Die vier Tate Galerien in London, Liverpool und St. Ives geben ihr Ausstellungsprogramm 2019 bekannt. Man ist stolz, „200 Jahre bahnbrechende Kunst, von William Blakes visionären Gemälden und Drucken zu Otobong Nkangas nachdenklich stimmenden Installationen und Performances“ anzukündigen, wie in der Aussendung betont wird. Dazu kommen noch monografische Präsentationen von Künstlerinnen und Künstlern aus Asien, Afrika, Europa und Amerika, darunter Olafur Eliasson, Natalia Gontscharowa, Keith Haring, Nam June Paik, Dorothea Tanning und Vincent van Gogh.
Die Tate Britain zeigt innerhalb des kostenlos zugänglichen Art Now Programms weiterhin zeitgenössische Arbeiten von Lisa Brice, Marguerite Humeau and Rachel Maclean und Jesse Darling. Die regelmäßigen Film Screenings der Tate Modern werden durch Künstlergespräche und Retrospektiven im Starr Cinema erweitert.
→ Pierre Bonnard. Die Farbe der Erinnerung
In der Tate Modern beginnt das Jahr 2019 mit „Pierre Bonnard: The Colour of Memory“. In der Ausstellung wird der beliebte französische Maler mit stimmungsvollen Momenten, farbintensiven Landschaften und intimen Interieurs vorgestellt.
Organisiert gemeinsam mit der Ny Carlsberg Glyptothek Kopenhagen und dem Kunstforum Wien.
Unterstützt durch den Bonnard Exhibition Supporters Circle und Tate Members
Ab 20. Februar 2019 stehen Franz Wests respektlose und spielerische Skulpturen, Collagen und Installationen im Zentrum – zudem hat der österreichische Bildhauer sie eigens für seine Freundin und Künstlerkollegin Sarah Lucas gestaltet.
Organisiert von der Tate Modern und dem Centre Pompidou, Musée National d’Art Moderne, Paris, wo die Retrospektive vom 12. September bis zum 10. Dezember 2018 gezeigt wird.
Unterstützt durch das Franz West Exhibition Supporters Circle und Tate Americas Foundation.
Die erste Retrospektive zu Dorothea Tanning seit ihrem Tod im Jahr 2012 wird nach ihrer Erstpräsentation im Museo Reina Sofia, Madrid (3.10.2018–7.1.2019), in der Tate Modern zu sehen sein. In ihrem 70-jährigen Werk entwickelte sie traumartige Szenerien in der Malerei und weiche Skulpturen, mit denen sie Konzepte zu Körper und Identität befragte (→ Surreale Begegnungen: Dalí, Ernst, Miró, Magritte ...).
Organisiert vom Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid (3.10.2018–7.1.2019), in Zusammenarbeit mit der Tate Modern.
Unterstützt durch Destina Foundation und Tate Members.
BMW Tate Live in Partnerschaft mit BMW
Die größte jemals in Großbritannien gezeigte Ausstellung zu Natalja Gontscharowa wird ihre Rolle als eine führende Künstlerin der Russischen Avantgarde besonders nachvollziehbar machen (→ Chagall bis Malewitsch. Russische Avantgarden). Sowohl in der Malerei wie im Design schuf sie bahnbrechende Arbeiten, mit denen sie die Grenzen der jeweiligen Kunstrichtung überschritt.
Organisiert von der Tate Modern in Zusammenarbeit mit dem Palazzo Strozzi, Florenz (2019), und dem Ateneum Art Museum, Helsinki.
Unterstützt durch LetterOne and Mr. Petr Aven.
→ London | Tate Modern: Olafur Eliasson
Der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson war bereits 2003 für seine Installation „The weater project“ in der Tate Modern international gewürdigt worden. Im Juli 2019 kehrt er für eine großangelegte Ausstellung und ein Kunstwerk im öffentlichen Raum nach London zurück.
In Partnerschaft mit Hyundai Motor
Nam June Paik ist berühmt für seine Beiträge zur „Geburt“ der medienbasierten Kunst – wie Video und TV. Die Tate Modern stellt die wichtigsten Arbeiten des in Korea geborenen Künstlers vor und seine Rolle einmal mehr zur Diskussion.
Die Retrospektive des Fotografen Don McCullin ist dessen berühmten Aunahmen zu den Konfliktregionen Vietnam, Nordirland und Syrien gewidmet. Der 2017 in den Adelsstand erhobene Fotojournalist begann Ende der 1950er Jahre mit Aufnahmen von sozialen Randgruppen auf sich aufmerksam zu machen. Dann arbeitete über Jahrzehnte für die Sunday Times und prägte mit seinen Bildern die Wahrnehmung der wichtigsten Konflikte. Im ländlichen oder urbanen Großbritannien ist er gleichermaßen zu Hause.
