Suzanne Valadon

Wer war Suzanne Valadon?

Suzanne Valadon (Bessines-sur-Gartempe 23.9.1865–7.4.1938 Paris) war eine französische Malerin der Klassischen Moderne (→ Klassische Moderne), die dem Fauvismus nahestand und ihre Karriere als Malermodell begann. Die als Marie-Clémentine Valadon in Bessines-sur-Gartempe, Haute-Vienne, Frankreich geborene Künstlerin wurde 1894 als erste Malerin in die Société Nationale des Beaux-Arts aufgenommen. Suzanne Valadon war auch die Mutter des Malers Maurice Utrillo.

Da Suzanne Valadon aus ärmlichen Verhältnissen stammte, war eine formale Ausbildung gänzlich undenkbar. Zur Kunst kam sie als junges Künstlermodell, als sie für Puvis de Chavannes, Pierre-Auguste Renoir, Edgar Degas, Henri de Toulouse-Lautrec, Vincent van Gogh und andere arbeitete. Valadon ist in Gemälden wie Renoirs „Tanz in Bougival“ und „Tanz in der Stadt“ von 1883 und Henri de Toulouse-Lautrecs Porträt von 1885 erkennbar.

Ab 1883 zeichnete sie selbst und lebte fast 40 Jahre als freischaffende Künstlerin. Zu den Motiven ihrer Zeichnungen und Gemälde, wie „Lebensfreude“ (1911), gehörten vor allem weibliche Akte, Frauenporträts, Stillleben und Landschaften. In den 1920er Jahren wurde Suzanne Valadon in der Kunstkritik als die „Königin der Kunstschaffenden“ bezeichnet. Valadon schuf rund 478 Gemälde, 273 Zeichnungen und 31 Radierungen.

„Ich trachte nicht danach, bekannt zu sein, aber anerkannt […] ich werde in den Louvre kommen: das wird mein Ruhm sein.“1 (Suzanne Valadon)

Kindheit

Suzanne Valadon wurde am 23. September 1865 in Bessines-sur-Gartempe, einem kleinen Ort im französischen Limousin, geboren und auf den Vornamen Marie-Clémentine getauft.2 Sie war die Tochter der Wäscherin Madeleine Valadon (1830–19?); über ihren Vater, vielleicht ein Müller, ist nicht bekannt. Valadon wuchs in Armut bei ihrer Mutter auf, einer unverheirateten Wäscherin in Montmartre. Wann Mutter und Tochter nach Paris übersiedelten, ist nicht genau belegt, vielleicht geschah es bald nach Suzannes Geburt. Sie wohnten in einem Arbeiterwohnhaus am großen Boulevard Rochechouart, zu Füßen des Montmartre.

Trotzt ihrer Armut meldete Madeleine Valadon ihre Tochter um 1870/71 in der Schule der Klosterkirche St. Vincenz de Paul an.3 Sie soll bei der Ausbildung darauf wertgelegt haben, dass die Schwestern Lesen und Schreiben unterrichteten und weniger Handarbeit. Sie besuchte die Grundschule bis zum Alter von 11 Jahren. Angeblich bemalte Suzanne Valadon bereits im Alter von neun Jahren Pflastersteine, Wände und verfügbares Papier. Sie selbst meinte später, dass sie kein besonderes Talent gehabt hätte. Im Vergleich zu bürgerlichen Mädchen erlebte Suzanne Valadon ihre Kindheit frei (vgl. die nur sechs Jahr ältere Künstlerin Marie Bashkirtseff). Dass Suzanne Valadon später als unabhängig, durchsetzungsfreudig und rebellisch bekannt wurde, dürfte mit diesen frühen Kindheits- und Jugenderlebnissen zu tun haben.

