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Henri de Toulouse-Lautrec: Werke, Bilder vom Moulin Rouge Revolution der Plakatkunst, neuer Blick auf die Frau

Henri de Toulouse-Lautrec, Moulin Rouge – La Goulue, 1891 (Albertina, Wien)

Henri de Toulouse-Lautrec, Moulin Rouge – La Goulue, 1891 (Albertina, Wien)

Graf Henri Marie Raymond de Toulouse-Lautrec-Monfa ging als Revolutionär der Plakatkunst aber auch „artiste maudit“, als Außenseiter der Gesellschaft, in die Kunstgeschichte ein. Am 24. November 1864 als Spross einer uralten französischen Adelsfamilie in Albi (Südfrankreich) geboren, stand ihm ein sorgenfreies Leben voller Jagden, Spleens und Kunstgenuss bevor, wären nicht seine beiden Eltern Cousin und Cousine gewesen. Diese nahe verwandtschaftliche Bindung war Auslöser eines erblichen lysosomalen Enzymdefekts mit Osteosklerose des Skeletts (Pyknodysostose1), der Kleinwuchs und Knochenbrüchigkeit zur Folge hatte und sich in der Pubertät verstärkt zu zeigen begann. Zwei Brüche beider Oberschenkel (1878 und 1879) führten zu monatelanger Rekonvaleszenz und der Entscheidung, Künstler werden zu dürfen.

Dem Bank Austria Kunstforum in Wien gelang es, eine konzise Schau über Toulouse-Lautrecs Leben zusammenzustellen, die alle wichtigen Phasen präsentiert. Einzig die großformatigen Gemälde mit Einblicken in die nächtlichen Vergnügungsetabilssements am Montmartre fehlen, da diese aufgrund ihrer Fragilität nur selten reisen dürfen. Von frühesten Ölstudien, in denen Toulouse-Lautrec sein Elternhaus und die Pferdeleidenschaft der männlichen Mitglieder dokumentierte und reflektierte, über impressionistische Porträts, die phänomenalen Plakate, Studien zu den berühmten Stars der Nachtclubs und der außergewöhnlichen Serie „Elles“ sind die wichtigsten Werke des französischen Avantgardisten nach Wien geholt worden.

 

 

Paris, die Quelle der Kunst

Dass sich der hochadelige Henri de Toulouse-Lautrec für Kunst interessierte, war nichts Ungewöhnliches, folgte er damit dem Beispiel seines Vaters und seines Onkels. Beide übten sich im Aquarellieren und pflegten Kontakte zu berühmten Künstlern, die sich vornehmlich mit realistisch-eleganten Tierdarstellungen – allen voran hochgezüchtete Rennpferde – beschäftigten. Zu den von Toulouses‘ Vater frequentierten Künstlern zählten vor allem der Tiermaler René Pinceteau (1839–1914), der Maler des Montmartre Jean Louis Forain (1852–1931), der Tiermaler John Lewis Brown (1829–1890), dem Jagd- und Genremaler Edmond Petijean (1844–1925), der Marienmaler Ulysse Butin (1822–1908) und der Tierbildhauer Charles Marie du Passage (* 1843). Erste um 1880 und 1881 datierte Ölskizzen zeigen Toulouse-Lautrec als Pferdeliebhaber, der über die Malerei Kontakt zu der für ihn verlorenen Welt der adeligen Jagd und des Rennsports aufrechterhielt. Das in der Schau präsentierte, kleinformatige Ölgemälde, das seinen Vater als Lenker eines wild vorwärtsgaloppierenden Vierspänners zeigt, mag zudem einen Einblick in das schwierige Verhältnis zwischen Vater und Sohn geben. Letzterer wurde als Kind von seiner Großmutter als mutiger Reiter beschrieben, konnte aber ab 1878/79 körperlich beeinträchtigt diesen Erwartungen nicht mehr gerecht werden. Die Mutter schildert Toulouse-Lautrec als still am Tisch sitzende oder handarbeitende Frau, stets mit gesenktem Blick. In ihren Bildnissen gelang ihm erstmals eine überzeugende, impressionistische Auffassung einer Person. Allerdings verschwimmt sie fast mit ihrer Umgebung.

 

Ab April 1882 studierte Henri de Toulouse-Lautrec bei Léon Bonnat (1833–1922), dem „Maler der Millionäre“. Obwohl sehr geübt als Zeichner schätzte ihn sein Lehrer offenbar nicht als außergewöhnliches Talent ein. Als Bonnat an die École des Beaux-Arts wechselte, musste Toulouse bei Cormon Aufnahme finden, da ihn sein Lehrer nicht an die neue Ausbildungsstätte mitnahm. Cormon, ein Realist mit Ambitionen im historischen Fach, ließ seine Studenten gewähren und wurde so zu einem der einflussreichsten Lehrer des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, sogar Henri Matisse besuchte noch 1898 sein Studio. Im Atelier von Cormon traf Toulouse auf wichtige Maler der kommenden Generation. Er schloss in den folgenden Jahren Freundschaften mit: Louis Anquetin (1861–1932), François Gauzi (1861–1933), Emile Bernard (1868─1941) und Vincent van Gogh (1853–1890).

