13. Juli 1841
Am 13. Juli 1841 wurde Otto Wagner als Sohn des Hofnotars Simon Rudolf Wagner (1800–1846) und dessen Frau Susanne (geb. Huber, adoptierte Helfensdorfer, 1804–1880) in Penzing bei Wien geboren.
1846
Tod des Vaters (19.3.)
1848
Vorübergehend wohnten Susanna und die Söhne Emerich und Otto Wagner während des Umbaus des Wohnhauses der Familie, Innere Stadt 1088 (ab 1862 Göttweihergasse 1), durch Ludwig Förster und Theophil Hansen in der Bräunerstraße 6.
1851–1854
Besuch des Wiener Akademischen Gymnasiums. Otto Wagner brach die Ausbildung ohne Abschluss der Matura ab.
1855–1857
Laut Wagners eigener Aussage Zögling des Konvikts Kremsmünster in Oberösterreich, was sich dokumentarisch jedoch nicht erhärten lässt.
1. Juli 1857
Susanna Wagner stellte an die Direktion des Polytechnischen Instituts am Karlsplatz das Ansuchen um Zulassung Ottos zur Reifeprüfung, die er erfolgreich ablegte.
1857–1859
Studium am Wiener Polytechnischen Institut, u. a. Besuch der Vorlesungen von Josef Stummer von Traunfels.
1859
Auf Anraten von Theophil Hansen ging Otto Wagner zum Studium bei dem Schinkelschüler Carl Ferdinand Busse an die Berliner Bauakademie.
1860
Jagdhaus
1861–1863
Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll.
1862
Eintritt in das Atelier von Heinrich von Förster, Wien.
1863
Akademisches Abgangszeugnis (22.4.). Umzug in den Heinrichhof am Opernring. Projekte für den Kursalon und das Börsengebäude, beide Wien. Beginn der mehrjährigen Liebesbeziehung zu Sophie Paupié, der Tochter eines Braumeisters (bis 1879). Entwurf für den Kursalon im Wiener Stadtpark; Börsegebäude.
1864
Geburt des Sohnes Otto Paupié (28.8.1864–28.8.1945). „Harmonietheater“ und zwölf Wohnhäuser in der Harmoniegasse und der angrenzenden Wasagasse, Wien. Mitgliedschaft im Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein.
1865
Geburt des zweiten Sohnes Robert Paupié (30.8.1865–6.12.1954).
1867
Wagner erhielt die Konzession zum Betreiben des Baumeistergewerbes (17.7.). Auf Wund seiner Mutter heiratete Otto Wagner Josefine Dornhart (17.11.1847–4.7.1889), Tochter eines wohlhabenden Juweliers, in der Augustinerkirche. Umzug in die Göttweihergasse, wo er auch sein Atelier hatte. Villa Epstein (1866/67), Baden bei Wien, und Projekt für einen Dom, Berlin.
1868
Geburt der Tochter Susanne (1.6.1868–15.12.1937). Synagoge der orthodoxen Kultusgemeinde Budapest; Ziegelei am Laaer Berg; Regulierungsplan für Pest.
1868–1871
Baumeister von Theophil von Hansens Palais Epstein, Wien
1869
Miethaus Bellariastraße 4, Wien; Der Architekt Rudolf Bernt wurde Mitarbeiter Wagners und blieb bis in die 1890er Jahre der wichtigste Zeichner im Atelier.
1870
Wagner wurde ordentliches Mitglied der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (8.1.). Villa Kunewalder, Bad Vöslau/NÖ
1873
Begründer eines Konsortiums zur Realisierung der Weltausstellung; Wagner wurde Mitglied des Direktionsrates der Aktiengesellschaft „Komische Oper“.
1874
Projekt für den Justizpalast, Wien
1875
Wohnhäuser Wiedner Hauptstraße 65, Bauernmarkt 6, Schönburggasse 2, Wien Projekt für das Landtagsgebäude Lemberg, Galizien (heute: Lwiw, Ukraine).
