Enthusiastin führte sie von 1960 bis 1970 (oder 1966) den Plattenladen „City Discount“ in Zürich. Dort konnte man Direktimporte der aktuellsten LPs mit neuer Musik, amerikanischem Modern und Free Jazz und Minimal Music kaufen. Von diesem Zeitpunkt an konzentrierte sich Loewensberg in ihrer Arbeit auf Formen und Serien, die sich von den Beschränkungen der Konkreten Kunst lösten und sich den Ideen der Farbfeldmalerei, der Pop Art und der Minimal Art (→ Minimal Art | Minimalismus) näherten. Diese Entwicklung dürfte auch damit zusammenhängen, dass Verena Loewensberg erst 1963 ein eigenes Atelier bezog. 1961/62 malte sie so gut wie gar nicht, danach entstanden ganze Serien von Bildern. Werkgruppen im engeren Wortsinn gibt es erst ab 1963, in den letzten Jahren entstanden, als große Ausnahmen, ab 1974 drei umfangreiche Serien mit je über 20 Werken. Dabei fällt auf, dass Loewensberg ein feines Gespür für Farbigkeit hat: „Bei vielen Werken dürfen wir von Vorherrschaft oder Suprematie der Farbe sprechen“5, so Beat Wismer.

Der freiere Umgang der Künstlerin mit Formen und Farben gipfelte in seinen Serien aus den 1970er und 1980er Jahren. In diesen Werken spiegeln sich die Einflüsse zweier zeitgenössischer Strömungen: der seriellen Kunst und der radikalen Abstraktion.

Fünf Jahre vor ihrem Tod, 1998, zeigte das Kunsthaus Zürich die erste Retrospektive Verena Loewensbergs. Damals erst wurde der volle Umfang ihres künstlerischen Schaffens bekannt.

Tod

Verena Loewensberg starb am 27. April 1986 in Zürich. Sie fand auf dem Friedhof Sihlfeld ihre letzte Ruhestätte.

  1. Annemarie Bucher, Konstruktive Künstlerinnen zwischen Paris und Polen, in: Karo-Dame. Konstruktive, konkrete und radikale
    Kunst von Frauen von 1914 bis heute, hrsg. von Beat Wismer (Ausst.-Kat. Aargauer Kunsthaus, Aarau 1995), Baden
    1995, S. 130, Anm. 43.
  2. Verena Loewensberg, 1912–1986 [Werkmonografie und Katalog der Gemälde], hg. von Henriette Coray Loewensberg, Werkmonografie von Elisabeth Grossmann, Katalog der Gemälde von Henriette Coray Loewensberg unter Mitarb. von Renate Holliger, Zürich 2012.
  3. zürcher konkrete kunst: Max Bill, Lanfranco Bombelli Tiravanti, Heinrich Eichmann, Hans Fischli, Camille Graeser, Vreni Lowensberg, Richard Paul Lohse, Ausst.-Kat. Galerie Lutz & Meyer, Stuttgart 1949, Stuttgart 1949.
  4. Siehe: Verena Loewensberg, 1912–1986 [Werkmonografie und Katalog der Gemälde], hg. von Henriette Coray Loewensberg, , Abb. 55.
  5. Beat Wismer, Verena Loewensberg. Über das Konkrete hinaus, in: zwischen system & intuition: Konkrete Künstlerinnen, hg. v. Ulrike Groos und Eva-Marina Froitzheim (Ausst.-Kat. Kunstmuseum Stuttgart, 26.6.–17.10.2021), S. 64–67, hier S. 66.