Valadon begann im Alter von etwa 11 Jahren zu arbeiten. Sie hatte verschiedene Arbeitgeber, darunter ein Modeatelier an der Place de Clichy (Modistin), ein Süßwarenladen, eine Mühlenwerkstatt, eine Fabrik (Trauerkränze), Gemüsehandel, Gastronomie, Mietstall. Im Alter von 15 Jahren arbeitete Valadon als Reiterin und Trapezartistin beim Zirkus, womit sie die Glitzerwelt des Montmartre kennenlernte. Nach etwa sieben Monaten stürzte Valadon vom Trapez, womit ihre Ambitionen in diese Richtung hinfällig waren. Aufgrund ihrer Verbindung zu Graf Antoine de la Rochefoucauld und Théo Wagner, zwei symbolistischen Malern, die an der Dekoration eines Zirkus von Medrano beteiligt waren, könnte sie dort gearbeitet haben (vermutlich aber nur eine Wunschvorstellung). Die Galavorstellungen bestritten ausschließlich Künstler der Pariser Elite. Der Zirkus wurde häufig von Künstlern wie Henri de Toulouse-Lautrec und Berthe Morisot besucht.

Suzanne Valadon als Modell

Valadon debütierte spätestens 1883 in Montmartre als Malermodell. Kurz nach ihrem Arbeitsunfall war sie mit ihrer Mutter in die Rue Poteau Nr. 3 gezogen, was eine weitere Verschlechterung ihrer finanziellen Mittel bedeutete. Das Modellstehen begeisterte Suzanne Valadon und dürfte ihr körperlich auch nur wenig Probleme bereitet haben.

Sie selbst erzählte die Geschichte, dass Pierre Puvis de Chavannes sie im Alter von 15 Jahren als Wäscherin entdeckt haben soll und verwies auf sein Werk „Der Heilige Hain der Künste und Musen“. Da dieses Gemälde erst 1883 bei dem Maler als Dekoration für das Treppenhaus des Kunstmuseums in Lyon in Auftrag gegeben wurde, dürfte Valadon zu diesem Zeitpunkt mit dem Modellstehen begonnen haben. Im Winter 1882/83 soll sie kurzzeitig seine Geliebte gewesen sein und bis zum Abschluss des Werks in seinem Atelier in Neuilly gelebt haben.

„Ich bin hier, und dann dort, beinahe alle diese Figuren haben etwas von mir. Ich habe nicht nur für die Frauen, sondern auch für die jungen Männer posiert. Ich bin dieser Ephebe, den man hier den Zweig eines Baumes abbrechen sieht, er hat meine Arme und Beine. Puvis bat mich, ihm eine Haltung vorzugeben, eine Bewegung, eine Geste. Er wandelte um und idealisierte. Wie viele ruhige Stunden habe ich in dem großen Atelier in Neuilly verbracht!“4 (Suzanne Valadon über Pierre Puvis de Chavannes)

Am 26. Dezember 1883 brachte die damals 18-jährige Valadon ihren Sohn Maurice Utrillo zur Welt. Am 8. April 1891 übernahm der Spanier Miquel Utrillo y Molins (1862–1934) die Vaterschaft für das Kind. Da Suzanne Valadon arbeiten musste, erzog die Großmutter Utrillo.

In den Jahren 1883/84 war Suzanne Valadon das Modell für Pierre-Auguste Renoirs Gemälde „Der Zopf“, „Der Tanz in Bougival“, „Der Tanz in der Stadt“ und für Vorstudien zu „Der Tanz auf dem Land“. Zudem posierte sie für erste Zeichnungen, mit denen der Maler sich die mittlere Figur von „Die großen Badenden“ (1884–1887) erarbeitete. Über Renoir lernte Valadon vermutlich seinen Freund, den venezianischen Maler Federigo Zandomeneghi kennen aber auch Henri de Toulouse-Lautrec, beide porträtierten sie. Puvis de Chavannes könnte Valadon dem Maler Jean-Jacques Henner vorgestellt haben, der sie wiederum an Hector Leroux weiterempfahl. Suzanne Valadon arbeitete über 10 Jahre lang für viele verschiedene Künstler als Künstlermodell. Zu ihren Auftraggebern dürfen gezählt werden: Théophile Steinlen, Vincent van Gogh, Jean-Louis Forain, der Amerikaner Howland, Giuseppe De Nittis, Gustav Wertheimer; der Tscheche Iais und die Prinzessin Mathilde, eine Cousine Napoleons III.