1876
Projekt für das Rathaus von Hamburg
1877
Wohnhaus Schottenring 23, Wien
1878
Umbau des Dianabades, Wien. Neben Ferdinand Fellner, Hermann Helmer, Heinrich von Ferstel, Theophil
Hansen, Carl Hasenauer und Friedrich von Schmidt gehörte Otto Wagner zu den vom Künstlerhaus auf die Pariser Weltausstellung entsandten Architekten.
1879
Verleihung des Bürgerrechts der Stadt Wien (gemeinsam mit Hans Makart und Andreas Streit). Festzelt für den von Hand Makart gestalteten Festzug zur Silberhochzeit des Kaiserpaares Franz Josef und Elisabeth, Wien. Projekt für die Katholische Pfarrkirche, Soborsin, Banat (heute: Savarsin, Rumänien).
November 1879
Erste Begegnung mit Louise Stiffel (28.9.1859–26.10.1915), die als Gouvernante der elfjährigen Tochter Susanne engagiert werden sollte. Otto Wagner verliebte sich, wie aus erhaltenen Briefen hervorgeht, leidenschaftlich. Die Ehe mit Josefine dürfte seit längerer Zeit unglücklich verlaufen sein.
1880
Tod der Mutter Sunsanna Wagner (19.3.); am Totenbett rang ihr Sohn ihr das Zugeständnis zu seiner neuen Liebe ab. Scheidung von seiner Frau Josefine. Seiner geschiedenen Frau und Tochter Susanne überließ er die Wohnung in der Göttweihergasse. Da es keine Wiederverheiratung gibt, gingen Otto Wagner und Louise Stiffel eine „Siebenbürgische Ehe“ ein. Auf der Jahresausstellung des Künstlerhauses zeigte Otto Wagner Entwürfe für eine Villa in Ober-St.-Veit, den Wiener Giro- und Cassenverein, das Landtagsgebäude in Lemberg, das Rathaus in Hamburg und eine Skizze zur Adaptierung eines Wohnhauses (10.4.–13.6.). Projekt für das Amtsgebäude des Wiener Giro. und Cassenvereines, Wien.
1881
Festdekoration zum Einzug der Prinzessin Stephanie, Wien und Familiengruft Wagner, Wien. Ernennung zum „Baurath“.
1882
Projekt für das Reichstagsgebäude, Berlin. Wohnhaus Stadiongasse 6-8, Amtsgebäude der k. k. Österreichischen Länderbank, beide Wien. Projekt für das Parlamentsgebäude in Budapest. Otto Wagner legitimierte seine beiden noch minderjährigen Söhne Otto und Robert (16.5.). Das Künstlerhaus widmete Wagner einen Artikel in seiner Publikation „Künstler-Album“, sein Werdegang und seine bisherigen Bautätigkeit wurden neben einer sechsjährigen Krankheit (psychische Krise?) angeführt.
1884
Hochzeit mit der 18 Jahre jüngeren Louise Stiffel in Budapest nach altkatholischem Ritus (11.2.). Geburt des Sohnes Stefan (12.4.1884–5.3.1945). Umzug in eine Wohnung im Haus Stadiongasse 6-8 (bis Ende 1891). Wohnhaus Lobkowitzplatz 1, Wien. Projekte für die Bodencreditanstalt in Wien und die Börse in Amsterdam.
1885
Geburt der Tochter Aloisia (21.10.1885–12.10.1976). Verkauf des Hauses in der Stadiongasse 6–8 an Martin und Hermine Heckscher. Otto Wagner blieb mit seiner Familie dort aber weiterhin wohnhaft. Villa Hahn in Baden bei Wien.
1886
Als Dank für seinen Entwurf zu einem Jagdhaus wird Wagner von König Milan I. von Serbien zum Komtur des Takowa-Ordens ernannt. Teilnahme an der Kollektivausstellung im Künstlerhaus (6.3.–15.4.). Villa Wagner I, Wien (Penzing).
