John Singer Sargent

Kindheit & Ausbildung

John Singer Sargent wurde am 12. Januar 1856 in Florenz geboren. Er hatte mehrere Geschwister: Emily (Rom 29.1.1857–1936), Violet Sargent (Florenz 9.2.1870–1955) .

Singer Sargents Familie war sehr kunstsinnig. Irgendwann zwischen April und November des Jahres 1867 besuchten sie Paris und die Weltausstellung.

Sie lebten sie in Rom (Winter 1868/69), in Florenz (Herbst/Winter 1869/70 sowie 1870/71) und Dresden (1871/72). Im Herbst/Winter 1869/70 besuchte Sargent Klassen in einer Tagesschule in Florenz.

Im Oktober 1873 schrieb sich John Singer Sargent in Accademia di Belle Arti in Florenz ein. Er arbeitete alleine weiter, als sie im Winter schloss. Im selben Jahr wurde in Paris die Société Anonyme Coopérative des Artistes Peintres, Sculpteurs, Graveurs, etc., später bekannt als die Impressionisten, gegründet.

Einen Tag nach der Eröffnung der Erste Impressionisten-Ausstellung (15.4.–15.5.1874) übersiedelte Sargents Familie nach Paris. Am 26. Mai wurde er von Carolus-Duran als Student in seinem Atelier aufgenommen und am 26.Oktober immatrikulierte John Singer Sargent an der École des Beaux-Arts (Er immatrikulierte im Frühling 1875 und Frühling 1877 erneut). Dazwischen - 1875 - besuchte Sargent die Académie Julian.

Werke

1877 Erste Teilnahme am Pariser Salon (1.Mai–20.Juni). Sargent reiste nach Cancale in der Bretagne.
1878 James McNeill Whistler’s beschuldigte John Ruskin in London (25.–26.November). Sargent stellte „En route pour la pêche (Setting Out to Fish)“ (1878) im Pariser Salon aus und sandte ein ähnliches Werk mit dem Titel „Fishing for Oysters at Cancale“ (Museum of Fine Arts, Boston) für die erste Ausstellung der Society of American Artists in New York ein. Sargent und Cassatt nahmen an der Weltausstellung in Paris teil (1.Mai–28.Oktober).
1879 Sargent errang eine ehrenvolle Erwähnung am Pariser Salon.
1881 Verantwortung für den Salon geht von der Regierung an die Société des Artistes Français über.
1882 In London stellte Sargent an der Royal Academy aus. Er und Whistler hatten Ausstellungen in der Grosvenor Gallery.
1883 Im Mai ließ sich Claude Monet in Giverny nieder.
1884 Am 19.Juli wurde in Paris die Société des Artistes Indépendants gegründet. In Paris traf Sargent den Autor Henry James. Er stellte an der Royal Academy in London aus. Sargent und Whistler nahmen an der ersten Ausstellung von Les XX, einer Gruppe von Künstlern in Brüssel (gegründet 1883), teil.
1885 John Everett Millais wurde als erster Künstler in England der Titel Baron verliehen. In Paris nahmen Sargent und Whistler am Salon teil. Sargent und Monet stellten in der Georges Petit Galerie aus.
1886 April–Mai: John Singer Sargent löst sein Pariser Atelier auf und zog nach London, wo er Whistler’s früheres Atelier nutzte. Er traf die amerikanische Kunstmäzenin und Philanthropistin Isabella Stewart Gardner. Am 10. April eröffnete Paul Durand-Ruel eine Ausstellung von 290 Werken der Französischen Impressionisten in New York.
1887 Sargent und Auguste Rodin besuchten Monet in Giverny. Erster professioneller Besuch der USA, der seine Reputation stärkte und ihn mit vielen Aufträgen überraschte.
1888 Am 28. Januar eröffnete John Singer Sargent’s erste Einzelausstellung für einen Monat im Boston’s St Botolph Club. Bunker reiste nach England, um den Sommer mit Sargent zu malten. Monet besuchte Sargent in London.
1889 Sargent saß in der Jury des Salon. Auf der Weltausstellung wurde er mit einem Großen Preis geehrt.
1890 Die Société Nationale des Beaux-Arts belebte in Paris ihren jährlichen Salon de Champ-de-Mars zwei Wochen nach dem offiziellen Salon. Auftragserteilung für ein großes Wandgemälde mit dem Thema „Triumph of Religion“ für die Boston Public Library.
1892 Im Mai gründete Henry Peach Robinson The Brotherhood of The Linked Ring in England, um Fotografie zu fördern.
1893 Sargent wurde beauftragt, ein Wandgemälde für die Boston Public Library zu gestalten. Auf der World’s Columbian Exposition in Chicago nahmen Beaux, Cassatt, Chase, Dewing, Hassam, Robinson, Sargent, Tarbell, Twachtman und Whistler teil.
1894 Sargent wurde zum korrespondierenden Mitglied der Royal Academy gewählt.
1896 Sargent borgte sein Londoner Atelier Whistler.
1897 Sargent wurde in die Royal Academy in London und die National Academy of Design in New York gewählt. Er reiste nach Italien.
1898 Whistler und Sargent besuchten die Eröffnung von Monet's Ausstellung bei Georges Petit. Sargent ist Mitglied der Hängekommission an der Royal Academy. Er stellte mit der Wiener Secession aus (gegründet 1897).
1899 Von 20. Februar bis 13. März wurden in der Copley Hall, Boston, die erste umfassende Ausstellung von John Singer Sargent’s Arbeit gezeigt.
1900 Sargent wurde auf der Weltausstellung als führender Künstler erkannt und mit Auszeichnungen geehrt.
1902 Von Mai bis Juni hatte John Singer Sargent’s erste Einzelausstellung in London in der Carfax Gallery.
1907 Sargent gab das Porträtmalen auf, um sich ausschließlich der Landschaftsmalerei zuzuwenden.
1914 Am 4.Mai zerstach eine Suffragette Sargent‘s „Porträt von Henry James“ in der Royal Academy.