Valadon arbeitete unter dem Namen „Maria“, bevor sie von Henri de Toulouse-Lautrec den Spitznamen „Suzanne“ erhielt, nach der biblischen Geschichte von Susanna und den Alten, da er das Gefühl hatte, dass sie besonders gerne für ältere Künstler stand. Er hielt sie in seinem Ölgemälde „Der Kater“ fest. Zwischen 1886 und ihrem Selbstmordversuch 1888 war Valadon zwei Jahre lang seine Geliebte.

Suzanne Valadon, vom Modell zur Künstlerin

Suzanne Valadon wurde als Künstlerin von Zeitgenossen wie Edgar Degas und Pierre-Auguste Renoir respektiert und verehrt; vor allem in den 1920er Jahren war sie eine von der Öffentlichkeit gefeierte Malerin. Sie lebte das Leben einer Bohème mit antibürgerlichem Verhalten.

Valadon bildete sich selbst weiter, indem sie die Künstler bei der Arbeit beobachtete, für die sie posierte. Sie galt als eine sehr fokussierte, ehrgeizige, rebellische, entschlossene, selbstbewusste und leidenschaftliche Frau. In den frühen 1890er Jahren freundete sie sich mit Edgar Degas an, der, beeindruckt von ihrer kühnen Linienführung und schönen Gemälden, ihre Werke kaufte und sie ermutigte; sie blieb bis zu seinem Tod einer seiner engsten Freunde. Die Kunsthistorikerin Heather Dawkins glaubte, dass Valadons Erfahrung als Modell ihren eigenen Bildern von nackten Frauen Tiefe hinzufügte, die tendenziell weniger idealisiert waren als die Darstellungen der männlichen Postimpressionisten.

Vom 14. Januar bis zum 20 Juni 1893 war Valadon mit dem Komponisten Erik Satie liiert und zog in ein Zimmer neben seinem in der Rue Cortot. Satie war von ihr besessen, nannte sie seinen „Biqui“ und schrieb leidenschaftliche Notizen über „ihr ganzes Wesen, ihre schönen Augen, sanften Hände und winzigen Füße“. nach sechs Monaten Beziehung verließ sie ihn.

1894 stellte die 29-jährige Künstlerin Valadon fünf Zeichnungen im Pariser „Salon de la Societé Nationale des Beaux-Arts“ aus und begann 1896 als Vollzeitmalerin zu arbeiten. Ihre Heirat mit dem wohlhabenden Bankier Paul Mousis ermöglichte ihr 1895/96 diesen Schritt. Sie widmete sich Stillleben, Porträts, Blumen und Landschaften und wurde für ihre starke Komposition und lebendige Farben bekannt. Noch berühmte machten sie aber ihre freizügigen weiblichen Akte, welche Frauenkörper aus der weiblichen Perspektive darstellen. Ihre Arbeit erregte auch deshalb Aufmerksamkeit, weil sie als Frau, die ungeschönte Akte malte, die gesellschaftlichen Normen der Zeit durchbrach.

Suzanne Valadon begann 1909 eine Affäre mit dem Maler André Utter, dem 23-jährigen Freund ihres Sohnes. Die Scheidung von ihrem Mann wurde 1913 rechtsgültig, und Valadon heiratete Utter 1914. Dieser stand ihr für „Adam und Eva“ (1909) sowie „Das Auswerfen des Netzes“ (1914) Modell, leitete ihre Karriere sowie die ihres Sohnes. Valadon und Utter stellten ebenfalls regelmäßig Werke gemeinsam aus, bis sich das Paar 1934 scheiden ließ.