1887
Otto Wagner erhielt das Haus Wollzeile 40 im Tauschweg von Julie und Amelie Freiinnen Klein von Wisenberg. Im Jahr darauf verkaufte er das Haus an Arthur Budwitz. Wohnhaus Universitätsstraße 12, Wien.
1888
Teilnahme an der „Internationale Jubiläums-Kunst-Ausstellung“ im Künstlerhaus (3.3.–3.6.).
1889
Geburt der Tochter Christine (15.7.1889–27.12.1970). Wohnhaus Wagner, Rennweg 3 und Wohnhaus Auenbruggergasse 2, beide in Wien. Nach dem Tod von Otto Wagners erster Frau Josefine (4.7.) konnten Wagner und Louise katholisch heiraten. Veröffentlichung von „Einige Scizzen, Projecte und ausgeführte Bauwerke“, Bd. 1, im Selbstverlag.
1890–1891
Projekt für den Berliner Dom
1891
Zweite Auflage von „Einige Scizzen, Projecte und ausgeführte Bauwerke“, Bd. 1; Teilnahme an der Jahresausstellung des Künstlerhauses (16.3.–10.5.). Wagner tauschte die Häuser Rennweg 1a und Auenbruggergasse 2 gegen eine unbekannte Liegenschaft an Laura und Theresia Rubinstein.
1892
Umzug in das Haus Rennweg 3. Projekt für die Regulierung des Karlsplatzes
1892–1893
Generalregulierungsplan für Wien.
1893
Im Juli 1893 stellte Otto Wagner Joseph Maria Olbrich als Zeichner in seinem Atelier an. Warenhaus Neumann, Wien
1894
Bestellung zum ordentlichen Professor und Leiter einer Spezialklasse für Architektur an der Akademie der bildenden Künste als Nachfolger von Carl von Hasenauer (16.7.); Verleihung des Titels „Ober-Baurath“ und Ernennung zum künstlerischen Beirat der Kommission für die Wiener Verkehrsanlagen und der Donau-Regulierungskommission. Teilnahme an der „III. Internationalen Kunstausstellung“ im Künstlerhaus (6.3.–3.6.). Max Fabiani trat für zwei Jahre in das Atelier Wagners ein, Joseph Maria Olbrich wurde Chefzeichner (bis 1898). Wehranlage Nußdorf, Wohn- und Geschäftshaus „Zum Anker“, beide in Wien. Otto Wagner verkaufte das Palais am Rennweg an Josef Graf Hoyos.
1894–1900
Wiener Stadtbahn
1895
Ernennung zum Mitglied der „ständigen Kunstkommission und des Kunstrates im Ministerium für Cultus und Unterricht“ (ab 1899 „Kunstrat“ genannt). Machte die Villa in Hütteldorf zum ganzjährigen Wohnsitz der Familie Wagner. St. Johannes-Kapelle, Wien.
1896
Sohn Stefan erkrankte schwer, vermutlich an Meningitis, und blieb zeitlebens behindert. Er lebtr noch mehrere Jahre im Familienverband, bis er in der Heil- und Pflegeanstalt in Mauer-Öhling bei Amstetten in Niederösterreich untergebracht wurde. Projekt für ein Museum der Gipsabgüsse in Wien. Veröffentlichung von „Moderne Architektur“ (1. Auflage, 2. Auflage 1898, 3. Auflage 1902 unter dem Titel „Die Baukunst unserer Zeit“).
1896–1899
Teilweise Realisierung der Kaianlagen am Donaukanal.
1897
Vertreter der Akademie beim Internationalen Architekturkongress (28.8.–2.9.) und Weltausstellung (10.5.–8.11.) in Brüssel, Veröffentlichung von „Einige Scizzen, Projecte und ausgeführte Bauwerke“, Bd. 2.