 

 

Toulouse-Lautrec mietete 1886, nachdem Cormon sein Atelier aufgelöst hatte, in Montmartre (→ Schirn analysiert den Montmartre) ein Atelier in der Rue Lepic und begab sich auf die Spuren des gerade eingemeindeten Bezirks mit seinen Vergnügungslokalen, den Halbweltdamen, Sängerinnen und Sängern, Wäschemädchen, englischen Touristen, Vergnügungssuchenden, Absinthtrinker_innen und wohlhabenden Freiern. Da sich Toulouse aufgrund seiner geringen Größe (152 cm), seines Aussehens und seiner kränklichen Gesundheit als Ausgestoßener („artiste maudit“) fühlte, schloss er bald rege Kontakte zu den Dienstleisterinnen und Dienstleistern der modernen Gesellschaft. Seine „Glanzzeit“ erlebte die „Butte“ in den Jahren zwischen 1885 und 1910, dann wurde der Montmartre vom Montparnasse abgelöst. Im Jahr 1900 verfasste Georges d`Avenel eine Artikelserie über die Mechanismen des modernen Lebens, in der er über die Pariserin schrieb: „Sie ist eine Ikone, die sexy und zugleich unerreichbar sei, eine Göttin und gleichzeitig eine Dirne, […] halb Märchenprinzessin, halb Straßenmädchen.“2 Als „femmes de brasserie“, „grisette“ (lebenshungrige Frauen als Gefährtinnen), „lorette“ oder „gigolette“ (Prostituierte) bezeichnet, werden sie vom Künstler im Café sitzend, im Bordell posierend, d. h. mehr oder weniger offensichtlich bei ihren erotischen Tätigkeiten gezeigt. Während die Einblicke ins gutbürgerliche und reich ausgestattete Bordell im Werk von Toulouse-Lautrec eine gewisse Beiläufigkeit haben, vor allem die Lithografieserie „Elles“, werden die Schilderungen nach der Jahrhundertwende explizierter, ungeschönter und weniger romantisiert (vgl. Pablo Picasso).

 

 

Henri de Toulouse-Lautrec und der Impressionismus

Bevor Toulouse-Lautrec zum Bild-Revolutionär des Montmartre wurde, durchlief er eine Phase des Impressionismus. Bildnisse vornehmlich seiner Mutter Comtesse Adèle Zoë Marie Marquette (geb. Tapié de Céleyran, 1841–1930) zeigen, wie er sich die Licht- und Farbmalerei seiner verehrten Vorgänger aneignete. Alltägliche Szenen im Schloss und im Garten beobachtete er mit Verve und schnellem Pinsel. Die hellen Farben, der offene Strich und der Effekt des Unvollendeten, sich Bewegenden verstärken den Eindruck einer Momenthaftigkeit, die sich in den Werken zur stillgelegten Ewigkeit steigern. In den Gemälden aus dem Jahr 1882 scheinen die Figuren mit ihrer Umgebung zu verschmelzen, erste Experimente mit der Aufteilung der Bildfläche führen zu asymmetrischen Kompositionen wie z. B. „Der junge Routy in Céleyran“ (1882, Albi, Musée Toulouse-Lautrec). Die früheste erhaltene „Aktstudie“ (1882/83, Musée Toulouse-Lautrec, Albi), ein „Selbstbildnis vor einem Spiegel“ (um 1882/83, Albi) und Porträts seines damaligen Lieblingsmodells, der rothaarigen Carmen Gaudin zwischen 1884 und 1886, wie auch seiner Freunde belegen den schnellen Fortschritt Toulouse-Lautrecs in der Ölmalerei. Zu seinen neuen Heroen zählten: wegen der Pinselführung Camille Pissarro (1830–1903), wegen der Farbigkeit Pierre-Auguste Renoir (1841–1919) und wegen des unbearbeiteten Grundes Raffaëlli (1850–1924). Am meisten verehrte er aber Edgar Degas (1834–1917), der von 1879 bis 1886 sein Atelier in unmittelbarer Nachbarschaft zu Toulouse-Lautrec hatte. Toulouse traute sich jedoch nicht, bei Degas vorzusprechen.

 

Henri de Toulouse-Lautrec im Moulin Rouge

Da Cormon 1886 sein Studio auflöste, musste sich Toulouse-Lautrec ein eigenes Atelier suchen. Entgegen des Wunsches seines Vaters fand er es am Montmartre, wo er im selben Haus einzog wie Federigo Zandomeneghi (1841–1917) und Suzanne Valadon (1867–1938). Valadon war von Puvis de Chavannes entdeckt worden und wurde das Modell von Renoir und Toulouse-Lautrec. Sie lebte in diesem Haus seit Dezember 1883, nachdem sie ihren Sohn Maurice Utrillo geboren und ihr Degas geraten hatte, selbst mit dem Malen zu beginnen.