Die wichtigste Ausstellung der Tate Britain 2019 wird „The EY Exhibition: Van Gogh und Großbritannien“ sein. Welchen Einfluss hatte Vincent van Goghs Aufenthalt in Großbriannien auf sein Künstlertum? Welchen Einfluss übten britische Künstler auf sein Kunstverständnis aus? Wann kamen seine Gemälde über den Kanal?
Teil der Partnerschaft zwischen The EY Tate Arts, zusätzliche Unterstützung kommt von den Tate Members.
→ London | Tate Britain: Frank Bowling
Tate Britain wird die vibrierenden abstrakten Gemälde von Frank Bowling erstmals in einer Museumsretrospektive zeigen. Der Brite wurde 1934 in Guyana geboren, studierte mit David Hockney und ist das erste dunkelhäutige Mitglied der Royal Academy. Seine Gemälde werden in den 1960ern dem Abstrakten Expressionismus und der Farbfeldmalerei zugeordnet (→ Abstrakter Expressionismus | Informel).
Der populäre britische Künstler William Blake steht im Herbst im Zentrum der Aufmerksamkeit in der Tate Britain. Lässt sich sein romantisch-düsteres Werk neu interpretieren? Wie wirkten sich Krieg, Revolution und Unterdrückung auf seine Bildwelten aus?
Der Turner Prize Gewinner Mark Leckey zeigt in der Tate Britain, wie Popkultur und die digitale Welt zusammengehen.
Supported by Kent County Council, Arts Council England and BNP Paribas
Es ist kaum zu glauben, aber in der Tate Liverpool wird 2019 die erste Retrospektive zu Keith Haring in Großbritannien zu sehen sein. Seine ikonischen Bildzeichen stehen als Synonyme für die New Yorker Kunstszene der frühen 1980er Jahre. Der Künstler und politische Aktivist zog seine Inspiration von der Straße und der Pop Art.
Die Ausstellung wird danach im Brüsseler BOZAR (5. Dezember 2019 bis 19. April 2020) und im Museum Folkwang (22. Mai bis 6. September 2020) zu sehen sein.
Die in Berlin ansässige Künstlerin Sol Calero (* 1982) macht großformatige Installationen für die Galerie in Liverpool.
Das Museum in Cornwall wird die erste Museumsausstellung der ägyptisch-kanadischen Künstlerin Anna Boghiguian ausrichten, deren Zeichnungen, Installationen und Bücher Geschichte, Mythen, Philosophie und Politik miteinander verweben.
→ Anna Boghiguian: Postkoloniale Erzählräume zwischen Poesie und Politik
Die ägyptische Künstlerin Anna Boghiguian (* 1946) arbeitet in den Medien Zeichnung, Malerei und Collage. Die in Kairo geborene Boghiguian studierte bis 1969 Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft an der American University on Cairo. Ein anschließendes Kunststudium bei Fouad Kamel und der Musik schloss sie mit dem BfA an der Cocordia University in Montreal ab. Anna Boghiguian lebt in Kairo und reist ausgiebig, vor allem Indien und Europa gehören zu ihren Reisezielen.
Seit vielen Jahren zeichnet und malt Anna Boghiguian während ihrer Reisen, fertigt Collagen, sowie Zeichnungen, die mit Text kombiniert sind. So hat sich eine Form von Tagebuch mit Momentaufnahmen entwickelt, welche den Betrachter auf eine visuelle und literarische Reise entführen. Anna Boghiguian hat mehrere Bücher illustriert, darunter einen Lyrikband von Konstantinos Kavafis, das „Carnet Egyptien“ von Giuseppe Ungaretti und „Farewell to Alexandria“ von Harry E. Tzalas. Für den Literaturnobelpreisträger Naguib Mahfouz entwarf Boghiguian eine Serie von zwanzig Buchumschlägen.
Organisiert vom Castello di Rivoli Museo d’Arte Contemporanea, Rivoli-Turin in Zusammenarbeit mit Tate St Ives
Otobong Nkanga (* 1974) ist eine in Nigeria geborene Künstlerin und Performerin, die in Antwerpen lebt. Im Jahr 2015 gewann sie den Yanghyun Preis. In der Tate St. Ives wird sie neue und ältere Arbeiten installieren.