Rubem Valentim: bras. Maler der Moderne | ARTinWORDS casino game casino mcw kriya casino gallery casino mega casino online mega casino world lv18 casino marvel casino krikya online casino mega cricket world casino glory casino: glory casino app topx casino nagad 88 casino casino live score bijoy 7 casino login battery casino mega world casino glory casino bangladesh login online casino games j9 casino glory casino apk download old version crazy time live casino mcw casino app tuuwa casino glory

Rubem Valentim

Wer war Rubem Valentim?

Rubem Valentim (Salvador 9.11.1922–30.11.1991 São Paulo) war ein afro-brasilianischer Maler und Bildhauer der Moderne (→ Klassische Moderne). Als einer der ersten lenkte er die Aufmerksamkeit der Welt auf die Symbolik des Candomblé und anderer afro-brasilianischer spiritueller Praktiken, die von versklavten Yoruba-Völkern aus Westund Zentralafrika nach Abya Yala gebracht wurden.

„Symmetrie ist die Grundlage meiner konstruktiven Sprache. Ich suche nach gleichem Gewicht auf beiden Seiten.“ (Rubem Valentim)

Kindheit

Rubem Valentim wurde am 9. November 1922 Salvador in Salvador in Bahia, Brasilien geboren. Bereits als Kind begann er mit dem Malen und bemalte Figuren und Landschaften für Weihnachtskrippen.

 

Ausbildung

Valentim schloss 1946 sein Studium der Zahnmedizin ab und übte den Beruf aus, während er weiterhin malte. 1948 gab er die Zahnmedizin auf, um sich ganz der bildenden Kunst zu widmen. Anschließend studierte er Journalismus und erhielt 1953 seinen Bachelor-Abschluss an der Philosophischen Fakultät von Bahia. Er beteiligte sich an der Erneuerungsbewegung in den Künsten, die 1947/48 in Bahia begann. 1957 zog Valentim nach Rio de Janeiro.

Werke

Das bildhauerisch-skulpturale Werk von Rubem Valentim ist im Kontext der brasilianischen Kunst weiterhin präsent und steht für eine authentische Geometrie und konstruktive Vernunft, die der lateinamerikanischen Szene eigen ist. Valentim war ein unermüdlicher Entdecker, der seine visuellen Referenzen im Rahmen des Projekts eines wahrhaft brasilianischen Strichs organisierte. Als er sich in den 195ßer und 60er Jahren in Rio aufhielt, bildete die Stadt das Zentrum für eine Künstlergruppe, deren prominenteste Vertreter Lygia Clark und Helio Oiticica waren.

Als er 1962 vom „XI. Nationalen Salon für Moderne Kunst“ ein Auslandsstipendium erhielt, reiste der Maler drei Jahre lang nach Europa und zeigte Interesse an der Kunst primitiver Völker. Schließlich ließ er sich in Rom nieder, wo er arbeitete und Ausstellungen organisierte. Er besuchte die Biennalen von Venedig 1964 und 1966. Er reiste nach Senegal, um 1966 am Ersten Weltfestival für „art negre“ in Dakar, Senegal, teilzunehmen (→ Paris | Grand Palais: Dakar Paris 1966). 1966 kehrte er nach Brasilien zurück, nachdem er eine Einladung des Zentralinstituts der Künste der Universität von Brasília angenommen hatte. Er erhielt einen Sonderpreis für „seinen Beitrag zur brasilianischen Malerei“.

 

Valentim und Candomblé

Rubem Valentim verfasste und veröffentlichte 1976 das „Manifesto ainda que tardio [Manifest, wenn auch verspätet]“. In dem Text schlägt er eine antikoloniale Agenda in der Kunst vor. Damit wurde der Künstler sowohl in Brasilien als auch im Ausland wahrgenommen.