Als am 5. Oktober 1889 das Moulin Rouge eröffnet wurde, trat Toulouse-Lautrec in eine neue Phase seines (künstlerischen) Lebens ein. Der Besitzer des Moulin Rouge, Joseph Oller, präsentierte ein großformatiges Zirkusbild von Toulouse-Lautrec in der Eingangshalle, das ihn schlagartig berühmt machte. Toulouse-Lautrec wurde zum ersten Stammgast mit reserviertem Tisch. Hier fand er seine berühmtesten Motive, die ab 1890 zu Bildern wurden! Der Ésprit des Montmartre führte zur wahren künstlerischen Explosion von Toulouse-Lautrec. Tagsüber arbeitete er an Gemälden und häufiger noch an Druckgrafiken und Plakaten, während er in der Nacht in die zwielichtige Amüsiermeile eintauchte. Fünf Jahre später war der junge Künstler über die Landesgrenzen bekannt, Alkoholiker und verbraucht.

 

 

Toulouse-Lautrec's Plakate: Kunst für Alle – an den Wänden der Straßen und im Eigenheim

Unter dem Motto „Kunst für alle“ stand die Plakatkunst in den 1880er und 1890er Jahren hoch in Mode! Sogar Kunstkritiker schrieben Rezensionen und Künstler wie Jules Chéret, Théophile Alexandre Steinlen und Alphonse Mucha machten sich und ihre Stars über die Grenzen der Stadt hinaus berühmt. Triumphiert auf dem ersten Plakat für das Moulin Rouge, gestaltet von Chéret, noch ein junges, hübsches Mädchen in duftiger Rokoko-Manier, so wandelte sich das Bild ab 1891 gewaltig! Henri de Toulouse-Lautrec hielt ab nun die größten Stars in realistischer Weise fest: La Goulue, die Gefräßige und 1891 eine Debütantin am Moulin Rouge, Valentin Désossé, der Schlangenmensch mit ewig ernster Miene prangen großflächig und auf ihre Umrisslinien reduziert vor einer schwarzen Menge. Die Silhouettenwirkung wird von Toulouse bis zum Äußersten gesteigert. Das Zentrum des Plakats bleibt hingegen weiß – eine Leerstelle, wo der Hintern der Protagonistin vorzustellen ist. Der Blick unter den Rock und der Auftritt auf der Bühne wurden zu Toulouses‘ erfolgreichsten Strategien. Sängerinnen wie Yvette Guilbert, May Belfort und Jane Avril oder der Sänger Aristide Bruant inszenierten sich mit Hilfe ihrer Markenzeichen. Vereinfachung der Formen, Reduktion der Farben und große Figuren nutzte er für die Verführungskraft der Kunst.

Gleichzeitig begann sich Toulouse-Lautrec zu einem der herausragendsten Künstler der Farblithografie zu entwickeln. Neben den berühmten Plakaten entstanden ab 1890 Drucke, die teilweise nach Ölgemälden gestaltet wurden. Besonders nach Mitte der 1890er Jahre, als Überarbeitung und Alkoholmissbrauch sich nicht mehr verheimlichen ließen, und die Kreativität des Künstlers nachließ – versuchten Toulouse-Lautrecs Freunde ihn vom Trinken abzuhalten, indem sie ihn ermutigten, seine Gemälde in Drucke umzusetzen. Einige wenige Motive – wie „Die Passagierin von Kabine 54 – Promenade in der Yacht“ (1895, Budapest, Szépművészeti Múzeum), „Brustbild Mademoiselle Marcelle Lender“ (1895, Paris, Bibliothèque Nationale de France) und „Die sitzende Clownesse – Mademoiselle Cha-U-Kao“ (1896, Paris, Bibliothèque Nationale de France) – sind auch als Probedrucke erhalten. Vor allem an den fünf Probedrucken des Porträts von Marcelle Lender lässt sich die Schwierigkeit nachvollziehen, die ein mehrfarbiger Druck hervorruft. Für jeden Farbton muss eine eigene Lithoplatte vorbereitet und dann korrekt über den schon existierenden Druck abgedruckt werden.

 

 

Rückzug ins Bordell

Der arbeitsintensiven Anfangsphase folgte eine der Ernüchterung. Es scheint, als hätte Toulouse-Lautrec ab 1894 seine Katerstimmung im Bordell auskuriert. Hier zog er für mehrere Monate mit Sack und Pack ein, brüskierte einerseits damit seine Familie und schuf andererseits außerordentliche Zeugnisse des Lebens in den „maisons closes“. Er erzählt von Freundschaften zwischen den Huren, schildert ihre menschliche Seite und lässt dabei meistens die Kunden weg. Das karikaturistische Element, das bereits seine Arbeiten für die Stars des Montmartre auszeichnet, wird in diesen reiferen Arbeiten zurückgedrängt.3

 

 

Im Jahr 1895 arbeitete Toulouse-Lautrec so gut wie nicht, seine Werke wurden aber zu neuen Höchstpreisen gehandelt. Die Druckgrafikserie „Elles“ zählt im Jahr 1896 zu den wichtigsten Werken, auch wenn sie sich anfangs als unverkäuflich herausstellte. Erneut ist es die Welt der Freudenmädchen, die Toulouse-Lautrec schonungslos schildert. Stilistisch sind die Blätter höchst unterschiedlich und wechseln zwischen flächiger Gestaltung und realistisch-atmosphärischen Strichzeichnungen. Dass ihn dazu nicht nur das Werk von Degas inspirierte, sondern auch japanische Shungas eine Rolle spielten, mag der Kauf der „Uta-makura“ (Edo/Tokio 1788) von Utamaro in diesem Jahr noch unterstreichen.

