Eva Hesse: Objektkünstlerin, frühe Feministin in New York | ARTinWORDS casino live battery casino 777 casino jeetwin casino mcw casino live lv18 casino glory casino online login casino bangladesh maga world casino live casino score java 9 casino bangar casino online casino jeetbuzz live casino mama baji casino bv casino gallery casino elon casino nagad casino mcw casino nagad88 casino fancy win casino baji casino mag casino baji live casino online casino bd cmw casino casino result glory casino apk download mc casino

Eva Hesse

Wer war Eva Hesse?

Eva Hesse (11.1.1936–29.5.1970) war eine US-amerikanische Künstlerin deutscher Herkunft. Sie ist eine wichtige Vertreterin des Postminimalismus, der Prozesskunst, der Arte Povera und der Anti-Form. Ihre Lebensgeschichte, ihr außerordentlicher Erfolg in der kurzen Zeit ihres Wirkens und ihr früher Tod im Alter von 34 Jahren ließen sie zum Mythos werden.

 

Kindheit

Eva Hesse wurde am 11. Januar 1936 als Tochter des jüdischen Rechtsanwalts Wilhelm Hesse und dessen Frau Ruth Marcus Hesse in Hamburg geboren. Da ihr Vater seit 1933 seinem Beruf nicht mehr nachgehen durfte, engagierte er sich in der Synagoge am Bornplatz. Ende des Jahres 1938 schickten ihre Eltern die zwei-jährige Eva Hesse und ihre fünfjührige Schwester Helen mit einem Kindertransport nach Den Haag, Holland. Die Geschwister fanden in einem katholischen Kinderheim in Rijswijk Unterschlupf. 1939 gelang ihrer Familie die Emigration nach New York.
Die Eltern ließen sich im Frühjahr 1945 scheiden, im selben Jahr heiratete Wilhelm Hesse Eva Nathanson und erhielt das Sorgerecht für beide Töchter. Eva Hesses Mutter beging 1946, kurz bevor Eva Hesse zehn Jahre alt wurde, Selbstmord.

 

Ausbildung

Eva Hesse studierte Malerei an der Cooper Union School und an der Yale School of Art and Architecture. Entscheidende Prägungen erhielt ihr Werk Anfang der 1960er Jahre durch die Objekte von Marcel Duchamp. Durch ihre Rezeption des Surrealismus gelang es Hesse, sich von Konstruktivismus und Futurismus als wichtige Einflüsse zu lösen.

 

Hesse in Kettwig an der Ruhr

1961 heiratete Eva Hesse den Bildhauer Tom Doyle. 1964/1965 verbrachte sie zusammen mit ihrem Ehemann ein Jahr bei dem Sammlerehepaar Friedrich Arnhard Scheidt in Kettwig an der Ruhr, wo sie in Scheidts Tuchfabrik ein großzügiges Atelier bezog. Dort entstanden erste dreidimensionale Arbeiten.

 

Objektkünstlerin mit neuen Materialien

Zurück in New York, ließ sich Eva Hesse scheiden, wandte sich ganz der Skulptur zu und arbeitete dabei mit den ungewöhnlichen, sich zersetzenden Materialien Naturkautschuk (Latex), Harz, Glasfaser (Fiberglas) und Polyester. Ihre leiterähnlichen Strukturen, Netze und Schlaufen aus Schnüren und anderen Materialien wirken anspielungsreicher als jene ihrer Kollegen der Anti-Form wie Robert Morris oder Richard Serra. Gestalt und das Nachdenken über einen melancholischen oder ängstlichen Gemütszustand sind gleichermaßen von Bedeutung für ihre Werke.

 

„Eccentric Abstraction“ (1966)

1966 fand in New York die Ausstellung „Eccentric Abstraction“ statt, in der Werke von Louise BourgeoisYayoi Kusama und Eva Hesse präsentiert wurden. Mit dieser Schau wurde eine expressive Alternative zur skulpturalen Sprache des Minimalismus (→ Minimal Art | Minimalismus) vorgestellt. Im Vergleich zu ihren beiden Kolleginnen wird Hesses formal innovative Skulptur als historisch am einflussreichsten aufgefasst.

In der Ausstellung zeigte Eva Hesse die Skulptur „Ingeminate“ (1965), das sowohl als abstrakte Formlösung wie auch als Anspielung auf Körperteile verstanden werden kann. Die Künstlerin ist bekannt für ihre andeutungsreiche Bildsprache, die sowohl den Körper wie auch Objekte, mit denen der Körper in Kontakt kommt, meinen kann. Zusätzlich lud Eva Hesse mit Hilfe der Titel ihre Werke um die Dimension des Autobiografischen, mit Fantasien, Wünschen und Trieben auf. Hesses Körper sind von der Psyche beeinflusst, ein Material der eben genannten seelischen Vorgänge. Für viele Kritikerinnen lassen sich ihre Werke als frühe feministische Aussagen deuten, für andere spielt die Geschlechtlichkeit keine Rolle.

Witz und hohes Analysepotenzial zeigen sich in Eva Hesses Wandobjekt „Hang Up“ (1966). Ein in unterschiedlichen Grautönen bemalter Bilderrahmen hängt an der Wand, ohne in der Mitte ein Bild zu rahmen. Stattdessen hält er ein Stahlrohr, das sich im Raum entwickelt. Eva Hesses Wandobjekt bewegt sich zwischen den klassischen Medien Malerei und Bildhauerei und reduziert sie auf die Gegensatzpaare flächig/raumhaltig, bemalt/unbemalt, aufgehängt/aufgestellt. Das Arbeiten mit einander (normalerweise) ausschließenden Begriffen verleiht den Werken der amerikanischen Künstlerin mit deutschen Wurzeln eine besondere Qualität.

 

Tod und Nachruhm

Eva Hesse starb am 29. Mai 1970 im Alter von nur 34 Jahren an einem Gehirntumor in New York. Ihr Nachlass, das Archiv der Künstlerin mit ihren Skizzen- und Tagebüchern, Briefen und Fotos, befindet sich im Allen Memorial Art Museum in Oberlin, Ohio.

Im Winter 1972/1973 widmete das Solomon R. Guggenheim Museum, New York, Eva Hesse eine große Einzelausstellung: „Eva Hesse: A Memorial Exhibition“, die in vier weiteren Städten gezeigt wurde. Der Einfluss der Künstlerin wuchs posthum und machte sie zu einer mythischen Figur, nachdem Werke von Hesse auf der documenta 5 in Kassel (1972) in der Abteilung „Individuelle Mythologien: Prozesse“ und auf der documenta 6 (1977) zu sehen waren.