Werke

Valadons frühestes, erhaltenes signiertes und datiertes Werk ist ein Selbstporträt aus dem Jahr 1883, gezeichnet in Kohle und Pastell. Zwischen 1883 und 1893 arbeitete Valadon hauptsächlich im Medium der Zeichnung; erst 1892 begann sie zu malen. Ihre ersten Modelle waren Familienmitglieder, vor allem ihr Sohn, ihre Mutter und ihre Nichte. Von den 14 Skizzen aus den Jahren 1889 bis 1896 zeigen zehn den kindlichen Maurice Utrillo als Akt. Danach dienten ihr fast ausschließlich Frauen und Mädchen als Modelle. Ihr frühester bekannter weiblicher Akt ist 1892 datiert. Edgar Degas‘ Einfluss ist in diesen Jahren unverkennbar; er lehrte sie auch die Technik der Aquatintaradierung und war der erste, der ihre Zeichnungen kaufte. Darüber hinaus stellte er sie Sammlern vor, darunter Paul Durand-Ruel und Ambroise Vollard. Auch der Verleger und Kunsthändler Eugène Blot, selbst ein leidenschaftlicher Sammler impressionistischer Kunst, unterstützt die junge Künstlerin neben Camille Claudel.

Ab 1909 machte sie den Übergang vom Zeichnen zur Malerei. Ihre ersten großen Ölgemälde für den Salon bezogen sich auf sexuelle Lust, und sie waren einige der ersten Beispiele in der Malerei, in denen der Mann ein Objekt der Begierde einer Frau ist. Zu diesen bemerkenswerten Salon-Gemälden gehören „Adam und Eva“ (1909), „La Joie de vivre [Lebenslust]“ (1911) und „Lancement du filet [Das Auswerfen des Netzes]“ (1914). Diesen Bildern folgten großformatige liegende Frauenakte, die vor allem im Vergleich mit den Bildern von Amedeo Modigliani als ungeschönt und unidealisiert gelten dürfen (er hatte ihr mangelndes Genie unterstellt). Inspiration dafür hat sie u.a. von Henri Manguin (1874–1949) erhalten, aber auch Geschöpfe von André Derain, Albert Marquet und Jean Puy, vielleicht auch Félix Vallotton stehen ihren Akten nahe. Vor allem die buntgemusterten Tücher im Hintergrund, wie beispielsweise in „Das blaue Zimmer“ von 1923, erinnert an Henri Matisse’s Odalisken der 1920er (→ Henri Matisse. Figur & Ornament).

Mit zunehmender Bekanntheit erhielt Suzanne Valadon auch Porträtaufträge, darunter Bildnisse von Geschäftsleuten, Sammlern, Kunstkritikern, Galeristen und Angehörige befreundeter Maler und Malerinnen. Die dargestellten Damen und Herren, darunter „Madame Mauricia Coquot“ (1915) und „Gustave Mori“ (1922), sind selten elegant und großbürgerlich inszeniert.

Landschaften und Tierdarstellungen entdeckte die Malerin erst spät; 1910 ist ihre erste Landschaft datiert. Die Malerin reiste in Frankreich, um Motive zu finden: 1912 in die Bretagne (Ile d’Ouessant), 1913 nach Korsika, während des Krieges an die Rhône, 1921 nach Anse im Beaujolais, 1922 nach Genet in die Bretagne und 1923 in die Pyrenäen nach Ségalas bei Orthez. Als Valadon 1923 das Schloss Saint-Bernard erwarb, widmete sie sich der Landschaft an der Saône. In diesen Werken ist ihr Interesse für Paul Gauguin, die Schule von Pont Aven und die Nabis spürbar, vielleicht zeigte sich sich aber auch von Paul Cézannes Bildern beeindruckt.