 

 

Das Ende

Der jahrelange Alkoholmissbrauch und das große Arbeitspensum zeigten zunehmend Konsequenzen. Der ohnedies kränkliche Gesundheitszustand von Toulouse-Lautrec verschlechterte sich zusehens. Die Familie, vor allem sein Mutter, und Freunde versuchten ihn vom Trinken abzuhalten, indem sie ihn inspirierten Druckgrafiken nach älteren Gemälden anzufertigen. Wenn auch einige schöne Stücke entstanden, in denen sich Toulouse-Lautrec mit dem Jugendstil und dem Japonismus (→ Monet, Gauguin, van Gogh …. Inspiration Japan) auseinandersetzte, sollte er nie wieder seine alte Schaffenskraft zurückerhalten.

Ihn plagten Angstneurosen, Wutausbrüche, tiefe Depressionen und Wahnvorstellungen. Seine Mutter verließ Anfang Januar 1899 Paris, um ihre eigene Mutter in Albi zu pflegen. Ihrem Sohn teilte sie ihren Entschluss jedoch nicht mit. Ende Februar fiel Toulouse-Lautrec in ein Delirium tremens, hatte Anfang März einen Nervenzusammenbruch und wurde wohl ab 5. März in der privaten Nervenklinik von Dr. René Semelaignes in Neuilly interniert. Dort hatte er einen kalten Entzug, den der Maler an sich gut überstand. Am 17. März bat er Joyant um Lithosteine, ein Aquarellkästchen mit Sepia, Pinsel, Lithokreiden und Tusche sowie Papier. Nun entstanden jene faszinierenden Zirkus-Zeichnungen, mit denen sich Toulouse-Lautrec quasi aus der Nervenklinik freikaufte. Insgesamt sieben von den 39 preziösen Arbeiten sind im Bank Austria Kunstforum zu sehen.

 

 

Am 17. Mai befanden die Ärzte, dass Toulouse-Lautrecs Zustand sich gebessert hätte, er aber überwacht werden müsste. Nach einer Reise nach Le Crotoy am Ärmelkanal mit Paul Viaud, einem entfernten Verwandten und Freund, kehrte er im Herbst nach Paris zurück, wo er sich wieder für Pferde interessierte.

Im Jahr 1900 wurde Toulouse-Lautrec wieder rückfällig. Als Jurymitglied der Pariser Weltausstellung, Abteilung Lithografie, wurde er mit dem Rollstuhl durch die Ausstellungshallen gefahren. Den Sommer verbrachte er am Meer und im Herbst war keine Rückkehr nach Paris denkbar. Ende März 1901 verursachte eine Gehirnblutung die Lähmung der Beine. Die Rückkehr nach Paris Ende April diente dazu, ein Atelier aufzulassen und einige Werke zu vollenden. Die Abreise nach Süden erfolgte am 15. Juli. Nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt, starb Henri de Toulouse-Lautrec am 9. September 1901 im Alter von 36 Jahren. Kurz vor seinem Tod hatte er noch ein „Programm für „Der Totschläger“ von Émile Zola“ (1900, Mugrabi Collection) gestaltet und Porträts4 gemalt. Mit den sechs Gemälden zur Oper „Messalina“ von Isidore de Lara – darunter „Messalina steigt die Treppe herab“ (1900/01, Los Angeles County Museum of Art) – stellte er die Betrachter_innen zur skandalumwitterten Gattin des römischen Kaisers Claudius mitten auf die Bühne, so wie in den Zeichnungen zuvor in die Zirkusarena.

 

 

Biografie von Henri de Toulouse-Lautrec (1864─1901)