1897–1898
Mitarbeit an der Huldigungsadresse der Wiener Akademie an den Kaiser, „Artibus“.
1897–1910
Projekt zum Neubau der Akademie der bildenden Künste in Wien
1898
Ernennung zum Mitglied des Kuratoriums des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Verleihung des Ordens der Eisernen Krone III. Klasse taxfrei (30.6.) für seine künstlerischen Leistungen beim Stadtbahnbau. Wohnhäuser Linke Wienzeile/Köstlergasse. Teilnahme an der II. Ausstellung der Secession mit dem Projekt für den Neubau der Akademie (noch kein o.M.). Projekte für den Ausbau der Hofburg, Wien, Neubau der Kapuzinerkirche und Kaisergruft, Währinger Friedhofskirche.
1899
Teilnahme an der IV. Ausstellung der Secession (18.3.–31.5.). Austritt aus dem Künstlerhaus und Mitglied der Wiener Secession (14.10.). Teilnahme an der V. Ausstellung der Secession mit dem Projekt „Die Moderne im Kirchenbau“ (15.11.1899–1.1.1900). Wagner verkaufte die Miethäuser Linke Wienzeile 40 und Köstlergasse 1 und 3 bald nach ihrer Fertigstellung. Juror beim Wettbewerb um die Bauten des Wiener Zentralfriedhofs. Projekt für eine Moderne Galerie, Wien. Veröffentlichung „Die Kunst im Gewerbe“.
1900
Juror bei der Weltausstellung in Paris. Wagner gestaltete die österreichische Abteilung der Gruppe VI „Ingenieurwesen“ und die Präsentation der Hofgartendirektion (15.4.–12.11.). Teilnahme an der VIII. Ausstellung der Secession (3.11.–27.12.). Maßgebliche Beteiligung an der Gründung der Gesellschaft österreichischer Architekten. Otto Wagner trat der christlichsozialen „Bürgervereinigung der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien“ bei.
1900–1912
Projekt für das Kaiser Franz Josef-Stadtmuseum in vier Varianten.
1901
Teilnahme an der X. Ausstellung der Secession (15.3.–12.5.). Verleihung des Offizierskreuzes der französischen Ehrenlegion.
1902
Teilnahme an der „Internationalen Ausstellung für moderne dekorative Kunst“ in Turin (10.5.–10.11.). Depeschenbüro der Zeitung „Die Zeit“, Wien. Veröffentlichung „Erhaltung, nicht Restaurierung von St. Stephan in Wien“.
1902–1904
Kirche St. Leopold am Steinhof, Wien
1903
Teilnahme an der Winterausstellung im Museum für Kunst und Industrie mit Reformbesteck, Ausführung Klinkosch. Veröffentlichung „Unsere Kunst“. Projekte für Kleines Theater, Warenhaus am Karlsplatz und Verlegung des Naschmarktes, alle Wien.
1903–1912
Amtsgebäude der k. k. Postsparkasse, Wien (zwei Baustufen)
1904
Gebäude der vereinigten k. k. Garten, Wien. Veröffentlichung „Denkschrift über die Reorganisation der Kunstschulen und der Kunstpflege“; Mitarbeit an der von Joseph August Lux herausgegeben Kunstzeitschrift „Hohe Warte“ (bis 1907).
1904–1905
Projekt für einen Monumentalbrunnen am Karlsplatz
1904–1906
Schützenhaus der Staustufe Kaiserbad, Wien
1904–1907
Mitarbeit an der Zeitschrift „Hohe Warte“
1905
Mit Entwürfen für die Postsparkasse, das Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum und die Kirche am Steinhof Teilnahme an der XXIII. Ausstellung der Secession (24.3.–14.7.). Zur Feier des 10. Jahrestags der Wagnerschule fand im „Sacher-Garten“ an der Prater Hauptallee ein Bankett statt. Austritt aus der Wiener Secession.
