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Wien | KHM: Rembrandt – Hoogstraten Goldenes Zeitalter in Wien | 2024/25

Samuel van Hoogstraten, Alter Mann im Fenster, Detail, 1653 datiert, Öl auf Leinwand, 111 × 86,5 cm (Rahmenmaße Tiefe inkl. Hängung 6,5 cm: 118,5 × 94,8 × 5,5 cm) (Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie)

Samuel van Hoogstraten, Alter Mann im Fenster, Detail, 1653 datiert, Öl auf Leinwand, 111 × 86,5 cm (Rahmenmaße Tiefe inkl. Hängung 6,5 cm: 118,5 × 94,8 × 5,5 cm) (Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie)

Zum ersten Mal widmet das Kunsthistorische Museum Wien Samuel van Hoogstraten und Rembrandt eine große Sonderausstellung. Die Ausstellung inszeniert einen faszinierenden Dialog zwischen Werken von Rembrandt van Rijn und Samuel van Hoogstraten (1627–1678), einem seiner talentiertesten Schüler. Beide Maler nutzten die machtvolle Wirkung der Farbe sowie erstaunliche illusionistische Techniken, um in ihren Gemälden eine virtuelle Realität zu erschaffen.

Hoogstraten ging 1651 von Amsterdam nach Wien, wo er am Habsburger-Hof Erfolge feierte. Kaiser Ferdinand III. empfing den niederländischen Maler und verlieh ihm später eine Ehrenmedaille, welche der Künstler in zahlreichen seiner Werke (Stillleben, Bücher) abbildete.

Die Ausstellung präsentiert über 80 Gemälde und Zeichnungen des Barock, die ein neues Licht auf die Meisterwerke des goldenen Zeitalters der niederländischen Malerei werfen. In "Inleyding tot de hooge schoole der schilderkonst" reflektiert Van Hoogstraten seine Zeit als Schüler in Rembrandts Atelier und gibt einzigartige Einblicke in das Werk, die Werkstattpraxis, die Ausbildungsmethoden und die Kunsttheorie des Meisters. Die Schau bietet eine kritische Würdigung von Rembrandts Kunst, insbesondere im Hinblick auf die Kraft seiner Farbe und den starken Illusionismus seiner Gemälde.

Deshalb beginnt die Ausstellung mit Rembrandts frühen Jahren in Amsterdam, in denen der Meister zum bedeutendsten Porträtmaler der Stadt wurde. Als nächstes werden die Jahre von 1642 bis 1648 untersucht, als Hoogstraten in Rembrandts Atelier arbeitete. Werke, in denen jeder Künstler seine eigenen Bildmittel erforscht und eine atemberaubende virtuelle Realität inszeniert, werden nebeneinander gezeigt.

Danach wird Van Hoogstratens Aufenthalten in Wien thematisiert. Hier wurde ihm kurz nach seiner Ankunft im Jahr 1651 eine Audienz bei Kaiser Ferdinand III. gewährt, ein entscheidendes Ereignis in seiner Karriere. Van Hoogstraten ist der einzige niederländische Maler des 17. Jahrhunderts, der über seine Erfahrungen mit einer Camera Obscura berichtet. In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wird das Bild "Eine Ansicht der Hofburg" untersucht, um festzustellen, ob und wie Van Hoogstraten optische Geräte verwendete. Vor dem Hintergrund, dass Jesuiten in Wien Mitte des 17. Jahrhunderts die Perspektivenforschung betrieben und dem Künstler zugänglich gemacht haben, wird sein Verhältnis zu den zeitgenössischen Akteuren analysiert. Van Hoogstratens Interesse an der Perspektive gipfelte in der Schaffung von Perspektivkästen und großformatigen perspektivischen Ansichten. Das KHM zeigt eine 3D-Rekonstruktion der "Perspective Box" in London in einem interaktiven Raum, damit die Besucher:innen der Ausstellung sie in ihrer vollen Pracht erleben können.

Quelle: Codeart

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