Am 24. November 1864 kam Henri Marie Raymond de Toulouse-Lautrec-Monfa in Albi/Südfrankreich als Sohn des Grafen Alphonse Charles Jean Marie (1838–1913) und dessen Gattin Comtesse Adèle Zoë Marie Marquette (geb. Tapié de Céleyran, 1841–1930) im Hôtel du Bosc zur Welt. Die Welt seiner Kindheit und Jugend war geprägt von Pferden, Jagden und Dilettieren im Zeichnen und Modellieren.
1867/68 Am 28. August 1867 wurde sein Bruder Richard Constantine geboren, der am 27. August 1868 verstarb. Die Eltern, Cousin und Cousine, trennten sich.
1871 Erste Jagd- und Pferdezeichnungen sein erhalten, die von René Pinceteau korrigiert werden.
1872 Umzug nach Paris, wo Henri eine angemessene Erziehung erhalten sollte. Besuch des Lycée Fontanes (später: Condorcet) in der Rue de Havre 8. Lernte dort Maurice Joyant (1864–1930) kennen, der ein lebenslanger Freund, Berater, Sammler, Händler, Biograf und Nachlassverwalter von Toulouse-Lautrec wurde. Die Freundschaft seines exzentrischen Vaters, einem passionierten Jäger und Pferdeliebhaber, mit berühmten Künstlern prägte den Sohn. Er kam in Kontakt mit dem Tiermaler René Pinceteau (1839–1914), Jean Louis Forain (1852–1931), John Lewis Brown (1829–1890), dem Jagd- und Genremaler Edmond Petijean (1844–1925), dem Marienmaler Ulysse Butin (1822–1908) und dem Tierbildhauer Charles Marie du Passage (* 1843).
1874 Die Erkrankung Henris macht sich bereits bei dem Zehnjährigen durch langsames Wachstum und schlechte Gesundheit bemerkbar. Die Ärzte raten zu Badekuren und einer Behandlung der Beine mit Elektroschocks. Trotzdem ist das Kind munter und fröhlich. Wenn er in Albi bei der Großmutter ist, geht er am liebsten reiten und malt mit großem Geschick unter der Anleitung seines Onkels Charles Aquarelle.
1878 Am 22. Mai brach sich Henri den linken Oberschenkel, als er mit dem Stock von einem niedrigen Stuhl aufstehen wollte. Der Bruch verheilte trotz monatelangen Tragens eines Gipses und einer Kur in Barèges nur unvollkommen.
1879 Im August stürzte Henri in Barèges ein weiteres Mal und brach sich den rechten Oberschenkel.
1880 Im Winter war Henri de Toulouse-Lautrec so weit genesen, dass er sich wieder selbständig fortbewegen konnte. Er blieb 152 cm klein und seine Beine fast steif, zerbrechlich und kurz. Um sein Schicksal zu ertragen, malte und zeichnete er ohne Unterlass. Seit 1871 hatte er nahezu 2400 Studien gefertigt.
1881 Im Frühjahr Rückkehr nach Paris. Erfolgloses Antreten zum Baccalauréat. Verbrachte seine Zeit mit den Künstlern in der Rue du Faubourg, in den Theatern und im Zirkus Fernando am Boulevard Rochechouart 63. Von den Salon-Künstlern schätzte er Alexandre Cabanel (1823–1889), John-Lewis Brown und Jules Bastien-Lepage (1848–1884). Im November schloss er in Toulouse seine Schulausbildung ab und setzte bei seiner Mutter durch, Maler werden zu dürfen.
1882 Im April erhielt Toulouse-Lautrec einen Studienplatz im Atelier von Léon Bonnat (1833–1922), dem „Maler der Millionäre“. Das Atelier in der Avenue de Clichy 30 befand sich in Montmartre. Obwohl sich Toulouse-Lautrec bemühte, die akademischen Vorgaben seines Lehrers anzunehmen, durfte er im Sommer nicht an die École des Beaux-Arts wechseln. Toulouse wechselte ins Atelier von Cormon (eigentlich Fernand Piestre), einem Historienmaler, der dennoch seinen Studenten empfahl möglichst viel im Freien zu studieren.
1883 Er schloss in den folgenden Jahren Freundschaften mit: Louis Anquetin (1861–1932), François Gauzi (1861–1933), Emile Bernard (1868–1941) und im Jahr 1886 Vincent van Gogh (1853–1890). Er mietete in Montmartre ein Atelier in der Rue Lepic.
1884 gegen ein Honorar von 500 Franc half Toulouse seinem Lehrer Cormon bei den Illustrationen von Victor Hugos „Légende des Siècles“. Er zog aus der Wohnung seiner Mutter aus und mietete sich bei dem Ehepaar René und Lili Grenier ein. Mit den Freunden machte er den Montmartre unsicher. Gleichzeitig löste er sich von seinem Lehrer und fand seine Modelle in direkter Umgebung. Zu den neuen Vorbildern zählten Pissarro (1830–1903, wegen der Pinselführung), Renoir (1841–1919, wegen der Farbigkeit) und Raffaëlli (1850–1924, wegen des unbearbeiteten Grundes), am meisten verehrte er aber Edgar Degas, der von 1879 bis 1886 sein Atelier in unmittelbarer Nachbarschaft zu Toulouse-Lautrec hatte. Toulouse traute sich jedoch nicht, bei Degas vorzusprechen.
1885 Toulouse-Lautrec entscheidet sich gegen die Landschaftsmalerei.
1886 Da Cormon sein Studio auflöste, musste sich Toulouse-Lautrec ein Atelier suchen. Entgegen des Wunsches seines Vaters fand er es am Montmartre, wo er im selben Haus einzog wie Federigo Zandomeneghi (1841–1917) und Suzanne Valadon (1867–1938). Valadon war von Puvis de Chavannes entdeckt worden und wurde das Modell von Renoir und Toulouse-Lautrec. Sie lebte in diesem Haus seit Dezember 1883, nachdem sie ihren Sohn Maurice Utrillo geboren hatte und ihr Degas geraten hatte, selbst mit dem Malen zu beginnen.