Noch später wandte sich Valadon dem Stillleben zu. Die etwa 200 Arbeiten bilden nahezu die Hälfte ihres malerischen Werkes. Vor allem in den Jahren 1917, 1919 und 1920, sowie in den 1930er Jahren bestimmte diese Gattung ihre Kunst. Den Arrangements maß sie keine symbolische Bedeutung zu, sondern nutzte sie als Kombinationen von Farben, Formen und Strukturen.

Ausstellungen

Valadons erstes Ausstellungsbeteiligung im Pariser „Salon de la Societé Nationale des Beaux-Arts“ fand bereits 1894 statt. Die damals 29-jährige Künstlerin stellte fünf Zeichnungen aus. Im Jahr 1895 stellte der Kunsthändler Paul Durand-Ruel eine Gruppe von zwölf Radierungen von Valadon aus, die Frauen in verschiedenen Momenten ihrer Toiletten zeigen. Später war die Malerin regelmäßig in der Galerie Bernheim-Jeune in Paris vertreten. Außerdem präsentierte sie ihre Kunst auch im Salon d'Automne von 1909 und im Salon des Independants von 1911 (1.10.–8.11.1911) und 1920 (sie stelle „Adam und Eva“ aus und musste das Genital Adams übermalen; zudem das Porträt „Marie Coca und ihre Tochter Gilberte“ von 1913); im Salon des Femmes Artistes Modernes war Valadon in den Jahren 1933 bis 1938 vertreten.

Den nationalen Durchbruch feierte Suzanne Valadon 1922 mit einer Besprechung von Robert Rey.5 Alle wichtigen Kunstkritiker kontextualisierten ihre Kunst mit großen Künstlernamen. Beispielhaft sei hier André Salmons Kritik zitiert:

„Suzanne Valadon, die von Degas unterrichtet, von Gauguin angeregt wurde, die Mutter von Utrillo, die bei Cézanne den Weg zur Vollendung sucht setzt energisch ihre Karriere fort. Und zuletzt welcher Ruhm, der Lohn eines großen Bemühens.“6

Hatte noch vor dem Ersten Weltkrieg Marie Laurencin, gefördert von Guillaume Apollinaire, die Vorstellung einer „weiblichen“ Kunst erfüllt, so suchten die Kunstkritiker das Werk von Suzanne Valadon in der Folge als „männlich“ zu charakterisieren.

1937 handelte die später als Bildhauerin berühmt gewordene Louise Bourgeois mit Werken von Suzanne Valadon in ihrer Galerie.

Tod

Suzanne Valadon starb am 7. April 1938 im Alter von 72 Jahren an einem Schlaganfall. Sie wurde in der Cimetiére de Saint-Ouen in Paris begraben. André Derain, Pablo Picasso und Georges Braque erwiesen ihr die letzte Ehre.

Literatur zu Suzanne Valadon

  • Johanna Brade, Suzanne Valadon. Vom Modell in Montmartre zur Malerin der Klassischen Moderne, Stuttgart 1994.
  • Robert Beachbord, La Trinité Maudite, Paris 1952.
  • Adolphe Basler, Suzanne Valadon, Paris 1929.
  • Robert Rey, Suzanne Valadon (Les Peintres Français Nouveaux; no. 14), Paris 1922.

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  1. Zit. n. Robert Beachbord, La Trinité Maudite, Paris 1952, S. 122.
  2. Die wichtigste Quelle für diesen Beitrag ist: Johanna Brade, Suzanne Valadon. Vom Modell in Montmartre zur Malerin der Klassischen Moderne, Stuttgart 1994.
  3. Erst 1881/82 wurde in Frankreich der kostenlose Grundschulbesuch eingeführt.
  4. Zit. n. Suzanne Valadon, S. 16.
  5. Robert Rey, Suzanne Valadon (Les Peintres Français Nouveaux; no. 14), Paris 1922.
  6. Zit n. Valadon, S. 117.