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Olafur Eliasson: Der blinde Passagier Nebel, Licht und keine Sicht

Olafur Eliasson, Der blinde Passagier / Your blind passenger (oranger Nebel), 2010, Photo Studio Olafur Eliasson © 2010 Olafur Eliasson.

Olafur Eliasson, Der blinde Passagier / Your blind passenger (oranger Nebel), 2010, Photo Studio Olafur Eliasson © 2010 Olafur Eliasson.

Olafur Eliasson, der in Dänemark geborene und in Island lebende Licht, Objekt-, Installationskünstler, schuf für das Museum eine neue, 90 Meter lange Installation. Der schmale Gang ist mit dichtem, farbigem Nebel gefüllt, sodass man kaum eine halbe Armlänge weit sieht! Dem Gefühl von Enge, Unsicherheit und „Blindheit“ wird durch intensives Farberleben und einem spannungsvollen Begegnen mit Fremden entgegengewirkt.

Nach einer Eingewöhnungsphase wird das Begehen des Ganges zu einem vergnüglichen Sich-Treibenlassen, einem Erfahren von Raum und Farbe, aber auch ein Ausloten der körperlichen Unzulänglichkeiten. Im Gegensatz etwa zu Arbeiten von James Turrell, der den Farbraum als ein körperloses Gegenüber arrangiert, steht man in Eliassons Installationen mitten im Geschehen. Es ist körperlich spürbar, affiziert alle Sinne; man ist nicht in der Lage, sich davon zu distanzieren. Der Orientierungssinn wird dabei genauso herausgefordert wie das Vertrauen in den Künstler und die Institution.

 

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Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.
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