Brice Marden
Wer ist Brice Marden?
Brice Marden (New York, Bronxville 15.10.1938–9.8.2023 Tivoli, New York) ist ein US-amerikanischer Künstler. Häufig wird seine Kunst als zwischen dem Abstrakten Expressionismus und dem Minimalismus eingeordnet (→ Abstrakter Expressionismus | Informel → Minimal Art | Minimalismus).
Kindheit & Ausbildung
Brice Marden wurde am 15. Oktober 1938 in Bronxville, New York (USA), geboren. Er wuchs in Briarcliff Manor im Staat New York auf.
Von 1956 bis 1958 besuchte Brice Marden das Florida Southern College in Lakeland, daraufhin bis 1961 die Boston University School of Fine and Applied Arts, an der im selben Jahr den Bachelor of Fine Arts erhielt. 1961 studierte er für kurze Zeit an der Yale University Summer School of Music and Arts in Norfolk, Connecticut, wo er Chuck Close, Richard Serra und Nancy Graves kennenlernte. 1963 beendete er sein 1961 begonnenes Studium an der Yale University of Art and Architecture mit dem Master of Arts.
Familie
Am 20. August 1960 heiratete Brice Marden Pauline Baez, die Schwester der Sängerin Joan Baez. 1963 und zog mit seiner Frau und dem am 23. März 1961 geborenen Sohn Nicholas Brice Marden II nach New York an die Lower East Side. Nach seiner Scheidung von Pauline Baez im Jahre 1964 heiratete er am 7. November 1969 die Malerin Helen Harrington, mit der er 1971 erstmals die griechische Insel Hydra besuchte, auf die er sich den Sommer über seit 1973 regelmäßig zurückzieht. Die dort gesammelten Eindrücke finden in seinem Werk einen spürbaren Niederschlag (z. B. „Souvenir de Grèce“, Arbeiten auf Papier, 1974–1996). Am 15. November 1978 wurde die Tochter Maya Mirabelle Zahara Marden und am 24. Juni 1980 die Tochter Melia Io Bricia Marden geboren.
Variationen der Einfarbigkeit
Als Aufseher im Jewish Museum in New York konnte er sich intensiv mit dem Werk von Jasper Johns auseinandersetzen, das in einer Retrospektive 1964 gezeigt wurde. In dieser Zeit begann er, seine monochromatischen Bilder zu malen, die zunächst nur aus je einem Panel bestanden. Es folgte seine erste Einzelausstellung in der Galerie Wilcox in Swarthmore. Während eines Aufenthaltes in Paris im folgenden Jahr begann er grafisch zu arbeiten (1965). Hier beschäftigte er sich auch mit den Arbeiten Alberto Giacomettis und Jean Fautriers.
Ab dem Herbst 1966 arbeitete er als Assistent für Robert Rauschenberg in New York und hatte seine erste New Yorker Einzelausstellung in der Bykert Gallery. Hier zeigte er erstmals seine Wachsbilder, die er mit einer speziellen Farbe, aus Ölfarbe und Bienenwachs bestehend, malte. 1968 fing Marden an, Bilder aus mehreren Paneelen zusammenzusetzen.
Inspiration aus Fernost
Eine Reise nach Thailand, Sri Lanka und Indien 1983 begeisterte Marden von der asiatischen Kultur, Kunst und Landschaft. Er bezog daraufhin viele Elemente dieser Kultur in seine Arbeiten mit ein („Shell Drawings“, 1985–87). Ein Besuch einer Ausstellung japanischer Kalligrafie im Jahr 1984 weckte sein Interesse an dieser Kunst, die einen bestimmenden Einfluss auf sein jüngeres Schaffen übte. Sichtbar wird diese neue Ausrichtung an Gemälden wie „Tang Dancer“ (1995/96) und „Untitled # 1“ (1986, Daros Collection, Zürich).
2000 begann Marden die Arbeit an seinem ambitioniertesten Gemälde, „The Propitious Garden of Plane Image“.
Ausstellungen
Brice Marden nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil (u. a. 1972 an der „Documenta 5“ in Kassel) und wurde bereits in mehreren Einzelausstellungen und Retrospektiven gewürdigt, zuerst mit seiner Retrospektive 1975 im Solomon R. Guggenheim Museum in New York. Im Oktober 2006 eröffnete im Museum of Modern Art, New York, die Ausstellung „Brice Marden: A Retrospective of Paintings and Drawings“, die im Frühjahr 2007 auch im San Francisco Museum of Modern Art gezeigt wurde und im Herbst 2007 im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin zu sehen war. Deutschlands Kunstkritiker haben diese Ausstellung zur „Ausstellung des Jahres 2007“ gekürt.
Tod
Brice Marden starb am 9. August 2023 Tivoli, New York.