Albrecht Altdorfer
Wer war Albrecht Altdorfer?
Albrecht Altdorfer (Regensburg um 1480–12.2.1538 Regensburg) war ein deutscher Maler und Druckgrafiker der Renaissance, der in Regensburg lebte. Neben Albrecht Dürer (1471–1528), Hans Burgkmair (1473–1531), Hans Holbein der Jüngere (1497–1543) und Lucas Cranach der Ältere (1472–1553) ist Albrecht Altdorfer einer der bekanntesten Maler des frühen 16. Jahrhunderts. Insgesamt haben sich etwa 50 Tafelbilder, einige Wandmalereifragmente, über 150 Zeichnungen und fast 250 Druckgrafiken vom Regensburger Meister erhalten.
Frühe Werke
Für Altdorfer existieren kaum gesicherte, biografische Nachrichten. Vermutlich war der Regensburger Maler Ulrich Altdorfer sein Vater. Erstmals fassbar ist der Maler am 13. März 1505, als Altdorfer das Bürgerrecht in Regensburg erhielt. Die frühesten bekannten Werke Altdorfers sind mit der Jahreszahl 1506 datiert.
Das wichtigste Frühwerk Altdorfers ist der Sebastiansalter aus dem Stift St. Florian (Oberösterreich). Der 1508 beauftragte Altar wurde 1518 vollendet. Die zwölf Tafeln und zwei Predellentafeln (Schnitzrahmen und Figuren sind verloren) befinden sich heute in der Stiftsgalerie von St. Florian, im Kunsthistorischen Museum, Wien, und in Prag.
Werke für Kaiser Maximilian I.
Während der 1510er Jahre arbeitete Albrecht Altdorfer an künstlerischen Großprojekten für Kaiser Maximilian I.: „Triumphpforte“ (1512-1515/1518 datiert) und vermutlich dem 54 Meter langen „Triumphzug des Kaisers Maximilian“ (um 1512–1515). Dies legt nahe, dass Altdorfer (auch) als Buchmaler ausgebildet worden war. Für den Holzschnitt „Triumphzug des Kaisers Maximilian“ hatte zwar Hans Burgkmair der Ältere die Projektleitung in Augsburg inne, von Albrecht Altdorfer stammen jedoch 32 Entwürfe (1. April 1516–8. Mai 1518).
Malerei in Öl
Seine berühmtesten Ölgemälde schuf Albrecht Altdorfer erst nachdem die Arbeiten für den im Januar 1519 verstorbenen Kaiser abgeschlossen waren - also in den 1520er Jahren. Sein expressiver Frühstil lässt sich ab 1502 nachvollziehen, dann folgen die Landschaften der 1530er Jahre. Sein berühmtestes Werk ist die "Alexanderschlacht" (1528/29, Alte Pinakothek, München). Eine Verbindung zum Humanismus muss angenommen werden, da sich Altdorfer als selbstreflexiver Künstler ohne lineare Entwicklung in seiner Malerei zeigt. Er verfügte über unterschiedliche Gestaltungsmodi und zielte damit, offenkundig auf unterschiedliche Kundeninteressen.
Als Meister der Landschaft, von Raum und Licht, von Verschmelzung der Einzelphänomene zu einem Naturraum bewegte sich Albrecht Altdorfer im Diskurs rund um Konrad Conrad Celtis. Für den Wiener Humanisten war „die Welt in all ihren belebten wie unbelebten Erscheinungsformen von göttlichen Kräften beseelt, Natur- und Gottesschau (fielen) somit letztlich zusammen“.
Zu Albrecht Altdorfers berühmtesten Werken zählen die Tafeln aus dem Floriansaltar (um 1516/20), die „Heilige Familie mit dem hl. Agapitus (oder Laurentius?)“ (1515 bzw. früher, KHM), die berühmten zwei Predellenflügel des Sebastiansretabel für St . Florian „Grablegung“ und „Auferstehung Christi“ (1518, Wien, KHM) und die Frankfurter „Anbetung der Heiligen Drei Könige“ (um 1530/35). Das prominenteste Werk des Regensburger Renaissance-Meisters ist allerdings die „Alexanderschlacht“ (1528, Alte Pinakothek, München).
Zeichnungen
Zu den Spezialitäten Altdorfers zählen Hell-Dunkel-Zeichnungen. Sie sind vielleicht auf Anregung Lucas Cranachs entstanden und wurden schon früh kopiert. Altdorfer nutzte das Medium der Zeichnung offenbar nicht mehr nur als Gedankenstütze oder Skizze, sondern stellte Unikate her, die auch durch ihre Farbigkeit zu bestechen vermochten.