1888 Erste Erfolge stellten sich ein: Einladung zur fünften Jahresausstellung der Les XX in Brüssel. Die Presse reagierte wohlwollend. Das Leben am Montmartre hinterließ aber schon seine ersten Spuren, Warnungen von Freunden schlug Toulouse-Lautrec sarkastisch aus.
1889 Am 5. Oktober wurde das Moulin Rouge eröffnet. Dessen Besitzer Joseph Oller präsentierte ein großformatiges Zirkusbild von Toulouse-Lautrec in der Eingangshalle. Toulouse-Lautrec wurde zum ersten Stammgast mit reserviertem Tisch. Hier fand er seine berühmtesten Motive, die ab 1890 zu Bildern wurden!
1891 Im Sommer erhielt er den Auftrag, ein Plakat für den Saisonbeginn des Moulin Rouge im Herbst zu entwerfen. Damit entdeckte Toulouse-Lautrec ein Medium mit großer Strahlkraft für sich. Mit dem Plakat „Moulin Rouge, La Goulue“ wurde Toulouse-Lautrec stadtbekannt.
1892 Teilnahme am Salon der Unabhängigen. In der Folge entstanden 351 Lithografien und neun Kaltnadelradierungen.
1893 Erste Einzelausstellung in der Galerie Boussod. Der Montmartre verlor an Glanz, Toulouse verlagerte sein Nachtleben an den Champs Elysées, in die Oper, die Comédie Française, im Thêàtre Libre und im Thêàtre de la Renaissance (Sarah Bernhardt!). Gleichzeitig begann er immer öfter ins Bordell zu ziehen.
1894 Zog in die Erdgeschosswohnung Rue Caulaincourt 27. Ausstellungsbeteiligung in Brüssel bei La Libre Estétique (auch 1895, 1896, 1897). Einladung bei Henry van de Velde, dessen moderne Raumgestaltung ihn nicht beeindruckt. 12.-20. Februar Reise in die Niederlande, wo er die Malerei von Rembrandt und Frans Hals studierte.
1895 Entwarf das Bühnenbild für das Sanskritdrama „Der Tonkarren“, aufgeführt im Thêàtre de l’Œuvre. Nur das Programmheft und ein Gemäldeentwurf sind erhalten. Im Frühjahr malte er für La Gouloue die Dekoration für deren Schaubude (Anfang Juni vollendet). Im Sommer Umzug in die Rue Fontaine 30. In Begleitung von Maurice Guibert reiste Toulouse-Lautrec von Le Havre nach Bordeaux. Er verliebte sich in die Mitreisende der Kabine 54 und wollte ihr nach Afrika folgen. Erst in Lissabon konnte ihn Guibert von Bord schaffen. Rückreise ins Seebad Taussat über Madrid und Toledo, wo Toulouse die Gemälde von Velázquez (→ Diego Velázquez. Portaits und Rokeby-Venus), Goya (→ Francisco de Goya. Werke) und El Greco bewunderte.
1896 Ausstellungen seiner Gemälde und Lithografien verlaufen erfolgversprechend, die Preise sind über jenen von Van Gogh, Gauguin und Cézanne angesetzt. Im Frühjahr erschien die Folge „Elles“ (100 Exemplare), die sich nicht verkaufen ließ. Zu den Interessenten gehörte aber Edvard Munch (1863–1939). Illustrationen für Edmond de Goncourts Roman „La Fille Elisa“, damit Toulouse vom Trinken abgehalten würde. Die unrealistische Schilderung Goncourts ließ das Interesse Toulouses rasch dahinwelken. Allerdings lernte er über den Autor die japanische Holzschnittkunst kennen und erwarb „Uta-makura“ („Das Kopfkissengedicht“) von Utamaro. Im Herbst zweite Spanienreise: San Sebastian, Burgos, Madrid, Toledo, zurück nach Bordeaux.
1897 Nachlassen der Arbeitskraft feststellbar. Farblithografien nach Gemälden. Umzug am 11. Mai in eine Wohnung mit kleinem Atelier in der Avenue Frochot 15 bei der Place Pigalle.
1898 Toulouse-Lautrec ist kaum mehr nüchtern. Seine Werke werden von der Kritik als schamlos verunglimpft. Die Londoner Verleger Bliss und Sands geben die Mappe von Yvette Guilbert heraus (350 Stück).
1899 Angstneurosen, Wutausbrüche, tiefe Depressionen und Wahnvorstellungen prägen den Seelenzustand von Toulouse-Lautrec. Seine Mutter verließ Paris, um ihre eigene Mutter in Albi zu pflegen. Ende Februar Delirium tremens, vorläufige Internierung in der privaten Nervenklinik in Nueilly von Dr. Sémelaignes. Radikale Entziehungskur. Am 17. März bat er um Lithosteine, ein Aquarellkästchen mit Sepia. Pinsel, Lithokreiden und Tusche sowie Papier. Am 17. Mai befanden die Ärzte, dass Toulouse’s Zustand sich gebessert hätte, er aber überwacht werden müsste. Reise nach Le Crotoy am Ärmelkanal mit Paul Viaud, einem entfernten Verwandten und Freund. Im Herbst Rückkehr nach Paris, wo er sich wieder für Pferde interessierte.
1900 Rückfall. Als Jurymitglied der Pariser Weltausstellung, Abteilung Lithografie wurde er mit dem Rollstuhl durch die Ausstellungshallen gefahren. Im Sommer am Meer und im Herbst keine Rückkehr nach Paris.
1901 Ende März Gehirnblutung und Lähmung der Beine; Rückkehr nach Paris Ende April, um sein Atelier aufzulassen und einige Werke zu vollenden. Abreise nach Süden am 15. Juli. Schlaganfall und halbseitige Lähmung. Henri de Toulouse-Lautrec starb am 9. September 1901 im Alter von 36 Jahren.