„Ich erspürte meinen Weg zwischen dem Populären und dem Gelehrten, der Quelle und der Verfeinerung – und nachdem ich einige Kompositionen, bereits recht diszipliniert, mit Ex-Votos angefertigt hatte, begann ich, in den symbolischen Instrumenten, in den Werkzeugen des Candomblé, in den Abebês zu sehen, in den paxorôs, in den oxés eine Art „Sprache“ zu sehen, eine brasilianische visuelle Poetik, die in der Lage ist, den gesamten Kern meines künstlerischen Interesses angemessen zu konfigurieren und zu synthetisieren. Was ich wollte und immer noch will, ist die Schaffung eines ‚Entwurfs‘ (den ich brasilianische Riscadura [Kratzen] nenne), einer Struktur, die in der Lage ist, unsere Realität zu offenbaren.“

Valentim hat seinen Glauben – Candomblé ist eine Naturreligion mit afrikanischen Wurzeln – zum Ausgangspunkt seiner künstlerischen Arbeiten gemacht und dafür eine reduzierte geometrische Formensprache entwickelt, die jegliche Exotismen und Folklorismen vermeidet.1 In seinem künstlerischen Werk lenkte er als einer der ersten die Aufmerksamkeit der Welt auf die Symbolik des Candomblé und anderer afro-brasilianischer spiritueller Praktiken, die von versklavten Yoruba-Völkern aus West- und Zentralafrika nach Abya Yala gebracht wurden. In der „Emblema“-Serie griff Valentim die westliche Hinwendung zu Abstraktion und Konkretismus in der Mitte des Jahrhunderts auf, indem er die vorherrschende Ästhetik mit verschiedenen Elementen afro-atlantischer Symbolik und Diagrammen verband. Letztere beziehen sich historisch auf die Orishas (Yoruba-Geister). Valentims Bildsprache widersetzt sich dem Anspruch der Avantgardisten auf Neuheit, indem er ihre Methoden an brasilianische Bezugspunkte knüpft: einerseits das Land und die Menschen, deren Kultur die afro-brasilianischen Küsten Bahias dominiert, und andererseits diejenigen, die im nationalen Diskurs oft vernachlässigt werden (und wurden). Valentims Arbeit respektiert und feiert die kulturelle Komplexität Brasiliens, nähert sich der altehrwürdigen Candomblé-Praxis durch eine mathematische Sprache, die den exotistischen Bezugsrahmen in Frage stellt und in Dialog mit spirituellen Welten tritt.

Tod

Rubem Valentim starb am 30. November 1991 in São Paulo.

Biennale von São Paulo des Jahres 1996 zeigte Rubem Valentim neben den europäischen Größen wie Pablo Picasso.
Im Jahr 2018 organisierte das São Paulo Museum of Art (MASP) eine große Retrospektive, bei der 99 Kunstwerke Valentims gezeigt wurden.
2024 ist er in der Hauptausstellung der 60. Internationalen Kunstbiennale in Venedig „Foreigners Everywhere“ vertreten.

 

Rezeption

In Deutschland wurde Rubem Valentim mehrfach ausgestellt, darunter 1969 Nürnberger Biennale „Konstruktive Kunst: Elemente und Prinzipien“ und dann die Frankfurter Austeilung „Afro-brasilianische Kultur und zeitgenössische Kunst“ von 1994. Wurde Valentim in Nürnberg noch end als rein konstruktivistischer Künstler dargestellt, verkörperte der Künstler in Frankfurt die „Präsenz des Afrikanischen in der Diaspora“2.

  1. Siehe: Paulo Herkenhoff, Rubem Valen tim’s Lightning Stone: Obá-Painter of the Casa da Mãe (1996) (letzter Aufruf 15.08.2024).
  2. Emanoel Araújo, Kunst und Afro-Brasilidade, in: Emanoel Araújo, Afro-Brasilianische Kultur und zeitgenössische Kunst, São Paulo 1994, S. 17–22., hier S. 21.