1906
Gemeinsam mit Josef Hoffmann und Gustav Klimt reiste Otto Wagner als Vertreter Österreichs zum VII. Internationalen Architektenkongress in London, wo er den Vortrag „Der Architekt und sein Werdegang“ hielt (Juli). Veröffentlichung von „Einige Scizzen, Projecte und ausgeführte Bauwerke“, Bd. 3, erschien.
1907
Verleihung des Komturkreuzes des Franz-Joseph-Ordens. Veröffentlichung „Erläuterungen zur Bauvollendung und Einweihung der Kirche der Niederösterreichischen Landes-Heil- und Pflegeanstalt“ am Steinhof (8.10.). In seinem Tagebuch erinnerte sich der Architekt, dass es zu einem Eklat mit Erzherzog Franz Ferdinand gekommen sei, weshalb er wichtige Aufträge verlor.
1907–1908
Projekte für das Amtsgebäude des k. k. Reichtskriegsministeriums und das Amtsgebäude des k. k. Kandelsministeriums.
1908
Präsident des VIII. Internationalen Architektenkongresses in Wien mit 1.500 Teilnehmern aus Europa und Amerika (18.5.–24.5.). Auf der von der Gruppe um Klimt und Hoffmann ausgerichteten Kunstschau waren das Kriegsministerium und der Palast der Wiener Gesellschaft zu sehen (1.6.–16.11.). Wagner wurde Mitglied im Deutschen Werkbund. Lupusheilstätte, Wien und Nachruf auf „Joseph Olbrich“.
1909
„Zur Kunstförderung“ und „Moderner Theaterbau“
1909–1910
Wohnhaus Neustiftgasse 40, Wien
1910
Einladung zum internationalen Kongress für städtische Kunst in New York. Entsendung ins Exekutivkomitee der Zentralstelle zur Förderung der Wiener Mode als Vertreter der Akademie. Veröffentlichung „Kaiserdenkmal oder Lueger-Monument vor dem Rathause“ und „Zur Hotelbaufrage“. Im Café Heinrichhof wurde Wagner auf Egon Schiele aufmerksam. Nach Erkundigungen bei Arthur Roessler beschloss er, sich von ihm porträtieren zu lassen. Noch im Kaffeehaus entstand eine Porträtstudie, die Wagner kaufte und später als „Karikatur“ bezeichnete. Zum Prorektor an der Akademie der bildenden Künste in Wien gewählt (1910/11 und 1911/12).
1910–1913
Projekt für das Hotel Wien
1910–1914
Projekt für den Neubau der Universitätsbibliothek
1911
Anlässlich der Pensionierung der Professoren Wagner und George Niemann fand im Parkhotel Schönbrunn ein gemeinsames Festbankett statt (6.7.). Otto Wagner durfte ein „Ehrenjahr“ noch an der Akademie bleiben. Verleihung der „Großen goldenen Salvator-Medaille“, der höchsten Auszeichnung der Stadt, durch den Wiener Gemeinderat. Wagner verkaufte seine Villa in Hütteldorf an Ben Tieber, den „Varietékönig“ und Besitzer des Apollo-Theaters (17.8.). Bis zur Fertigstellung der Wohnung in der Döblergasse 4 wohnte das Ehepaar in Hotels bzw. im „Absteigquartier“ im Haus Köstlergasse 3. Wohnhaus Döblergasse 4, Wien. Veröffentlichungen „Laienurteile in der Kunst“ und „Die Großstadt, eine Studie über diese von Otto Wagner“
1912
Gründungsmitglied des Bundes österreichischer Künstler (April) und des Österreichischen Werkbunds. Vizepräsident der Permanenzkommission des Kongresses für bildenden Kunst in Paris. Verleihung des Titels Hofrat. Versetzung in den Ruhestand, da Josef Plečnik als Nachfolger Wagners vom Ministerium nicht bestätigt wurde, übte Wagner bis zum Sommer 1913 die Professur aus. Anlässlich des Endes seiner Lehrtätigkeit wurde ihm der Titel Hofrat verliehen. Villa Wagner II, Wien. Veröffentlichungen „Die Qualität des Baukünstlers“ (Vortrag vor der Festversammlung des Bundes ungarischer Architekten in Budapest) und „Leitwort zum Ehrenjahr der Wagnerschule“.