 

Henri de Toulouse-Lautrec: Werke

  • Henri de Toulouse-Lautrec, Graf Alphonse de Toulouse-Lautrec lenkt einen Vierspänner, 1880 (Paris, Musée du Petit Palais)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Der Schimmel „Gazelle“, 1881 (Albertina, Wien, Sammlung Batliner).
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Der junge Routy in Céleyran, 1882 (Albi, Musée Toulouse-Lautrec)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Gräfin Adèle de Toulouse-Lautrec, 1882 (Albi, Musée Toulouse-Lautrec)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Moulin Rouge – La Goulue, 1891 (Albertina, Wien)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Ambassadeurs, Aristide Bruant dans son cabaret, 1892, Farblithografie (Plakat), 135 x 93,5 cm (Kunsthalle Bremen)
  • Henri de Toulouse-Lautrec Ambassadeurs: Aristide Bruant, 1892, Farblithografie (Plakat), 135 x 93,5 cm (Designmuseum Dänemark, Kopenhagen)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Im Moulin Rouge. Die Goulue, und ihre Schwester, 1892, Farblithographie in Pinsel und Spritztechnik, 58 x 43,5 cm (Sammlung E.W.K., Bern)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Der Engländer im Moulin Rouge, 1892, Farblithographie in Pinsel, 62,7 x 49 cm (Sammlung E.W.K., Bern)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Im Bett, 1892, Öl auf Karton, 53 × 34 cm (Privatsammlung, Schweiz)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Femme tirant son bas, 1894, Öl auf Leinwand , 58 x 46 cm (Musée d’Orsay, Paris)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Marcelle Lender als Büste, 1895, Farblithographie in Pinsel, Kreide und Spritztechnik, 48,5 x 42 cm (Sammlung E.W.K., Bern)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Brustbild Mademoiselle Marcelle Lender, 1895 (Bibliothèque nationale de France, Paris)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Yvette Guilbert, 1895 (Privatbesitz, New York)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Diese Damen im Esszimmer, 1893–1895, Öl auf Leinwand, 60,2 x 80,7 cm (Szepmüveszeti Muzeum, Budapest)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Plakat für den Photographen Sescau, 1896, Farblithographie in Pinsel, Kreide und Spritztechnik, 60,7 x 80 cm (Sammlung E.W.K., Bern)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Misia Natanson am Flügel, 1897, Öl auf Karton, parkettiert, 82 x 96 cm (Kunstmuseum Bern, Schenkung Hilde Thannhauser)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Jane Avril, 1899 (Albertina, Wien)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Der Jockey, 1899, Farblithographie in Pinsel, Kreide und Spritztechnik, 51,6 x 36,4 cm (Sammlung E.W.K., Bern)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Im Zirkus: Clown Footit – Dresseur, 1899 (Statens Museum for Kunst, Kopenhagen)
  • Henri de Toulouse-Lautrec, Messalina steigt die Treppe herab, 1900-1901 (Los Angeles County Museum of Art)

 

Henri de Toulouse-Lautrec: Fotos

  • Maurice Guibert, Lautrec mit Hut und Boa von Jane Avril, um 1892, Neuabzug von einem Glasnegativ, Albi, Musée Toulouse-Lautrec (Musée Toulouse-Lautrec, Albi – Tarn – France)
  • Maurice Guibert, Toulouse-Lautrec als Samurai, schielend, um 1892, Aus einem Album mit 33 Photographien von Toulouse-Lautrec, Originalabzug (Collection Georges Beaute)
  • Maurice Guibert, Lautrec arbeitet am Gemälde «La Danse au Moulin-Rouge», 1894, Neuabzug von einem Glasnegativ, Albi, Musée Toulouse-Lautrec © Musée Toulouse-Lautrec, Albi - Tarn - France.
  • Paul Sescau, Toulouse-Lautrec stehend mit Spazierstock, 1894, Neuabzug von einem Glasnegativ, Albi, Musee Toulouse-Lautrec © Musée Toulouse-Lautrec, Albi – Tarn – France.
  • Maurice Guibert, Lautrec porträtiert Lautrec, um 1894, Aus einem Album mit 33 Photographien der Familie Toulouse-Lautrec, Collection Georges Beaute © Beaute, Réalmont; Photographe David Milh.