Isabella Stewart Gardner zählte zu den wichtigsten Mäzeninnen Sargents in den USA. Die Porträtierte war allerdings von dem lebensgroßen Bildnis, das der bedeutende amerikanische Maler 1888 von ihr geschaffen hatte nicht sehr angetan. Sie meinte, dass aufgrund der sinnlichen Wiedergabe der Hautpartien das Bildnis nicht für eine öffentliche Präsentation geeignet sei.1

Tod

John Singer Sargent starb am 13. April 1925 im Schlaf an einer Herzattacke. Er wurde am Brookwood Cementery in London bestattet.

Beiträge zu John Singer Sargent

23. September 2025

Paris | Musée d’Orsay: Sargent. Die Pariser Jahre Porträtist der Pariser Society | 2025

Zwischen 1874 und 1884 lebte John Singer Sargent in Paris, entwickelte dort seinen Stil und knüpfte ein Netzwerk bedeutender Mäzen:innen. Das Musée d'Orsay widmet dem amerikanischen Impressionisten erstmals eine Einzelausstellung - und bringt sein berühmtes „Porträt von Madame Gautreau (Madame X)“ nach Paris.
26. April 2025

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„Sargent und Paris“ erforscht die frühe Karriere des amerikanischen Malers John Singer Sargent (1856–1925), von seiner Ankunft in Paris im Jahr 1874 ´bis Mitte der 1880er Jahre.
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8. Oktober 2023

Boston | MFA: Sargent und die Mode Eleganz in Pose und Textil | 2023

„Fashioned by Sargent“ untersucht die komplexe Beziehung des Künstlers zu seinen oft wohlhabenden Kundschaften und deren Kleidung. Die Ausstellung zeigt Sargents Macht über die Bilder seiner Dargestellten, nahm er sich doch Freiheiten bei der Wahl der Kleidung, um Persönlichkeit, soziale Position, Beruf, Geschlechtsidentität und Nationalität auszudrücken.
25. April 2022

Washington | National Gallery of Art: Sargent und Spanien Landschaft und Kultur in 30 Jahren Kunst | 2022

Über drei Jahrzehnte hinweg reagierte Sargent auf die reiche Kultur des Landes, indem er Landschaften und Meeresszenen, Bilder des Alltags und Architekturstudien sowie sympathische Porträts der Einheimischen, denen er begegnete, schuf.
8. Mai 2020

Frankfurt | Städel: Impressionismus und Skulptur „En passant“ fragt nach der „Übersetzung“ impressionistischer Malerei in hartes Material

Das Städel Museum in Frankfurt a. M. stellt Malerei des Impressionismus und die in ihrem Umfeld entstandene Skulptur gemeinsam aus. Im Mittelpunkt der Präsentation stehen fünf Künstler: Edgar Degas (1834–1917), Auguste Rodin (1840–1917), Medardo Rosso (1858–1928), Paolo Troubetzkoy (1866–1936) und Rembrandt Bugatti (1884–1916).
20. Februar 2015

John Singer Sargent: Porträts Porträts von Freunden und Künstlern

Sargent – berühmt für seine Gesellschaftsporträts – widmete seine Kunst nicht nur einer äußerst betuchten Klientel, sondern auch Künstlern und Freunden. Als Galerie von berühmten Malern, Schriftsteller_innen, Schauspieler_innen und Musikern ziehen diese Werke zuerst in der Londoner National Portrait Gallery und dann im Metropolitan Museum of Art ein. Singer Sargent, ein Freund der Impressionist_innen, war ein Meister der Farbe, der sich dem Schmelz von Haut und Seide wie der Sinnlichkeit von Texturen genauso widmete wie außergewöhnlichen Blickwinkeln auf seine Modelle. Der von Richard Ormond herausgegebene Katalog präsentiert den Ästheten als traditionellen Modernen, der mit Avantgarde-Künstler_innen befreundet war und dennoch mit herkömmlichen Repräsentationsmethoden im Porträt arbeitete.