1912–1914
Projekt für Ausstellungshallen des Bundes österreichischer Künstler in Wien.
1913
Reise nach St. Petersburg. Bestellung zum Preisrichter im Wettbewerb um das Parlament von Canberra/Australien. Leopold Bauer wurde zum Nachfolger Wagners als Professor an der Akademie der bildenden Künstle ernannt. Als Honorarprofessor kümmerte sich Wagner noch bis Ende des Sutdienjahres 1914/15 um seine letzten Schüler. Projekte für das Haus der Kunst MCM-MM, Wien, und einem Denkmal vor dem Schloss Schönbrunn; Veröffentlichung „Das k. k. Postsparkassenamt in Wien“
1913–1915
Honorarprofessor an der Akademie und Fortsetzung des Unterrichts für die noch vor der Pensionierung eingeschriebenen Schüler.
1914
Wenn auch Otto Wagner das Attentat auf den Thronfolger als „ein großes Glück“ bezeichnete, so bekam er die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs in den folgenden Jahren stark zu spüren. Joseph August Lux veröffentlicht seine Monografie „Otto Wagner“.
1915
Krebserkrankung und Tod seiner Frau Louise (26.10.). Beginn der Tagebuchführung in Form von Briefen an seine Verstorbene Gattin. Sanitätsbarackenanlage, Wien und Veröffentlichung von „Der Wettbewerb für ein Kriegerdenkmal“
1916
Otto Wagner verkaufte die Zweite Villa Wagner an die Familie Erben (September). Im Oktober begann Friedrich von Radler im Auftrag der Stadt Wien mit der Arbeit an einem Porträt Wagners.
1916–1917
Projekt für die Brigittabrücke, Wien
1917
Mit einem Porträt des Bildhauers Gustinus Ambrosi zeigte sich der 76-jährige Wagner unzufrieden. Von der Hochbauabteilung der Technischen Hochschule Dresden zum Dr. Ing. h. c. promoviert.
1918
Otto Wagner verkaufte seine Hälfte des Hauses Döblergasse 4 und das Eckhaus an der Neustiftgasse an die Malerin Broncia Koller-Pinell (24.1.).
11. April 1918
Am 11. April 1918 starb Otto Wagner um halb sechs Uhr abends in seiner Wohnung in der Döblergasse 4, 1070 Wien. Bei der Beisetzung halten Bürgermeister Richard Weiskirchner, der Rektor der Akademie der bildenden Künste, die Präsidenten der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, der Gesellschaft österreichischer Architekten und der Secession sowie der Obmann des Hütteldorfer Männergesangvereins Grabreden.
30. September 1918
Wenige Monate nach Wagners Tod und kurz vor dem Ende der Monarchie erwarb die Stadt Wien um 30.000 Kronen einen Teil des künstlerischen Nachlasses des Architekten für ein zukünftiges Baukunstarchiv. Damit legte man den Grundstein für die Wagner-Sammlung des heutigen Wien Museums. Der Großteil der Zeichnungen aus Wagners Atelier verblieb in Familienbesitz und wurde später zerstreut, vieles davon zerstört. Heute besitzt das Wien Museum mit weit über tausend Blättern den größten Teil von Wagners Zeichnungen, gefolgt vom Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste, der Albertina und dem Wiener Stadt- und Landesarchiv.
1922
Posthume Veröffentlichung von „Einige Scizzen, Projecte und ausgeführte Bauwerke“, Bd. 4.
25. Juni 1930
Am Ballhausplatz wurde ein vom Österreichischen Werkbund initiiertes, von Josef Hoffmann entworfenes Denkmal für Otto Wagner enthüllt.