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Edgar Degas, Die Büglerin, Detail, um 1869, Öl-Lw; 92.5 x 73.5 cm (Neue Pinakothek München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, 14310)

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Degas schuf von den 1850ern bis 1902 etwa 30 Darstellungen von Wäscherinnen, welche das Cleveland Museum of Art erstmals vereint.
7. Oktober 2023
Claude Monet, Unter den Pappeln, Detail, 1887, Öl/Lw, 73 x 92 cm, Wildenstein 1136 (Privatsammlung)

Bremen | Kunsthalle Bremen: Französischer Impressionismus. Monet bis Van Gogh Geburtstagsgäste zum 200. Jubiläum des Kunstvereins | 2023/24

Die Jubiläumsausstellung feiert die herausragende Bedeutung Bremens und Deutschlands bei der Durchsetzung der französischen Kunst der Moderne - vom Realismus über den Impressionismus zum Postimpressionismus. Zimelien der Bremer Sammlung treffen auf hochkarätige Gäste aus deutschen Museen, mit Werken von Courbet, Manet, Monet, Renoir, Van Gogh.
6. Mai 2023
Picasso, Buste d´Homme, 1969, Detail (Horten Collection, Wien)

Wien | Horten Museum: Picasso, Chagall, Klein und ihre Zeit Rendez-vous in Paris und der Côte d’Azur | 2023

Sammlungskünstler:innen und ihre Lebensorte in Frankreich von Paris bis in den Midi. Mit Werken von Picasso, Chagall, Klein, Braque, Dubuffet, Laurencin, Léger, Poliakoff, Renoir, Signac, Soutine, de Saint Phalle uvm. | 2023
7. Oktober 2022
Gustav Klimt, Judith I, Detail, 1901, Öl/Lw, 98 × 48 × 5 cm (incl. Rahmen) (Belvedere, Wien)

Amsterdam | Van Gogh Museum: Gustav Klimt Retrospektive des Wiener Malerstars mit Fokus auf seine Inspiration durch Monet, Van Gogh und Matisse

Das Van Gogh Museum, Amsterdam, zeigt eine Retrospektive zu Gustav Klimt, incl. den Einfluss der internationalen Avantgarde auf dessen Werk. 100 Gemälde, je 50 von Klimt sowie James McNeill Whistler, Jan Toroop, Claude Monet, Auguste Rodin, Vincent van Gogh, Henri Matisse - Herbst 2020!
27. Mai 2022
Edvard Munch, Melancholie, Detail, 1894–1896, Öl/Lw, 80 x 100 cm (KODE Art Museum and Composer Homes, Bergen, Norwegen)

London | The Courtauld Galley: Edvard Munch Meisterwerke aus dem KODE in Bergen | 2022

Erstmals ist die Munch-Sammlung des norwegischen Industriellen Rasmus Meyer in Großbritannien zu sehen! Die permanente Sammlung impressionistischer und postimpressionistischer Werke des Courtauld schafft einen spannenden Kontext für die Ausstellung. Sie Werke zeigen einige der künstlerischen Inspirationen Munchs, denen der norwegische Maler während seiner experimentellen Jahre in Paris von 1889 bis 1892 begegnete.
4. Juli 2018
Edouard Manet, Eine Bar im Folies-Bergère, Detail, 1882, Öl/Lw, 96 x 130 cm (The Courtauld Gallery (The Samuel Courtauld Trust, London)

Die Courtauld Sammlung impressionistischer Malerei: von Manet bis Cézanne Bedeutende Sammlung französischer Impressionisten in London und in Paris vereint

Der englische Industrielle und Kunstsammler Samuel Courtauld (1876–1947) schuf eine der bedeutendsten Kollektionen impressionistischer Kunst in Europa. Erstmals seit 60 Jahren zeigt die Fondation Louis Vuitton die Werke der Pariser Künstler an ihrem Entstehungsort.
  1. Dank an Evelyn Benesch für diese Information. Siehe zu Pyknodysostose (letzter Aufruf 15.10.2014).
  2. Ursula Perucchi-Petri: Die Nabis und das moderne Paris. Bonnard, Vuillard, Vallotton und Toulouse-Lautrec aus der Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler und aus Schweizer Museums- und Privatbesitz (Ausst.-Kat. Villa Flora Winterthur), Bern 2001, S. 92. → Villa Flora: Meisterwerke des Postimpressionismus
  3. Einzig „Der Wäschemann des Bordells“ (1894, Albi) erhält ob seiner Geilheit eine fast animalische Fratze und das Wäschebündel zwischen seinen Beinen eine geschickt doppeldeutige Form.
  4. Beispielsweise wurde „Maurice Joyant bei der Entenjagd“ (1900, Albi) als in die Wogen starrenden Admiral porträtiert.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.